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Unterschriften für Kiezblock übergeben:
Initiative für Verkehrsberuhigung im Antonkiez

8. Februar 2023
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Die größ­te Kreu­zung im Anton­kiez befin­det sich dort, wo Plantagen‑, Adolf- und Prinz-Eugen-Stra­ße zusam­men­tref­fen. Etwa 1000 Qua­drat­me­ter ist der Kreu­zungs­be­reich groß. Sie ist eine der Kreu­zun­gen, die die Initia­ti­ve Anton­kiez­block gern umge­stal­ten möch­te. Am Diens­tag (31.1.) hat die Initia­ti­ve vor Ort an der Kreu­zung mehr als 600 Unter­schrif­ten an Bezirks­stadt­rä­tin Dr. Almut Neu­mann (Grü­ne) über­ge­ben. Sie unter­stüt­zen den Plan, das Gebiet durch Quer- und Dia­go­nal­sper­ren sowie Ein­bahn­stra­ßen­re­ge­lun­gen zu beruhigen.

Bei der Übergabe der Unterschriften der Initiative Antonkiezblock an die zuständige Stadträtin. Foto: Hensel
Bei der Über­ga­be der Unter­schrif­ten der Initia­ti­ve Anton­kiez­block an die zustän­di­ge Stadt­rä­tin Dr. Almut Neu­mann (links). Foto: Hensel

Die Initia­ti­ve Anton­kiez­block hat sich im Juli ver­gan­ge­nen Jah­res zusam­men­ge­fun­den. Sie setzt sich dafür ein, dass der Durch­gangs­ver­kehr in der Nach­bar­schaft redu­ziert wird. Denn ihre Beob­ach­tung ist, dass nicht nur Men­schen aus dem Kiez oder sol­che, die im Vier­tel zu tun haben, ihr Autos durch die Stra­ßen rund um die Anton­stra­ße len­ken. Viel­mehr sind die Mit­glie­der der Initia­ti­ve über­zeugt, dass vie­le Autor­fah­ren­de die angren­zen­de Mül­lerstra­ße, die Rei­ni­cken­dor­fer Stra­ße und die Schul­stra­ße mei­den und durch das Quar­tier abkür­zen. Die­ser Durch­gangs­ver­kehr ver­ur­sa­che viel Lärm, schlech­te Luft und auch Gefah­ren­si­tua­tio­nen. Das sieht auch die Wed­ding-Grund­schu­le so, die eine Unter­stüt­zungs­er­klä­rung unter­schrie­ben hat.

Seit Sep­tem­ber haben die Akti­ven digi­tal und vor Ort im Kiez Unter­schrif­ten für ihr Anlie­gen gesam­melt. Nad­ja Chara­by und Max Mies­win­kel über­ga­ben am Diens­tag (31.1.) ins­ge­samt 623 Unter­stüt­zungs­un­ter­schrif­ten und die Erklä­rung der Grund­schu­le an Bezirks­stadt­rä­tin Dr. Almut Neu­mann. 411 der Unter­schrif­ten wur­den von Men­schen aus dem Wed­ding abge­ge­ben, 246 sind direk­te Anwohner:innen. Gleich­zei­tig bekam die Stadt­rä­tin einen sym­bo­li­schen Absperrpoller.

Die gewünschten Maßnahmen

Mit den Unter­schrif­ten über­gab die Initia­ti­ve ihr Kon­zept für eine Ver­kehrs­be­ru­hi­gung des Anton­kiezes. Es ori­en­tiert sich am Bezirks­amt­skon­zept „Kiez­block light“ und setzt auf ein­fach und kos­ten­güns­tig umsetz­ba­re Maß­nah­men. Das Kon­zept der Initia­ti­ve sie zwei Dia­go­nal­sper­ren vor: an der Kreu­zung Ruhe­platz- und Anton­stra­ße sowie an der Kreu­zung Adolf-/Prinz-Eugen-/Plan­ta­gen­stra­ße. Eine Quer­sper­re ist für die Max­stra­ße vor­ge­se­hen – zwi­schen Sche­rer­stra­ße und Anton­stra­ße, jeweils mit Wen­de­mög­lich­keit für Kraft­fahr­zeu­ge. Dar­über hin­aus wünscht sich die Initia­ti­ve die Ein­rich­tung von zwei Ein­bahn­stra­ßen: in der Anton­stra­ße zwi­schen Ruhe­platz- und Prinz-Eugen-Stra­ße in öst­li­che Rich­tung sowie in der Prinz-Eugen-Stra­ße zwi­schen Anton- und Schul­stra­ße in nörd­li­che Richtung.

