Mastodon

Parkdruck überall:
5 Dinge, die ihr zur Parkraumbewirtschaftung im Wedding wissen müsst

7. August 2019
12
Ein Parkschein, gezogen am Bahnhof Gesundbrunnen. Halleluja! Foto: Sallmann
Foto: Sula­mith Sallmann

Inzwi­schen fin­det man sie fast im gan­zen Wed­ding: Park­schein­au­to­ma­ten. Nahe­zu alle Gebie­te im Wed­ding und in Gesund­brun­nen haben die Park­raum­be­wirt­schaf­tung im öffent­li­chen Stra­ßen­land bekom­men. Wir fas­sen ein­mal zusam­men, was das für euch bedeu­tet, wenn ihr selbst ein Auto besitzt oder Gäs­te habt, die ihr Auto in eurem Kiez abstel­len möchten. 

1.     Was ist Parkraumbewirtschaftung?

Detail eines Fahrscheinautomaten

Der Park­such­ver­kehr nervt: mehr Lärm, mehr Abga­se, weni­ger Park­raum für die Kiez­be­woh­ner. Die Park­raum­be­wirt­schaf­tung sorgt dafür, dass in einem Wohn­ge­biet weni­ger orts­frem­de Autos abge­stellt wer­den. Wer also in einem Kiez arbei­tet oder etwas zu erle­di­gen hat, ohne dort zu woh­nen, muss einen Park­schein zie­hen. Durch eine deut­li­che Abnah­me von orts­frem­den Dau­er­par­kern bewirkt die Park­raum­be­wirt­schaf­tung eine nach­hal­ti­ge Ent­span­nung der Park­si­tua­ti­on.

2.     Was genau ist geplant?

Schild P-Zone

Der Senat plant, das Par­ken inner­halb des gesam­ten S‑Bahn-Rings kos­ten­pflich­tig zu machen. Außer­dem wur­de das Par­ken teu­rer. Auch Ber­lin-Mit­te hat die Park­zo­nen aus­ge­wei­tet. Nur noch die Fried­rich-Ebert-Sied­lung und die Sied­lung Schil­ler­hö­he sind von der Park­raum­be­wirt­schaf­tung ausgenommen. 

3.     Was müssen Anwohner beachten, wenn sie ein eigenes Auto nutzen?

Hinweisschild

Auto­be­sit­zer, deren Woh­nung sich in einer Park­zo­ne befin­det, haben’s gut. Sie kön­nen einen Anwoh­ner­park­aus­weis bekom­men. Der Aus­weis wird beim Bezirks­amt Ber­lin-Mit­te bean­tragt. Er ermög­licht gebüh­ren­frei­es Par­ken in der Park­zo­ne, in der der Fahr­zeug­hal­ter gemel­det ist und gilt für maxi­mal zwei Jah­re. Den Aus­weis gibt es aber grund­sätz­lich nur in der Zone, in der man poli­zei­lich gemel­det ist. So ist bei­spiels­wei­se ein Aus­weis für die Zone, in der man arbei­tet, oder für eine Nach­bar­zo­ne nicht möglich.

4.     Was, wenn ihr einmal Besuch bekommt, der das Auto bei euch abstellen möchte?

Dann wird’s kom­pli­ziert! Gäs­te erhal­ten auf Antrag eine Gäs­t­evi­gnet­te für die Bewoh­ner­park­zo­ne des besuch­ten Bewoh­ners, die nicht online bean­tragt wer­den kann. Auch die besuch­ten Bewoh­ner kön­nen den Antrag stel­len, wenn sie das Kfz-Kenn­zei­chen, den Wohn­ort und den Auf­ent­halts­zeit­raum des Besu­chers ange­ben. Bean­tragt der Gast  die Geneh­mi­gung, sind der Name und der Wohn­ort des Gast­ge­bers zu benen­nen. Gäs­t­evi­gnet­ten wer­den grund­sätz­lich nur für Per­so­nen (Gäs­te) aus­ge­stellt, die ihren Wohn­sitz außer­halb der Post­leit­zah­len­be­rei­che 10000 und 16999 haben. Für Miet­wa­gen gilt die­se Rege­lung ana­log. Die Gäs­t­evi­gnet­te kann für längs­tens für 4 Wochen erteilt werden.

5.     Was kostet der Spaß?

Die Kos­ten hal­ten sich für Pri­vat­per­so­nen in Gren­zen. Die Ver­wal­tungs­ge­bühr für einen Anwoh­ner­park­aus­weis beträgt der­zeit 20,40 Euro für zwei Jah­re. Bei einem Fahr­zeug- bzw. Kenn­zei­chen­wech­sel, ersatz­wei­ser Aus­stel­lung abhan­den gekom­me­ner Park­aus­wei­se, Zonen­än­de­run­gen usw. beträgt die Gebühr 10,20 Euro. Gäs­t­evi­gnet­ten kön­nen tage- oder wochen­wei­se bean­tragt wer­den und kos­ten zwi­schen 10,20 und 25 Euro.

