Der Wedding ist übersichtlich in ein paar Kieze eingeteilt, dazu ein paar Parks und Plätze. Fertig ist das Bild vom grauen Ghetto am Rand der Berliner Innenstadt. So scheint es zumindest. In Wirklichkeit ist der Wedding ein riesiger grüner Dschungel voller großer und kleiner Besonderheiten. Die Kleinode und höchst bemerkenswerten Schätze erschließen sich aber nicht jedem oberflächlichen Betrachter. Deshalb helfen wir mit unserer Serie ein bisschen dabei, sie aufzuspüren.
Architektur
Ein bisschen erinnert das Bauwerk an ein Stadttor, und es liegt passenderweise an einer Einfallstraße in den Wedding: Neben dem historisch bedeutsamen Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie an der Seestraße 13 befindet sich ein Torbogen mit zwei Türmen, erbaut im Jahr 1901. Ramponiert und zugemauert zwar, aber ein bisschen vielleicht auch ein Symbol für den wehrhaften Wedding, an dessen Rand es steht.
Skulptur
Er war ein Kind des Wedding, vielleicht eines der bekanntesten: Harald Juhnke. Im Kiez, in dem der Entertainer und Schauspieler aufgewachsen ist, wurde kurz nach seinem Tod 2005 ein Denkmal errichtet. Die erste Version sorgte für Irritationen, doch die überarbeitete Fassung ist eine geeignete Würdigung für diesen “Weddinger Jung”. Juhnkes Vater war als Verwaltungsangestellter eine Ausnahme im Kiez an der Stockholmer Straße 29, auch dadurch, dass er in der Wirtschaftskrise überhaupt noch Arbeit hatte. Doch die Juhnkes blieben auch nach der Geburt ihres einzigen Kindes im preisgünstigen Kiez.
Manufaktur
Bei UNIKAT in der Dubliner Straße im Englischen Viertel gibt es nicht nur kreative Handwerkerinnen, die originelle Taschen in Handarbeit herstellen. Sie haben auch die dafür notwendigen Maschinen im Keller: eine Handhebeschere, eine Schärf- und natürlich auch eine Nähmaschine. Damit sind sie aber nicht nur in der Lage, Einzelstücke herzustellen. Sie haben sich vor allem auf die Reparatur von Taschen spezialisiert,l die ihren Besitzern ans Herz gewachsen sind.
Grün
Am Rand des Wedding, fast schon in Alt-Mitte, versteckt sich der Garten eines Hotels. 3.000 Quadratmeter voller Natur und Ruhe belohnen diejenigen, die sich in die Lobby des Hotels wagen und das angrenzende Café durchschreiten. Bänke unter Schatten spendenden Bäumen laden zum Verweilen ein. Auf Liegestühlen kann man ein kurzes Nickerchen machen. Und in kleinen, versteckten Nischen lässt sich die Ruhe voll und ganz auskosten.
Kennt ihr auch verborgene Skulpturen, Gebäude, Manufakturen oder andere Schmuckstücke, die ihr uns verraten wollt? Leider können wir nicht versprechen, es nicht weiterzusagen… Dann schreibt eine Mail an [email protected]