Die längsten Tage des Jahres brechen an, und die Weddinger bleiben gerne länger auf. Auch wie jedes Jahr um diese Zeit: Das traditionelle deutsch-französische Volksfest ist wieder gestartet und, Moment, heißt jetzt “Festsommer”! Warum sich sitzenbleiben lohnt und was sonst noch im Wedding so los ist, steht in unserer Wochenschau.
Auch eine deutsch-französische Tradition: Die traditionelle Fête de la Musique rockt Berlin wieder am Mittwoch, den 21. Juni. Wo genau auch im Wedding, wird hier verraten.
Sitzen geblieben
Die “Identitäre Bewegung”, von vielen als rassistisch eingestuft, wollte mit einer Demo durch den Wedding ziehen. Doch die Gegendemonstration brachte mehr Menschen auf die Straße, diese blockierten die “Identitären” an der Voltastraße. Noch während die Polizei die Sitzblockaden auflöste, zogen sich auch die “Identitären” zurück.
Im Radio
Die Galerie SAVVY Contemporary wird im Rahmen der documenta 14 für zweiundzwanzig Tage in einen Radiosender verwandelt, der sich als offenes Studio und Plattform versteht, auf der Audiomaterial und Hör-Inhalte live produziert und gesendet werden (auf UKW, Kurzwellenradio und online). Die Öffentlichkeit ist eingeladen, sich an einer kollektiven Übung in kritischem Hören zu beteiligen. SAVVY Funk, ein 24/7‑Radioprogramm und ‑Kunstwerk, ist ein Raum für Hörexperimente, neue Mitwirkungsformen, Performativität und erkenntnistheoretische Vielfalt, der intellektuell ansteckend wirken soll. Bis 8. Juli auf 103.0 FM in Berlin, SW 15560 kHz, und weltweit auf documenta14.de
Essen gehen
https://weddingweiser.de/2017/06/17/feiner-hubert-tegeler-strasse/
Raus in den Wedding
Paddel-Ausstellung
Zur Bibliothek am Luisenbad kann man auf der Panke paddeln, aussteigen und… eine Ausstellung zum Thema Paddeln besuchen! Drei Verlage bringen den Leserinnen und Lesern vom 19. Juni bis 11. August die Welt des Paddelns mit einem breitgefächerten Buch- und Karten-Programm näher.
Ausstellung über das “Silent Green”
Das ehemalige Krematorium Wedding gehört zu den denkmalgeschützten Gebäuden in Berlin und spiegelt die Stadtgeschichte auf einzigartige Weise wider: 1912 als erstes Krematorium Berlins eröffnet, zeugt der Bau vom Wandel der Bestattungskultur in Deutschland. Gegen den Widerstand der Kirchen setzte sich die einst als „heidnisch“ verpönte Bestattungsform im Kaiserreich als Ausdruck von Fortschritt, Säkularisierung und Hygienebewusstsein durch. Das Krematorium Wedding blieb bis 2002 in Betrieb. Nach vorübergehendem Leerstand begann 2013 der Umbau zum silent green Kulturquartier. Die Geschichte dieses besonderen Ortes wird nun in einer kulturhistorischen Ausstellung und einem begleitenden Katalog erzählt. Verschiedene Stationen auf dem gesamten Gelände des silent green beleuchten Ideologie, Technik und Geschichte der Feuerbestattung. Der Ausstellungskatalog dokumentiert in zahlreichen Fotografien den historischen Zustand des Gebäudes und den denkmalgerechten Umbau.
Ausstellung: Donnerstag, 23. Juni bis Freitag, 28. Juli
täglich, 10 bis 18 Uhr
Eröffnung: 22. Juni, 19 bis 22 Uhr
Eintritt frei
concrete::dynamic
Die panke.gallery stellt vom 23.6. bis zum 13.7. Alma Alloro und Horst Bartnig aus. Die Vernissage ist am 22. Juni um 19 Uhr.
Horst Bartnig arbeitet seit Mitte der 60er Jahre als Maler und Graphiker. Seine frühen computierten konkreten Formfindungen sind das Resultat von künstlerischen Untersuchungen, die vorausahnend die Ästhetik der algorithmisch generierten Computergrafiken in der digitalen Kunst und ihre folkloristischen Erscheinungen im Internet vorwegnahmen. Alma Alloro ist eine junge Künstlerin, deren künstlerische Arbeit von der Demo- und Hackerszene der 80er und 90er Jahre inspiriert ist. Ihre Arbeiten basieren auf einem Verständnis von Kunst als einer angewandten und populären künstlerischen Praxis in der Tradition des Bauhauses.
Die Ausstellung concrete::dynamic stellt beide Künstler und ihre Arbeiten in einen Dialog. Indem sie die ästhetische Aktualität ihrer Formsprache demonstriert, verweist sie zugleich auf die Bedeutung der Traditionen von Bauhaus und konkreter Kunst für heute.
silen green. warum darf man vor einem denkmalgeschütztem Gebäude ein neues Gebäude errichten und den blick versauen?