Und was kos­tet das Par­ken selbst? Wer sein Fahr­zeug in einer Park­zo­ne abstellt, muss einen Park­schein am Auto­ma­ten zie­hen. Die­se akzep­tie­ren Mün­zen, aber auch die Bezah­lung per Han­dy ist in vie­len Fäl­len eben­falls mög­lich. Dafür ist eine Anmel­dung erfor­der­lich. Je nach Zone kön­nen ein oder zwei Euro pro Stun­de oder ein ande­rer Betrag fäl­lig wer­den. Das gezo­ge­ne Ticket muss von außen gut sicht­bar im Auto plat­ziert wer­den. Par­ken ohne Park­schein kos­tet ab 20 Euro auf­wärts, je nach Län­ge der Über­schrei­tung. Die Rege­lung soll mon­tags bis frei­tags von 9 bis 20 Uhr, und in allen Gebie­ten außer dem Sol­di­ner Kiez auch sams­tags von 9–18 Uhr.

Mehr Infos

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

12 Comments

  1. Es ist so eine Abzo­cke. Klein­gärt­ner haben kei­ne Mög­lich­keit einen Anwoh­ner­aus­weis zu bean­tra­gen, sie müs­sen Pacht bezah­len und sor­gen doch dafür, dass über­haupt noch grü­nes mank dem grau­en Asphalt und Beton exis­tiert. Was ist das nur für eine Politik?

  2. Das Leben in Ber­lin wird einem ver­miest. Als arbei­ten­de Per­son wer­de ich aus­zie­hen. Zu viel Dreck und Cha­os. Die Bear­bei­tung dau­ert 4 Wochen… Das ist ja noch super­schnell in Berlin.

  3. Lie­be Leu­te was ist mit den Behin­der­ten oder Klein­gärt­ner die mit­ten im Wohn­ge­biet ihren Gar­ten haben? Sie zah­len Pacht an den Staat. Sol­len die flie­gen oder wenn Klein­gärt­ner Besuch bekom­men übers Wochen­en­de, die Kin­der , Eltern usw. Wird einem jetzt alles ver­miest. Ist Ber­lin so stu­pi­de gewor­den, Spaß ist nicht mehr gewollt. Dafür hat man ein Leben lang gear­bei­tet und sich was erschaf­fen. Nee also das ist wirk­lich zu viel. Nicht jeder braucht ein Auto nur zum ein­kau­fen, es gibt auch Ver­pflich­tun­gen. Ich selbst bin jetzt 100% Schwer­be­hin­dert und mich macht die gan­ze Sache sehr trau­rig, wie ego­is­tisch doch man­che Men­schen sind, die sind wahr­schein­lich noch gut zu Fuß und haben Kraft.

  4. Guten Tag allerseits
    Ich woh­nen im SWINEMÜNDERSTR Umge­bung Gesundbrunnen
    Ich wer­de am 20 −3−22 bis 24−3−22 eine Auto mieten.
    wo bekom­me ich eine Park­aus­weis und was für Doku­men­te brauchen?

    • Die Car­sha­ring-Unter­neh­men haben eige­ne Park­flä­chen und man­che dür­fen auch auf bewirt­schaf­te­ten Park­flä­chen abge­stellt wer­den. Am bes­ten, Du fragst mal bei dem Unter­neh­men, bei dem Du das Auto lei­hen willst. Wenn du Dir das Auto bei einer Pri­vat­per­son leihst, die nicht in Besitz eines Anwoh­ner­park­aus­wei­ses für Dei­ne Zone ist, müss­test Du ganz nor­mal ein Ticket am Auto­ma­ten ziehen.

  5. Lächer­lich, wie bil­lig der Anwoh­ner­park­aus­weis noch immer ist. Auch da soll­te über höhe­re Kos­ten ein Anreiz geschaf­fen wer­den, mal nach­zu­den­ken, ob man in der Ber­li­ner Innen­stadt tat­säch­lich so eine gigan­ti­sche Blech­kis­te vor der Tür ste­hen haben muss, die den öffent­li­chen Raum blockiert.

    • Ja, nee is klar! Da wird ein­fach mal sowas raus­ge­hau­en, ohne zu reflek­tie­ren, ob der-/die­je­ni­ge viel­leicht auf das Auto ange­wie­sen ist.
      Am Schluß ist die Zahl der zu ertei­len­den Aus­nah­me­ge­neh­mi­gun­gen (und damit der Auf­wand für alle Betei­lig­ten) höher als die Zahl der “Nor­ma­los”.

  6. Zur Ergän­zung: “Für Miet­wa­gen gilt die­se Rege­lung analog.”
    Dies gilt aber nicht für all die Car2Go, Dri­veNow etc. ‑Fahr­zeu­ge. Die dür­fen über­all ste­hen, wobei – soweit ich infor­miert bin – deren anfal­len­de Park­ge­büh­ren via GPS-Ortung direkt von der Ver­wal­tung ein­ge­zo­gen werden…

Schreibe einen Kommentar zu Meeee Antworten abbrechen

Your email address will not be published.

MastodonWeddingweiser auf Mastodon
@[email protected]

Wedding, der Newsletter. 1 x pro Woche



Unterstützen

nachoben

Auch interessant?