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Die Angebote für Ältere im Überblick:
Neue Träger der Seniorenarbeit am Start

19. Juni 2024

Für Seniorinnen und Senioren gibt es verstreut über den Wedding wenigstens vier große mit Programm versehene Treffpunkte für Ältere, die eine Menge Themen, Offene Treffs, Lernangebote und Aktivitäten zu bieten haben.

An drei Orten im Wedding sind drei neu eingesetzte Träger mit neuem Leitungspersonal aktiv, nachdem der Verein „Selbst-Hilfe im Vor-Ruhestand e.V.“ unter der damaligen Leitung von Dorothea Reinhardt sich als Träger letztlich an allen drei Standorten zurückzog.

Den Otawi-Treff in der Otawistraße 46 übernahm der Träger „Die Wille“, die nun Grüntaler Kiezoase Forever Young genannte Treff in der Grüntaler Straße 21 wird künftig von dem Träger Karuna betrieben und die Angebote im Haus Bottrop in der Schönwalder Straße 4 wird von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) weitergeführt; die AWO führt weiterhin die AWO Freizeitstätte Schillerpark, ein Sportschwerpunkt für Ältere, in der Barfussstraße 22/24.

Was ich mir sehr wünsche, dass jüngere Leser*innen den älteren Nachbar*innen einen Ausdruck der Kontaktdaten oder dieses Artikels übergeben oder in deren Briefkasten stecken, denn viele Alte sind nicht so bewandert im Web, jedoch dennoch immer noch kontaktfreudig und neugierig.

Alle drei neuen Träger knüpfen an die bisherigen Aktivitäten, Angeboten und Schwerpunkten an. Da ist der Otawitreff, nahe am Eingang zum Volkspark Rehberge gelegen, in dem es seit Jahren Gymnastik- und BerTA-Angebote gibt. BerTA steht hier für Beratung und Teilhabe im Alter und wurde schon einmal hier vorgestellt.

Die neue Leiterin, Melanie Zellner, teilte mir mit, dass die etablierten Gruppen wie die der Briefmarkensammler, die Bingogruppe, das Balance- und auch das Gedächtnistraining erhalten bleiben, ebenso der Offene Treff, der dort BerTA-Cafe heißt. Das BerTA-Cafe findet 14-tägig jeweils von 11 bis 13 Uhr im Otawitreff statt. Es gibt auch einen Garten hinter dem Haus, in dem man in der Sonne sitzen und das jährliche Sommerfest mitfeiern kann.

Neu sind Kurse wie English Conversation, Kreativkurse, Tanznachmittage und offene Beratung („offen“ bedeutet ohne Anmeldung) und das Achtsamkeitstraining einer Psychologin, die mit großer Aufmerksamkeit gegenüber den älteren Teilnehmenden dazu Themen umfassend vorstellt. Kreativkurse mit handwerklichen Angeboten und die Nähwerkstatt bringen so manche gute Idee in die Umsetzung.

Voller Elan in die Vielfältigkeit der Aktivitäten

Von besonderem Interesse und neu sind die Digi-Parties, bei denen die Zielgruppe 55+ angesprochen wird, hinsichtlich der Nutzung der neuen Medien und vieler nützlicher Anwendungen im Internet wie Doctolib, Soial Media, Podcasts u.ä.

Bei der Programmgestaltung achtet man darauf, dass Doppelungen von Angeboten anderer Träger an die Senior*innen vermieden werden. Angestrebt wird, neue Teilnehmende zu gewinnen, die man bisher nicht angesprochen hat und motivieren möchte.

Otawitreff macht viel Werbung und legt Flyer vor Ort aus, hat einen Schaukasten mit Flyern an Otawistraße 46, stellt die Angebote im Kalender des Weddingweisers zur Verfügung und nutzt die Informationsplätze der GESOBAU (Ungarnstraße 83), der Stadtteilkoordination (STK) im Paul-Gerhardt-Stift in der Müllerstraße 56 und des Bezirksamtes Mitte. Ich selbst stelle immer wieder die Angebote auf nebenan.de für das Parkviertel online, die dann zeitig an die eingetragene Mailadresse benachrichtigt werden.

