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Wedding forscht! Wissenschaft vor der Haustür

6. März 2018
Der humanoide Roboter Myon. Foto: Beuth Hochschule
Der huma­no­ide Robo­ter Myon. Foto: Beuth Hochschule

Hat­ten wir euch einem vor­he­ri­gen Arti­kel der Serie unter der Über­schrift Wohin im Wed­ding? 10 Tipps für Stu­den­ten noch loka­le Braue­rei­en und Trän­ken für den durs­ti­gen Gau­men emp­foh­len, ver­ra­ten wir euch heu­te, wo im Wed­ding aus Bier eine Wis­sen­schaft gemacht wird – und umge­kehrt natür­lich. Wir schau­en dort­hin, wo Men­schen im Wed­ding Fra­gen stel­len und nach Ant­wor­ten suchen. Ent­de­cken, for­schen und ent­wi­ckeln: Schnallt euch an, hier kommt die Wissenschaft!

Beuth Hochschule für Technik
Beuth Hochschule Schriftzuge und beleuchtetes Hochhaus
Foto: Beuth Hochschule

Klar doch, dass die Nach­ba­rin und Alma Mater so Vie­ler im Wed­ding den ehren­haf­ten ers­ten Platz in unse­rer Auf­lis­tung ver­dient. Anfang des 19. Jahr­hun­derts als Gar­ten­bau­schu­le gegrün­det, hat sich die Beuth aus zahl­rei­chen ver­schie­de­nen Inge­nieurs­schu­len und ande­ren Hoch­schu­len geformt. Das mit der Zeit gewach­se­ne Pro­fil mit Ein­flüs­sen aller Ein­glie­de­run­gen erlaubt nun Aus­bil­dung und in Tei­len auch For­schung in viel­fäl­ti­ge Rich­tun­gen und meh­re­ren Stand­or­ten im Kiez.

Offi­zi­ell hat man sich den Life Sci­en­ces, den bio­lo­gisch-che­misch-tech­ni­schen Schnitt­men­gen, ver­schrie­ben. Dazu zäh­len unter ande­rem auch Din­ge wie Lebens­mit­tel­wis­sen­schaf­ten, Phar­ma­zie oder auch Pflan­zen­wachs­tum. Im Kom­pe­tenz­zen­trum „Stadt der Zukunft“ sol­len urba­ne Tech­no­lo­gien ent­wi­ckelt wer­den, die die Pro­ble­me wach­sen­der und sich nach-ver­dich­ten­der Städ­te anspre­chen sol­len – im bes­ten Fall also Arbeit, die ein­mal wie­der direkt vor der Wed­din­ger Haus­tür ankom­men wird. In neue, erfolg­ver­spre­chen­de Rich­tun­gen gehen auch die For­schungs­grup­pe Data Sci­ence des gleich­na­mi­gen Stu­di­en­gangs, die sich der Aus­wer­tung gro­ßer Daten­men­gen ver­schrie­ben hat, sowie das durch den selbst­ent­wi­ckel­ten Robo­ter Myon bekann­te Neu­ro­ro­bo­tik-Labor, das sich ab dem kom­men­den Semes­ter auch über einen eige­nen Stu­di­en­gang freu­en darf. 
–> Luxem­bur­ger Stra­ße 10, Web: www.beuth-hochschule.de


Technologie-Park Humboldthain
AEG-Versuchstunnel. Foto: Hensel
AEG-Ver­suchs­tun­nel. Foto: Hensel

Denkt man an den Wed­ding, denkt und sieht man frü­her wie heu­te oft­mals rot. Schließ­lich war und ist er immer geprägt wor­den durch Arbei­ter und die arbei­ten­de Bevöl­ke­rung, die in ihm woh­nen. Auf dem ehe­ma­li­gen Gelän­de des Elek­tro- und Maschi­nen­her­stel­lers AEG nahe dem Bahn­hof Gesund­brun­nen ent­stand zu Trans­port­zwe­cken einst der ers­te U‑Bahn-Tun­nel. Wenn man ihn heu­te besich­tigt, hat sich die Palet­te an ver­tre­ten­den Dis­zi­pli­nen auf dem Gelän­de aber noch wei­ter geöffnet.

