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Klimaprojekte in der Nachbarschaft:
Wedding ist aktiv fürs Kiezklima

19. Mai 2022

Das Kli­ma beschäf­tigt immer mehr Men­schen. Vie­le ver­su­chen, ihren All­tag kli­ma­ge­rech­ter zu gestal­ten. Eini­ge ver­mei­den zum Bei­spiel Plas­tik­ver­pa­ckun­gen, essen öfter vege­ta­risch oder vegan, kau­fen regio­nal erzeug­te Lebens­mit­tel ein, sor­gen für schat­ti­ge Plät­ze im Gar­ten oder auf dem Bal­kon. Man­che sam­meln Regen­was­ser, ers­te Bal­kon-Solar­an­la­gen wur­den im Wed­ding auch schon gesich­tet. Die vier Quar­tiers­ma­nage­ments im Wed­ding untertstüt­zen die­se Ent­wick­lung mit eige­nen Kli­ma­pro­jek­ten. Am Sams­tag (14.5.) ist mit „Kli­ma im Kiez“ ein neu­es Pro­jekt im Sol­di­ner Kiez gestar­tet. Der Trä­ger, ein Pro­jekt-Team des Gemein­schafts­gar­tens Him­mel­beet, stell­te ers­te Ideen im Eli­sa­beet an der Wollank­stra­ße vor.

Beim Auftakt des Klimaprojekts im Elisabeet-Garten im Mai 2022. Foto: Hensel
Beim Auf­takt des Kli­ma­pro­jekts im Eli­sa­beet-Gar­ten im Mai 2022. Foto: Hensel

„Wel­ches sind eure Lieb­lings­grün­or­te im Kiez? Wel­che Flä­chen könn­ten wir gemein­sam begrü­nen?“, gab Maria Stie­ger den Besu­chern der Auf­takt­ver­an­stal­tung im Eli­sa­beet-Gar­ten eine klei­ne Auf­ga­be. Auf einer Kar­te konn­ten die Ideen mar­kiert wer­den. „Die Kar­te soll im Lau­fe des Pro­jekts immer wei­ter ver­voll­stän­digt wer­den. Par­al­lel soll ein Leit­fa­den zum The­ma Kli­ma in leich­ter Spra­che ent­ste­hen“, sag­te Maria Stie­ger. Sie ist Teil eines vier­köp­fi­gen Teams des Gemein­schafts­gar­tens Him­mel­beet, dem Trä­ger des neu­en Projekts.

Termine für das Kiezklima

Mit dem Pro­jekt „Kli­ma im Kiez“ sol­len die Kiez­be­woh­ner für die Umwelt­res­sour­cen sen­si­bi­li­siert wer­den. Der Fokus liegt auf dem städ­ti­schen Grün und Mög­lich­kei­ten, selbst aktiv zu wer­den. All­tags­be­zo­ge­ne Lösun­gen ste­hen dabei im Mit­tel­punkt. Dafür sind bis Ende 2024 Kli­ma­spa­zier­gän­ge, eine mobi­le Kli­ma­werk­statt, aber auch Gar­ten­sprech­stun­den geplant. An jedem letz­ten Frei­tag im Monat gibt es im Eli­sa­beet Bera­tung zum Gärt­nern. Am Sams­tag (21.5.) soll beim ers­ten Kli­ma­spa­zier­gang an der Pan­ke der Kiez unter kli­ma­ti­schen Kri­te­ri­en unter­sucht wer­den. Wer ihn beglei­ten möch­te, ist um 14 Uhr am Start­punkt Kolo­nie­stra­ße 129 ein­ge­la­den. Laut Pro­jekt­team ist er auch für Kin­der geeig­net. Für die­se Ziel­grup­pe, Schul­klas­sen und Kita­grup­pen, soll es zu einem spä­te­ren Zeit­punkt spe­zi­el­le Umwelt­bil­dungs­an­ge­bo­te geben, die Über­schrif­ten tra­gen wie „Vom Beet zum Tel­ler“ oder „Grü­ne Orte für das Klima“.