In der Ungarnstraße 83 in der Siedlung Schillerhöhe gibt es zudem in einem schönen Gemeinschaftsraum mit Teeküche, der in der 4. Etage mit Lift erreichbar ist, regelmäßig Angebote, um auf Tablets eingewiesen zu werden, um auch als älterer Mensch von den Vorteilen des Internets zu profitieren. Hier ist Maryam Salehi zuständig.

Auch in der Bibiothek am Luisenbad (U Pankstraße) finden jeweils von 11:00-13:00 Uhr an den Tagen 11.07., 08.08., 05.09., 17.10., 14.11. und 12.12.2024 Vorträge zum Achtsamkeitstraining statt

Alle Kontaktdaten der Treffpunkte sind unter dem Artikel in den Links aufgeführt.

Selbstbestimmt und kreativ

Unweit der Bösebrücke, die die Berliner Bezirke Mitte und Pankow bzw. die Ortsteile Gesundbrunnen und Prenzlauer Berg verbindet, liegt die Grüntaler Straße mit einem Seniorentreffpunkt, der früher Grüntaler Treff hieß und nun neu benannt wurde in Grüntaler Kiezoase Forever Young.

Auch Jörg Strombach, der neue Leiter der Einrichtung, setzt alle bestehenden, etablierten und nachgefragten Angebote fort. Es sollen niedrigschwellige Aktivitäten werden, die inklusiv sind, selbstbestimmt und offen für alle Altersgruppen. Eines der Ziele ist, dass ältere Menschen ab 50 Lebensjahren durch die dortige Teilhabe „mitten im Leben“ stehen können. Es geht darum, in der „Oase“ einen Wohlfühlort aufzubauen, der Raum für Begegnung, Information, Kultur und Unterhaltung bietet.

Jörg Strombach schreibt: „Es gibt aktuell beinahe täglich Angebote in der Grüntaler Kiezoase Forever Young; u.a. Kaffee- und Koch-Events, Handy- und Tabletkurse, Spielenachmittage sowie aktuelle Informationsveranstaltungen und saisonale Feste. Besonders wichtig ist uns aktuell das Thema "Hitzehilfe" und das Aufklären über eigene Schutzmaßnahmen für das (Über-)Leben und Wohlbefinden im Umgang mit der Klimakrise.

In der Grüntaler Kiezoase gibt es einen eigenen Garten, eine Küche und einen Salon. Kurz gesagt: Viel Raum zur eigenen Gestaltung einer lebendigen Nachbarschaft. "Kontaktieren sie uns, um ihre eigenen Ideen & Projekte in unseren Räumlichkeiten zu verwirklichen."


Werktäglich ist die Oase von 8 bis 22 Uhr geöffnet, an den Wochenenden nach Vereinbarung. Die Angebote der „Oase“ werden als Flyer vor Ort verteilt und im Umfeld des Kiezes in Gesundbrunnen ausgelegt. Alle Kontaktdaten stehen unter dem Text in den Hinweisen (Links).

Themen, Lernen, Aktivitäten - überkulturell

Brigit Richter übernahm die Leitung des Haus Bottrop, das nahe am Ufer der Panke liegt und recht bunt bemalt daherkommt. Auch hier werden bisherige Angebote weitergeführt und neue Angebote. Es ist die zweite große Senioreneinrichtung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Wedding, die sich hier an diesem Ort den Menschen unterschiedlicher Kulturen widmet, Einwohner *innen und Gruppen aus verschiedenen Herkünften haben hier seit langer Zeit traditionell gemeinsam Raum gefunden.

Frau Richter fasst ihr Anliegen so zusammen: „Es ist weiterhin geplant, bisherige Veranstaltungen, wie die regelmäßigen Vorträge, Feste und Kulturnachmittage fortzuführen und auszubauen. Hier sollen Themen aufgegriffen werden, die für die Gäste der Begegnungsstätte interessant sind: Kultur und Reisen, Verbrauchertipps, altersgerechtes Wohnen, Gesundheitsvorsorge etc. Hierfür werden bestehende Partner, wie die Verbraucherzentrale mit eingebunden, aber auch neue Kooperationen gesucht.

