Vor kurzem sind in den Gemeinschaftsgarten Mauergarten zwei Honigbienenvölker eingezogen. Inzwischen haben sie sich in ihren Bienenkisten, den so genannten Beuten, eingerichtet und suchen in der Umgebung unermüdlich nach Nahrung. Auswahl haben sie als echte Stadtbienen jede Menge, denn das Stadtimkern ist inzwischen auch wegen der größeren Artenvielfalt populär geworden. Balkonkästen, Kleingärten, Parkanlagen und Straßenbäume bieten den Stadtbienen ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot.
Immer mehr Stadtmenschen wollen Imkern. Als die Gemeinschaftsgärtner aus dem Mauergarten Anfang Mai zum Start ihres Bienenprojektes im Brunnenviertel eingeladen hatten, wurden die verfügbaren Stühle im Freizeiteck in der Graunstraße knapp. Höchstens 30 Menschen dürfen beim Solidarischen Imkern im Mauergarten mitmachen, die Sitzgelegenheiten und die freien Projekt-Plätze reichten gerade so aus.
„Als wir uns überlegt haben, Bienen im Mauergarten zu haben, war sofort klar, dass das gemeinschaftlich und nicht gewinnorientiert sein würde“, erklärte Katharina Rein-Fischboeck den zukünftigen Hobbyimkern im Freizeiteck. Das bedeutet, dass der Honig der Mauerbienen nicht verkauft werden soll. Stattdessen werden die Hobbyimker einen Teil bekommen, der Gemeinschaftsgarten einen weiteren und die betreuenden Imker das letzte Drittel. „Uns ist es wichtiger, etwas gemeinsam zu tun und zu lernen“, sagte Rein-Fischboeck, die bisher selbst keine Imker-Erfahrung hat. Anders ist das bei Karsten Harazim, Philipp Fiedler, Laura Henningson und Diana Kutzscher. Sie sind erfahrene Imker – Bienen aus ihren Völkern fliegen bereits von der Kolonie Panke, von der Wollankstraße und vom Elisabeth-Friedhof im Soldiner Kiez aus durch die nahe Umgebung.
Die Idee der Mauergärtner lehnt sich an die Solidarische Landwirtschaft an. Die teilnehmenden Hobby-Imker tragen die laufenden Kosten für das Bienenjahr und erhalten dafür einen Einblick in die Imkerei und etwas Honig. „Die Kosten für ein Jahr belaufen sich auf 435 Euro“, sagte Katharina Rein-Fischboeck vom Mauergarten. Mit etwa 15 Euro Beitrag werden die Teilnehmer ein ganzes Bienenjahr von April bis April hautnah miterleben – von der Vorbereitung der Saison bis zur Honigernte. Ein Mal in der Woche besteht für die Teilnehmer die Möglichkeit, mit einem Imker bei der Beutenkontrolle dabei zu sein, monatlich soll es ein „Meet the Bees“ geben, eine Art Weiterbildungsveranstaltung rund um die Honigbiene. Auch öffentliche Veranstaltung für alle Interessierten und Führungen für Kindergruppen sind eingeplant.
Die Grundausstattung für das Solidarische Imkern, etwa 1000 Euro, wurde mit Fördermitteln aus dem Programm „Soziale Stadt“ vom Quartiersmanagement Brunnenviertel-Brunnenstraße bezahlt. Dabei hatten die Mauergärtner Glück und konnten sparen. Ihr erstes Bienenvolk mussten sie nicht kaufen – was etwa 100 Euro gekostet hätte. „Wir hatten das Glück, dass wir über die Schwarmbörse ein Volk bekommen konnten“, sagte Katharina Rein-Fischboeck. Wenn Bienenvölker im Frühling zu groß werden und sich teilen, verlässt ein Teil mit einer Königin den Bienenstock, es schwärmt aus. Ein Imker, der diesen Schwarm (meist hoch oben in den Bäumen) einfängt, kann den Bienen ein neues Zuhause anbieten. Einen solchen Schwarm konnte Imker Karsten Harazim in Blankenburg für die das Bienenprojekt im Mauergarten einfangen.
Kontakt zur Bienen-AG im Mauergarten: info(at)mauergarten.de
Text und Fotos: Dominique Hensel
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