Im Tech­no­lo­gie-Park Hum­boldt­hain sind mitt­ler­wei­le Insti­tu­te der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Ber­lin und der Fraun­ho­fer-Gesell­schaft ange­sie­delt. Hun­der­te Pro­fes­so­ren, wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­ten­de und Stu­die­ren­de for­schen auf dem Gebiet der Bio­tech­no­lo­gie, der Bau­sta­tik und Gebäu­de­tech­no­lo­gie oder ver­su­chen als Ver­kehrs­pla­ner, Stau zur unschö­nen Erin­ne­rung wer­den zu lassen.

Fraunhofer IZM auf dem ehemaligen AEG-Gelände. Foto: Frank Welke
Das Fraun­ho­fer IZM auf dem ehe­ma­li­gen AEG-Gelän­de. Foto: Frank Welke

Wäh­rend sich im Umkreis zahl­rei­che klei­ne Fir­men ange­sie­delt haben, nimmt das Fraun­ho­fer-Insti­tut für Zuver­läs­sig­keit und Mikro­in­te­gra­ti­on IZM die zen­tra­le Posi­ti­on am Platz ein. Gemein­sam mit dem mikro­elek­tro­ni­schen For­schungs­schwer­punkt der TU Ber­lin tut man hier alles, um die Mikro­chips und Sen­so­ren von mor­gen noch zuver­läs­si­ger und effi­zi­en­ter zu machen. Dazu hat man in der Ver­gan­gen­heit schon mit For­schungs­grö­ßen wie Stan­ford koope­riert. Schon jetzt ist es gut mög­lich, dass Wed­din­ger Gehirn­schmalz Dir beim Ein­par­ken Hil­fe leis­tet – und soll­te Dein Smart­phone wider Erwar­ten doch etwas län­ger hal­ten, schick‘ doch einen tele­pa­thi­schen Dank an die Damen und Her­ren vom Humboldthain!
–> Gus­tav-Mey­er-Allee 25, Web:  tph-berlin.net


IB Akademie

Erst vor zehn Jah­ren eröff­net, bil­det die pri­va­te Hoch­schu­le an ihrem Ber­li­ner Stand­ort am Net­tel­beck­platz, wo bis vor kur­zem auch die bbw Hoch­schu­le ange­sie­delt war, Psy­cho­lo­gen, Radio­lo­gen, Ret­tungs­ma­na­ger, Sozi­al­ar­bei­ter und Phy­sio­the­ra­peu­ten aus. Die For­schungs­pro­jek­te der IB Aka­de­mie beschäf­ti­gen sich dabei unter ande­rem mit Rege­ne­ra­ti­ons­me­di­zin, der Ver­bes­se­rung von Arbeits- und Lern­um­fel­dern sowie dem inter­kul­tu­rel­len Dia­log. Dafür wird man auch Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung (BMBF) unter­stützt. Die Aus­bil­dun­gen sind größ­ten­teils kostenpflichtig.
–> Gericht­stra­ße 27, Web:  ib-hochschule.de


Robert Koch Institut (RKI)
Robert Koch Institut im Wedding, Eingang Seestraße 10. Foto: RKI
Robert Koch Insti­tut im Wed­ding, Ein­gang See­stra­ße 10. Foto: RKI

Vor­sicht, wer hier nicht auf­passt, steckt sich an! Das Robert-Koch-Insti­tut ist als Bun­des­ober­be­hör­de deutsch­land­weit für die Erfor­schung, Risi­ko­ab­schät­zung und dem Schutz vor Infek­ti­ons­krank­hei­ten, nicht über­trag­ba­ren Krank­hei­ten und Gen­tech­no­lo­gien zustän­dig. Es hat in Ber­lin vier Stand­or­te, zwei davon lie­gen im Wed­ding – einer in der See­stra­ße, der ande­re nahe West­ha­fen auf dem Virch­ow-Cam­pus. Hier beschäf­tigt man sich mit dem HI-Virus (HIV) und Bio­in­for­ma­tik, in die zum Bei­spiel die com­pu­ter­ge­stütz­te DNA-Sequen­zie­rung und ‑Ana­ly­se fällt. In einem öffent­lich zugäng­li­chen Muse­um und Mau­so­le­um kann Robert Koch gedacht wer­den, der Ende des 19. Jahr­hun­derts das Grund­ver­ständ­nis für die Enste­hung von Krank­heits­er­re­gern und deren Über­tra­gung ent­wi­ckel­te. Und kei­ne Angst, ent­ge­gen aller War­nun­gen ein­gangs, sind alle heu­ti­gen Kei­me fest ver­schlos­sen in den Hoch­si­cher­heits­la­bo­ren des Instituts.
–> Nord­ufer 20, Web: rki.de


Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei (VLB)

Gers­ten­kalt­scha­le, Hop­fen­li­mo, Weg­bier, Fuß­pils – Der Wedd­din­ger Stu­dent fin­det vie­le Namen, um sich das mal mehr, mal weni­ger ver­dien­te abend­li­che Bier-to-go ver­trau­ter zu machen. Wan­dert er dann auch noch an der See­stra­ße ent­lang, ver­mag er der intel­lek­tu­el­len Sei­te des Kul­tur­phä­no­mens begeg­nen. In der Ver­suchs- und Lehr­an­stalt für Braue­rei (VLB), dem Insti­tut für Gärungs­ge­wer­be und Bio­tech­no­lo­gie (IfGB) und der For­schungs­braue­rei der TU Ber­lin wer­den „Geschmacks­sta­bi­li­tät“ und Inhalts­stof­fe haus­ei­ge­ner und frem­der Brau­er­zeug­nis­se auf Herz und Nie­ren, par­don, Leber getes­tet. Und wem das anspruchs­vol­le Braue­rei­stu­di­um nicht liegt, sei einen die kurz­wei­li­ge­ren Brau­kur­se für Nicht­brau­er ans Herz gelegt. Die Plät­ze für die „Bier-Basics“ sind aller­dings heiß umkämpft, loh­nen aber, wenn man auch in Ber­lin die Zoigl-Tra­di­tio­nen auf­le­ben las­sen oder sich dem Craft-Beer-Hype anschlie­ßen möchte.
–> See­stra­ße 13, Web: www.vlb-berlin.org


Rudolf-Virchow-Krankenhaus
Charité Campus Virchow-Klinikum. Foto: Charite
Cha­ri­té Cam­pus Virch­ow-Kli­ni­kum. Foto: Charité

Hier waren wir zwar schon – so ganz am Ende sind wir den­noch nicht ange­langt: Neben der Bak­te­rio­lo­gie wird auf dem Cha­ri­té-Cam­pus Virch­ow neben dem Kran­ken­haus­be­trieb noch an zahl­rei­chen wei­te­ren Stel­len medi­zi­ni­sche Spit­zen­for­schung betrie­ben. Am Cam­pus forscht man an der Behand­lung ange­bo­re­ner Herz­feh­ler und Erb­krank­hei­ten, ver­sucht Zei­ten von medi­zi­ni­scher Früh­erken­nung und Hei­lung zu ver­kür­zen und ent­wi­ckelt tele­me­di­zi­ni­sche Anwen­dun­gen für den digi­ta­li­sier­ten Ope­ra­ti­ons­saal der Zukunft.
–> Augus­ten­bur­ger Platz 1, Web: charite.de

Auch die Autoren des Bei­trags for­schen und ler­nen an Insti­tu­tio­nen der Lis­te. Kath­rin Gier­ing und Paul Jer­chel sind Mit­glie­der des Rats für Zukunfts­wei­sen­de Ent­wick­lung (RZE), der Stu­die­ren­den­in­itia­ti­ve für Zukunft und Nach­hal­tig­keit der Beuth Hoch­schu­le für Tech­nik, die sich mit zukunfts­träch­ti­gen Ent­wick­lun­gen in Hoch­schul­all­tag, Leh­re, For­schung und dem Kiez beschäf­tigt. Mit die­ser Seri­en wol­len sie neu­en Stu­die­ren­den und Inter­es­sier­ten aus dem Kiez einen Ein­blick in den stu­den­ti­schen All­tag und die aka­de­mi­schen Teil des Wed­dings geben. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen gibt‘s via Mail an [email protected].

Gastautor

Als offene Plattform veröffentlichen wir gerne auch Texte, die Gastautorinnen und -autoren für uns verfasst haben.

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