Menschen und Gruppen verschiedenster Kulturen haben weiterhin ihren festen Platz im Haus Bottrop – der Laotische Kulturverein, Senior*innen, die türkische, asiatische oder afrikanische Wurzeln haben – auch hier möchten wir die bestehenden Angebote beibehalten und stärken. Das Haus soll allen Interessierten – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, Konfession und anderen Weltanschauungen - grundsätzlich von Montag bis Freitag von 9.00-15.00 Uhr als Begegnungsraum offenstehen, ansonsten auch nach Vereinbarung und nach Programmangeboten.

Für uns als AWO Mitte sind wichtige Schwerpunkte der Arbeit in Seniorenbegegnungsstätten die Generationsübergreifende Arbeit, das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz sowie das Thema (Erhalt der) Gesundheit, um ein selbst bestimmtes und aktives Leben im letzten Lebensdrittel zu ermöglichen. Neue Angebote sind in Planung, wie z.B. Kiezspaziergang, Improtheater, Kreativgruppen, gemeinsames Singen und / oder Musizieren. Ebenso werden wir lebensnahe Beratungsangebote für Ältere betreffend Miete, Rente, Pflege, Recht im Alltag usw. ) anbieten. Wichtig ist mir auch, die Bedürfnisse und Wünsche abzufragen und dafür Ressourcen bereit zu stellen und das Eigenengagement neuer Zielgruppen und Gästen zu fördern und zu stärken."

Auch das Haus Bottrop hat einen Schaukasten in der Schönwalder Straße und veröffentlicht die Angebote breit gestreut im Internet wie auf der Webseite der AWO, auf Facebook, Instagram, auf nebenan.de. Auch Anrufe und persönliche Fragen werden gern beantwortet.

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Kontaktdaten der Seniorenbegegnungsstätten im Wedding

Otawitreff, Die Wille gGmbH

Otawistraße 46, 13351 Berlin: Tel: 030 922 52 142

E-Mail: [email protected]

U Rehberge (U 6) und Bus 221 (H Otawistraße)

Grüntaler Kiezoase Forever Young

Grüntaler Straße 21, 13357 Berlin, Tel. 030-20150860

S-Bahn Gesundbrunnen (750 m), Bornholmer Straße (700 m),

U-Bahn Pankstraße (800 m), Tram Grüntaler Straße (300 m)

Haus Bottrop, AWO Kreisverband Berlin-Mitte e.V.

Schönwalder Straße 4, 13347 Berlin

Tel.: 030 81456661

Email: [email protected]

Bus: 247 (ab S-Bahnhof Humboldthain)

S-Bahnhof Humboldthain (dann fußläufig ca. 10 Minuten zur Einrichtung)

Renate Straetling

Ich lebe seit dem Jahr 2007 in Berlin-Wedding, genauer gesagt im Brüsseler Kiez - und ich bin begeistert davon. Wir haben es freundlich, bunt ohne Überspanntheit.
Jg. 1955, aufgewachsen in Hessen. Seit dem Jahr 1973 zum Studium an der FU Berlin bin ich in dieser damals noch grauen und zerschossenen Stadt. Mittlerweile: Sozialforschung, Projekte. Seit 2011 auch Selfpublisherin bei www.epubli.de mit fast 60 Titeln. Ich verfasse Anthologien, Haiku, Lesegeschichten, Kindersachbücher und neuerdings einen ökologisch orientierten Jugend-SciFi (für Kids 11+) "2236 - ein road trip in einer etwas entfernteren Zukunft" (Verlagshaus Schlosser, 28.11.22).-
Meine Beiträge zu meiner Kolumne Ü 60 habe ich für alle, die lieber analog lesen, in einem Sammelband zusammengefasst
Renate Straetling
Kolumne Ü 60 - Sommer 2022 – Sommer 2024
Ein Sammelband
Sachbuchformat, 336 Seiten
ISBN: 978-3-759847-6, - Überall im Buchhandel oder online

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