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Dorothea Reinhardt organisiert drei Seniorentreffs:
Dank für eine Selbsthelferin

7. November 2023

Es wirk­te wie der Höhe­punkt der Ver­lei­hung der Ehren­amts­prei­se in Mit­te. Nach­dem Sozi­al­stadt­rat Cars­ten Spal­lek (CDU) alle Ehrun­gen ver­ge­ben hat­te, hol­te er noch ein­mal tief Luft und sprach einen beson­de­ren Dank für Doro­thea Rein­hardt aus.

Dorothea Reinhadt
Doro­thea Rein­hardt filmt die für sie gehal­te­ne Lau­da­tio. Foto: And­rei Schnell

Dank und Aner­ken­nung, für her­aus­ra­gen­de Leis­tun­gen, für über Jahr­zehn­te wert­vol­ler Arbeit. So wür­digt die Urkun­de die Arbeit von Doro­thea Rein­hardt, die sie im Ver­ein Selbst-Hil­fe im Vor-Ruhe­stand geleis­tet hat. Nicht im Ehren­amt, son­dern als Ange­stell­te. Die Lau­da­tio hielt Fach­amts­lei­te­rin Nora Bösche. Sie erin­ner­te dar­an, dass der Bezirk vor etwa 30 Jah­ren unter dem dama­li­gen Spar­druck sei­ne Senio­ren­frei­zeit­stät­ten abge­ben muss­te. Der Selbst-Hil­fe im Vor-Ruhe­stand e.V. habe in die­ser Situa­ti­on meh­re­re Ein­rich­tun­gen qua­si geret­tet, indem er den Betrieb übernahm. 

„Senio­ren­ar­beit finan­ziert sich nicht, man muss Geld suchen″, erin­nert sich Doro­thea Rein­hardt, wobei das Auf­spü­ren von Finan­zie­rungs­quel­len eine „ziem­lich auf­wän­di­ge Ange­le­gen­heit″ gewe­sen sei. Sie habe sich die­sen Auf­wand ange­tan, weil sie auf die­se Wei­se die Senio­ren­treffs nach ihren Vor­stel­lun­gen habe auf­bau­en kön­nen, sagt die Sozi­al­päd­ago­gin. Die Mög­lich­keit zur Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on sei eine posi­ti­ve Erfah­rung gewe­sen, sie habe aus eige­nem Antrieb han­deln kön­nen und es sei toll, dass sie mit ihrer Arbeit und ihrem Ansatz so erfolg­reich gewe­sen. „Die Arbeit hat mir Spaß gemacht, ich habe über­haupt nichts zu bereu­en″, sagt sie.

Dorothea Reinhardt
Doro­thea Rein­hardt dankt für die Ehrung. Foto: And­rei Schnell

Der beson­de­re Ansatz drückt sich im Ver­eins­na­men Selbst-Hil­fe im Vor-Ruhe­stand aus. In den 1990er Jah­ren war in einem ange­spann­te Arbeits­markt der Vor­ru­he­stand eine Mög­lich­keit gewe­sen, in der Sta­tis­tik die Zahl der Arbeits­lo­sen zu ver­rin­gern. Akti­ve und tat­kräf­ti­ge Men­schen stan­den damals plötz­lich vor der Auf­ga­be, eine sinn­vol­le Beschäf­ti­gung fin­den zu müs­sen. Des­halb stand für Doro­thea Rein­hardt im Ver­ein die Arbeit der Selbst­hil­fe­grup­pen im Vor­der­grund. „Die­ser Ansatz ist so nicht mehr rea­li­sier­bar″, sagt Doro­thea Rein­hardt heu­te, wenn es statt Vor­ru­he­stand eher Arbei­ten bis 67 heißt.

Der Ver­ein Selbst-Hil­fe im Vor-Ruhe­stand wird mit der Beren­tung von Doro­thea Rein­hard die Senio­ren­treffs im Haus Bot­trop, in der Ota­wi­st­ra­ße und in der Grün­ta­ler Stra­ße nicht wei­ter ver­ant­wor­ten. Neue Trä­ger haben sich aber bewor­ben, die Treffs kön­nen damit wei­ter betrie­ben wer­den. Für Doro­thea Rein­hard enden ihre Arbeits­jah­re am 31. März 2024. Sie sagt, sie freut sich erst ein­mal, die Ver­ant­wor­tung los zu sein. Sie wer­de pri­va­ten Ver­pflich­tun­gen nach­kom­men, auch ver­rei­sen und viel­leicht etwas Krea­ti­ves anfan­gen. „Da lege ich mich noch nicht fest″, sagt sie.

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Der Text ent­stand in Zusam­men­ar­beit mit der Wed­din­ger All­ge­mei­nen Zei­tung (–> E‑Paper), der gedruck­ten Zei­tung für den Wed­ding. Autor ist And­rei Schnell.

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

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