„Ich schenk dir eine Geschichte‟ – so lautet das Motto des Welttag des Buches, der seit 1995 begangen wird. An der Aktion zur Leseförderung beteiligt sich auch die inhabergeführte Buchhandlung Belle-Et-Triste. Die Händler Friederike Reinhold und Winfried Kellmann in der Amsterdamer Straße halten dieses Jahr für 16 Schulklassen mit etwa 360 Schülern ein kostenloses Buch bereit. Friederike Reinhold bedauert: „Coronabedingt dürfen wir auch in diesem Jahr keine ganzen Klassen in unserem Laden empfangen.‟ Lehrer holen die Buchpakete einfach ab. „Gesprächs- oder Leserunden wie früher fallen derzeit flach‟, sagt die Frau der tausend Bücher.
Zum Großlieferanten für geschenkte Bücher wird am Aktionstag das Unternehmen Thalia im Gesundbrunnen-Center. Zahlreiche Weddinger Klassen werden ihr Buchgeschenk von dort beziehen. Deutschlandweit werden nach Angaben des Börsenvereins der Deutschen Buchhandels eine Million Bücher verschenkt. In diesem Jahr ist es „Biber undercover‟ von Rüdiger Bertram. Auf 160 Seiten erleben Selma und Tobi Abenteuer mit einem ausgestopften, zum Leben erwachten Biber, der zurück zum See will.
Der Verlag des Biberbuches schaltet am 23. April um 11 Uhr einen Livestream frei. Der Autor Rüdiger Bertram wird vorlesen, der Illustrator Timo Grubing zeichnet während dessen live. Kinder können ihre Fragen stellen. Schulen können zusätzlich individuelle Online-Lesungen vereinbaren.
Leseförderung ist im Wedding nicht nur an diesen einen Tag gebunden. Die Bibliothek am Luisenbad und die Schillerbibliothek haben eigene Kinder- Jugendabteilungen. Bücher müssen auch nicht immer teuer sein, Antiquariate wie Mackensen und Niemann in der Malplaquetstraße haben eigene Kinderbuchregale, wo sich nicht die neuesten Bücher, aber einzelne Klassiker finden.
Welttag des Buches ist der 23. April. Erfunden wurde dieser Tag von der UNESCO. Anlass ist, dass der katalanische Heilige St. Georg an diesem Tag Rosen und Bücher verschenkt haben soll. Außerdem ist das Datum der Todestag der den beiden Großdichter William Shakespeare und Miguel de Cervantes. In Deutschland wurde der Welttag des Buches erstmals 1996 begangen. Ziel ist, Kindern der 4. und 5. Klassen das Lesen in Büchern näherzubringen.