Mastodon

Wieder mehr Sachlichkeit nötig:
“Die Poller müssen weg!”

28. Mai 2025
53

Mei­nung Es gab Zei­ten, da dach­te man bei der Farb­kom­bi­na­ti­on Rot-Weiß an Pom­mes – und nicht an auf­ge­la­de­ne Debat­ten über urba­ne Mobi­li­tät. Heu­te ste­hen rot-wei­ße Pol­ler sinn­bild­lich für eine auf­ge­heiz­te Stim­mung: Kaum tau­chen sie auf, schon kochen die Emo­tio­nen hoch. Das lenkt aber davon ab, dass etwas pas­sie­ren muss.

Ber­lin hat Erfah­rung mit dem Ruf „…muss weg!“ – man den­ke nur an den Slo­gan „Die Mau­er muss weg!“. Doch nicht der Slo­gan brach­te 1989 die Wen­de, son­dern der Zusam­men­bruch der DDR. Und ähn­lich wie damals hat man sich auch heu­te oft längst arran­giert – nur eben nicht mit rot-wei­ßen Sper­ren, son­dern mit dem täg­li­chen Verkehrsstress.

.

Vor allem Auto­fah­ren­de füh­len sich durch die Sper­ren bevor­mun­det, zu Umwe­gen gezwun­gen und auf über­füll­te Haupt­stra­ßen ver­drängt. Vie­le sehen sich kol­lek­tiv bestraft – wegen ein­zel­ner, die Kreu­zun­gen zupar­ken oder durch Wohn­ge­bie­te rasen. Rad­fah­ren­de dage­gen füh­len sich durch die Sper­ren siche­rer. Sie begrü­ßen es, wenn Durch­gangs­ver­kehr unter­bun­den und der Ver­kehr auf die gro­ßen Stra­ßen gelenkt wird. Leid­tra­gen­de sind oft Gewer­be­trei­ben­de und Hand­werks­be­trie­be, die auf Erreich­bar­keit ange­wie­sen sind – auch sie mel­den sich zu Wort, zuletzt an der Tuchol­sky­stra­ße, wo sie mit Kla­gen gegen Pol­ler jedoch vor Gericht scheiterten.

„Grü­ne Ideo­lo­gie für Fahr­rad­fah­rer“ sagen die Geg­ner. Die CDU, nun ver­ant­wort­lich für die Ver­kehrs­po­li­tik im Senat, hat “ganz ideo­lo­gie­frei” die Mit­tel für die “Kiez­blocks” gestri­chen – also genau die Töp­fe, aus denen vie­le Ver­kehrs­be­ru­hi­gungs-Pro­jek­te finan­ziert wur­den. Schon zuvor wur­den Rad­we­ge­pla­nun­gen, Rad­schnell­we­ge und das Leih­sys­tem Next­bike zurück­ge­fah­ren. Gleich­zei­tig bleibt es beim sym­bo­li­schen Preis von 10,20 Euro im Jahr für Anwoh­ner­par­ken, und Tem­po 30 soll auf vie­len Haupt­stra­ßen nicht mehr gel­ten. Auch das wirkt nicht gera­de aus­ge­wo­gen – eher wie ein Gegen­schlag zu Las­ten aller, die nicht hin­term Steu­er sitzen.

Foto Samu­el Orsenne

Zwi­schen die­sen Polen steht der Groß­teil der Ber­li­ner Bevöl­ke­rung. Gera­de im Wed­ding besit­zen nur weni­ge ein Auto. Vie­le sind auf Bus­se und Bah­nen ange­wie­sen – doch die fah­ren oft unzu­ver­läs­sig, sel­ten oder gar nicht. Die Stra­ßen­bahn auf der See­stra­ße fehlt seit Mona­ten ganz. Das Fahr­rad wird so zur Not­lö­sung – nicht wegen der per­fek­ten Bedin­gun­gen, son­dern man­gels Alter­na­ti­ven. Die­je­ni­gen, die radeln oder zu Fuß unter­wegs sind, pro­fi­tie­ren von nicht zuge­park­ten Kreu­zun­gen, mehr Fahr­rad­bü­geln und sicht­ba­rer Rück­sicht im Stra­ßen­raum. Und: Auch der Fuß­ver­kehr – mit dem größ­ten Anteil im Ber­li­ner Modal Split – kommt bes­ser voran.

Des­halb: Weni­ger Fokus auf die Pol­ler, mehr auf die ech­ten Pro­ble­me! Die Dis­kus­si­on um die Ret­tungs­we­ge lenkt davon ab, dass oft nicht die umklapp­ba­ren Pol­ler das Pro­blem sind, son­dern falsch und rück­sichts­los abge­stell­te Fahr­zeu­ge. Die so gegei­ßel­ten Durch­fahrts­sper­ren gibt es ande­ren­orts schon seit Jahr­zehn­ten – Togostraße/Transvaalstraße, Uferstraße/Exerzierstraße, Triftstraße/Torfstraße oder Nordufer/Torfstraße las­sen sich nen­nen. Und als jüngst die Pol­ler in der Jüli­cher Stra­ße für den Ersatz­ver­kehr geöff­net wur­den, wünsch­ten sich eini­ge Anwoh­nen­de prompt die Sper­re zurück – so laut war es plötz­lich wieder.

