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Ticketverkauf für Filmfestspiele startet:
Sommer-Berlinale im Wedding

3. Juni 2021
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Preise der Internationalen Filmfestspiele Berlin - Silberner Bär und Goldener Bär. Foto. Dirk Michael Deckbar 2014

Der Wed­ding hat­te schon öfter die Ber­li­na­le zu Gast. Auch in die­sem Jahr, in dem vie­les ganz anders ist, kom­men die Inter­na­tio­na­len Film­fest­spie­le Ber­lin in den Stadt­teil. Das Ber­li­na­le Sum­mer Spe­cial beginnt am 9. und endet am 20. Juni. Die Kino­fil­me wer­den aus­schließ­lich unter frei­em Him­mel gezeigt, es gel­ten beson­de­re Coro­na-Bestim­mun­gen. Wer sie nicht scheut, der kann im Wed­ding im silent Green Kul­tur­quar­tier und im Frei­luft­ki­no Reh­ber­ge vie­le inter­es­san­te Fil­me ent­de­cken. Der Kar­ten­vor­ver­kauf star­tet heu­te (3.6.) um 10 Uhr.

Corona-Formalien vornweg

Auch wenn die Vor­freu­de und die Neu­gier­de bei Film­fans sicher groß ist, ste­hen die Coro­na-Bestim­mun­gen in die­sem Jahr noch vor dem Pro­gramm. Nach neu­es­ten Rege­lun­gen dür­fen die Frei­luft­ki­nos bis zu 500 Gäs­te vor die Lein­wand las­sen. Wer Ber­li­na­le-Gast wer­den möch­te, benö­tigt einen nega­ti­ven Test (nicht älter als 24 Stun­den), ist dop­pelt geimpft oder gene­sen. Die Tickets, die per­so­na­li­siert sind, sol­len online gekauft wer­den. Am Kino wer­den die Kon­takt­da­ten erfasst, die Hän­de sol­len des­in­fi­ziert wer­den, bis zum Platz muss eine FFP2-Mas­ke getra­gen wer­den, Abstand ist sselbst­ver­ständ­lich, Plät­ze wer­den für Ein­zel­be­su­cher oder höchs­tens für zwei neben­ein­an­der­lie­gen­de Sit­ze ver­ge­ben. Soweit zu den Formalien.

Berlinale im Silent Green Kulturquartier

Blick in den Innenhof des Silemnt Green. hier finden die Kinovorführungen statt.. Foto: Joachim Faust

Das Silent Green Kul­tur­quar­tier in der Gericht­stra­ße ist bereits ein alter Ber­li­na­le-Hase. Auch in den ver­gan­ge­nen Jah­ren gab es dort Fil­me aus dem Forum und aus der Sek­ti­on Forum Expan­ded zu sehen. Auch in die­sem Jahr ist das so. An elf Aben­den wer­den jeweils ab 21.30 Uhr aus­ge­wähl­te Arbei­ten aus den bei­den Sek­tio­nen als Ber­li­na­le-Som­mer­ki­no im Innen­hof gezeigt. Dabei greift das Silent Green auf sei­ne Erfah­run­gen von den Pick­nick­kon­zer­ten im ver­gan­ge­nen Jahr zurück und bie­tet Open Air Kino mit Kopf­hö­rern an.

Los geht es im Kul­tur­quar­tier mit dem ers­ten Film am Mitt­woch (9.6.) um 21.30 Uhr. Gezeigt wird dann der kana­di­sche Film „Ste. Anne“ – in fran­zöi­scher Spra­che und mit eng­li­schen Unter­ti­teln. Über den Inhalt ver­rät die Ber­li­na­le-Web­sei­te: „Renée kehrt nach jah­re­lan­ger Abwe­sen­heit zur Fami­lie und ihrer jun­gen Toch­ter Athe­ne zurück. Auf 16 mm und mit Laiendarsteller*innen gedreht, fügen sich Frag­men­te, Ein­drü­cke und Vor­ah­nun­gen zum Por­trät einer Gemein­schaft inner­halb der Métis Nation.“

Berlinale im Freiluftkino Rehberge

Da das Frei­luft­ki­no Reh­ber­ge sei­ne Fil­me ohne­hin immer drau­ßen zeigt, gibt es hier weni­ger Ände­run­gen zum Nor­mal­pro­gramm. Das Hygie­ne­kon­zept des Film­fes­ti­vals gilt auch hier, aber mit sei­nem vie­len Platz hat das Frei­luft­ki­no natür­lich einen Vor­teil zu ande­ren Spiel­stät­ten und ist des­halb auch Teil der dies­jäh­ri­gen Ber­li­na­le. In den Reh­ber­gen wer­den Fil­me der Sek­tio­nen Gene­ra­ti­on 14plus, Gene­ra­ti­on Kplu und aus dem Wett­be­werb gezeigt.

