Wedding kurz & knapp

Willkommen in einem neuen Wedding-Nachrichten-Jahr! Wir wünschen uns und unseren Leserinnen und Lesern mit diesen ersten Sonntagsnews 2024 viele interessante Meldungen aus dem Stadtteil. Mögen auch Zuversicht und guten Entwicklungen vor uns liegen! Alle, die das vorangegangene Jahr noch mal Revue passieren lassen möchten, empfehlen wir unseren Jahresrückblick Das war das Jahr 2023 im Wedding. Hier geht es jetzt aktuell weiter: mit den sieben ausgewählten Meldungen aus dem und für den Wedding. Wir wünschen einen angenehmen und informierten Sonntag und ein gutes neues Jahr!

7 Tage, 7 Schlagzeilen

1. Uferhallen: Kulturstandort für 30 Jahre gesichert
2. Die letzten Tage des Karstadt am Leopoldplatz
3. Neuer Träger für QM Soldiner Straße
4. Björn Fromm ist Stimme der deutschen Einzelhändler
5. Kiezspaziergang zur NS-Zwangsarbeit an der Panke
6. Grünzug Ruheplatzstraße soll Wohlfühlort werden
7. Bildungsseminare zur Berliner Stadtgeschichte

Wedding kurz & knapp

Uferhallen: Kulturstandort für 30 Jahre gesichert
Nach jahrelangen Verhandlungen ist die Zukunft zahlreicher Ateliers und Arbeitsräume für Kulturschaffende in den Weddinger Uferhallen gesichert. Bei einer Presseveranstaltung am Mittwoch (10.1.) wurde die Einigung zwischen Land, Investor und Kunstschaffenden präsentiert. Ab Februar sollen die Uferhallen-Ateliers durch die gemeinnützige Kulturraum Berlin gGmbH als Generalmieterin stufenweise an die ansässigen Künstler:innen weitervermietet. Der Vertrag wurde für eine Laufzeit von 20 Jahren und mit einer Option für weitere zehn Jahre geschlossen, heißt es von der Senatskulturverwaltung. Jährlich soll eine Million Euro im Landeshaushalt bereitgestellt sind, um die Mieten der Ateliers auf dem bestehenden, niedrigen Niveau zu halten. Der Generalmietvertrag ist bereits Ende vergangenen Jahres unterzeichnet worden. Mehr zur Rettung des Kunst- und Kulturstandorts gibt es demnächst in einem separaten Beitrag auf dem Weddingweiser.

Die letzten Tage des Karstadt am Leopoldplatz
Karstadt am Leopoldplatz ist fast Geschichte, der Räumungsverkauf wegen der bevorstehenden Schließung der Filiale ist fast beendet. Ein Countdown im Schaufenster zählt die verbliebenen Tage des Warenhauses runter: am Mittwoch (17.1.) soll alles verkauft sein. Das Restaurant in der zweiten Etage hatte bereits gestern (13.1.) seinen letzten Tag. Das Warenhaus soll ab Mitte 2025 umgebaut werden (Karstadtumbau: 1, 2, 3 oder 4?). Nach aktuellen Informationen der Berliner Morgenpost soll der bisherige Miteigentümer der Immobilie, die Bayerische Versicherungskammer, die Anteile der insolventen Signa Gruppe bereits im Dezember vergangenen Jahres übernommen haben. Die nunmehr alleinige Projekteigentümerin wolle den Umbau wie geplant umsetzen, heißt es. Zunächst steht aber eine Zeit des Leerstands bevor. Auf dem Weddingweiser sind zahlreiche Beiträge zur Karstadt-Schließung erschienen, unter anderem 7 abgefahrene Ideen für das Karstadt-Gebäude und Abschied mit Wehmut von Karstadt am Leo.

Neuer Träger für QM Soldiner Straße
Das Quartiersmanagement-Gebiet Soldiner Straße (QM) hat seit Anfang des Jahres einen neuen Träger. Nachdem die Urbanplan GmbH Ende vergangenen Jahres von der Gebietsbetreuung zurückgetreten war, übernimmt nun ein Team der L.I.S.T. GmbH unter Leitung von Annette Overmeyer. Overmeyer ist Landschaftsplanerin sowie Mediatorin und war bisher Quartiersmanagerin im QM Pankstraße. Die L.I.S.T. GmbH ist gleichfalls Träger der Quartiersmanagements Badstraße, Brunnenstraße und Pankstraße und betreut damit alle verbliebenen Quartiersmanagementgebiete im Wedding und in Gesundbrunnen. Für die Stadtteil- und Stadtentwicklungsgesellschaft ist die Übernahme des QMs mit dem Vorortbüro in der Koloniestraße 129 eine Rückkehr. Die Gesellschaft mit Sitz in der Gottschedstraße war bereits von 1999 bis 2013 für das Gebiet zuständig.