Den Druck aus der Debat­te nehmen

Was wir brau­chen, ist Zeit. Zeit, Maß­nah­men zu erpro­ben. Zeit, Feh­ler zu erken­nen und zu kor­ri­gie­ren. Und vor allem: mehr Auf­merk­sam­keit für all jene, die in der Debat­te oft über­hört wer­den – Men­schen mit Rol­la­to­ren, im Roll­stuhl, Eltern mit Kin­der­wa­gen und ja, auch Ret­tungs­kräf­te. Statt reflex­ar­tig rot-weiß zu sehen, soll­ten wir gemein­sam schau­en, wie der Wan­del gerecht gestal­tet wer­den kann. Oft hat man in der Dis­kus­si­on den Ein­druck, dass alles so blei­ben soll, wie es immer war. Aber: Dass sich etwas ändern muss, soll­te nicht stän­dig ange­zwei­felt wer­den. Dafür soll­ten alle Sei­ten end­lich ehr­lich zuein­an­der sein und sagen, wie man die Ver­än­de­run­gen aus­ge­wo­gen anpackt. Nur, und das sei vor allem an die Adres­se der CDU gesagt: Her­aus­zö­gern, ver­hin­dern und nichts tun ist kei­ne Opti­on mehr!

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

53 Comments Schreibe einen Kommentar

  1. Guten Mor­gen und allen einen schö­nen Feiertag….
    Ich habe mich auch schon ab und an in die Dis­kus­si­on ein­ge­schal­tet und das ein oder ande­re kritisiert…
    Daher geht die­ser Arti­kel in mei­nen Augen in die rich­ti­ge Richtung…
    Will jetzt gar­nicht wie­der damit anfan­gen, war­um man z. BSP. im Brüs­sel­er­Kiez viel­leicht hät­te auch war­ten kön­nen, bis die Bau­stel­le auf der See­stra­ße weg gewe­sen wäre, weil ja auch die Sylter/Nordufer noch gesperrt ist usw…
    Es muss aber mög­lich sein, durch mil­de­re Mit­tel den Kiez für alle lie­bens­wer­ter zur machen – viel­leicht durch eine Spiel­stra­ße in der Ost­ender­str. als ein Sper­rung durch Pol­ler und um die Anwoh­ner in der Amru­mer beson­ders in den Stoß­zei­ten zu ent­las­ten dort die Rad­spur wie­der zu ent­fer­nen (die wird wirk­lich nicht stark genutzt…) und die Rad­fah­ren­den nut­zen den Weg durch den Brüs­se­ler Kiez/Togo, Syl­ter, Gen­ter oder Müllerstraße…
    Ich hat­te Herrn Faust vor ein paar Wochen genau das vor­ge­schla­gen, eine durch­dach­te Ver­kehrs­wen­de die allen zu Gute kommt und nicht der z. T. geführ­te Ideo­lo­gi­sche Kampf gegen ein Verkehrsmittel….
    Daher, genau in die­sem For­mat wei­ter­ma­chen und nicht immer alles schwarz und weiß sehen und über­haupt mal wie­der in eine posi­ti­ve­re und gemein­sa­me Zukunft bli­cken und nicht immer nur gen­öle und gegeneinander….
    In die­sem Sin­ne, lasst es euch gut gehen und genießt den Feiertag…
    Wedding065

    • Eine Spiel­stra­ße ist nur optisch als sol­che gekenn­zeich­net. Und genau das ist ein immer grö­ßer wer­den­des Pro­blem im Ber­li­ner Auto­ver­kehr. Es ist den Auto­fah­rern auf gut Deutsch gesagt „kacki-egal“ was für Schil­der am Stra­ßen­rand ste­hen. Solan­ge man den Auto­ver­kehr nicht phy­sisch (also mit Pol­lern) davon abhält irgend­wo ein­fach durch­zu­fah­ren, wird sich hier gar nichts, so abso­lut gar nichts zum Posi­ti­ven ändern. War­um? Weil es qua­si auch kei­ne Ver­kehrs­kon­trol­le mehr gibt.
      Nein, es führt lei­der kein Weg dar­an vor­bei, die Auto­fah­rer phy­sisch an der Ein­fahrt und Durch­fahrt zu hindern.

      • …… Und Rad­ler trotz Fahr­rad­stras­se und/oder pol­ler­stras­se auf dem Geh­weg und e‑scooter und rol­ler und motor­rad­fah­rer, las­ten­bike etc etc.
        Es ist scheizz-egal …. da kann man auch auf Fuss­gän­ger schau­en, wenn die Umge­bung schnup­pe und nur das ICH in der wahr­neh­mung, ist das ver­kehrs­mit­tel wum­pe, dann hilft nix mehr.

        • Übli­cher Reflex. Auf ange­spro­che­ne Ver­feh­lun­gen der Auto­fah­rer wird gekon­tert mit „aber die und die und die…“.
          Das hei­li­ge Blech. Es wird unwei­ger­lich zurück­ge­drängt und das lässt sich nicht mehr auf­hal­ten. Es gilt jahr­zehn­te­al­te, städ­te­bau­li­che Fehl­ent­wick­lun­gen zu kor­ri­gie­ren. Natür­lich ist das mit „Kämp­fen“ ver­bun­den, an deren Aus­gang jedoch nicht die Autos als Sie­ger her­vor­ge­hen wer­den, son­dern eine deut­lich lebens­wer­te­re Stadt.

          • Typi­scher reflex wenn man ideo­lo­gisch argu­men­tie­ren möch­te. In der sache bei ihnen nur nicht in der spal­ten­den art der kom­mu­ni­ka­ti­on. Nicht gegen – miteinander.

    • Dan­ke für die kon­struk­ti­ven Vor­schlä­ge, die aber lei­der bei den Ver­ant­wort­li­chen nicht auf frucht­ba­ren Boden fallen!
      Als Spen­gel­kiez­ler war ich in der Ver­gan­gen­heit des Öfte­ren im Park­haus City­Po­int (Apo­the­ke, Bio­Comp., VinLoih..).
      Da ich die­ses Park­haus auf­grund der auch von ihnen geschil­der­ten Maß­nah­men (Cha­os rund um dei­ne Kreu­zung Leo­pold­platz , zuge­stau­te Amru­mer-/ See­stras­se, Sper­ren im Brüs­se­ler Kiez) nur noch schwer­lich anfah­ren kann, suche ich mir lie­ber güns­ti­ge­re Einkaufsmöglichkeiten!
      Und nein, ich muss mich nicht recht­fer­ti­gen, war­um ich dort­hin mit dem Auto fahre!