Das Frei­luft­ki­no mit der Bestuh­lung vor Coro­na. Aktu­ell ist die Sitz­ord­nung anders. Foto: Frei­luft­ki­no Rehberge

Der ers­te Film flim­mert im Frei­luft­ki­no Reh­ber­ge am Mitt­woch (9.6.) um 21.45 Uhr über die gro­ße Lein­wand. Gezeigt wird der ukrai­ni­sche Strei­fen „Stop-Zem­lia“. Der Film aus der Sek­ti­on Gene­ra­ti­on 14plus wur­de in ukrai­ni­scher Spra­che gedreht und kommt mit eng­li­schen Unter­ti­teln zum Frei­luft­pu­bli­kum. Auf der Ber­li­na­le-Sei­te steht zum Inhalt: „Masha, Yana und Senia – drei Freund*innen, für die das Ende der Schul­zeit naht. Zwi­schen Albe­rei­en wird die eige­ne Gefühls­welt aus­ge­lo­tet, war­ten Prü­fun­gen in Sachen Cou­ra­ge. Ein unauf­ge­reg­ter und glaub­haf­ter Blick hin­ter die Fassade.“

Zwei Filme aus dem Wettbewerb

Fil­me aus dem Wett­be­werb sind bei den Zuschau­ern meist von beson­de­rem Inter­es­se und waren bis­her am schnells­ten aus­ver­kauft. Im Frei­luft­ki­no gibt es zwei Mal die Gele­gen­heit, einen Film aus dem Wett­be­werb zu sehen. Am Don­ners­tag (17.6.), 21.45 Uhr läuft der ira­nisch-fran­zö­si­sche Film „Gha­si­dey­eh gave sefid“ (Bal­lad of a White Cow) – gedreht auf Far­si und mit eng­li­schen Unter­ti­teln. Er han­delt von einer Frau im Iran, an deren Mann zu Unrecht die Todes­stra­fe voll­streckt wur­de. Als man ihr eine Ent­schä­di­gung anbie­tet, will sie lie­ber die Ver­ant­wort­li­chen ken­nen­ler­nen. Dann tritt ein neu­er Mann in ihr Leben…

Offizelles Plakat des Berlinale Summer Specials 2021

Der zwei­te Wett­be­werbs­film wird bereits am Tag zuvor, am Mitt­woch (16.6.), gezeigt. Auf dem Spiel­plan steht der unga­ri­sche Film „Ren­ge­teg – min­den­hol lát­lak“ (Forest – I See You Ever­y­whe­re) – zu sehen auf unga­risch und mit eng­li­schen Unter­ti­teln. Die Ber­li­na­le-Web­sei­te kün­digt zum Inhalt an: „Sie­ben fugen­haft kom­po­nier­te Minia­tu­ren, hyp­no­tisch und erra­tisch, zu einem psy­cho­lo­gi­schen Kalei­do­skop kul­mi­nie­rend: Paa­re, Fami­li­en, Freund*innen – ver­bun­den durch fie­ber­haf­te Dia­lo­ge und die Gespens­ter von Abwe­sen­den. Magisch-rea­lis­tisch, klaustrophobisch-offen.“

Berlinale Summer Special – Service

Alle Vor­stel­lun­gen fin­den bei jedem Wet­ter statt. Ein­lass ist jeweils ab 18 Jah­ren (außer bei den Fil­men der Gene­ra­ti­on). Tickets kos­ten zwi­schen 10 und 15 Euro, Vor­füh­run­gen von Gene­ra­ti­on Kplus kos­ten 5 Euro. Ins­ge­samt fin­det das Ber­li­na­le Sum­mer Spe­cial an 16 Ver­an­stal­tungs­or­ten in der Ber­lin statt. Die offi­zi­el­le Preis­ver­lei­hung der Ber­li­na­le-Jury für die Fil­me fin­det am Sonn­tag (13.6.) auf der Muse­ums­in­sel in Mit­te statt. Die Ent­schei­dun­gen, wer wel­chen Bären bekommt, wur­den bereits im März getrof­fen. Mehr zum Pro­gramm gibt es online. Auf der Sei­te kön­nen auch die Tickets gekauft wer­den – ab heu­te (3.6.), 10 Uhr.

Ber­li­na­le-Bär vor dem Silent Green Kul­tur­quar­tier. Foto: Char­leen Effenberger

Bildunterschriften

  • Foto oben rechts: Prei­se der Inter­na­tio­na­len Film­fest­spie­le Ber­lin: Sil­ber­ner Bär und Gol­de­ner Bär. Foto. Dirk Micha­el Deck­bar 2014
  • Foto Mit­te: Blick in den Innen­hof des Silemnt Green. hier fin­den die Kino­vor­füh­run­gen statt.. Foto: Joa­chim Faust
  • Bild­un­ter­schrift Pla­kat: Das offi­zi­el­le Pla­kat des Ber­li­na­le Sum­mer Spe­cials 2021. 

