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Wedding kurz & knapp

5. März 2023
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Für poli­tisch inter­es­sier­te Men­schen war das eine auf­re­gen­de Woche. Die sich anbah­nen­de Koa­li­tons­bil­dung auf Lan­des­ebe­ne hat auch im Wed­ding vie­le Gesprä­che und Dis­kus­sio­nen bestimmt. Die Kon­se­quen­zen für den Stadt­teil wer­den so lang­sam klar. Der­weil erreich­te ein ande­res The­ma aus dem Wed­ding in der ver­gan­ge­nen Woche die ganz gro­ße Medi­en­öf­fent­lich­keit: die Umnut­zung des Pfle­ge­wohn­heims im Paul-Ger­hardt-Stift in eine Unter­kunft für Geflüch­te­te. Das alles war zwar schon Ende des ver­gan­ge­nen Jah­res hier im Stadt­teil The­ma, doch nun griff ein über­re­gio­na­les Medi­um die Geschich­te auf und kata­pul­tier­te die Nega­tiv­mel­dung aus dem Wed­ding auf jedes Smart­phone und in jede Ecke des Inter­nets. Dar­an kom­men auch wir, die wir uns vor allem für die schö­nen Sei­ten des Wed­ding zustän­dig füh­len, natür­lich nicht vor­bei. Und hier kom­men die sie­ben plus eine News aus dem Wed­ding. Wir wün­schen einen infor­mier­ten und gemüt­li­chen Sonn­tag und wün­schen schon jetzt einen schö­nen Frauentag!

Foto links: And­rei Schnell

7 Tage, 7 + 1 Schlagzeilen

  1. Nach der Wahl: Wech­sel im Bezirksamt
  2. Ärger um Bewoh­ner­wech­sel im Paul Ger­hardt Stift
  3. Ers­te Sperr­müll-Akti­ons­ta­ge 2023 ste­hen fest
  4. Die Bar „Ani­ta Ber­ber“ schließt im Juni
  5. Akti­ons­ta­ge gegen Ras­sis­mus im Wedding
  6. Schrott­haus Burg­s­dorf­stra­ße soll abge­ris­sen werden
  7. Kommt Stier-Mar­mor­skulp­tur zurück in den Humboldthain?
  8. In eige­ner Sache: Wed­ding­wei­ser für Preis nominiert

Wedding kurz & knapp

Nach der Wahl: Wech­sel im Bezirks­amt
Im Bezirks­amt Mit­te wird es nach der Wie­der­ho­lungs­wahl Ver­än­de­run­gen geben. Aus dem Wahl­er­geb­nis ergibt sich für den Bezirk, dass die CDU nun das Vor­schlags­recht für zwei Stadt­rä­te hat, die SPD dage­gen nur noch für einen Stadt­rat. Am Mitt­woch (1.3.) hat Schul­stadt­rä­tin Dr. Maja Lasić (SPD) bekannt gege­ben, dass sie ihren Pos­ten räumt und für die CDU frei macht. Lasić hat­te bei der Wahl ein Man­dat für das Abge­ord­ne­ten­haus gewon­nen, das sie nun anneh­men wer­de. Bis zur Amts­über­nah­me wird nun Bezirks­bür­ger­meis­te­rin Ste­fa­nie Rem­lin­ger den Schul- und Bil­dungs­be­reich kom­mis­sa­risch lei­ten, heißt es aus dem Bezirks­amt. Am 16. März soll sich in Mit­te die neue Bezirks­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung (BVV) kon­sti­tu­ie­ren. Nach aktu­el­ler Pla­nung soll am 30. März im Rah­men einer Son­der-BVV der Beschluss zum neu­en Bezirks­amt erfol­gen. Wie der Wed­ding beim Urnen­gang am 12. Febru­ar abge­stimmt hat, steht im Bei­trag zur Wie­der­ho­lungs­wahl.

–> Wir emp­feh­len in dem Zusam­men­hang den Bei­trag Vom roten und vom schwar­zen Wed­ding.

