Die größte Kreuzung im Antonkiez befindet sich dort, wo Plantagen‑, Adolf- und Prinz-Eugen-Straße zusammentreffen. Etwa 1000 Quadratmeter ist der Kreuzungsbereich groß. Sie ist eine der Kreuzungen, die die Initiative Antonkiezblock gern umgestalten möchte. Am Dienstag (31.1.) hat die Initiative vor Ort an der Kreuzung mehr als 600 Unterschriften an Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann (Grüne) übergeben. Sie unterstützen den Plan, das Gebiet durch Quer- und Diagonalsperren sowie Einbahnstraßenregelungen zu beruhigen.
Die Initiative Antonkiezblock hat sich im Juli vergangenen Jahres zusammengefunden. Sie setzt sich dafür ein, dass der Durchgangsverkehr in der Nachbarschaft reduziert wird. Denn ihre Beobachtung ist, dass nicht nur Menschen aus dem Kiez oder solche, die im Viertel zu tun haben, ihr Autos durch die Straßen rund um die Antonstraße lenken. Vielmehr sind die Mitglieder der Initiative überzeugt, dass viele Autorfahrende die angrenzende Müllerstraße, die Reinickendorfer Straße und die Schulstraße meiden und durch das Quartier abkürzen. Dieser Durchgangsverkehr verursache viel Lärm, schlechte Luft und auch Gefahrensituationen. Das sieht auch die Wedding-Grundschule so, die eine Unterstützungserklärung unterschrieben hat.
Seit September haben die Aktiven digital und vor Ort im Kiez Unterschriften für ihr Anliegen gesammelt. Nadja Charaby und Max Mieswinkel übergaben am Dienstag (31.1.) insgesamt 623 Unterstützungsunterschriften und die Erklärung der Grundschule an Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann. 411 der Unterschriften wurden von Menschen aus dem Wedding abgegeben, 246 sind direkte Anwohner:innen. Gleichzeitig bekam die Stadträtin einen symbolischen Absperrpoller.
Die gewünschten Maßnahmen
Mit den Unterschriften übergab die Initiative ihr Konzept für eine Verkehrsberuhigung des Antonkiezes. Es orientiert sich am Bezirksamtskonzept „Kiezblock light“ und setzt auf einfach und kostengünstig umsetzbare Maßnahmen. Das Konzept der Initiative sie zwei Diagonalsperren vor: an der Kreuzung Ruheplatz- und Antonstraße sowie an der Kreuzung Adolf-/Prinz-Eugen-/Plantagenstraße. Eine Quersperre ist für die Maxstraße vorgesehen – zwischen Schererstraße und Antonstraße, jeweils mit Wendemöglichkeit für Kraftfahrzeuge. Darüber hinaus wünscht sich die Initiative die Einrichtung von zwei Einbahnstraßen: in der Antonstraße zwischen Ruheplatz- und Prinz-Eugen-Straße in östliche Richtung sowie in der Prinz-Eugen-Straße zwischen Anton- und Schulstraße in nördliche Richtung.
Mit ihren Wünschen stießen die Aktiven der Initiative Antonkiezblock bei Bezirksstadträtin Dr. Neumann auf offene Ohren. „Wir haben wahnsinnig viel Durchgangsverkehr in unseren Kiezen und es wird immer mehr. Mein Ziel ist es, die Wohnviertel wieder zu beruhigen“, sagte die Stadträtin bei der Übergabe der Unterschriften. „Das Konzept geht genau in die richtige Richtung und es gibt Anwohnende, die sich dafür einsetzen. Ich bin dankbar für dieses Engagement“, sagte die Stadträtin. Insbesondere sei das auch Rückenwind für ihr Politik, weil die verkehrsberuhigenden Maßnahmen nicht unumstritten seien.
Für 2023 zwei neue Kiezblocks im Wedding
„Wir hoffen, dass Stadträtin Dr. Neumann ihren Worten jetzt schnell Taten folgen lässt und den Kiezblock umsetzt“, sagt Nadja Charaby von der Initiative. Einen Zeitrahmen für eine mögliche Umsetzung wollte Dr. Neumann beim Vorort-Termin jedoch nicht nennen. Sie wolle möglichst viele Kieze in Mitte bedenken und es gebe viele Initiativen dieser Art. Sie versprach aber, das Möglichste zu tun: „Wir werden alles geben“. Ihr Ziel für die aktuelle Legislaturperiode seien zwölf Kiezblocks im Bezirk. Ein erster wurde im Bellermannkiez bereits eingerichtet. „Für 2023 sind drei Kiezblocks geplant: einer im Brüsseler Kiez und einer im Sprengelkiez“, sagte die Stadträtin. Der Standort des dritten Kiezblocks stehe noch nicht genau fest, werde aber wahrscheinlich in Alt-Mitte sein.
Von politischer Seite stehen die Zeichen derzeit günstig für Kiezblock-Initiativen. Im Bezirk unterstützen neben den Grünen sowohl die SPD als auch die Linke solche Projekte – zusammen haben die Parteien eine Mehrheit in der Bezirksverordnetenversammlung. Auch beim Vorort-Termin waren Vertreter:innen der verschiedenen Parteien anwesend und drückten ihre Unterstützung aus.
Kiezblock-Initiativen im Wedding
Ähnliche Initiativen gibt es auch in anderen Weddinger Kiezen, etwa im Malplaquetkiez und im Brüsseler Kiez. Auch im Sprengelkiez beschäftigen sich Anwohner:innen mit dem Thema Verkehr im Kiez. Die ersten verkehrsberuhigenden Maßnahmen mit Diagonalsperren sind bisher im Bellermannkiez eingerichtet worden.
das ist eine furchtbare Schikane gegen Autofahrer .Anwohner kommen nicht mehr ohne lange Umwege nach Hause. Alle Seitenstraßen sind nun mit P K w s verstopft Stau Wartezeiten.Die Luftverschmutzung ist hoch Hoffentlich kann die Verkehrsministerin eine weitere Ausbreitung von Pollern beenden und bestehende Sraßensperrungen wieder abbauen im Gesundbrunnenkietz es wird nun so viel Benzin in die Luft gejagt,es ist Umwelltschädlich und ärgerlich für alle Beteiligten.
Bezieht sich Dein Kommentar auf diesen Beitrag? Kann es sein, dass es Dir eher um den Bellermannkiezblock geht? Dannn wäre das der bessere Ort für Deinen Kommentar: https://weddingweiser.de/kiezblock_bellermannstrasse/
Den Durchgangsverkehr zu reduzieren ist hier schon sinnvoll. Aber wenn alle vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt werden, kommt man als Anwohner nirgendwo mehr hin, ohne große Umwege zu fahren und damit den Verkehr im Viertel wieder zu verstärken.