Dominique Hensel

Dominique Hensel lebt und schreibt im Wedding. Jeden zweiten Sonntag gibt sie hier den Newsüberblick für den Stadtteil. Die gelernte Journalistin schreibt für den Blog gern aktuelle Texte - am liebsten zu den Themen Stadtgärten, Kultur, Nachbarschaft und Soziales. Hyperlokal hat Dominique es auf jeden Fall am liebsten und beim Weddingweiser ist sie fast schon immer.

3 Comments

  1. Lie­be Domi­ni­qu Hensel,
    ich ver­fol­ge die Sei­te aus dem fer­nen Mün­chen, da seit 2 Jah­ren mein sohn im Wed­ding lebt.
    Ich fin­de die Bei­trä­ge und Fotos immer super. Authen­tisch, näher an den Men­schen als in jeder ande­ren Zei­tung, dazu unauf­ge­regt und nicht so über­trie­ben gehyped.
    Was mich mal inter­es­sie­ren wür­de: wie­viel Geld/ Enthu­si­as­mus bzw. Wwie­vie­le Leu­te braucht man um so eine Sei­te zu betrei­ben? Ich bin in Mün­chen auch in einer Stadt­vier­tel-Initia­ti­ve und hät­te auch gern so eine Seite.
    Habt ihr auch ein Büro?
    Vie­le Grü­ße (aktu­ell auf dem Weg nach Berlin)
    Maria

    • Als Pro­jekt­lei­ter beant­wor­te ich mal die­se Anfra­ge. Wir arbei­ten kom­plett ehren­amt­lich als Kol­lek­tiv ein­zel­ner Autor:innen, die alle eine ande­re Erwerbs­quel­le haben. Um unse­re Kos­ten zu decken und auch Geld für ein­zel­ne auf­wän­di­ge Leis­tun­gen wie Lokal­po­li­tik-Berich­te und die wöchent­li­chen News zu haben, las­sen wir uns über den Dienst­leis­ter Ste­ady durch Pri­vat­per­so­nen unter­stüt­zen (Abos für 2, 5 oder 15 Euro). Wir haben uns in einer UG orga­ni­siert und nicht in einem (gemein­nüt­zi­gen) Ver­ein. Wir haben kein Büro. In einer wöchent­li­chen Video­kon­fe­renz bespre­chen wir im Kern­team von etwa 5 Leu­ten die anste­hen­den The­men. Für wei­te­re Fra­gen kön­nen wir ger­ne ein­mal tele­fo­nie­ren. VG, Joachim

    • Lie­be Maria,
      ich wür­de sagen, dass es auf Geld nicht ankommt, es aber hilft. Vom Enthu­si­as­mus dage­gen brauchst Du wirk­lich viel, es kann nie genug sein.

      Der Wed­ding­wei­ser hat sich vie­le Jah­re lang kom­plett ohne Geld ent­wi­ckelt. Nötig ist dafür aber ein har­ter Kern von Men­schen, die gern schrei­ben und mit offe­nen Augen durch den Stadt­teil gehen. Und, die dau­er­haft Zeit erüb­ri­gen kön­nen und wol­len. Beim Wed­ding­wei­ser hat es mit einer Per­son ange­fan­gen, sehr lang waren wir auch zu zweit. Immer mal wie­der kom­men und gehen wei­te­re Schrei­ber. Aktu­ell ist die Redak­ti­on ver­gleichs­wei­se groß. 

      Wir haben zwar eine offi­zi­el­le Redak­ti­ons­adres­se, aber kein Büro für die Redak­ti­on. Jeder tippt von da, wo es im gera­de gefällt.

      Ich kann Dich nur ermun­tern, ein­fach ganz klein anzu­fan­gen mit einer Stadt­teil­sei­te und sie kon­se­quent und regel­mä­ßig zu befül­len. Es macht sehr viel Spaß und lässt einen die eige­ne Umge­bung noch Mal anders wahr­neh­men. Viel Glück!

      Details zu unse­rer Finan­zie­rung kannst Du übri­gens gern nach­le­sen: https://weddingweiser.de/wie-finanziert-sich-der-weddingweiser/ – Die Auf­stel­lung ist nicht ganz aktu­ell, gibt aber einen Ein­druck und reicht viel­leicht für den Anfang.

      Vie­le Grü­ße nach Mün­chen (oder Berlin)
      Dominique

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