      • Recht­fer­ti­gen nicht. Aber es gibt halt auch kein Recht dar­auf, dass der Staat über­all hin Infra­struk­tu­ren für inef­fi­zi­en­te, für Mensch und Umwelt schäd­li­che Ver­lehrs­mit­tel hin­baut, wenn es viel bes­se­re Alter­na­ti­ven gibt. Um es mal auf die Spit­ze zu trei­ben: Wenn ich mir jetzt eine schweröl­ge­trie­be­ne Pri­va­t­yacht kau­fe, habe ich dann ein Recht dar­auf, dass der Staat mir über­all­hin Kanä­le baut?

        • Nun ja – wenn auch die Anlie­ger mal zu lei­den begin­nen, weil es kei­ne Hand­wer­ker mehr gibt, die in den Kiez kom­men, wenn die ers­ten Geschäf­te wegen man­geln­der Besu­cher­fre­quenz dicht machen (müs­sen), wenn die ers­ten Men­schen­le­ben gefähr­det wur­den, da Ret­tungs­kräf­te nicht zeit­nah am Ein­satz­ort waren – viel­leicht erfolgt dann ein Umden­ken! Ich kann war­ten und FAHRE der­weil mit dem PKW an ande­re Orte!

  2. Was ist das für eine unehr­li­che Dis­kus­si­on um die Far­be der Pol­ler? Schön wären in mei­nen Augen Stra­ßen, in denen gar kei­ne Autos par­ken: Guckt Euch alte Fotos an!
    – Und beach­tet den Unter­schied: Heu­te ist der öffent­li­che Raum durch häss­li­che Blech­la­wi­nen für jed­we­de ande­re Nut­zung unbrauch­bar gemacht. Unse­re Nach­fah­ren wer­den sich eines Tages über uns kaputt­la­chen. Dage­gen machen die Pol­ler die Stra­ßen frei!

    Ein ein­zi­ges Auto ver­braucht kos­ten­frei den­sel­ben Raum wie 2–3 durch­schnitt­li­che Wohnungen.
    Denn der kos­ten­lo­se Auto­park­platz von 25 Qua­drat­me­tern (gesetz­lich vor­ge­ge­ben) mul­ti­pli­ziert mit 4 oder 5 Geschos­sen ergibt die­se Sum­me. Die 1,5 zusätz­li­chen Park­plät­ze für Arbeit, Ein­kau­fen usw. ein­be­rech­net, ver­braucht ein ein­zi­ges Auto 312,5qm Geschoss­flä­che in der Innenstadt.

    Ist das vor­stell­bar: Ein Mie­ter wohnt miet­frei auf 312,5qm?! Aber Auto­fah­rer dür­fen das, weil die Auto­kon­zer­ne es so wollen.

    Machen wir uns ehr­lich: Die Ursa­che der Pol­ler sind jene häss­li­chen Blech­la­wi­nen, die alles völ­lig zustel­len, wäh­rend die Mie­ten der Woh­nun­gen ins End­lo­se explo­die­ren. Und die Ursa­che der häss­li­chen Blechlawinen:
    “Die größ­te Inef­fi­zi­enz des pri­va­ten Pkw-Besit­zes: Das Par­ken” – https://www.zukunft-mobilitaet.net/13615/strassenverkehr/parkraum-abloesebetrag-parkgebuehr-23-stunden/

    • Genau mein humor, ste­hen­de autos sind ers­tens schuld an den pol­lern und zwei­tens an der woh­nungs­not in berlin.
      Auto­fah­ren­de und ihre gefähr­te als dämo­nen zum welt­un­ter­gang. Dem­nächst sind noch geflüch­te­te für die pol­ler ver­ant­wort­lich, oder putin, trump, die grü­nen, qanon ….

  3. Jipp, wie in vie­len ande­ren fäl­len scheint es nur noch schwarz/weiss zu geben.
    Die kom­plet­te Mit­tel­kür­zung ist ein Desaster.
    Ich woh­ne im Kiez jülicher/klever block.
    Ja man muss nach­den­ken wo man par­ken möch­te, ergo von wo man rein­fährt, ja man muss klei­ne­re umwe­ge fah­ren ABER die wohn­qu­al­tät am ehe­ma­li­gen high­way jüli­cher ist gestie­gen (ver­kehrs­lärm).
    Der­zeit gewe­sen – bus­um­lei­tung etc
    Wenn ver­kehrs­teil­neh­men­de sich aus­le­ben wol­len und die ord­nungs­be­hör­den zu schwach sind dann hel­fen nur pol­ler etc.
    Bes­tes bei­spiel: der­zeit DÜRFTEN nur Bus­se ( mit max. 30 km/h) oder anlie­ger hier durch­fah­ren, 🤣🤣 wenn das kei­ner kon­trol­liert wird jede neben­stras­se zur haupt­stras­se und die euler ist vol­ler als die oslo­er. Ein­bahn­stras­se ab kle­ver … scheint nur eine emp­feh­lung —> feh­len­de kon­trol­le. 3wochen nach erlff­nung der pol­ler wur­de JETZT ein schild­chen ange­bracht ! Schul­weg! Ach was !? 😉
    Und so reiht sich alles ein in die befrie­dung unkon­trol­lier­ter mensch­li­cher ver­hal­tens­wei­sen, weil kon­trol­le augen­schein­lich unmög­lich. Das ver­sa­gen der gesell­schaft vor und mit sich selbst.
    Zu guter letzt muss man sich fra­gen ob es ange­bracht wäre in den bau­pla­nun­gen der gegend ki ein­zu­set­zen. Schönhauser/bornholmer – wasserwerke/osloer – wollankstr/s‑bahn brü­cke – usw usf – ganz ber­lin gleich­zei­tig auf­zu­reis­sen und nicht fer­tig zu bekom­men ist eine schan­de für die mensch­li­che intel­li­genz und kaum zu bezif­fern als volks­wirt­schaft­li­cher schaden.
    👋 pk

