Die Müllerstraße kennen Menschen, die älter als 30 sind, eigentlich nur im Niedergang. Wer sich mit dem Fahrrad auf diese Straße traut, wird als lebensmüde belächelt. Das soll sich ändern, und das wird sich ändern! Denn die mickrige Radspur, die hier geplant war, wird jetzt nach dem Mobilitätsgesetz gestaltet. Doch auch für parkraumsuchende Autofahrer, Lieferverkehr und Fußgänger muss die Straße attraktiv werden. Am Samstag ab 11 Uhr wird die Müllerstraße vor dem Simit Evi gesperrt sein, und es wird ein neuer Straßenquerschnitt vorgestellt. Mit ausreichend Platz für Fußgänger, einem geschützten Radweg, neuen Lieferzonen und Parkplätzen in Parkhäusern.
Es gibt Neuigkeiten aus dem sogenannten „Horrorhaus“ in der Kameruner Straße. Enteignung! „Der Bezirksamt Mitte beruft sich auf den Paragrafen 172⁄85 des Baugesetzbuches. Da sich das Haus in einem sogenannten Erhaltungsgebiet befindet, die soziale Mischung, die Zusammensetzung der Wohnbevölkerung, die städtebauliche Eigenart und das Ensemble zu schützen sind, kann der Eigentümer auch enteignet werden.“ (rbb24)
Zur Erinnerung: Das Haus steht seit einiger Zeit leer, es verfällt und der Eigentümer kümmert sich nicht. Außerdem gehören dem Eigentümer mehrere Immobilen in Berlin, unter anderem ein leer stehendes Haus in Steglitz-Zehlendorf. Hier „beschlagnahmt“ die Stadt das Haus, lässt es sanieren und der Eigentümer muss das Haus zurückkaufen. Das mag für einige grotesk klingen, ist aber immer noch so: Eigentum verpflichtet. Selbst verwahrloste Autos werden irgendwann abgeschleppt, ebenso Fahrräder.
Bleiben wir beim Thema Mieten. Wenn es funktioniert, gilt bereits ab 18.06. der Mietendeckel in Berlin. Dieser besagt, dass für 5 Jahre in Berlin die Mieten nicht erhöht werden dürfen, das gilt auch bei einem Umzug.
Ausgenommen sind Neubauten, bestimmte Modernisierungen (maximal 50-Cent qm²) und für den Fall, dass es für den Vermieter existenzbedrohend sein sollte. Denn, das muss man mit aller Deutlichkeit sagen: Es gibt auch die guten Vermieter, die auf ein gutes miteinander mit ihren Mietern setzen und trotz allem von den verlangten Mieten gut leben können.
Letzte Woche kurz angeteasert, Samstag nun die Uraufführung: „Die Wedding Story“. Ein Musical ala West-Side-Story. Gespielt von Weddinger Kids.
Theater28. Samstag, 15.06. 19:00 Uhr und Sonntag, 16.06. 19:00 Uhr
Vor einigen Tagen berichteten wir noch über Schüler des Weddinger Lessing-Gymnasiums. Wegen ihrer Teilnahme an den Fridays for Future Protesten schien es, dass ein Teil der 768 Schüler aufgrund von Fehlstunden nicht versetzt werden würde. Doch nun Entwarnung: „Es gibt keine streikbedingte Nicht-Versetzung“, erklärte Schulleiter Michael Wüstenberg am Freitagvormittag gegenüber der Berliner Morgenpost. „Einige Schüler haben zusätzlichen Unterricht in den Pausen und Freistunden bekommen, damit haben sie ihr Fehlen ausgeglichen.“ (Morgenpost)
Am 10. Juni wäre einer der größten Söhne des Wedding, wenn nicht sogar DER größte, 90 Jahre alt geworden. Harald Juhnke, aufgewachsen in der Stockholmer Straße im Gesundbrunnen. Eines seiner berühmtesten Mottos, am Ende aber auch voll Tragik: Keine Termine und leicht einen Sitzen.
Die queere Moritz Bar, gegründet von den beiden Brüdern Lukas und Kilian Flade, schließt Ende Juni ihre Pforten. Wir haben die Betreiber gefragt, warum die Bar jetzt schließt und ob es an diesem Ort weitergeht.