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Nähcafé: Umnähen statt wegwerfen

3. März 2019
Cora Lie an der Nähmaschine in der NachbarschaftsEtage. Foto: Hensel
Cora Lie an der Näh­ma­schi­ne in der Nach­bar­schafts­Eta­ge. Foto: Hensel

Was soll aus der alten Gar­di­ne wer­den und was aus dem komi­schen Rock? Viel­leicht ein Ein­kaufs­beu­tel oder ein Ober­teil für den nächs­ten Som­mer! Wer aus­sor­tier­te Klei­dung nicht weg­wer­fen möch­te, kann sie auch umge­stal­ten. Hil­fe dabei und die eine oder ande­re Idee fürs Upcy­cling gibt es von Mode­de­si­gne­rin Cora Lie. Diens­tags und Don­ners­tags ist sie Gast- und Rat­ge­be­rin für alle, die Stof­fen eine neue Bestim­mung geben möch­ten – im Sol­di­ner Kiez und im Brunnenviertel.

Hinweis auf den Nähkurs im Fenster des Freizeitecks. Foto: Hensel
Hin­weis auf den Näh­kurs im Fens­ter des Frei­zeit­ecks. Foto: Hensel

Die Näh­kur­se von Cora Lie funk­tio­nie­ren ähn­lich wie die belieb­ten Repair Cafés. Die Teil­neh­mer und Teil­neh­me­rin­nen kom­men mit ihren Sor­gen­kin­dern aus Stoff, mit Ideen und Fra­gen zu einem der Ter­mi­ne. Anmel­den müs­sen sie sich dafür nicht. Die Mode­de­si­gne­rin hilft dabei, dass aus abge­leg­ten Klei­dungs­stü­cken und Stof­fen neue Lieb­lings­tei­le wer­den. „Die Idee ist, dass jeder bereits etwas Eige­nes zum Umge­stal­ten mit­bringt. Die nöti­gen Kurz­wa­ren und die Näh­ma­schi­nen ste­hen zur Ver­fü­gung“, sagt die Pankwoe­rin. Sie selbst ist dabei die gute Fee im Hin­ter­grund: „Ich gebe Hil­fe zur Selbst­hil­fe, ich unter­stüt­ze beim Selbernähen“.

Bereits seit 2013 fin­det Cora Lies Näh­ca­fé „Aus alt mach neu“ in der Nach­bar­schafts­Eta­ge der Fabrik Oslo­er Stra­ße statt. An jedem Don­ners­tag kom­men zwi­schen sechs und acht Teil­neh­me­rin­nen. Gele­gent­lich schaut auch ein Mann vor­bei, aber meis­tens blei­ben die Frau­en unter sich. Hier wird gemein­sam genäht, Kaf­fee getrun­ken und manch­mal zusam­men gefrüh­stückt. Beson­ders freut es Cora Lie, wenn die Frau­en sich unter­ein­an­der hel­fen: „Der Aus­tausch zwi­schen Nach­barn ist mir wich­tig und das klappt oft sehr gut, denn Nähen ver­bin­det“. Bei dem eta­blier­ten Kurs in der Nach­bar­schafts­Eta­ge kom­men Alt und Jung zusam­men, ver­schie­de­nen Kul­tu­ren tref­fen sich, es hat sich eine bun­te und leben­di­ge Run­de gebil­det. So wünscht es sich Cora Lie. Viel­leicht ist das auch der Grund, war­um das Fern­se­hen das Näh­ca­fé immer wie­der besucht und dar­über berichtet.

