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Einkaufen im Sprengelkiez:
“Bioladen / Café”: Das Wohlfühl-Konzept

22. Juli 2016
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Auf­ge­räumt, struk­tu­riert, hell: so prä­sen­tiert sich der “Bio­la­den”. Zugleich ist die Atmo­sphä­re ein­la­dend – hier soll man es sich auch bei einem Heiß­ge­tränk gemüt­lich machen können.

Lebensmittel und Kinderklamotten

“Zu mir kom­men auch Leu­te, denen Bio total egal ist – ein­fach, weil ihnen der Kaf­fee schmeckt”, sagt Mar­ti­na Mar­ggraf. Die 27-Jäh­ri­ge betreibt seit Som­mer 2011 in der Tege­ler Stra­ße 30 im Spren­gel­kiez den “Bio­la­den und Café”. Dar­in ist alles ziem­lich lokal oder regio­nal, was der Laden­in­ha­be­rin beson­ders wich­tig ist: “Vie­le Pro­duk­te kom­men aus Ber­lin, zum Bei­spiel das Brot aus der Bio­bä­cke­rei Buc­co im Wed­ding.” Sogar der fair gehan­del­te Kaf­fee wird aus der Rös­te­rei eines Kiez­be­woh­ners gelie­fert. Mar­ti­na Mar­ggraf kennt vie­le Lie­fe­ran­ten – und damit die Her­kunft ihrer Pro­duk­te – per­sön­lich, allein schon aus ihrer Zeit als Ver­käu­fe­rin auf dem Öko­markt am Leo­pold­platz.

Kein Wun­der, dass der Bio­la­den im Kiez dank ihrer Kon­tak­te mitt­ler­wei­le so etwas wie eine Anlauf­stel­le gewor­den ist, um Infor­ma­tio­nen aus­zu­tau­schen. “Hier riecht es so gut, das muss ja ein Erfolg wer­den, sag­te ein Ur-Wed­din­ger, als er mei­nen Laden zum ers­ten Mal betrat”, erzählt die Laden­be­sit­ze­rin lachend. Und in der Tat: es duf­tet nach fri­schen Franz­bröt­chen, die es im Kiez nur hier geben dürf­te. Als Oase emp­fin­den auch vie­le Müt­ter den Café­be­reich, zum Bei­spiel wenn sie mit ihren Kin­dern vom Spiel­platz kom­men. Auch die Kin­der­klei­dung in einem der Ver­kaufs­räu­me rich­tet sich an die­se Kli­en­tel. Die Kund­schaft ist in der Tat sehr gemischt. Der jun­ge Mann namens Richard aus der Spren­gelstra­ße, der gera­de an der Kas­se bezah­len will, beschreibt sei­nen Lieb­lings­la­den nur mit drei Buch­sta­ben: “W.O.W.!”

Dass der Spren­gel­kiez im Umbruch ist und im Moment vie­le jun­ge, gebil­de­te Men­schen anzieht, ist der lang­jäh­ri­gen Kiez­be­woh­ne­rin Mar­ti­na Mar­ggraf bewusst. Trotz­dem hat sie fest­ge­stellt: “Erstaun­li­cher­wei­se besteht mei­ne Kund­schaft zu 90 % aus alt­eing­es­se­nen Wed­din­gern, die hier ein­fach ger­ne woh­nen, weil es ein super Wohn­be­zirk ist!” Sie hat vier­ein­halb Jah­re am Laden­kon­zept her­um­ge­tüf­telt und kann inzwi­schen vom Bio­la­den leben: “Ich weiß, dass ich hier nicht reich wer­de. Aber wich­ti­ger ist mir, dass ich glück­lich bin” sagt Mar­ti­na Mar­ggraf und ver­kauft einer Kun­din fri­sches Gemü­se aus Bran­den­burg. Die Mischung macht’s in die­sem Bio­la­den, der auch für Men­schen offen sein soll, denen die Her­kunft der Lebens­mit­tel nicht so wich­tig ist. Mar­ti­na Mar­ggraf bringt es auf den Punkt. “Atze und Kal­le füh­len sich hier genau­so wohl wie Frau Dok­tor Müller!”

Zu erwäh­nen sind auch noch das Wein­re­gal, der Kaf­fee und die vie­len Bio­pro­duk­te aller Art, die es auch als gekühl­te Frisch­wa­re gibt. 

“Der Bio­la­den”

Face­book­sei­te

Tege­ler Stra­ße 30

Mo-Fr 10–19 Uhr, Sa und So 9–16 Uhr. Sonn­tags wer­den nur bestimm­te Lebens­mit­tel verkauft 

 


Weitere Bioläden und Naturkostgeschäfte in Berlin-Wedding:

Natürlich Bio, Kameruner Str. 12 Ecke Togostr., Afrikanisches Viertel

Natur­kost­ge­schäft mit umfang­rei­chem Ange­bot, vor allem was Obst und Gemü­se betrifft. Dabei kom­men 40 % der Frisch­wa­ren aus dem Ber­li­ner Umland. Das Sor­ti­ment ist ziem­lich groß – von den Och­sen­herz­to­ma­ten über Limet­ten bis zur Soja­e­is­krem. Auch Klei­dung und Kos­me­tik ist im Ange­bot und ver­schie­de­ne Zei­tun­gen laden zum Ver­wei­len vor dem Geschäft ein. Bio­land, Deme­ter, Gäa-Qua­li­tät im Ange­bot. Mit­glie­der (Bei­trä­ge ab 10,20 EUR im Monat für WG-Bewoh­ner) zah­len den redu­zier­ten Mit­glie­der­preis, mit dem Ein­kaufs­vor­tei­le wei­ter­ge­ge­ben werden.

Ökomarkt auf dem Wochenmarkt Leopoldplatz

Wochenmarkt auf dem Leopoldplatz

Di und Fr von 10–18 Uhr; u.a. Stand von Mär­ki­sches Land­brot, regio­na­ler Obst- und Gemüsehändler

Bio-Supermärkte

Bio-Com­pa­ny, Mül­lerstr. 141

denn’s Bio­markt, Bahn­hof Gesundbrunnen,

denn’s Bio­markt, Mül­lerstr. 34

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

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