Die Idee des Konzepts „Tag des Guten Lebens“ lässt sich ungefähr so erklären: Man verbanne die Autos für einen Tag aus dem Kiez und lade alle Anwohnenden ein, sich den freien Raum zurückzuerobern. Dann schaut man was passiert. Zumindest für einen Tag.
Dies war auch die Idee des Bündnisses “Tag des Guten Lebens im Brüsseler Kiez”. Letztes Jahr im Juni sollte die „Premiere“ sein, in Köln gibt es das Konzept schon seit 2014, aber Corona machte der Sache einen Strich durch die Rechnung. Das hat die Aktiven nicht davon abgehalten, das Konzept neu zu denken und in 2021 einen neuen Anlauf zu versuchen.
Statt eines großen „Tag des Guten Lebens“ gibt es dieses Jahr die „Straße der Nachbarschaft“. Fünf Veranstaltungen insgesamt, von denen zwei bereits stattgefunden haben, Leitthema „sozial-ökologische Veränderung“. Jede der fünf „Straßen der Nachbarschaft“ bekommt oder bekam zusätzlich ein individuelles Rahmenthema. Der Grundtenor aber bleibt: gucken was passiert. Es gibt zwar wie erwartet Schwerpunkte, aber die Anwohnenden sind explizit dazu eingeladen, “ihr Ding“ zu machen.
Das kann sein, Stühle und Tische aus der Wohnung zu holen und sich mit den Nachbarn sprichwörtlich auf der Straße zu treffen. Das kann bedeuten, einen kleinen Tauschmarkt aufzubauen oder beispielsweise Musik zu machen.
Natürlich stellen sich auch Initiativen vor; bei der ersten Straße der Nachbarschaft in 2021 zum Thema „Nachhaltiges Wirtschaften“ waren beispielsweise die „Solidarische Landwirtschaft“ und Supercoop anwesend, um über das Konzept zu informieren. Supercoop ist ein genossenschaftlicher Supermarkt, der in den Osram-Höfen eröffnet wird.
Die Organisatoren im Brüsseler Kiez haben für die fünf Veranstaltungen vier verschiedene Straßenabschnitte ausgesucht, in denen sich jeweils von 15–20 Uhr die Nachbarn näherkommen sollen und austauschen können. So wandert also auch die Veranstaltung durch den Kiez.
Das nächste Zusammenkommen ist am 30. Juli. Thema hier: Grün im Brüsseler Kiez!
Das allgemeine Ziel ist es, sich gemeinsam über die Zukunft Gedanken zu machen, einfach gesagt: um ein „Gutes Leben“ mit gesellschaftspolitischem Hintergrund. Und wenn sich am Ende unbekannte Nachbarn näherkommen, ja auch dann ist schon viel gewonnen.
Termine:
28. Mai: Alternatives Wirtschaften (fand bereits statt)
18. Juni: Technologie & Werkzeug (fand bereits statt)
30. Juli: Grün im Kiez
27. August: Kultur(en) im Kiez
17. September (Parking Day): Urbane Mobilität
Mehr: https://tagdesgutenlebens.berlin/bruesselerkiez/