Nähmaterialien im Freizeiteck. Foto: Hensel
Näh­ma­te­ria­li­en im Frei­zeit­eck. Foto: Hensel

Noch ganz am Anfang steht dage­gen Cora Lies Näh­kurs im Frei­zeit­eck im Brun­nen­vier­tel, der ers­te Ter­min fand im Sep­tem­ber statt. Doch hier kön­nen – diens­tags – eben­falls klei­ne Näh­pro­jek­te mit Anlei­tung umge­setzt wer­den. „Platz ist für vier bis sechs Teil­neh­mer“, sagt die Kurs­lei­te­rin. Wäh­rend in der Nach­bar­schafts­Eta­ge auch gespen­de­te Stof­fe zur Ver­fü­gung ste­hen, soll­ten Teil­neh­me­rin­nen im Brun­nen­vier­tel auf jeden Fall ihr eige­nes Mate­ri­al mit­brin­gen. „Der Platz ist hier viel begrenz­ter und es gibt kei­ne Lager­mög­lich­kei­ten“, erklärt Cora Lie.

Im Brun­nen­vier­tel kann sich die Mode­de­si­gne­rin auch Gemein­schafts­ak­tio­nen vor­stel­len, wie sie in der Nach­bar­schafts­Eta­ge seit lan­gem immer wie­der an der Tages­ord­nung sind. So haben die Teil­neh­me­rin­nen dort Turn­beu­tel für Schul­kin­der genäht oder Herz­kis­sen für Krebspatientinnen.

Beim Zuscheiden in der NachbarschaftsEtage. Foto: Hensel
Beim Zuschei­den in der Nach­bar­schafts­Eta­ge. Foto: Hensel

Bei­de Näh­kur­se von Cora Lie sind kos­ten­los. In der Nach­bar­schafts­Eta­ge sind Geld­spen­den für die Anschaf­fung von Mate­ria­li­en für das Näh­ca­fé erwünscht. Im Frei­zeit­eck wird um eine Spen­de für Mate­ri­al von 1 Euro pro Ter­min und Teil­neh­me­rin gebeten.

Die Unter­stüt­zung bei den ers­ten Ver­su­chen an der Näh­ma­schi­ne oder beim krea­ti­ven Umge­stal­ten mit Nadel und Faden kommt von der gelern­ten Damen­schnei­de­rin und stu­dier­ten Desi­gne­rin. Sie wohnt seit über zwan­zig Jah­ren in Ber­lin und ist seit 2011 frei­be­ruf­lich tätig. Mit dem Näh­werk Ber­lin in Pan­kow hat Cora Lie eine eige­ne Näh­werk­statt. Neben den Anfer­ti­gun­gen für ihre Kun­din­nen gibt sie dort Näh­kur­se für Kin­der und Erwach­se­ne. Beson­ders inter­es­siert sich die Desi­gne­rin für die The­men Upcy­cling und Nach­hal­tig­keit. Dass aus alten Stof­fen mit ein paar Ideen und Spaß an der Hand­ar­beit wie­der schö­ne neue Din­ge wer­den kön­nen, das will sie auch bei ihren Näh­kur­sen in der Nach­bar­schafts­Eta­ge und im Brun­nen­vier­tel ver­mit­teln. Mehr über Cora Lies Näh­werk­statt gibt es im Inter­net unter https://naehwerk-berlin.wixsite.com/naehwerk.

  • Nähen, diens­tags, 16 bis 18 Uhr, Frei­zeit­eck, Graun­stra­ße 28
  • Näh­ca­fé „Aus alt mach neu“, don­ners­tags 10.30 bis 13 Uhr (nicht in den Schul­fe­ri­en), Nach­bar­schafts­Eta­ge Fabrik Oslo­er Stra­ße, Oslo­er Stra­ße 12, 1. Ober­ge­schoss, Auf­gang B

Der Text ist zuerst auf der Sei­te des Quar­tiers­ma­nage­ments Brun­nen­stra­ße erschie­nen.  Vie­len Dank für die Geneh­mi­gung zur Übernahme.

Die Nähmaschinen warten auf ihren Einsatz. Foto: Hensel
Die Näh­ma­schi­nen war­ten auf ihren Ein­satz. Foto: Hensel

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