Henrietta ist die kleine Schwester von Fitcher’s Vogel in Friedrichshain und Freya Fuchs im Sprengelkiez. Früher waren dort die Kneipe „Bei Fritze“ und später die WG Bar beheimatet und der Standort stand dann einige Zeit leer. War die WG Bar noch reichlich überdekoriert, sind die nackten Wände der Henrietta-Location eher nüchtern gehalten. Hier kann man sich also ganz auf die Getränke und sein Gegenüber konzentrieren. Das etwa zehnköpfige Team schmeißt die Bar und den Laden souverän. Es gibt natürlich Bier und die üblichen Cocktails, doch vor allem die Auswahl an Naturweinen auf dem oberen Regal dürfte im Kiez ziemlich einmalig sein.
Fotos: Samuel Orsenne
Die Bar hat im Januar 2022 eröffnet und zieht überwiegend junges Publikum an, aber nicht nur. Es gibt ausreichend Platz, dank eines langgezogenen Hinterraums, in dem auch geraucht werden darf. Mit einer modernen Belüftungsanlage wird sichergestellt, dass man im vorderen Bereich nichts davon merkt. 50 Plätze im Hinterzimmer und etwa zehn Plätze vorne, dazu einige Barhocker am Tresen und an den Außenfenstern, sorgen dafür, dass wohl jeder und jede einen Sitzplatz bekommt.
Es ist schummrig, aber nicht allzu dunkel. Die Vintage-Stühle, Sofas und Sessel schaffen auf jeden Fall die Wohnzimmer-Atmosphäre, die für gute Gespräche und den Genuss leckerer Drinks nötig ist. Eine jugendstilartige Darstellung von Pflanzen ist der einzige, dezente Hingucker an einer Seitenwand.
Ebenso unauffällig ist die Bar von außen, keine Leuchtschrift, kein Namensschild deuten auf sie hin – nur durch zwei große Fenster fällt heimeliges Licht auf die Malplaquetstraße. Wenn ihr es euch also einmal im Osramkiez mit Freunden gemütlich machen wollt, probiert die Henrietta Bar aus. Wer keine Lust auf eine volle Kneipe oder eine unterkühlte Bar im Neonlicht hat, wird in der Henrietta Bar sicher auf seine Kosten kommen.
Malplaquetstr. 28
tgl. ab 18 Uhr – ?
Theoretisch eine gemütliche Bar, für mich als Nichtraucherin jedoch leider zu verqualmt, da die Bereiche nicht durch eine Tür o. Ä. voneinander getrennt sind. Die Belüftungsanlage erscheint vielleicht erstmal als eine gute Idee, die Klamotten und Haare riechen danach aber trotzdem nach Rauch. Gleiches Problem wie im Freya Fuchs.