Die zweite Maiwoche war kühl und regnerisch – gut für die Natur! So langsam wird die Stadt wieder in einen gewissen Normalzustand zurückgeführt: Wegen der Corona-Pandemie haben die ersten geplanten Sperrmüll-Aktionstage in diesem Jahr nicht stattfinden können. Nun nimmt die Berliner Stadtreinigung (BSR) die kostenfreie Vorort-Sperrmüllsammlung wieder auf. Heute können die Menschen aus dem Brunnenviertel zwischen 8 und 12 Uhr in der Putbusser Straße 41 ihren Sperrmüll abgeben. Aber auch hier gilt jetzt natürlich: Bitte Abstand halten!
Gut zu wissen
Kennt ihr noch Auto-Tip am Weddingplatz? Daraus wurde nun eine Filiale des Unternehmens Würth, das in der Schulzendorfer Straße 26 eine Niederlassung eröffnet hat. Würth verkauft vorwiegend Produkte aus dem Bereich Montage- und Befestigungsmaterial. Geöffnet ist Montag bis Donnerstag von 7 bis 17 Uhr sowie Freitag von 7 bis 16 Uhr.
Das ist ja so 2013! Nicht mehr zeitgemäß finden jedenfalls die Grünen und Linken Fraktion den Bau eines Büro-Komplex an der Sellerstraße. Geplant waren 1000 Arbeitsplätze auf 21.000 Quadratmetern – Kostenpunkt 70 Millionen Euro. Ein Projekt einer “gewissen Dimension” (SPD) oder eine Katastrophe auf Kosten der Umwelt? (Grüne) Die Ökobilanzen sprechen jedenfalls für sich – und auch die Linke sieht angesichts der Coronavirus-Krise und dem Trend sich nachhaltig etablierender Home-Office-Strukturen keinen Grund zur Eile. Rechenaufgabe: Dürften überhaupt 1000 Arbeitende auf 21.000 Quadratmeter verteilt sein? Laut aktueller Beschränkungen (für Geschäfte), wäre da sogar noch Luft für 50 Arbeitsplätze nach oben! Glück gehabt. Mehr berichtet die Morgenpost.
Seit gestern dürfen Restaurants unter strengen Auflagen wieder ihren Betrieb aufnehmen. Ob unter der Glocke wirklich Essen an den Tisch serviert wird, bleibt der Kreativität der Gastronomen überlassen. Improvisation und Geschick ist in der nächsten Zeit sicher gefragt, um das eigene Geschäft zu retten und dabei keine gesundheitlichen Risiken einzugehen.
So zum Beispiel die Kugelbahn, die als Bar nicht wieder öffnen dürfte. Die Betreibenden haben sich daher ein Konzept als Kulturspäti ausgedacht: Sonntag ab 12 und dann täglich von 12 – 22 Uhr geht es los in der Grüntaler Str. 51. Motto: Musikkultur trifft Esskultur. Man darf gespannt sein.
Der Wedding wartet, wieder einmal. Wo bleiben die angekündigten PopUp-Bikelanes in der Müllerstraße, fragt man sich? Die SPD Berlin-Mitte setzt noch einen drauf und fordert die sofortige Anordnung von temporären Radspuren in der Schul‑, Bad- und Brunnenstraße. Bereits vor 4 Wochen hieß es „Wir wollen den Schutzstreifen auf der Müllerstraße schnellst möglich umzusetzen und dort eine dauerhafte Lösung für einen sicheren Radverkehr schaffen” (Sabine Weißler, Grüne). Getan hat sich bis heute allerdings nichts. Bleibt zu hoffen, dass es dem Radstreifen nicht irgendwann wie dem himmelbeet geht.
Eine kleine Gruppe Gewerkschafter:innen hat am 9. Mai mit einer Foto-Aktion an das Ehepaar Elise und Otto Hampel erinnert. Max schreibt uns: “Am Rathaus wurden Schilder mit unserem Dank in die Höhe gehalten und mit Zitaten der Hampels. Die Polizei fand das so gut, dass sie sich gleich dazugesellte und unsere auf Abstand und Mundschutz bedachte Gedenkaktion wegen aktueller Coronamaßnahmen ohne Abstand und Mundschutz zur Coronaparty verwandelte. Auch waren sie so interessiert an uns, dass sie unsere Personalien aufnahmen.” Es hagelte Anzeigen, wie die Berliner Woche schreibt.
In der Nacht vom 28. zum 29. April hatten Unbekannte die 2018 eingeweihte Gedenktafel für die Eheleute Hampel am Rathaus Wedding zerstört. “Als Mittelfinger gegen die Arschlöcher, die das getan haben, Elise und Otto Hampel zum Gedenken und auf den Sieg der Alliierten gegen Deutschland sagen wir: Santé! Vashe zdorovie! Cheers! Wir gedenken dem Widerstand nicht nur aufgrund der für die Hampels aufgestellten Stele am Weddinger Rathaus-Platz. Dieser Ort ist gleichzeitig ein historischer Ort für das Ende des 2. Weltkrieges: Am 25. April besetzten sowjetische Truppen das Weddinger Rathaus. Im Folgenden wurden 629 Mitglieder der NSDAP aus der öffentlichen Verwaltung im Wedding entfernt.”