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Weddingmelder-Wochenschau #39/17

1. Oktober 2017
Erdrutsch
So sieht ein Erd­rutsch aus. Foto: Wikimedia

Alt und neu. Eben noch war alles gemüt­lich, plötz­lich kommt alles ins Rut­schen. Gera­de noch war der Wed­ding ein­fach bunt, nun zeigt sich nach dem Wahl­abend eine unschö­ne wei­te­re Far­be. Alt auch: Man sagt nicht mehr Armut. Erklär­te jemand, der sich enga­giert um Arme küm­mert. Du Armer, du, das sei nicht nett. Dafür müs­se man freund­li­che­re Wor­te fin­den. Klingt ein­leuch­tend. Obwohl es natür­lich bes­ser wäre, statt der Wor­te die Hal­tung zu ändern. Die wäre bei rich­ti­gen und bei fal­schen Wor­ten glei­cher­ma­ßen zu spü­ren. Dumm wäre es ja, wenn der Arme zwar kor­rekt ange­re­det wird, aber gar nicht merk­te, dass er gemeint ist. Denn dann freu­en sich nach Bun­des­tags­wah­len jene, die ohne Umschrei­bung sagen, was sie mei­nen. Und wer zeig­te nun zuletzt Hal­tung? Und wie? Es steht im Weddingmelder.

Darüber redet der Wedding

Bauarbeiten S-Bahn
S‑Bahn-Unter­bre­chung wegen Bau­ar­bei­ten. Foto: And­rei Schnell

1. Wirk­lich mal was Neu­es wäre die S 21, also die S‑Bahn-Ver­bin­dung vom Gesund­brun­nen über Wed­ding zum Haupt­bahn­hof. Aber bevor es soweit ist, kommt erst ein­mal ein alt­be­kann­tes Halt. Die S‑Bahn fährt nicht. Unter­bre­chung. Bau­stel­le. Seit dem 29. Sep­tem­ber und noch bis zum 30. Okto­ber ist der Wed­ding abge­hängt: kei­ne S‑Bahn auf dem Ring zwi­schen Gesund­brun­nen und Beus­sel­stra­ße. Mel­det die Ber­li­ner Zeitung.

2. Nichts Neu­es in Alt-Mit­te. Dort fin­det sich zwar nie­mand, der ein böses Wort gegen Wed­din­ger sagt. Doch auch mit gekonn­ter Wort­wahl sind vie­le Eltern dort über Wed­din­ger Grund­schu­len “besorgt”. Schul­stadt­rat Cars­ten Spal­lek (CDU) zeigt nun auf sei­ne Wei­se Hal­tung und macht die Schot­ten dicht. Jetzt wird recht­zei­tig zur Schul­an­mel­dung 201819 die Schul­wahl ein­schränkt. Statt Wett­be­werb im Schul­spren­gel kom­men jetzt wie­der Schein­an­mel­dun­gen. Die gehen so: Ein­fach auf dem Papier bei Freun­den “woh­nen” und schon kann das Kind noch in die über­füll­te “Wohn­ort­schu­le” gequetscht wer­den. Nicht zu ver­ges­sen: Was bedeu­tet Spall­eks Ent­schei­dung für mehr Ent­mi­schung für die vor­bild­li­che Gus­tav-Fal­ke-Grund­schu­le? Ist es kein Ziel mehr, bun­te Schu­len zu schaf­fen? Die Ber­li­ner Zei­tung hat zuerst berichtet.

3.  Einst lehr­te Götz Fröm­ming (AfD) am renom­mier­ten Les­sing-Gym­na­si­um im Wed­din­ger Nor­den. Wel­che Hal­tung er dort an den Tag leg­te, das wis­sen nur sei­ne Schü­ler. Heu­te darf er vom Bun­des­tag aus Deutsch­land beleh­ren. Wobei er alt­be­kann­te Stamm­tisch­weis­hei­ten zu Schul­weis­hei­ten macht: mehr Stra­fen. Vor allem für die aus sei­ner Sicht unbe­lehr­ba­ren Jungs aus dem ara­bi­schen Raum. Der Tages­spie­gel stellt den neu­en Poli­ti­ker mit den ver­al­te­ten Ansich­ten vor.

Termine

Was so los ist am ver­län­ger­ten Wochen­en­de, das stand schon am Don­ners­tag ganz aus­führ­lich im Bei­trag “Freie Tage – vol­les Pro­gramm”. Kurz zur Erin­ne­rung: Per Anhal­ter durch die Bar­la­xis, Im Schat­ten des Irr­lichts, Comic-Lesung in der Biblio­thek, Orgel mit Biss und und und …

PS:

Alt­mo­disch? Wäh­rend die einen old­fa­shio­ned Jackets mit alt­eng­li­schem Mus­ter zum Mar­ken­zei­chen machen, ver­kau­fen die ande­ren eng­li­sche Tra­di­ti­ons­mo­de. Eine Melo­ne – in gelb! – wur­de neu­lich auf der Pinn­wand angeboten.

Das stand im Weddingweiser

Wer es über­se­hen haben soll­te, am Diens­tag wur­den auf dem Blog die 101 Wahl­lo­ka­le im Wed­ding aus­ge­wer­tet und die Bun­des­tags­wahl­er­geb­nis­se Kiez für Kiez runtergebrochen.

Der provisorische Zebrastreifen in der Usedomer Straße wird ausgebessert. Foto: Hensel
Pro­vi­so­ri­scher Zebra­strei­fen in der Use­do­mer Stra­ße. Foto: Hensel

Neu wäre ein Zebra­strei­fen in der Use­do­mer Stra­ße. Wobei bemer­kens­wert ist, dass im Wed­ding vor zahl­rei­chen Grund­schu­len Zebra­strei­fen, Ampeln oder Ver­kehrs­in­seln feh­len. Ändert sich da was oder bleibt alles beim Alten? Jetzt muss erst ein­mal der Ver­kehrs­aus­schuss bera­ten. Am 18. Oktober.

Über die nord­ko­rea­ni­sche Küche kann der Wed­ding­wei­ser nicht viel sagen. Aber fünf asia­ti­sche Res­au­rants, die voll­kom­men ohne irre Chefs aus­kom­men, stellt ein Bei­trag vor.

Schau an

Nach der Gene­ra­ti­on Jam­mer-Ossi und Bes­ser-Wes­si ist nun die Gene­ra­ti­on Sha­ring dran, die Deut­sche Ein­heit zu beur­tei­len. Der 3. Okto­ber schenkt Muße für frucht­ba­re (!) Diskussionen.

Geben und Nehmen
Fußt die Deut­sche Ein­heit auf einem “Geben und Neh­men”? – Foto: And­rei Schnell

Text: And­rei Schnell, Fotos: Schnell, Hen­sel, Weddingweiser

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

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