Die Krokusse im Humboldthain sind endlich erblüht, der am 20. März gestartete Frühling kann damit auch ganz offiziell bei uns so richtig loslegen. Zum Beispiel hier, in einem der vielen neuen und alten Gärten und Parks. Auch Allergiker dürfen sich freuen: Die Charité sagt, früher waren mehr Birkenpollen. Nur die armen Angestellten im Gesundheitsamt, die sollten besser noch ein wenig die Luft anhalten. Ausgerechnet hier hat sich nämlich der gemeine Schimmel breit gemacht. Ob das dieser Amtsschimmel ist, von dem immer alle reden? Bohrende Fragen, bohrende Antworten – wie immer bei uns in der Wochenschau! Viel Spaß!
Worüber zu reden lohnt
Würde die BVG durch den Humboldthain fahren, es müssten Schilder aufgestellt werden: “Krokusse pflücken während der Fahrt verboten!” Für wahr, schnelle Fahrt stellen wir uns irgendwie anders vor. Und doch sind die Busse der BVG letztes Jahr angeblich minimal flotter geworden. Be Berlin, be Tempo, be Berliner Schneckentempo. Diese Linien sind die Negativ-Rekordhalter im Wedding. Wer die Überraschung findet, darf sie behalten!
Ebenfalls pünktlich und ganz nach Fahrplan (man beachte die Ironie), hat im Wedding nun endlich ein echtes Baumhaus den Betrieb aufgenommen. Klingt komisch? Ist es aber nicht. Das Baumhaus ist ein unkommerzielles, von der Crowd finanziertes Projekt in der Gerichtstraße. Für die Älteren unter uns: Crowd, das ist wie ein Spendenlauf, nur ohne Flatterband. Nun wird besagtes Baumhaus also auch ganz offiziell von verschiedenen Initiativen bespielt. Wir sind gespannt!
Ausgehen im Wedding
Habt ihr eigentlich gemerkt, wie spannend der Wedding ist? Falls euch vor lauter Spannung mal etwas durchrutschen sollte: Jeden Tag ist hier was los! Wie so in einer echten Hauptstadt.
Wusstet ihr, dass man in Namibia, einer ehemaligen deutschen Kolonie auf der falschen Straßenseite fährt? Stadtspaziergang “Kolonialer Wedding” am Sonntag, den 26. März um 13.00 Uhr: Was machte Bismarck eigentlich in Neuguinea? Wo liegt die Perle der Südsee? An der Plötze wahrscheinlich nicht! Und warum gibt es überhaupt ein sogenanntes Afrikanisches Viertel in Berlin? Ein Stadtspaziergang thematisiert vor allem die alltagsgeschichtlichen Ausprägungen des deutschen Kolonialismus im Berliner Norden. “Wir erkunden die mythenumwobene Tropenmedizin, beschäftigen uns mit den deutschen Kolonien im Pazifik und den zahlreichen Kolonialkriegen und hinterfragen das Traditionsverständnis mancher Berliner Kleingartenvereine. Dabei lernen wir auch eine originelle Methode der Vergangenheitsentsorgung kennen.”
Der Rundgang beginnt um 13.00 Uhr an der Ecke Samoastraße/Kiautschoustraße und endet etwa 120 min. später an der Kameruner Straße. Mitmachbeitrag 5–11€ nach eigenem Ermessen
Kostenlose Filmvorführung “Das ist unser Haus” am Mittwoch, 29. März, 19–21 Uhr, Sprengbüro, Tegeler Str. 39. Der Film erläutert das solidarische Modell des Syndikats, mit dem sich auch finanzschwache Gruppen bezahlbare Räume in Gemeineigentum sichern können. Ein Film, der dazu anregen soll, ein Hausprojekt in Eigenregie im Syndikatsverbund zu starten.
Seit nunmehr drei Jahren organisiert das Centre Français de Berlin die Fête de la Francophonie. Die Organisation der Veranstaltung am Samstag, 1. April übernehmen 2017 die Belgische Botschaft, die Vertretung Wallonie-Brüssel und zum ersten Mal auch ein deutsches Bundesland, das Saarland. Das Saarland gehört zu Deutschland? Ja, so haben wir auch geguckt! Das kleinste aller Bundesländer hat sich zum Ziel gesetzt, mittelfristig ein zweisprachiges Bundesland zu werden. Das Programm ist dieses Jahr der Thematik “Grenzen überwinden” gewidmet und wird erneut bunt und intensiv: Workshops für Kinder, Begegnungen, Diskussionen, Konzerte und Initiativen in deutschen und frankophonen Schulen. Der Eintritt ist frei.