Morgen ist Sommeranfang! Auch in diesem Jahr an diesem Tag die Fete de la Musique gefeiert. Vieles findet digital statt, es gibt im Wedding aber auch ganz normale Live-Konzerte. So lädt das Centre Francais zum Konzert in den Gemeinschaftsgarten Rote Beete ein, das Olof-Palme-Zentrum öffnet seine Bühne im Garten ebenfalls. Los geht es jeweils um 16 Uhr. Bereits heute gibt es aber die vorsommerlichen Sonntagsnews – sieben Meldungen aus dem Wedding, die News aus der Nachbarschaft. Mit allem, was wieder geht und allem, was den Wedding bewegt, erstaunt und erfreut.
7 Tage, 7 Schlagzeilen
- Impfen ohne Termin für alle im Soldiner Kiez
- Weddinger Planschen sorgen für Abkühlung
- Mehr Uferschutz am Plötzensee
- Ausstellung: Was ist Arbeit und wann endet sie?
- Behindertenbeauftragte geht in den Ruhestand
- Vorkaufsrecht: Bezirk und Genossenschaft sichern zwei Häuser
- Savvy-Chef wird Intendant des Haus der Kulturen der Welt
Wedding kurz & knapp
Impfen ohne Termin für alle im Soldiner Kiez
Impfwillige können sich heute (20.6.) noch von 9.30 bis 17.30 Uhr ohne Termin in der Wilhelm-Hauff-Grundschule in der Gotenburger Straße gegen das Coronavirus impfen lassen. Die sogenannte Schwerpunktimpfung wurde vom Berliner Senat beschlossen, organisiert wurde sie vom Bezirk, unterstützt vom Quartiersmanagement. In jedem Bezirk gibt es nur eine Impfaktion dieser Art. Wer die Möglichkeit in Anspruch nimmt, kann zwischen den Impfstoffen von Moderna und Johnson & Johnson wählen. Für die Impfung muss eine Ausweisdokument (Ausweis, Reisepass, Meldebestätigung, Aufenthaltstitel) mitgebracht werden. Das Pop-Up-Impfzentrum im Soldiner Kiez war bereits am Freitag (18.6.) und Samstag (19.6.) in Betrieb. An jedem der drei Tage gab es Impfstoff für 800 Personen. Der Andrang war am ersten Aktionstag nicht sehr groß, es entstanden kaum Warteschlangen.
Weddinger Planschen sorgen für Abkühlung
Nicht nur das Strandbad Plötzensee sowie die beiden Sommerbäder im Humboldthain und in der Seestraße bieten jetzt Abkühlung. Auch die Planschen im Goethepark, im Schillerpark und am Nordbahnhof sind wieder in Betrieb. Als letzte wurde das Wasser der Plansche im Schillerpark am Mittwoch (16.6.) angestellt. Wie das Bezirksamt mitteilt, sind die Wasserspielplätze ab einer Temperatur von 25 Grad täglich von 10 bis 18 Uhr betrieben. Für die Entscheidung der jeweiligen Inbetriebnahme werden die Angaben der Temperaturvorhersage der Berliner Abendschau am Vorabend als Richtwerte verwendet. „Die aktuell geltenden Regeln zur Corona-Pandemie sind einzuhalten“, teilt Bezirksstadträtin Sabein Weißler mit. Bei Gewitter- und Sturmvorhersagen werden die Planschen aus Sicherheitsgründen nicht betrieben. Die Saison der Wasserspielplätze endet in dieser Saison voraussichtlich am 12. September.
Mehr Uferschutz am Plötzensee
Das Bezirksamt plant einen Renaturierungsmaßnahme am Plötzensee. Als Vorbereitung dazu werden die Zäune am Südostufer des Sees ergänzt. Das teilte die zuständige Bezirksstadträtin Sabine Weißler mit. Die neuen Zäune sind mit 1,40 Metern deutlich höher als die bisherigen Begrenzungen und sollen das Ufer des Sees besser schützen. Die sehr niedrigen Zäune waren in den vergangenen Jahren kein Hindernis, Badende haben sie regelmäßig überstiegen (WEZ berichtete). Dabei liegt der See in einem Landschaftsschutzgebiet, das Baden ist nur im Strandbad erlaubt. Durch die unerlaubte Nutzung des Ufers kam es zu Schäden an der Vegetation, zu einer starken Erosion des Bodens und zu Störungen der brütenden Vögel. Dieser Beeinträchtigung des Landschaftsschutzgebietes Plötzensee möchte das Bezirksamt Mitte durch die neuen Zäune entgegenwirken. Wenn die neuen Zäune stehen, sollen Sträucher und auch Schilf angepflanzt werden, heißt es.