  4. Ehr­lich gesagt fin­de ich die Pol­ler häss­lich. Aber sie sind not­wen­dig, weil die Auto­fah­rer sich wirk­lich beneh­men, als gehör­te ihnen alles!
    Aber es fehlt total an Ver­kehrs­kon­trol­le: Hie an der Mül­lerstr. Ecke Lon­do­ner Str. wer­den jeden Abend Auto – oder Motor­rad­ren­nen gefah­ren. Mit dröh­nen­dem Aus­puff und bei Dun­kel­rot fah­ren zei­gen Män­ner (99,9 %), was sie angeb­lich drauf­ha­ben. Poli­zei­kon­trol­le Null, null!
    Das wäre auch ein The­ma für eine Repor­ta­ge, oder?
    Vie­len Dank auf jeden Fall für Eure gute und enga­gier­te Arbeit zur Infor­ma­ti­on über die rea­len Pro­ble­me im Wedding!

  5. Ich bin Grü­nen-Wäh­ler und bin nach lan­gem Über­le­gen Grü­nen-Mit­glied gewor­den, um dar­an mit­zu­wir­ken die­se Stadt lebens­wer­ter und ver­kehrs­si­che­rer sowie ‑moder­ner zu machen. Ja, man kann es auch so sagen, dass die CDU Ber­lin es mit ihrer auto­zen­trier­ten Poli­tik ganz unver­blümt so sehr auf die Spit­ze getrie­ben hat, dass ich nicht nur die Grü­nen wäh­le, son­dern auch in der Par­tei mit­wir­ken möch­te, hin zu einer moder­ne­ren, lebens­wer­te­ren Stadt. Dazu gehört auch die Mobi­li­tät. Und der Blick bzw Besuch in ande­ren euro­päi­schen Städ­ten zeigt mir immer wie­der auf erschre­cken­de Wei­se wie rück­stän­dig Ber­lin, mei­ne Hei­mat­stadt, vor allem hin­sicht­lich der Rad­in­fra­struk­tur ist.
    Nun kann man einer­seits sagen, dass man die CDU hof­fent­lich nur noch knapp 1,5 Jah­re ertra­gen muss. Es reicht nicht nur, dass die Grü­nen wie­der in den Senat kom­men. Nein, wir müs­sen poli­tisch und zivil­ge­sell­schaft­lich über den Auto­ver­kehr und die damit ein­her­ge­hen­den Pro­ble­me reden. Die­se Stadt will sich für Olym­pia bewer­ben. Passt die­ser Wunsch wirk­lich zusam­men mit einer wei­ter­hin stark aufs Auto zen­trier­ten Stadt wie Ber­lin sie ist? Oder soll­te man nicht erwar­ten können/ müs­sen, dass mit dem Wunsch von Olym­pia auch ein Umden­ken ein­her­ge­hen soll­te, wohin sich die­se Stadt eigent­lich bewe­gen soll? Zum Bei­spiel mehr kli­ma­ge­rech­te Mobi­li­tät (Aus­bau des Rad­ver­kehrs und ÖPNV!), kli­ma­re­sis­ten­te Stadt (Schwsmm­stadt) und so weiter.
    Naja, um in Gegen­wart zu blei­ben. Ich ver­ste­he die Rück­stän­dig­keit die­ser Stadt nicht, ich ver­ste­he nicht, wie man als Auto­fah­rer in Ber­lin nicht nach­voll­zie­hen kann oder will war­um Pol­ler über­haupt erst NOTWENDIG wer­den. Es wird so getan, als sei­en es nur weni­ge Auto­fah­rer, die mit ihrem Fehl­ver­hal­ten auf lan­ge Sicht Pol­ler not­wen­dig machen. Statt Pol­ler möch­te die CDU lie­ber mit schil­dern auf Park­ver­bo­te oder Durch­fahr­ver­bo­te (zum Bei­spiel “Anlie­ger frei”) durch­set­zen. Also Leu­te, ernst­haft??? Ver­kehrs­schil­der wer­den doch (bewusst) igno­riert. Da Ber­lin bzw das Ord­nungs­amt und die Poli­zei bei der Ver­kehrs­kon­trol­le kom­plett ver­sa­gen, sind Pol­ler die effek­tivs­te und effi­zi­en­tes­te Maß­nah­me um SOFORT für deut­lich mehr Ver­kehrs­si­cher­heit zu sor­gen, ganz beson­ders doch auch für die kleins­ten und jüngs­ten unter uns. 

    Ich bin es wirk­lich leid und will nicht mehr akzep­tie­ren, mich täg­lich den Gefah­ren des viel zu inten­si­ven und ver­kehrs­wid­ri­gen Auto­ver­kehrs in die­ser rück­stän­di­gen Stadt auszuliefern.

    • Was heißt VERSAGEN?
      Es gibt hor­ren­den Per­so­nal­man­gel bei Poli­zei und wei­te­ren Ordnungskräfte.
      Und auch die Grü­nen sind mit Schuld an die­sem Zustand.
      Ich erwäh­ne nur EINEN punkt:
      Emblem am Pul­li :All Cops Are Bastard.

  6. “Auch das wirkt nicht gera­de aus­ge­wo­gen – eher wie ein Gegen­schlag zu Las­ten aller, die nicht hin­term Steu­er sitzen.” 

