Als die Tramlinie M10 am Samstag (9.9.) erstmals auf die verlängerte Strecke bis zur Turmstraße geschickt wurde, wurde ganz klassisch ein rotes Band durchschnitten. Bereits am Tag zuvor wurde ein weiteres Verkehrsprojekt auf andere Art offiziell eröffnet: der Radweg in der Müllerstraße. Der Bezirk feiert den Lückenschluss auf der Radverkehrsverbindung mit einem öffentlichen Anradeln.
Während die M10 den Wedding an seiner Grenze zu Alt-Mitte nur sanft touchiert, führt der Radweg Müllerstraße mitten durch den Stadtteil. Der Weg verbindet den Kurt-Schumacher-Platz mit dem Zentrum Berlins und ist so ein Baustein des berlinweiten Radwegnetzes. Wer mit dem Rad unterwegs ist kommt nun schnell und überwiegend durch Poller geschützt von Wedding nach Alt-Mitte. Am Freitag (8.9.) konnte ein Teilstück des Radweges beim Anradeln ausprobiert werden. Der Radweg ist damit offiziell eröffnet.
In Feierlaune war auch Verkehrsstadträtin Dr. Almut Neumann (Grüne), als sie zu der Veranstaltung einlud: „Auf einer der wichtigsten Verkehrsachsen zwischen Wedding und Mitte haben wir endlich eine sichere Verbindung für Radfahrende geschaffen. Ich lade alle ein, gemeinsam mit mir am 8. September die neue Strecke auszuprobieren.“ Einige Radlerinnen und Radler kamen der Einladung nach und fuhren ab Rathaus Wedding gen Mitte.
Die Einrichtung des neuen geschützten Radweges, die vor einem Jahr begonnen hatte, hat bei Radfahrenden viel Zuspruch gefunden. Einige Gewerbetreibende hatten zunächst jedoch kritisiert, dass die angekündigten Ladezonen nicht früher eingerichtet worden sind. Inzwischen hat sich diese Situation aber verbessert. Haltezonen für den Lieferverkehr sind beidseits der Müllerstraße seit diesem Sommer markiert. Hier kündigte Dr. Almuth Neumann noch eine Anpassung an: „In der Müllerstraße ist das Liefern auf ausgewiesenen Lieferzonen auf dem rechten Fahrstreifen zwischen 9 und 15 Uhr möglich, um den Wirtschaftsverkehr und die dort gelegenen Gewerbebetriebe zu unterstützen. In Zukunft will der Bezirk außerdem die Zeit von 18 bis 22 Uhr für das Liefern freigeben.“ Außerhalb dieser Zeiten stehe der Fahrstreifen dem Kfz-Verkehr zur Verfügung.
Das Projekt „Lückenschluss in der Müllerstraße/Chausseestraße“ wurde gemeinsam vom Bezirksamt Mitte und der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt umgesetzt. Die Kosten belaufen sich in den Jahren 2022 und 2023 auf insgesamt rund 680.000 Euro und wurden zum Großteil durch Fördermittel des Bundes finanziert.
Das Radverkehrsnetz soll auch in Zukunft weiter wachsen. Die nächsten Radverkehrsprojekte im Wedding stehen bereits fest und können in der jüngst aktualisierten Vorhabenliste des Bezirks nachgelesen werden. So soll die Gerichtstraße zwischen Gartenstraße und Neue Hochstraße asphaltiert werden. Auch die Kiezblocks Brüsseler Kiez und Sprengelkiez sollen weitere Verbessungen für den Radverkehrsbringen. In weiteren Straßen sollen Radwege eingerichtet werden. Insgesamt will der Bezirk sein Radverkehrsnetz in diesem Jahr um sieben Kilometer erweitern.
Die Erweiterung der M10 nach Moabit hat übrigens zwei Jahre benötigt. Auf 2,2, Kilometer neuer Straße gibt es fünf neue Haltestellen. Die Kosten für den Bau beliefen sich auf rund 33 Millionen Euro.
Ich arbeite in der Mülerstraße und blicke täglich durch das Schaufenster auf eine
extrem wenig frequentierte Fahrradstaße??? Da ist wirlich groß nix los.
Es gibt in der Antwerpener und in der Togostraße schon länger Fahradstraßen und die laufen tatsächlich
parallel zur Müllerstraße.
Seit dem die Parkplätze weg sind und die restlichen Plätze relativ teuer zu bezahlen sind, fahren noch mehr
Menschen in die Center. Den Geschäften in der Müllerstraße, die es eh nicht leicht haben tut das nicht gut:
ich berichte hier aus 1. Hand …
Ich verstehe diese Autostraße auf der Müllerstraße nicht, es gibt doch parallel dazu auch eine Straße für Autos. Wozu braucht man denn so viele Straßen auf der Autos fahren können parallel zueinander?! Wo ist hier der Denkfehler?
Leider ist schnelles Parken für den schnellen Einkauf und das Auto für tägliche Erledigungen ein Auslaufmodell in europäischen Städten.
So bequem, zeitsparend und komfortabel es für den Einzelnen ist, so sehr leidet halt eine Mehrheit die kein Auto haben, sich kein Auto leisten können oder kein Auto wollen unter Lärm und Abgasen.
Und weil jetzt das Argument an dieser Stelle so gern kommt: Nein nur wegen ein paar Fahrrad Straßen verlieren Menschen mit Beeinträchtigungen nicht plötzlich alle ihre Freiheiten.
Ich verstehe den Radweg nicht. In der Parallelstraße ist eine Fahrradstraße und Kietzblock. Da fährt man nicht in den Abgasen der Autos. Schnelles Parken ist für den kleinen Einkauf jetzt unmöglich da es ringsum keine Parkplätze gibt.
Welche Parallelstraße? Die Genter ist jedenfalls keine Fahrradstraße. Außerdem ist sie nicht asphaltiert. Der Radweg war und ist nötig, was man auch anhand der vielen Radfahrer dort sieht.