Mit ihren Wün­schen stie­ßen die Akti­ven der Initia­ti­ve Anton­kiez­block bei Bezirks­stadt­rä­tin Dr. Neu­mann auf offe­ne Ohren. „Wir haben wahn­sin­nig viel Durch­gangs­ver­kehr in unse­ren Kiezen und es wird immer mehr. Mein Ziel ist es, die Wohn­vier­tel wie­der zu beru­hi­gen“, sag­te die Stadt­rä­tin bei der Über­ga­be der Unter­schrif­ten. „Das Kon­zept geht genau in die rich­ti­ge Rich­tung und es gibt Anwoh­nen­de, die sich dafür ein­set­zen. Ich bin dank­bar für die­ses Enga­ge­ment“, sag­te die Stadt­rä­tin. Ins­be­son­de­re sei das auch Rücken­wind für ihr Poli­tik, weil die ver­kehrs­be­ru­hi­gen­den Maß­nah­men nicht unum­strit­ten seien.

Für 2023 zwei neue Kiezblocks im Wedding

„Wir hof­fen, dass Stadt­rä­tin Dr. Neu­mann ihren Wor­ten jetzt schnell Taten fol­gen lässt und den Kiez­block umsetzt“, sagt Nad­ja Chara­by von der Initia­ti­ve. Einen Zeit­rah­men für eine mög­li­che Umset­zung woll­te Dr. Neu­mann beim Vor­ort-Ter­min jedoch nicht nen­nen. Sie wol­le mög­lichst vie­le Kieze in Mit­te beden­ken und es gebe vie­le Initia­ti­ven die­ser Art. Sie ver­sprach aber, das Mög­lichs­te zu tun: „Wir wer­den alles geben“. Ihr Ziel für die aktu­el­le Legis­la­tur­pe­ri­ode sei­en zwölf Kiez­blocks im Bezirk. Ein ers­ter wur­de im Bel­ler­mann­kiez bereits ein­ge­rich­tet. „Für 2023 sind drei Kiez­blocks geplant: einer im Brüs­se­ler Kiez und einer im Spren­gel­kiez“, sag­te die Stadt­rä­tin. Der Stand­ort des drit­ten Kiez­blocks ste­he noch nicht genau fest, wer­de aber wahr­schein­lich in Alt-Mit­te sein.

Von poli­ti­scher Sei­te ste­hen die Zei­chen der­zeit güns­tig für Kiez­block-Initia­ti­ven. Im Bezirk unter­stüt­zen neben den Grü­nen sowohl die SPD als auch die Lin­ke sol­che Pro­jek­te – zusam­men haben die Par­tei­en eine Mehr­heit in der Bezirks­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung. Auch beim Vor­ort-Ter­min waren Vertreter:innen der ver­schie­de­nen Par­tei­en anwe­send und drück­ten ihre Unter­stüt­zung aus.

Bei der Übergabe der Unterschriften der Initiative Antonkiezblock an die zuständige Stadträtin. Foto: Hensel
Bei der Über­ga­be der Unter­schrif­ten am 31. Janu­ar 2023. Foto: Hensel

Kiezblock-Initiativen im Wedding

Ähn­li­che Initia­ti­ven gibt es auch in ande­ren Wed­din­ger Kiezen, etwa im Mal­plaquet­kiez und im Brüs­se­ler Kiez. Auch im Spren­gel­kiez beschäf­ti­gen sich Anwohner:innen mit dem The­ma Ver­kehr im Kiez. Die ers­ten ver­kehrs­be­ru­hi­gen­den Maß­nah­men mit Dia­go­nal­sper­ren sind bis­her im Bel­ler­mann­kiez ein­ge­rich­tet worden.

Dominique Hensel

Dominique Hensel lebt und schreibt im Wedding. Jeden zweiten Sonntag gibt sie hier den Newsüberblick für den Stadtteil. Die gelernte Journalistin schreibt für den Blog gern aktuelle Texte - am liebsten zu den Themen Stadtgärten, Kultur, Nachbarschaft und Soziales. Hyperlokal hat Dominique es auf jeden Fall am liebsten und beim Weddingweiser ist sie fast schon immer.

3 Comments

  1. das ist eine furcht­ba­re Schi­ka­ne gegen Auto­fah­rer .Anwoh­ner kom­men nicht mehr ohne lan­ge Umwe­ge nach Hau­se. Alle Sei­ten­stra­ßen sind nun mit P K w s ver­stopft Stau Wartezeiten.Die Luft­ver­schmut­zung ist hoch Hof­fent­lich kann die Ver­kehrs­mi­nis­te­rin eine wei­te­re Aus­brei­tung von Pol­lern been­den und bestehen­de Sra­ßen­sper­run­gen wie­der abbau­en im Gesund­brun­nen­kietz es wird nun so viel Ben­zin in die Luft gejagt,es ist Umwellt­schäd­lich und ärger­lich für alle Beteiligten.

  2. Den Durch­gangs­ver­kehr zu redu­zie­ren ist hier schon sinn­voll. Aber wenn alle vor­ge­schla­ge­nen Maß­nah­men umge­setzt wer­den, kommt man als Anwoh­ner nir­gend­wo mehr hin, ohne gro­ße Umwe­ge zu fah­ren und damit den Ver­kehr im Vier­tel wie­der zu verstärken.

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