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Im Erika-Heß-Eisstadion:
Wie ich im Wedding geimpft wurde

Die Impfung ist so schmerzlos und schnell vorbeigegangen, dass unsere Autorin ehrlich verwundert ist, als die Ärztin „Das war es schon“ sagt.
14. Mai 2021
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Die Bun­des­re­gie­rung hat ver­spro­chen, bis Ende Sep­tem­ber jedem Bür­ger und jeder Bür­ge­rin ein Impf­an­ge­bot zu machen. Im ers­ten Quar­tal des Jah­res lief das Imp­fen eher im Schne­cken­tem­po, aber seit unge­fähr April geht es berg­auf. Mitt­ler­wei­le ist etwa ein Drit­tel der Bevöl­ke­rung geimpft. Wir haben im Wed­ding auch ein Impf­zen­trum, und unse­re Autorin hat­te das Glück, dort geimpft zu werden. 

Der erste Anlauf geht schief

Impf­pass mit Impfeinladung

Es ist Diens­tag, der 11. Mai, 18 Uhr und der zwei­te Som­mer­tag im Früh­ling die­ses Jah­res, aber immer­hin schneit es nicht wie eini­ge Tage zuvor. Ich lau­fe auf das Eri­ka-Heß-Eis­sta­di­on zu – unser Wed­din­ger Impf­zen­trum, heu­te bin ich an der Rei­he. Am Vor­mit­tag war ich schon ein­mal dort, als mir ein sehr freund­li­cher Mit­ar­bei­ter erklär­te: „Wir haben ein tech­ni­sches Pro­blem, unse­re Ser­ver sind abge­stürzt.” Auf­grund des Feh­lers war das Zen­trum län­ger geöff­net, man wol­le gewähr­leis­ten, dass jede Per­son, die für den Tag ein Ter­min hat, auch geimpft wird. Weil es dem Mit­ar­bei­ter so auf­rich­tig leid­tut und er für die Situa­ti­on auch nicht ver­ant­wort­lich ist, kann ich ihm natür­lich nicht böse sein. 

Im Land der bunten Westen

Am Abend bin ich also erneut im umfunk­tio­nier­ten Eis­sta­di­on. Nach einer kur­zen Kon­trol­le mei­ner Unter­la­gen lässt mich der Mit­ar­bei­ter durch. Unge­fähr 50 Meter wei­ter ste­hen schon die nächs­ten Mitarbeiter:innen in blau­en Wes­ten. Sie kon­trol­lie­ren erneut mei­ne Unter­la­gen und rei­chen mir einen Auf­klä­rungs­bo­gen. Die­sen muss ich aus­fül­len, bevor es ins Impf­zen­trum geht. Am Ein­gang zum umfunk­tio­nier­ten Eis­sta­di­on ste­hen wei­te­re Mitarbeiter:innen. Einer misst die Tem­pe­ra­tur, eine ande­re blät­tert noch­mals akri­bisch die Unter­la­gen durch und ein wei­te­rer Mit­ar­bei­ter kon­trol­liert noch mei­ne Tasche – es ist alles sehr sicher und genau hier. Dann zeigt mir eine jun­ge Frau (dies­mal in einer gel­ben Wes­te) den Weg zu einem ‚Fens­ter‘, hier wird in das –  am Mor­gen abge­stürz­te – Pro­gramm mei­ne Anwe­sen­heit ein­ge­tra­gen. Im Anschluss führt mich sofort ein jun­ger Mann (dies­mal in einer grü­nen Wes­te) zur Impf­ka­bi­ne – endlich! 

Foto: Domi­ni­que Hensel

Es pas­siert alles sehr schnell und rei­bungs­los, alle Mitarbeiter:innen sind zuvor­kom­mend und auf­merk­sam. Nur eine Sache macht mich irgend­wie neu­gie­rig – was sol­len die ver­schie­de­nen Far­ben der Wes­ten? „Je nach Posi­ti­on müs­sen wir eine ande­re Wes­te tra­gen“, wird mir erklärt. Das habe ich mir fast gedacht – eine typisch deut­sche Ant­wort. Nach dem kur­zen Gespräch macht jemand den Vor­hang der Kabi­ne von der ande­ren Sei­te auf; es ist die Ärz­tin. Außer­dem erschei­nen jetzt auch eini­ge Soldat:innen, die um einen Tisch her­um­ste­hen. Die Ärz­tin klärt mich natür­lich noch­mal auf: Bei Fie­ber Par­acet­amol statt Ibu­profen ein­neh­men, Sport sei für drei Tage tabu und so wei­ter. Dann geht sie auf den Tisch zu, an dem auch die Soldat:innen ste­hen und jetzt ver­ste­he ich auch, war­um sie dort ste­hen – sie kon­trol­lie­ren den Impf­stoff, das “Flüs­sig­gold 2021”. 

Die Imp­fung ist so schmerz­los und schnell vor­bei­ge­gan­gen, dass ich ehr­lich ver­wun­dert bin, als die Ärz­tin „Das war es schon“ sagt. Ich wer­de dann von einem wei­te­ren Mit­ar­bei­ter (blaue Wes­te) zum War­te­be­reich beglei­tet, hier wird wirk­lich nichts dem Zufall über­las­sen. Das War­ten sei frei­wil­lig, wird aber emp­foh­len, falls es doch zu Neben­wir­kun­gen kom­men soll­te. Da ich mich präch­tig füh­le, sowohl phy­sisch als auch psy­chisch, ver­las­se ich das Impf­zen­trum etwas schnel­ler als nach dem emp­foh­le­nen 15 Minuten. 

Ins­ge­samt wür­de ich dem Wed­din­ger Impf­zen­trum vier von fünf Impf­ster­nen geben (ich zie­he einen für die Ver­schie­bung des Ter­mins ab). Jetzt bin ich gespannt auf die Neben­wir­kun­gen, hof­fent­lich blei­be ich vom Fie­ber verschont.

Ach ja, zu guter Letzt soll­te ich viel­leicht noch die der­zeit viel­leicht rele­van­tes­te Fra­ge beant­wor­ten: Moderna!

Update August 2021: Nur noch in die­sem Monat kann man sich im Eis­sta­di­on imp­fen las­sen, da danach das Impf­zen­trum für die Wie­der­auf­nah­me des Eis­sport­be­triebs geschlos­sen wird. Es ist leicht, einen Ter­min dort zu bekom­men, falls ihr noch geimpft wer­den möchtet. 

3 Comments

  1. Mei­nen ers­ten Impf­ter­min mit Moder­na hat­te ich letz­te Woche – eben­falls im Eri­ka-Heß-Sta­di­on. Es lief alles rei­bungs­los, und die Logis­tik fand ich ziem­lich fas­zi­nie­rend. Aus­nahms­los alle Leu­te waren sehr freund­lich, und den Pieks habe ich nicht mal gemerkt. Fünf Sterne. ^ ^

  2. Das hört sich doch alles sehr gut an. Ich habe mit der Erst­imp­fung mit MODERNA am 24.3. und der Zweit-Imp­fung am 21.04. die glei­chen sehr, sehr posi­ti­ven Erfah­run­gen im Eri­ka-Hess-Eis­sta­di­on gemacht.

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