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Die Rosenthaler Vorstadt lag teilweise im Wedding

18. April 2016
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Wolfgang Feyerabends Buch "Rosenthaler Vorstadt". Grafik: LH-Verlag.
Wolf­gang Feyer­abends Buch “Rosen­tha­ler Vor­stadt”. Gra­fik: LH-Verlag.

Der Rosen­tha­ler Vor­stadt ergeht es wie dem Wed­ding. So wie es den ehe­ma­li­gen Bezirk Wed­ding gab und den heu­ti­gen Orts­teil Wed­ding gibt, so gab es auch den ehe­ma­li­gen Vor­ort Rosen­tha­ler Vor­stadt und gibt es den heu­ti­gen Stadt­teil Rosent­hal­ter Vor­stadt. Wolf­gang Feyer­abend ist Lek­tor, frei­er Schrift­stel­ler, Stadt­füh­rer und war meh­re­re Jah­re Ber­li­ner Stadt­for­scher. Die­se Her­kunft erklärt, war­um sein Buch „Die Rosen­tha­ler Vor­stadt“ gut les­bar und gut recher­chiert zugleich ist.


Sei­ne Her­kunft als His­to­ri­ker erklärt sei­ne Ent­schei­dung, die gesam­te Rosen­tha­ler Vor­stadt in den Blick zu neh­men. In einem Zeit­raum von 280 Jah­ren wie­gen die letz­ten Jah­re der Tei­lung nicht viel. Dage­gen glaubt der LH-Ver­lag, der das Buch ver­legt, die Rosen­tha­ler Vor­stadt sei nur der heu­ti­ge klei­nen Kiez in Mit­te und druckt eine Kar­te nur von die­sem Teil im Ein­band ab.

Die Vor­stadt, heu­te wür­de man sagen, der Vor­ort, war 1752 gegrün­det wor­den. Der Wald vor der Ber­li­ner Stadt­mau­er wur­de von Fried­rich dem Gro­ßen per Feder­strich in Par­zel­len auf­ge­teilt und zur Besie­de­lung ver­lost. Das Städt­chen vor den Toren hieß zuerst Vogt­land und wur­de erst rund 100 Jah­re spä­ter in Rosen­tha­ler Vor­stadt umbenannt.

Karte der Rosenthaler Vorstadt von 1831 bis 1920. Quelle: Bibliographisches Institut in Leipzig. Wikipedia.
Kar­te der Rosen­tha­ler Vor­stadt von 1831 bis 1920. Quel­le: Biblio­gra­phi­sches Insti­tut in Leip­zig. Wikipedia.
Probleme eines Mietmarktes vor 200 Jahren

Den heu­ti­gen Leser erstaunt, dass eigent­lich schon immer Miet­woh­nun­gen in pri­va­tem Eigen­tum Pro­ble­me eher geschaf­fen als gelöst haben. Nach­zu­le­sen ist dies im Kapi­tel „Die Wülck­nitz­schen Fami­li­en­häu­ser“. Die Elends­ge­schich­te mit der Pri­vat­ver­mie­tung schreibt sich spä­ter­hin mit dem berüch­tig­ten Mey­ers­hof in der Acker­stra­ße fort. Und wahr­schein­lich nicht zuletzt in den 1990er Jah­ren setz­te der Ber­li­ner Senat mit dem Sanie­rungs­ge­biet Rosen­tha­ler Vor­stadt in Alt-Mit­te wie­der auf pri­va­te Vermieter.

Teilungen

Die Neu­grün­dung Ber­lins als Groß-Ber­lin im Jah­re 1920 ist schuld an der Tei­lung der Rosen­tha­ler Vor­stadt. Zumin­dest ver­wal­tungs­tech­nisch wur­de die Vor­stadt auf­ge­teilt auf die Bezir­ke Mit­te und Wed­ding. Älte­re Bewoh­ner im Brun­nen­vier­tel erin­nern sich dage­gen noch, auf den Spiel­plät­zen Vin­eta­platz, Arn­im­platz und Zions­kirch­platz glei­cher­ma­ßen gespielt zu haben. „Das waren unse­re drei Plät­ze“. Bis vor den Mau­er­bau 1961 leb­te dem­nach im All­tag die alte Rosen­tha­ler Vor­stadt wei­ter. Es ist eine gute Ent­schei­dung von Wolf­gang Feyer­abend das ursprüng­li­che Gebie­te in den Blick zu neh­men. So lie­fert sein  im LH-Ver­lag im Janu­ar 2014 erschie­nen Buch „Die Rosen­tha­ler Vor­stadt“ für 19 Euro 80 auch eine Geschich­te einer Ecke des ehe­ma­li­gen Bezirks Wed­ding (aus Ver­wal­tungs­sicht: die Geschich­te einer Ecke des Orts­teils Gesundbrunnen).

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Der LH-Ver­lag stellt das Werk “Rosen­tha­ler Vor­stadt” vor in einer Buch­in­fo.

Inter­es­sant: Die Sei­te www.alt-berlin.info zeigt alte Ber­li­ner Stadt­plä­ne.

Autor: And­rei Schnell / Gra­fik: LH-Ver­lag und Biblio­gra­phi­sches Insti­tut in Leipzig.

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

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