Ausstellung: Was ist Arbeit und wann endet sie?
In den Schaufenstern der Galerie Wedding in der Müllerstraße 146 ist seit Anfang Juni eine neue Austellung zu sehen. „Work After Work” zeigt Arbeiten von Hannah Toticki Anbert. Die Künstlerin thematisiert die Idealisierung von Effizienz, Produktivität und Wachstum in der gegenwärtigen Kultur. In einem ständigen Strom von Informationen, Updates und Online-Verfügbarkeit verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Nicht-Arbeit, ebenso wie die Grenze zwischen Körper und Technologie. So fragt Hannah Toticki Anbert danach, was die Menschen nach der Arbeit tun und ob es überhaupt eine Zeit außerhalb der Arbeitszeit gibt. Die Ausstellung ist noch bis 24. Juli in den Galeriefenstern neben dem Rathaus Wedding zu sehen. Weiter Informationen gibt es auch online (www.galeriewedding.de).
Behindertenbeauftragte geht in den Ruhestand
Der Bezirks bekommt einen neuen Behindertenbeauftragten. Da die langjährige Beauftragte Hildrun Knuth im September in den Ruhestand geht, war eine Neubesetzung der Stelle nötig. Das Bezirksamt hat daher in einem Auswahlverfahren einen Bewerber ermittelt, den die Stadträte dem Bezirksparlament vorschlägt. Der Bewerber soll nach den Wünschen der Stadtäte zügig eingestellt werden, damit es zu einem Wissenstransfer zwischen der aktuellen Beauftragten und ihrem Nachfolger kommen kann. Die Senatsverwaltung für Finanzen hat dieser zeitweiligen Doppelbesetzung der Stelle laut Bezirksstadtrat Ephraim Gothe zugestimmt.
Vorkaufsrecht: Bezirk und Genossenschaft sichern zwei Häuser
Am Freitag (18.6.) haben Mieter und Mieterinnen aus dem Eckhaus Kameruner Straße und Müllerstraße mit ihrem neuen Vermieter bei einem offiziellen Pressetermin angestoßen. Der Grund: Die DPF Genossenschaft hat im Wedding zwei Häuser für einen zweistelligen Millionenbetrag gekauft. Der Bezirk hatte bei dem anstehenden Verkauf des Hauses sein Vorkaufsrecht geltend gemacht. Das war möglich, weil sich die beiden Häuser in einem sozialen Erhaltungsgebiet befinden (Milleuschutzgebiet). In den Häusern Torfstraße 26, Kameruner Straße 58 und Müllerstraße 131 konnten durch den Vorkauf laut Bezirksstadtrat Ephraim Gothe so 63 Wohneinheiten und acht Gewerbeeinheiten zum Erhalt der Zusammensetzung der Wohnbevölkerung gesichert werden. Genossenschaften sind in Mitte bisher nur selten zum Zug gekommen, wenn es um den bezirklichen Vorkauf geht. Mit dem aktuellen Fall wurden erst sechs Häuser von Genossenschaften übernommen. Laut DPF-Vorstand Andreas Böhm liegt das daran, dass die Kaufsummen für die Genossenschaften oft zu hoch seien.
Savvy-Chef wird Intendant des Haus der Kulturen der Welt
Bonaventure Soh Bejeng Ndikung wird neuer Intendant am Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Tiergarten. Er wird das Amt am 1. Januar 2023 von Bernd M. Scherer übernehmen. Das teilte das HKW am Mittwoch (16.6.) mit. Kulturstaatsministerin Monika Grütters nannte den 44-Jährigen in einer Erklärung einen Glücksgriff. Der Kameruner sei „mit seinem naturwissenschaftlichen Hintergrund und seiner Leidenschaft für die Kunst geradezu prädestiniert, diese europaweit einzigartige Institution weiterzuentwickeln“. Bonaventure Soh Bejeng Ndikung wurde 1977 in Yaounde, Kamerun geboren und ist Kurator, Autor und promovierter Biotechnologe. Seit 2009 ist er Geschäftsführer und künstlerischer Leiter der SAVVY Contemporary, das sich seit dem vergangenen Jahr in der Reinickendorfer Straße am Nettelbeckplatz befindet.
Fotos: Andrei Schnell
→ Die nächsten „Wedding kurz & knapp“-Nachrichten erscheinen am Sonntag, den 27. Juni.