Unter den vielen Weddings in der Republik hat es unser Wedding geschafft, Teil einer Metropole zu werden. Doch einzigartig ist Wedding nicht, es gibt zahlreiche Weddings in der Republik. Hier stellen wir in einem ersten Teil unsere Weddinger Partnerdörfer vor (die von Gesundbrunnen folgen).
Weddin
Es fehlt nur ein g, damit Weddin ein echter Wedding wäre. Der kleine Ort mit 80 (!) Einwohnern liegt im Fläming und gehört verwaltungsrechtlich zu Lutherstadt-Wittenberg. Der Name leitet sich von einem Rittersgeschlecht her. Erste Erwähnung war 1459 als Weetyn (im Link auf Boßdorf klicken). Die Anreise mit 9‑Euro-Ticket ist umständlich, da Weddin nur per Rufbus erreichbar ist. Des Sehens würdig ist vielleicht die Kirche.
Weddingen
Klanglich am nächsten ist dem Wedding die 587 Seelengemeinde Weddingen. Die Lage ist heute Ortsteil der Stadt Goslar am Harz. Der Name geht zurück auf das Wort Witungen. Mit diesem Namen bezeichnete der berüchtigte Deutsche Orden im 14. Jahrhundert seine Sitze. 1972 wurde das Dorf Teil von Vienenburg und diese wiederum wurde am 1. Januar 2014 Teil der Stadt Goslar. Wer Weddingen besuchen möchte, erreicht das Dörflein mit 9‑Euro-Ticket. Der Bus 822 fährt regelmäßig vom Bahnhof Vienenburg ab. Sehenswürdigkeit ist der Komturhof Weddingen.
Altenweddingen, Langenweddingen und Osterweddingen
In der Einheitsgemeinde Sülzetal in der Magdeburger Börde häufen sich die Weddings. Die früher selbstständigen Orte Altenweddingen, Langenweddingen und Osterweddingen haben jeweils rund 2.000 Einwohner. Verblüffend ist die Ähnlichkeit der Wappen von Osterweddingen und unserem Wedding. Grund ist, dass das Rittergeschlecht der Weddinger seinen Stammsitz in der Gegend hatte. Der Weddingweiser schrieb darüber in “Nicht ganz so einmalig: der Wedding”. Langenweddingen ist mit dem Zug (RB 43) und 9‑Euro-Ticket stündlich erreichbar, die beiden anderen Orte haben regelmäßige Busverbindungen. Abgehängte Dörfer sind die Orte nicht, es gibt sogar ein eigenes Schwimmbad. Traurige Bekanntheit erlangte Langenweddingen aufgrund eines der größten Eisenbahnunglücke der DDR. Ein Regionalzug stieß im Jahr 1967 mit einem Tankwagen zusammen und 15.000 Liter Benzin explodierten. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die Bördebögen. Das sind Hoftore mit Rundbögen.
Weddendorf
Ebenfalls in Sachsen-Anhalt in der Börde liegt Weddendorf. Der Name leitet sich vermutlich von einem der ältesten Bauern her, der Weddo oder Wedde geheißen haben soll. Mit weniger als 1.000 Bewohnern handelt es sich wohl um einen Flecken. Die Anreise mit 9‑Euro-Ticket ist umständlich, da Weddendorf im Rufbus-Gebiet liegt. Wenn ein Angelpark eine Sehenswürdigkeit ist, dann verfügt Weddendorf über eine.
Weddersleben
Zu Thale gehört Weddersleben. Schon in der Bronzezeit – also vor mehr als 3.000 Jahren – siedelten Menschen an der Stelle vor dem Harz. Die Herkunft des Namens konnten wir in fünf Minuten nicht ermitteln. Anreise per 9‑Euro-Ticket ist mit dem Bus stündlich möglich. Sehenswürdigkeit ist die Teufelsmauer. Die Felsen befinden sich in einem der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands. Und eine alte Papiermühle kann besichtigt werden.