Quartiersmanager Recep Ayadinlar (v.l.), Maria Stieger und Marion De Simone vom Elisabeet sowie Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann beim Projektauftakt von "Klima im Kiez" im Elisabeet-Garten. Foto: Hensel
Quar­tiers­ma­na­ger Recep Aya­din­lar (v.l.), Maria Stie­ger und Mari­on De Simo­ne vom Eli­sa­beet sowie Bezirks­stadt­rä­tin Dr. Almut Neu­mann beim Pro­jekt­auf­takt von “Kli­ma im Kiez” im Eli­sa­beet-Gar­ten. Foto: Hensel

Dar­über hin­aus bie­tet des Pro­jekt „Kli­ma im Kiez am 8. Juni ab 14 Uhr auf der tem­po­rä­ren Spiel­stra­ße in der Frei­en­wal­der Stra­ße einen offe­ner Work­shop an – mit­ma­chen auch hier: erwünscht. Am 18. Juni gibt es ab 14 Uhr einen wei­te­ren Kli­ma­spa­zier­gang an der Pan­ke, die­ses Mal auf der ande­ren Sei­te des Flus­ses. Der Treff­punkt wird kurz vor­her im Inter­net unter www.himmelbeet.de veröffentlicht.

Das Pro­jekt „Kli­ma im Kiez“ wird mit Mit­teln aus dem Pro­gramm „Sozia­ler Zusam­men­halt“ vom Quar­tiers­ma­nage­ment Sol­di­ner Stra­ße geför­dert. Auch die ande­ren drei Quar­tiers­ma­nage­ments im Wed­ding haben in den letz­ten Jah­ren Kli­ma­pro­jek­te ange­scho­ben oder bereits durchgeführt.

Blühender Klee im Elisabeet-Garten im Mai 2022. Foto: Hensel
Gut fürs Kiez­kli­ma: Blü­hen­der Klee im Eli­sa­beet-Gar­ten im Mai 2022. Foto: Hensel

Andere Kieze, weitere Klimaprojekte

Das ers­te Kli­ma­pro­jekt in einem der Wed­din­ger Quar­tie­re war das bun­des­wei­te Modell­pro­jekt „Kiez­kli­ma – gemein­sam für ein bes­se­res Kli­ma im Brun­nen­vier­tel“. Es wur­de von 2014 bis 2017 durch­ge­führt und vom Bun­des­um­welt­mi­nis­te­ri­um finan­ziert. Das Brun­nen­vier­tel war dabei Unter­su­chungs­ort für das For­schungs­pro­jekt, an dem neben loka­len Akteu­ren auch die Wis­sen­schaft betei­ligt war. Unter­sucht wur­de, wel­che Kli­ma­an­pas­sungs­maß­nah­men sinn­voll und nötig sind und wie sie unter Betei­li­gung deer Bewoh­ner­schaft umge­setzt wer­den könn­ten. Am Ende wur­de ein Hand­lungs­leit­fa­den erstellt, der Kom­mu­nen und ande­ren Pro­jek­ten wert­vol­le Tipps geben soll. Auch kon­kre­te Maß­nah­men wur­den umge­setzt: Kita-Wet­ter­sta­ti­ons­pa­ten gefun­den, Trink­was­ser­brun­nen instal­liert und ein Stadt­gar­ten-Pro­jekt initi­iert. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Pro­jekt und zu den Ergeb­nis­sen gibt es online unter https://kiezklima.e‑p-c.de/

In der Fol­ge des Modell­pro­jekts Kiez­kli­ma ent­stand das vom Quar­tiers­ma­nage­ment Brun­nen­stra­ße geför­der­te Kli­ma­pro­jekt „Brun­nen­gär­ten – Grün­räu­me nach­bar­schaft­lich stärken“/ “Brun­nen­gär­ten 2.0”. Von 2016 bis 2021 unter­stütz­te das Pro­jekt Anwohner:innen dabei, neue Stadt­gär­ten zu grün­den. Dar­über hin­aus wur­den bestehen­de Pro­jek­te zum Aus­tausch ermun­tert und Gar­ten­wis­sen ange­bo­ten – unter ande­rem bei regel­mä­ßi­gen Gar­ten­sprech­stun­den oder über eine gedruck­te Gar­ten­fi­bel. Auch ein Gar­ten­schau der Gar­ten­pro­jek­te im Brun­nen­vier­tel wur­de ini­t­i­ti­iert, die auch nach Pro­jek­ten­de noch statt­fin­det. In die­sem Jahr öff­nen die Gär­ten im Brun­nen­vier­tel am 3. und 4. Sep­tem­ber zur “Bru­Ga – Brun­nen­vier­tel Gar­ten­schau” ihr Türen für Besucher:innen.