    …wel­che “Las­ten” wären das genau? Die­ser Satz wur­de in Bezug auf die angeb­lich “sym­bo­li­sche” Jah­res­ge­bühr für Anwoh­ner­park­plät­ze geschrie­ben. Also, wel­che “Last” hat denn z.B. ein Fahr­rad­fah­rer, der weder Abstell­plät­ze für sein Gefährt bezahlt (aber öffenr­li­che Fahr­rad­stän­der in Hül­le und Fül­le auf Steu­er­zah­ler-Kos­ten bekommt) noch sons­ti­ge Steu­ern oder Gebüh­ren, son­dern der ein­fach nur öffent­li­chen Ver­kehrs­raum völ­lig kos­ten­los nutzt und dabei noch den Anspruch erhebt, jeder­zeit und über­all bevor­zugt zu wer­den? Irgend­wie erschließt sich mir die­se angeb­li­che Benach­tei­li­gung von Nicht-Auto­fah­rern nicht so ganz.… 🤔

    • Auto­fah­ren­de nut­zen den Ver­kehrs­raum in der Stadt auch völ­lig kos­ten­los. Rad­fah­ren­de kön­nen, anders als Autos, für sich behaup­ten, dass sie ohne Emis­si­on oder Lärm, gar Fein­staub oder sel­te­ne Erden durch die Stra­ßen fah­ren. Außer­dem bewegt ein 15kg Rad einen Men­schen viel effi­zi­en­ter (wir reden noch nicht von gesund­heit­li­chen Vor­tei­len) als ein 100x schwe­re­rer ø1,5t PKW.
      Eine Bevor­zu­gung (wie auch für öko­lo­gisch sinn­vol­le Busse/Straßenbahnen/etc.) ist von daher doch total selbst­ver­ständ­lich, oder?

      • Da gibt es noch unschär­fen, kos­ten­frei für autos = nein und bit­te nicht gleich alle autos über einen kamm, weder ihre pake­te noch der hand­wer­ker etc kom­men zu fuss oder mit dem rad, pola­ri­sie­rung hilft niemandem

    • Die Last bei mit ist, dass ich jede Minu­te, die ich drau­ßen im Ver­kehrs­raum unter­wegs bin, Angst um das Leben mei­ner Kin­der habe. Kreu­zun­gen sind unein­sich­tig, Auto­fah­rer hol­zen durch, ich kann nicht immer schnell genug da sein, wenn einer der Junio­ren in eine Rich­tung davon­zischt. Und jede gepol­ler­te Kreu­zung nimmt die­se Last von mir.

  7. Ich bin Fuß­gän­ge­rin mit Kin­dern und sehr unglück­lich über die Pol­ler. Ich lebe nicht Im Bel­ler­mann­kiez, durch­que­re ihn aber täglich.
    Seit Instal­la­ti­on der Pol­ler ist man dem Ver­kehr kom­plett aus­ge­lie­fert. Die Autos rasen an den nicht-mehr exis­tie­ren­den Kreu­zun­gen durch und dazwi­schen sau­sen Rad­fah­rer, E‑Roller und Fahrradfahrer.
    Die gan­zen Ver­kehrs­kon­zep­te sind nicht für den Fuß­ver­kehr gedacht, son­dern haupt­säch­lich fürs Rad/E‑Roller. Das ist ent­täu­schend. Ich tei­le mir – war­um auch immer, schließ­lich wur­de für den Rad­ver­kehr sehr viel getan – den Fuß­weg nicht mit Autos, son­dern mit Fahrradfahrern/E‑Bikes und E‑Rollerfahrern, die teil­wei­se noch Kin­der beschimp­fen, die sich frei auf dem Bür­ger­steig bewegen.

    • Du arme, natür­lich ist das ent­täu­schend, wenn du mit dei­nen Kin­dern unter­wegs bist und es tut mir leid, dass du so schlech­te Erfah­run­gen machst. Aber was genau haben die Poler ver­schlim­mert? Vor­her gab es weder Ver­kehrs­be­ru­hi­gung, noch Zebra­strei­fen, oder sonst irgend­wass, was Raser oder schimp­fen­de Teen­ager gebremst/verhindert hät­te. Nur für PKWs sind die Kiez­blocks eine Bar­rie­re, alle Ande­ren sind davon rela­tiv wenig betroffen.

    • Ich fin­de, dass die Pol­ler (bei uns in der gegend) auch die Kreu­zun­gen für Fuß­gän­ger über­sicht­li­cher gemacht haben.Die Autos fah­ren lang­sa­mer, man kann wei­ter vor gehen zum gärechts und links Gucken und hat dann weni­ger Weg beim Überqueren.

  8. ich bin auf das Auto ange­wie­sen, mei­ne Arbeits­zei­ten begin­nen Diens­tag bis Frei­tag früh um 04:00 Uhr und Sonn­tag um 03:00 Uhr .
    Arbeits­stand­ort ist Schö­ner­li­ner Straße/Arckenberger Damm wo der offen­sicht­li­che Nah­ver­kehr noch schläft. 30 Kilo­me­ter mit dem Fahr­rad ist kei­ne Lösung für mich, nach 8 Stun­den arbeit ist man nicht mehr in der Lage nach Hau­se zu fahren.
    die Grü­nen machen immer den drit­ten Schritt vor den ersten.

      • Ich fin­de dei­nen Kom­men­tar echt unglück­lich. Von der Ver­kehrs­wen­de pro­fi­tie­ren auch Men­schen die aufs Auto ange­wie­sen sind. Lasst uns die­se doch nicht aus­gren­zen oder sagen die sol­len halt einen ande­ren Beruf wäh­len. Das Erzeugt nur unnö­ti­gen Wider­stand an einer Stel­le wo wir eigent­lich alle am glei­chen Strang ziehen.

      • Eigent­lich woll­te ich die­se oft sehr schwarz-weiß geführ­te Dis­kus­si­on hier gar nicht kom­men­tie­ren. Aber die­ser Kom­men­tar ent­setzt mich. Eri­ka, ich hof­fe, Sie müs­sen nie ins Kra­n­eknhaus oder ins Pfle­ge­heim. Wir soll­ten froh sein, dass es über­haupt Men­schen gibt, die bereit sind, auch nachts zu arbeiten.Vielen Dank, Thomas!