Wedderstedt
An der Bode im Landkreis Harz liegt unweit von Quedlinburg nicht weit vor dem Harz Wedderstedt. Früher hieß es “lüttken wederstede”. Belegt ist, dass Menschen seit der Zeit der Völkerwanderung vor rund 1.500 Jahren in der Ortschaft leben. Anreise mit dem 9‑Euro-Ticket ist möglich, die Regionalbahn 44 und der Regionalexpress 4 halten, wenn auch unregelmäßig. Sehenswürdigkeiten sind die ehemalige Dorfkirche und ein Herrenhaus.
Weddinghofen
Mit über 10.000 Einwohnern ist Weddinghofen im Ruhrgebiet alles andere als ein Dörflein. Grund für den Anstieg der Bevölkerung war der Bergbau im 20. Jahrhundert. Heute macht sich der Ort Gedanken, wie die brachliegenden Flächen genutzt werden könnten. Erwähnenswert ist die Familie Bodelschwingh, die länger Zeit ihren Stammsitz in Weddinghofen hatte. Die Bodelschwinghs haben Krankenhäuser in Deutschland gegründet, im Berliner Wedding das Lazaurs-Krankenhaus. Zu erreichen ist der Ort mit dem 9‑Euro-Ticket ab Hamm – allerdings muss man umsteigen und zwei Buslinien nutzen. Tagesreise. Sehenswürdigkeit ist das Gut Velmede.
Weddinghusen, Weddingstedt
Wer seinen Sommer sowieso am Meer verbringen wollte, könnte Weddinghusen und Weddingstedt im Dithmarschen in Betracht ziehen. Die Verantwortlichen vor Ort beschreiben Weddingstedt als “Wohngemeinde mit zahlreichen gewerblichen Ansiedlungen”. Quelle. Weddinghusen und Weddingstedt haben eine sehr schlechte Anbindung ans öffentliche Nahverkehrsnetz und liegen damit außerhalb des 9‑Euro-Ticket-Gebietes. Einen Bahnhof der noch heute aktiven Strecke Hamburg – Sylt (die sogenannte Marschbahn) hat die Deutsche Bahn in den 1980er Jahren stillgelegt. Sehenswürdigkeiten sind die für den Norden typischen historischen Windmühlen.
Bildnachweis
1. Kirche Wedding, Foto: Cmuelle8/Wikimedia/gemeinfrei
2. Komturhof Weddingen, Foto: Castritus/Wikimedia/CC BY-SA 4.0
3. Wappen des Ortes Osterweddingen, Wappen: gemeinfrei
4. Ehemaliger Gasthof zum Alten Fritz in Weddendorf, Foto: Kirchenfan/Wikimedia/gemeinfrei
5. Blick von der Teufelsmauer auf Weddersleben, Foto: FrankBothe/Wikimedia/CC BY-SA 3.0
6. Ruine der Dorfkirche Wedderstedt., Foto: Olaf Meister/Wikimedia/CC BY-SA 3.0
7. Gut Velmede in Weddinghofen, Foto: asio otus/Wikimedia/ CC BY-SA 3.0
8. Andreas-Kirche in Weddingstedt, Foto: Agnete/Wikimedia/CC BY-SA 4.0
Danke, Andrei,
eine interesante Übersicht. Ich überlege, ob ich die Teufelsmauer mal irgendwann besuchen möchte.
Ich muss jedoch gestehen, wenn ich es zeitlich hinbekomme, dass ich eher die Landesgartenschau in Beelitz im Fokus habe.
Einen schönen Tag von Susanne
Hallo und Danke
eine tolle Übersicht. Ich überliege , ob ich heute den restlichen Tag auf meinem Balkon bleibe oder lieber ins Freibad gehen soll.
Ich muss jedoch gestehen, wenn ich es zeitlich hin bekomme , dass es besser ist noch ein paar Vorräte für den Herbst kaufen sollte bevor die Lieferketten reißen
Einen schönen Tag noch
Die wäre ja auch mit dem 9‑Euro-Ticket zu erreichen. Nimm dir einen Sonnenschirm mit. VG Andrei