Im Quar­tiers­ma­nage­ment Bad­stra­ße hat sich das Pro­jekt „Kli­ma­kiez Bad­stra­ße“ seit 2019 mit Kli­mathe­men beschäf­tigt. Das Pro­jekt hat das Kiez­kli­ma unter­sucht und kli­ma­ver­bes­sern­de Maß­nah­men erar­bei­tet. Die Arbeit mün­de­te in eine Kli­ma­stra­te­gie, in der kon­kre­te Maß­nah­men für das Gebiet vor­ge­schla­gen wur­den. Park­letts wur­den begrünt, der Bel­ler­mann­gar­ten zwi­schen den Kiez­blocks in der Bel­ler­mann­stra­ße gegrün­det – alles immer mit Betei­li­gung der Nachbarschaft. 

Im Gebiet des Quar­tiers­ma­nage­ments Pank­stra­ße gibt es seit 2020 zwei noch lau­fen­de Kli­ma­pro­jek­te. Das Pro­jekt „Kool im Kiez“ erstellt ein Quar­tiers­kon­zept zum loka­len Kli­ma­schutz und macht Vor­schlä­ge für Maß­nah­men zur loka­len Kli­ma­an­pas­sung. Die­se qua­li­fi­zier­ten Ideen sol­len als Fun­dus für spä­te­re Pro­jek­te oder Umset­zun­gen die­nen. Eini­ge aus­ge­wähl­te Maß­nah­men wur­den bereits umge­setzt. Unter ande­rem wur­de in einem Wohn­haus in der Adolf­stra­ße eine Regen­ton­ne für die Nachbar:innen auf­ge­baut – ganz in der Nähe des neu­en Park­letts. Mit dem Was­ser kön­nen die Bewohner:innen die Blu­men im Park­lett, aber auch ihren frei zugäng­li­chen Innen­hof oder die Stra­ßen­bäu­me gie­ßen. Wei­te­re Maß­nah­men sol­len noch umge­setzt werden.

Das zwei­te Kli­ma­pro­jekt im Gebiet Pank­stra­ße ist „panke.klima – für eine nach­hal­ti­ge­re Nach­bar­schaft“. Das Pro­jekt­team will die Nach­bar­schaft für Kli­ma­fra­gen sen­si­bi­lie­ren und All­tags­hil­fen für kli­ma­freund­li­ches Leben geben. In der Coro­na­zeit gab es zum Bei­spiel Online-Work­shops, in denen gezeigt wur­de, wie man Deo, Wasch­mit­tel oder Rei­ni­gungs­mit­tel selbst her­stel­len kann.

  • Auf der Sei­te der Quar­tiers­ma­nage­ments Pank­stra­ße gibt es einen Bericht über einen sol­chen Work­shop: Panke.Klima: Klei­ne Schrit­te in die rich­ti­ge Rich­tung gehen

Im Brun­nen­vier­tel gibt es auch aktu­ell ein Kli­ma­pro­jekt: „Kli­ma­freund­li­ches Zusam­men­le­ben im QM-Gebiet Brun­nen­stra­ße“. Bei dem Pro­jekt geht es dar­um, die Nach­bar­schaft für eine kli­ma­ver­träg­li­che Ernäh­rungs- und Lebens­wei­se zu sen­si­bi­lie­ren. Das Pro­jekt­team bie­tet zum Bei­spiel Koch­kur­se an, gekocht wird mit geret­te­ten und nicht mehr ganz fri­schen Lebens­mit­teln. Die Teilnehmer:innen bekom­men krea­ti­ve Rezep­te und Tipps an die Hand, um Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung zu ver­mei­den und sich gesund und regio­nal zu ernäh­ren. Bis zum Ende des Pro­jek­tes im Dezem­ber plant das Pro­jekt zudem, eine mobi­le Küche für den Kiez zu bauen.

Jeder kann mitmachen

Bei Quar­tiers­ma­nage­ment-Pro­jek­ten ist eine Betei­li­gung der Nach­bar­schaft immer ein Kern der Arbeit. Jeder, der möch­te, kann also auf die eine oder ande­re Wei­se mit­ma­chen. Kon­takt zu den Pro­jek­ten gibt es über die Quar­tiers­ma­nage­ments, die alle eige­ne Web­sei­ten und Social-Media-Kanä­le betreiben.

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