        Und btw Eri­ka: Augen auf bei der Wohn­ort­wahl, viel­leicht gefällt es Ihnen in einer Klein­stadt oder gar auf einem ruhi­gen Dorf ja besser?

        • Ent­spannt euch mal, dit ging mir ein­fach nur dar­um, dass der Tho­mas sich über sei­ne Arbeits­zei­ten beschwe­ren tut, aber die nix mit den Pol­lern zu tun habn.

          • Auch wenn ich weni­ger wie er dar­auf schluss­fol­gern wür­de „die grü­nen“ wären an allem schuld, so hat er nur auf sei­ne arbeits­zei­ten hin­ge­wie­sen und auf die not­wen­dig­keit eines autos. Beklagt hat er sich nicht und daher ihre pat­zig­keit nicht ver­dient. Tut(en) tun nur autos. Btw 😉

      • Das ist jetzt nicht gera­de eine reflek­tier­te Hal­tung. Erreich­bar­keit muss gewähr­leis­tet sein, aber ich den­ke, dass das im gro­ßen und gan­zen berück­sich­tigt wird. Wenn nicht, dann ist es blöd.

    • Die­se Poli­tik rich­tet sich nicht gegen Leu­te wie dich. Auch den Grü­nen ist klar dass Men­schen im Schicht Dienst arbei­ten und so manch einer auf das Auto ange­wie­sen ist. Kei­ner arbei­tet dar­auf hin Autos kom­plett zu ver­bie­ten auch wenn CDU/SPD gern mit die­sen anti Grü­nen Slo­gans ihre Wäh­ler manipulieren.
      ALLE gewin­nen durch die Ver­kehrs­wen­de. Wenn man zb. auf einer zwei­spu­ri­gen Auto Stra­ße eine Spur in einen Fahr­rad­weg umwan­delt STEIGT die Trans­port Kapa­zi­tät die­ser Stra­ße. An Städ­ten wie Kopen­ha­gen oder Paris sehen wir dass es funk­tio­niert dass dann mehr Leu­te Fahr­rad fah­ren. Die Men­schen die aufs Auto ange­wie­sen kön­nen wei­ter Auto fah­ren und ste­hen WENIGER im Stau. Das ist kei­ne theo­re­ti­sche Hoff­nung son­dern das wur­de schon hun­dert­fach unter­sucht und man kommt immer zum glei­chen Ergeb­nis: Auch Auto­fah­rer gewin­nen nur glaubt das lei­der nie einer bevor es umge­setzt wird.

    • Tho­mas, ich glau­be Dir nicht: 1) Schö­ner­lin­der Straße/Ecke Stra­ße nach Arken­ber­ge liegt nach Rou­ten­pla­ner nur 10 km vom Gesund­brun­nen weg, kei­ne 30 km wie Du behaup­test. 2) Gibt es dort Klein­gär­ten, aber kei­ne Arbeitsplätze.
      Ich mei­ne: Du erzählst hier ein unehr­li­ches Rühr­stück, wie es oft in sol­chen Auto­fah­rer-Dis­kus­sio­nen zu hören ist.

      Zwei­fel­los gibt es auch tat­säch­li­che Här­te­fäl­le! Aber sie recht­fer­ti­gen nicht die­se gigan­ti­schen Blech­la­wi­nen, die völ­lig kos­ten­los die öffent­li­chen Räu­me der Innen­städ­te kom­plett zustellen.

      “Die größ­te Inef­fi­zi­enz des pri­va­ten Pkw-Besit­zes: Das Par­ken” – https://www.zukunft-mobilitaet.net/13615/strassenverkehr/parkraum-abloesebetrag-parkgebuehr-23-stunden/

      • Pfui, jeman­den als lüg­ner abzu­stem­peln des­sen hin­ter­grün­de sie nicht im ent­fern­tes­ten kennen.
        DAS ist kei­ne Mei­nung oder ein Dissku­si­ons­bei­trag, das ist Popu­lis­mus und Diffamierung.
        Anti Auto ist kein ver­nünf­ti­ger Bei­trag zur Verkehrswende.Es geht nur Mit­ein­an­der, in jeder Gesellschaft.

      • Es macht mich trau­rig, wie hier über Men­schen geschrie­ben wird, die man nicht kennt. Sie bezich­ti­gen Tho­mas der Lüge, nur weil er auf ein Auto ange­wie­sen ist.
        Schau­en Sie mal genau hin, Kurt. An der Adres­se befin­det sich u. a. ein Zen­tral­la­ger einer gro­ßen Lebens­mit­tel­ket­te. Dank Tho­mas kön­nen Sie Ihre Lebens­mit­tel güns­tig in der Innen­stadt kaufen.
        Aber viel­leicht gehen Sie ohne­hin nur in genos­sen­schaft­lich geführ­te Bio-Läden ein­kau­fen, weil nor­ma­le Super­märk­te alle “böse” sind?

    • Was ich auf jeden Fall auch so sehe, ist: es fehlt ganz mas­siv eine Poli­tik für einen effek­ti­ven ÖPNV über das Zen­trum hin­aus. Vie­le Maß­nah­men spie­len sich inner­halb des Rings ab und sind sehr klein­tei­lig. Und klar, das was die Bezir­ke machen, kann nur lokal sein. Aber als Fami­lie steu­ern wir oft Zie­le in “Rand­ber­lin” an, und es ist total nor­mal, dass man auf Goog­le Maps die Rou­ten ver­gleicht, und dann steht da: Auto: 20 Minu­ten. Bus/Bahn: 60 Minu­ten oder mehr. Da ist noch viel, viel Luft nach oben, und viel­leicht kann man mit einem poli­ti­schen Ange­bot für die Flä­che auch den einen oder ande­ren Rei­ni­cken­dor­fer über­zeu­gen, dass es im Leben noch was ande­res gibt als Auto­fah­ren. Ich fand den Bul­ler­bü-Wahl­kampf der Grü­nen letz­tes mal unfass­bar schmerzhaft.

