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Möbelhaus an der Pankstraße schließt:
Wunschdenken: Wenn aus Möbel Kraft der Weddinger IKEA würde

7. August 2025
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UPDATE Traditionsstandort an der Pankstraße bleibt Möbelhaus

Der Aprilscherz im Frühjahr hatte es in sich: Als der Weddingweiser verkündete, IKEA ziehe in das leerstehende Karstadt-Gebäude am Leopoldplatz ein, verbreitete sich die Meldung wie ein Lauffeuer. In den Kommentarspalten überwog die Freude, manche schmiedeten bereits Pläne für den ersten Billy-Regal-Kauf an der Müllerstraße. Doch die Ernüchterung folgte schnell – es war, wie angekündigt, nur ein Scherz.

Nun allerdings ergibt sich eine reale Gelegenheit für den schwedischen Möbelriesen: Möbel Kraft an der Pankstraße schließt Ende August.

Ein Möbelhaus mit Wurzeln im Wedding

Die Geschichte des Standorts reicht weit zurück. Der heutige Eigentümer Kurt Krieger, Jahrgang 1948, wuchs im Wedding auf. 1969 begann Krieger am Standort Pankstraße – direkt gegenüber dem Amtsgericht am Brunnenplatz – mit dem Bau eines modernen Möbelhauses. Mit einer Verkaufsfläche von stolzen 42.000 Quadratmetern wurde es unter dem Namen Höffner ein Flaggschiff, das in West-Berlin seinesgleichen suchte.

2016 folgte die Umbenennung: Aus „Höffner“ wurde „Möbel Kraft“. Das Sortiment blieb, die Kundschaft blieb. Mitte September soll nun aus Kraft wieder Höffner werden, also alles auf Anfang.

Ende einer Ära

Offiziell verweist das Unternehmen die Kundschaft künftig auf die Filiale an der B1 in Marzahn. Aber wer will für ein Sofa einmal quer durch die Stadt fahren, wenn es jahrzehntelang direkt vor der Haustür lag?

Die Schließung reiht sich ein in eine Serie von Verlusten für den stationären Handel im Wedding: Karstadt am Leo, Drogerie Müller an der Müllerstraße – und nun eben auch Möbel Kraft. Doch wenn Höffner bald wiederkehrt, trägt der Standort wieder den traditionellen Namen.

Wir hätten uns ja gefreut, wenn IKEA ein Auge auf den Standort geworfen hätte. Denn die Voraussetzungen wären ideal: keine komplizierten Neubauten, keine jahrelangen Genehmigungsverfahren, ein etablierter Handelsplatz mitten in der Stadt.

Von Anwohner:innen hören wir, dass ein Möbelhaus an diesem Standort absolut erwünscht sei. Schließlich ist dort seit Jahrzehnten ein großes Möbelgeschäft – ganz egal, ob es Höffner oder Möbel Kraft heißt. Zudem liegt das Sanierungsgebiet BadPankstraße direkt um die Ecke – und wer neue Wohnungen bezieht, braucht schließlich auch neue Möbel.

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20 Comments Schreibe einen Kommentar

  1. Ich kann mich noch erinnern, als ich 1973 mein Studium an der FUB begann, dass es weit und breit keine Bücherregale zu kaufen gab und bei den vielen Trödelläden in Kreuzberg und Schöneberg nur bei Zufall eines zur rechten Zeit im Angebot war.
    Also erst einmal statt Nimbus (damals nur einzeln statt im Bund) das DIY mit Fuchsschwanz, Hammer und Schrauber, bis dann 1976 IKEA auch nach Berlin (uuuups... nochmals gegoogelt: IKEA Berlin-Spandau erst ab 1979) (1974 1. dt. IKEA in München) kam.
    Es geht ja nicht nur um die Möbel, denn nach BILLY & Co. kamen auch die schönen zeitgemäßen passenden Wohnzubehöre, die man für sein Zuhause braucht: Lampen, Bettwäsche, Besteck, Decken, Gardinen, und alles, was schön ist und noch angenehmer macht: Blumenvasen, Bilderrahmen.
    Das gab es auch bei Höffner und Kraft auf großen Flächen.
    Übrigens waren die 1970er auch die Zeit der analogen Schreibmaschinen mit Kohle - und Durchschlagpapier.... und Tipp-E.x.
    Ächz ...

  2. Wollen wir hoffen das IKEA sich den Standort sichert. Wäre schade wenn dort kein Möbelhaus mehr wäre. Der Wedding ist ein guter Standort.

  3. Schade ja, kannte Möbel Höffner seit 1978, wir haben dort gerne gestöbert, später änderte sich nur der Firmenname! Inzwischen verändert sich seit Jahren der gesamte Weddinger Kiez…. Ich wünsche allen Weddingern ein gutes Gelingen mit Ikea!

  4. es ist sehr schade, dass Möbel Kraft in der Pankstaße dicht macht. Wir sind seit Jahrzehnten treue Kunden. Unsere erste Schrankwand haben wir noch in Bad Segeberg gekauft. Was passiert denn jetzt mit meinen Punkten?

  5. „Wer will für ein Sofa einmal quer durch die Stadt fahren, wenn es jahrzehntelang direkt vor der Haustür lag?“ Schöner Satz. Ich bin sicher, dass im Wedding auch weiterhin viele Sofas vor der Haustüre liegen werden. Bei mir liegen derzeit gleich zwei auf dem Gehweg 🙂

      • Morjen Frau Christel Hif
        es heißt man soll nicht soviel Online bestellen… weil das wohl dem Klima schaden soll. Wenn aber immer mehr Läden verschwinden wie eben Karstadt, Möbel, Schuhgeschäfte etc pp …. na was bleibt einem dann noch übrig, aber das versteht die junge Generation eben nicht, die können nicht kochen und bestellen sich das Essen
        Genau mein Humor

  6. Letztens dort gewesen, mit mir noch drei weitere Kunden auf mehreren Etagen. Kein Wunder, daß der Laden dicht gemacht wird. Ikea als Nachfolger? Wunschdenken. Kaum besser sieht es nebenan bei Mediamarkt aus. Dürftiges Angebot in einer statt ehemals drei Etagen. Ende ist absehbar.

    • Ich glaube, Ikea würde da deutlich mehr Kundschaft ziehen. Die Frage ist, ob es zu Lasten der anderen Filialen geht. Ich fahre immer nach Tempelhof. Ich kann mir vorstellen, dass es im Wedding viele Leute gibt, die grundsätzlich zu Ikea gehen würden, aber die Reise nicht auf sich nehmen.

    • Ich denke, dass der Bau so gar nicht in das Konzept von Ikea passt. Parkplatz gab es in den letzten Jahren auch nur, weil Media Markt und Möbelkraft nicht gut liefen. Und der Lieferverkehr ist viel größer als bei Möbelkraft, da Ikea einen viel höheren Anteil an Mitnahmeartikeln hat. Dann doch eher Pankower Tor.

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