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Deutsche Wohnen: Wandbild ja, Heizung nein

20. März 2019
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Wandbild
Deut­sche Woh­nen bemalt Haus mit Wand­bild in der Stral­sun­der Stra­ße. Foto: And­rei Schnell

20.03.2019 Mie­ter der Deut­schen Woh­nen sind empört. Seit über zehn Tagen sit­zen in der Stral­sun­der Stra­ße 34 a im Brun­nen­vier­tel eini­ge Mie­ter in kal­ten Woh­nun­gen. Die Repa­ra­tur eines Hei­zungs­roh­res zieht sich hin. Flin­ker war die Ver­mie­te­rin mit der Bema­lung der Fas­sa­de. Außen hui und innen pfui, den­ken die Mie­ter nun.

Heizstrahler
Statt eines ein­zel­nen neu­en Heiz­strah­lers hät­ten die Mie­ter lie­ber eine funk­tio­nie­ren­de Hei­zung für die Woh­nung. Foto: And­rei Schnell

Seit dem 7. März kön­nen die Woh­nun­gen nicht mehr geheizt wer­den. Lang­sam kühl­ten die Räu­me aus, 14 Grad Cel­si­us ist der Küh­le­re­kord. Im Wohn­zim­mer wohl­ge­merkt. Grund für den Aus­fall der Hei­zung ist der Bruch eines Hei­zungs­roh­res im drit­ten Stock. In einer Notak­ti­on hat eine von der Ver­mie­te­rin beauf­trag­te Fir­ma den Hei­zungs­kreis­lauf kalt­ge­stellt. Dar­auf­hin haben die Mie­ter nach dem Wochen­en­de von Mon­tag, 11. März, bis Mitt­woch, 13. März, täg­lich mit der Deut­schen Woh­nen und mit dem all­ge­mei­nen Haus­meis­ter­dienst tele­fo­niert. Ergeb­nis? Am 14. März kam ein Lie­fer­dienst und spen­dier­te den Mie­tern einen elek­tri­schen Hei­zer. Einen pro Wohung. “Den kön­nen Sie behal­ten, den müs­sen Sie nicht zurück­ge­ben”, soll der Lie­fe­rant gesagt haben. Die Mie­ter spe­ku­lie­ren des­halb, ob die Deut­sche Woh­nen bereits mit dem nächs­ten Hei­zungs­scha­den rechnet.

Doch zunächst war­ten die Mie­ter auf die Repa­ra­tur des aktu­el­len Hei­zungs­scha­dens. Tat­säch­lich hat­te sich bei ihnen eine Fir­ma tele­fo­nisch gemel­det. Nicht um einen Ter­min aus­zu­ma­chen, um die Sache zu repa­rie­ren, son­dern um sich erst ein­mal alles anzu­se­hen. Die­ser Ter­min soll­te am 18. März sein. Die Mie­ter nah­men sich einen Tag Urlaub, doch von der Repa­ra­tur­fir­ma erschien nie­mand. Zäh wie alles bei der Deut­schen Woh­nen, kom­men­tie­ren die Mieter.

Störungsmeldung
Stö­rungs­mel­dung vom 8. März, seit­dem kal­te Tage. Foto: And­rei Schnell

Weni­ger zäh dage­gen ver­lief die Gestal­tung eines Wand­bil­des im Janu­ar. Inner­halb weni­ger Tage war der pfaf­fen­de See­mann fertig.

Gleich­zei­tig war im Janu­ar im gesam­ten Block mit den Haus­num­mern Stral­sun­der Stra­ße 34, 34a und 34b schon ein­mal zwei Tage lang die Hei­zung aus­ge­fal­len. Nach Aus­sa­ge lang­jäh­ri­ger Mie­ter wur­de die Hei­zungs­an­la­ge noch nie grund­le­gend saniert, seit­dem das Haus 1961 bezugs­fer­tig wur­de. Dass Roh­re durch­ros­ten, sei erwart­bar. Weni­ger umständ­lich als bei Repar­tu­ren und Instand­hal­tun­gen ist die Deut­sche Woh­nen bei den Miet­erhö­hun­gen. Von ihrem Recht, die Mie­te nach § 558 BGB auf den orts­üb­li­chen Ver­gleich anzu­he­ben, macht sie Gebrauch. Pünkt­lich nach 15 Monaten.

Von kal­ten Woh­nun­gen betrof­fen im Auf­gang Stral­sun­der Stra­ße 34 a sind auch ein betag­ter Rent­ner und eine allein­er­zie­hen­de Frau mit einem Kind im Schul­al­ter. Die Mie­ter haben nun auf einer Mie­ter­ver­samm­lung beschlos­sen, die Mie­te zu kür­zen. Doch eigent­lich wol­len sie eine funk­tio­nie­ren­de Heizung.

Ursprüng­lich gehör­te das Haus in der Stral­sun­der Stra­ße zur gemein­nüt­zi­gen Gehag, die 2009 mit der Akti­en­ge­sell­schaft Deut­schen Woh­nen fusionierte.

Autorenfoto Andrei SchnellAnd­rei Schnell hat Glück im Mie­ten­lot­to und ist kein Mie­ter bei der Deut­schen Wohnen.

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

2 Comments

  1. Dan­ke für den Bei­trag, Ich bin froh, dass ich nicht bei der Deut­schen Woh­nen gelan­det bin. Sie woll­te mir vor einem Jahr in der “Wei­ßen Stadt” in Reine­cken­dorf eine Woh­nung ohne Fuß­bo­den­be­lag ver­mie­ten. “Das kön­ne der Mie­ter dann selbst gestal­ten”. Aber dafür 10 Euro pro Qua­drat­me­ter kalt und feuch­ter Keller.

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