  9. Ich möch­te ger­ne wis­sen woher Sie die Infor­ma­ti­on neh­men das im Wed­ding nur weni­ge Men­schen ein Auto besit­zen? Die Anwoh­ner rund um den Schil­ler­park sind genervt seit die Fahr­rad­stra­ße in der Ungarn­stra­ße eröff­net wur­de. Die Senio­ren kön­nen nicht mehr vor dem Fried­hof par­ken um ihre Liebs­ten zu besu­chen. Des­wei­te­ren stellt sich die Fra­ge wie­so so vie­le Fahr­rad­plät­ze gebaut wur­den, da die Ges­obau doch selbst Plät­ze zur Ver­fü­gung stellt. Durch die­se Maß­nah­me fal­len wich­ti­ge Park­plät­ze für die Anwoh­ner weg und der Krieg dar­über eska­liert mit den Fremd­par­kern nur noch wei­ter. Viel­leicht soll­te man auch nicht nur die Fahr­rad­fah­rer, Fuß­gän­ger und Co befra­gen, son­dern eben die Grup­pe die hier Sys­te­ma­tisch abge­drängt wird: Die Auto­fah­rer. Mei­ne Mut­ter brauch­te 1015 Minu­ten mit dem Auto zur Arbeit. Durch die Fahr­rad­stra­ße hat sich der Weg ver­län­gert auf 20 bis 30 Minu­ten. Was dar­an ist bit­te Umwelt­scho­nend und Kli­ma­freund­lich, wenn weder Zeit noch Sprit ein­ge­spart wer­den können?

      • Wei­ter­ge­dacht könn­te dies aber auch bedeu­ten: Mit fort­schrei­ten­der Gen­tri­fi­zie­rung – und damit einem höhe­ren Anteil an „Bes­ser­ver­die­nen­den“ – steigt aber auch die Zahl der PKW (wie man der Kar­te gut ent­neh­men kann)!
        Die logi­sche Fol­ge müss­te dann ja wie­der der Rück­bau der Pol­le­ri­tis sein!
        Als auto­fah­ren­der Rent­ner ( = alter, wei­ser Mann) wür­de ich es sehr befürworten!

    • Als Anwoh­ner des Schil­ler­parks möch­te ich der ver­all­ge­mei­nern­den Aus­sa­ge wider­spre­chen, dass die Anwoh­nen­den des Schil­ler­parks genervt von der Fahr­rad­stra­ße sind. Ganz im Gegen­teil hal­te ich die Fahr­rad­stra­ße auch als Fuß­gän­ger für einen Segen, da ich sie von der Indi­schen Stra­ße kom­mend kreu­zen kann ohne Glücks­spiel beim Betre­ten der Stra­ße betrei­ben zu müs­sen, wenn die Trans­por­ter wie so oft zu nah an der Kreu­zung parken.
      Und natür­lich gibt es auch Anwoh­nen­de, die, wie Ihre Mut­ter, einen Kom­fort­ver­lust erlei­den. Das wird auch zukünf­tig nicht aus­blei­ben. Par­ken kön­nen die Besu­cher des Fried­ho­fes aber auch wei­ter­hin an der See­stra­ße, der Indi­schen Stra­ße oder auch der Edin­bur­ger Stra­ße, an der ich nie einen Park­platz­man­gel erlebt habe.
      Wir soll­ten die Debat­te, wie vom Autor rich­ti­ger­wei­se gewünscht, ehr­lich führen.

  10. Ich wur­de von einem zu schnell fah­ren­den Auto direkt auf der Bel­ler­man Str. vom Fahr­rad gesto­ßen. Das Auto ist dann um die Ecke geflitzt, und ich habe das Num­mern­schild nicht gese­hen. Die Pol­ler kön­nen blei­ben, zum Teu­fel mit den ver­rück­ten Auto­fah­rern in die­ser Gegend!

    • ich woh­ne Heidebrinker/ Bel­ler­mann­str. . die Pol­ler sind ein Segen – Das Rasen mit erheb­li­cher Geschwin­dig­keit von den typi­schen grau­mel­lier­ten BMW’s uns Ben­zen hat­te end­lich ein Ende. End­lich wie­der schla­fen kön­nen, weil die Lärm­be­läs­ti­gung erheb­lich sank. und sicher über die Stras­se gehen…

  11. Ich freue mich auch sehr über den aus­ge­gli­che­nen Bei­trag. Ver­kehrs­be­ru­hig­te Wohn­vier­tel sind sicher­lich ein wich­ti­ger Schritt hin zu einer lebens­wer­ten Stadt. Nicht ver­ges­sen darf man aller­dings, dass auch an den Haupt­ver­kehrs­stra­ßen in Ber­lin Men­schen woh­nen – und zwar gar nicht mal so weni­ge. Die­se Stra­ßen sind jetzt schon laut den stra­te­gi­schen Lärm­kar­ten stark belas­tet und müs­sen in Ver­kehrs­kon­zep­ten unbe­dingt mit­ge­dacht wer­den: durch Logis­tik­hubs, Tem­po 30 Zonen, Ton­na­ge­be­gren­zun­gen, aus­glei­chen­de Grün­flä­chen, fes­te Lie­fer­zei­ten, Flüs­ter­asphalt und vor allem durch Verkehrsreduzierung.