Björn Fromm ist Stimme der deutschen Einzelhändler
Edeka Fromm ist im Wedding ein Begriff. Gleich zwei Märkte mit diesem Namen gibt es in der Müllerstraße. Der 38-jährige Betriebswirt Björn Fromm, der in Neukölln noch eine dritte Filiale führt, ist bereits Ende vergangenen Jahres zum Präsidenten des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) gewählt worden. Darauf weist der BVLH in einer Mitteilung hin. Fromm skizzierte im Zuge seiner Wahl die Herausforderungen, die vor seiner Präsidentschaft liegen: „Unser Ernährungssystem steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Es geht nicht mehr nur um eine sichere, flächendeckende und vielfältige Lebensmittelversorgung, sondern gleichzeitig um den Schutz natürlicher Ressourcen und den Erhalt von Artenvielfalt. Wir werden uns sehr intensiv mit der Frage befassen müssen, wie wir Lebensmittelhändler dazu beitragen können, dass diese Transformation für die Menschen in Deutschland nicht nur nachhaltig, sondern auch verlässlich und bezahlbar gestaltet wird.“ Björn Fromm verfügt bereits über Verbandserfahrung – unter anderem als Präsident des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg und Vizepräsident des Handelsverbandes Deutschland.

Kiezspaziergang zur NS-Zwangsarbeit an der Panke
Das Team von „Demokratie in der Mitte“ aus der Fabrik Osloer Straße lädt am 21. Januar erneut zum Kiezspaziergang zu den „Spuren der NS-Zwangsarbeit entlang der Panke“ ein. Start ist um 11 Uhr im 1. Hinterhof der Fabrik Osloer Straße in der Osloer Straße 12. Wie die Organisator:innen mitteilen, ist für Snacks und warme Getränke gesorgt. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Allerdings werden Teilnehmer:innen, die eine Übersetzung der Wortbeiträge ins Türkische oder ins Russische wünschen, gebeten, sich bis zum 15. Januar per E-Mail unter [email protected] zu melden. Über den ersten Kiezspaziergang zum Thema NS-Zwangsarbeit ist auf dem Weddingweiser der Text Spuren der Zwangsarbeit entlang der Panke erschienen.

Grünzug Ruheplatzstraße soll Wohlfühlort werden
Das Bezirksamt Mitte plant eine Umgestaltung des Grünzugs an der Ruheplatzstraße. Am Donnerstag hat das Planungsbüro Schönherr Landschaftsarchitekten im silent green Kulturquartier erste Planungen vorgestellt. Die Grün- und Fußwegeverbindung zwischen dem Max-Josef-Metzger-Platz, der Wedding-Schule, der Volkshochschule und der Musikschule sowie dem nördlichen Leopoldplatz soll laut Bezirksamt attraktiver werden, die Aufenthaltsqualität, die ökologische Qualität und die Wegebeziehungen sollen verbessert werden. „Der Grünzug Ruheplatzstraße soll wieder zu einem Ort werden, auf welchem sich Anwohnende sowie Kinder und Jugendliche wohlfühlen“, heißt es in einer Mitteilung des Bezirksamts. Die Umbaumaßnahmen sollen 2025 beginnen. Finanziert werden sie mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Lebendige Zentren und Quartiere“. Der Weddingweiser wird die Pläne demnächst in einem separaten Beitrag vorstellen.

Bildungsseminare zur Berliner Stadtgeschichte
Der Berliner Unterwelten e.V. am Gesundbrunnen ist vor allem für seine Touren in die unterirdischen Anlagen von Berlin bekannt. Der Verein bietet aber auch ein umfangreiches Seminarprogramm an. Mit Fachleuten, Zeitzeug:innen sowie mittels Erkundungen von authentischen Orten wird dabei Berliner Stadt- und Industriegeschichte vermittelt. Für einige der Bildungsseminare gibt es noch freie Plätze, so im Seminar „Bodendenkmal Berlin“, „Unter dem Deckmantel der Arbeit“, „Widerstand im Untergrund“ sowie „Zivil- und Katastrophenschutz“. Die Seminare sind nach dem Berliner Bildungsurlaubsgesetz anerkannt und gelten auch in vielen anderen Bundesländern als Bildungsurlaub. Die genauen Termine und Anmeldemöglichkeiten sind auf der Webseite der Berliner Unterwelten zu finden. Für Nachfragen ist das Seminarbüro Dienstag bis Donnerstag von 11 bis 15 Uhr erreichbar unter (030) 88 66 84 65 oder per E-Mail unter [email protected].

→ Die nächsten „Wedding kurz & knapp“-Nachrichten erscheinen am Sonntag, den 28. Januar. Bis dahin empfehlen wir auch die neue Foto-Sonderausgabe des Kiezmagazins aus dem Brunnenviertel, das unter der Überschrift „Mobil im Kiez“ erschienen ist (E-Paper Kiezmagazin „Mobil im Kiez“).