    • Stimmt, der Auto­ver­kehr auf den Haupt­stra­ßen nimmt zu und die Auto- und Motor­rad­fah­rer auf der Mül­lerstr. z.B. nut­zen die­se ger­ne als abend­li­che und nächt­li­che Renn­stre­cke. Von Poli­zei nix zu sehen! Selbst in den Neben­stra­ßen tobt der Lärm. Und das vor allem auch am Wochen­en­de, das ist näm­lich Frei­zeit­ver­kehr! Nix gegen die Fah­rer, die zur Arbeit fah­ren, aber der Lärm am W.E. ist ein­deu­tig mehr.

  12. Ja, stimmt in gros­sen Tei­len. Lei­der kommt man ja mit dem Per­so­nal­nah­ver­kehr hier nicht weit und gera­de im Wed­ding. Und ehr­lich gesagt, des nachts von der Stras­sen­bahn (wenn sie denn fährt) nach Hau­se zu lau­fen, ist in den heu­ti­gen Tagen nicht gera­de unge­fähr­lich. Und Taxi kann sich auch nicht jeder leis­ten. Macht die Stadt sicher, sorgt für einen guten Nah­ver­kehr, dann ver­zich­tet man sicher aufs Auto.
    Erst die Vor­aus­set­zun­gen dafür schaf­fen und dann pollern.
    Aber das ist ja in Deutsch­land immer so.
    Sieht man an den Elek­tro­au­tos. Soll­te man sich unbe­dingt kau­fen, gab aber kei­ne Mög­lich­keit es zu “ tanken“.

    • Ich bin mitt­ler­wei­le nicht mehr Fan von der Ein­stel­lung „Erst Vor­aus­set­zun­gen schaf­fen und dann ändern“. Wir sind als Gesell­schaft so kon­ser­va­tiv und über­al­tert dass sich dann nie was ändern wür­de. CDU und co. blo­ckie­ren ja wo es geht den Aus­bau von Trams, Rad­we­gen usw. und ver­hin­dern so die Schaf­fung die­ser Vor­aus­set­zun­gen aktiv.
      Jetzt wer­den Tat­sa­chen geschaf­fen und das erhöht infol­ge den poli­ti­schen Druck die­se Vor­aus­set­zun­gen auch wirk­lich anzu­ge­hen. Wenn die Pol­ler ein­mal da sind sagen die Wäh­ler viel eher: „Ja gut dann erwar­te ich jetzt auch gute Öffis und Rad­we­ge, auch wenn die CDU grad regiert“.

      • Ja, sehe ich auch so.
        „Erst die Vor­aus­set­zun­gen schaf­fen“ bedeu­tet gera­de in Ber­lin ein­fach nichts zu tun. Da lässt sich die Ver­kehrs­po­li­tik der CDU Ber­lin auch ganz ein­fach demas­kie­ren: Fragt mal CDU-Poli­ti­ker, wenn sie schon den Rad­ver­kehr nicht för­dern wol­len, nach dem Bau von Stra­ßen­bah­nen. Dann kommt meist: Passt nicht ins Gesamtgefüge/zu teuer/zu laut etc. Wenn ihr dann wei­ter nach Bus­be­schleu­ni­gung (Bus­spu­ren, Kaphalt­e­st­el­len, Ampel­vor­rang­schal­tun­gen) fragt, Maß­nah­men, die nun wirk­lich die nied­rig­schwel­li­ge Ver­bes­se­rung im ÖPNV über­haupt dar­stel­len, geht das auf ein­mal auch nicht mehr.
        Nein, den Bären sol­len die gest­ri­gen Ideo­lo­gen sich selbst auf­bin­den, aber nicht uns!

  13. Die CDU mag dem jetzt viel­leicht nen Knicks geben aber die Ent­wick­lung in ganz Euro­pa ist ganz klar wie­der weg vom Auto. Ber­lin wird sich dem nicht ver­wei­gern kön­nen. Die Schä­den und Feh­ler der 60er wer­den lang­fris­tig beho­ben und die Städ­te wie­der füt Men­schen gestal­tet. Und am meis­ten wer­den aus­ge­rech­net die pro­fi­tie­ren, die heu­te dage­gen sind.

  14. Dan­ke für den aus­ge­gli­chen Kom­men­tar, dem ich eins hin­zu­fü­gen möch­te: Die gebau­te Umwelt, unse­re Stra­ßen sind dem aktu­el­len Stand der Gesell­schaft immer hin­ter­her – die­je­ni­gen, die sagen, dass alles so blei­ben soll wie es war oder ist, ver­ges­sen, dass die Gesell­schaft schon drei Schrit­te wei­ter ist. Der öffent­li­che Raum wird jetzt schon mehr als Begeg­nungs- und Auf­ent­halts­ort für Men­schen genutzt und nicht für Fahr­zeu­ge. Öffent­li­che Räu­me aus Sicht von Men­schen und nicht von Fahr­zeu­gen umzu­ge­stal­ten, heißt nur, das zu bau­en, was in wei­ten Tei­len schon gelebt wird. Auto­zen­trier­te Ideo­lo­gie bringt uns hier nicht wei­ter – die Per­spek­ti­ve der Men­schen soll­te das Maß der Dis­kus­si­on sein.

    • Lie­ber Herr Schri­ner, wich­tig ist auch, dass Sie Stadt­rat über die kom­men­de AGH-Wahl hin­aus blei­ben und mit Ihrem Team im SGA des Bezirks­am­tes wei­ter­hin so enorm wich­ti­ge Fahr­rad- und Grün­flä­chen­po­li­tik poli­tik umsetzen.
      Was die Pol­ler hier im Spren­gel­kiez schon für einen posi­ti­ven impact auf die Sicher­heit und Lebens­qua­li­tät haben ist enorm.

Schreibe einen Kommentar zu Padrik Antworten abbrechen

Your email address will not be published.

MastodonWeddingweiser auf Mastodon
@[email protected]

Wedding, der Newsletter. 1 x pro Woche



nachoben

Auch interessant?