Ärger um Bewoh­ner­wech­sel im Paul Ger­hardt Stift
Eine Wed­din­ger Nach­richt wur­de Anfang der Woche zu einem Auf­re­ger in den Medi­en. Dabei ging es um die Auf­nah­me von mehr als 100 Geflüch­te­ten im Paul Ger­hardt Stift (PGS) an der Mül­lerstra­ße. Die Unter­künf­te für sie sind in einem Gebäu­de­teil ein­ge­rich­tet wor­den, in dem zuvor ein Pfle­ge­wohn­heim unter­ge­bracht war. Die Senior:innen, so die in den Medi­en geäu­ßer­te Kri­tik, haben für die Geflüch­ten aus­zie­hen müs­sen und das vor allem, weil die Unter­brin­gung von Geflüch­te­ten lukra­ti­ver sei als die von pfle­ge­inten­si­ven Senior:innen. Das Maga­zin „Focus“ hat­te über den Fall berich­tet. Das Pfle­ge­wohn­heim wird nicht vom PGS, son­dern vom Evan­ge­li­schen Johan­nis­stift betrie­ben. Dem Ver­neh­men nach hat­ten die bei­den kirch­li­chen Ein­rich­tun­gen den Miet­ver­trag bereits im ver­gan­ge­nen Jahr ein­ver­nehm­lich auf­ge­löst. Das Johan­nis­stift hat den Senior:innen nach eige­ner Aus­sa­ge Ersatz­un­ter­künf­te ange­bo­ten. Wir hat­ten im Bei­trag Mehr Platz im Refu­gi­um an der Mül­lerstra­ße über die Begrü­ßung der neu­en Bewohner:innen in den Räu­men des bis­he­ri­gen Pfle­ge­wohn­heims berichtet.

–> Wer wis­sen möch­te, war­um die Senior:innen wirk­lich aus­zie­hen muss­ten und wel­che Rol­le das Paul-Ger­hardt-Stift und das Evan­ge­li­sche Johan­nis­stift dabei genau spie­len, dem emp­feh­len wir den gut recher­chier­te Bei­trag von rbb24 War­um ein Pfle­ge­heim im Wed­ding wirk­lich schließt.

Ers­te Sperr­müll-Akti­ons­ta­ge 2023 ste­hen fest
Auch in die­sem Jahr bie­tet der Bezirk zusam­men mit der Ber­li­ner Stadt­rei­ni­gung (BSR) kos­ten­lo­se Sperr­müllak­ti­ons­ta­ge an. Die Ter­mi­ne fin­den in ver­schie­de­nen Kiezen statt und wer­den laut Bezirks­amt quar­tals­wei­se bekannt­ge­ge­ben. Im ers­ten Quar­tal sind für Wed­ding und Gesund­brun­nen drei Akti­ons­ta­ge geplant, bei denen jeder vor Ort im Kiez kos­ten­frei Sperr­müll und Elek­tro­schrott abge­ben kann. Der ers­te Ter­min ist am 13. April in der Samo­a­stra­ße 7, der zwei­te Ter­min am 25. Mai in der Gott­sched­stra­ße 32 und der drit­te Ter­min am 7. Juni in der Arme­ni­schen Stra­ße 12. Jeweils von 13 bis 18 Uhr ist die BSR mit einem Sperr­müll­press­fahr­zeug und wei­te­ren Fahr­zeu­gen vor Ort.

Die Bar „Ani­ta Ber­ber“ schließt im Juni
Das Ani­ta Ber­ber wird sei­nen Club- und Bar­be­trieb im Juni dau­er­haft been­den. Das gab der Betrei­ber der Ein­rich­tung an der Pan­ke – zwi­schen Pank- und Gericht­stra­ße – in den sozia­len Medi­en bekannt. Für den Schritt gebe es viel­fäl­ti­ge Grün­de, unter ande­rem stark gestie­ge­ne Mie­te für die Gewer­be­räu­me und die aktu­ell hohen Ener­gie­prei­se für Hei­zung und Strom. Zudem begrün­de­te Tom Clark sei­ne Ent­schei­dung auch mit dau­er­haf­ten Pro­ble­men mit dem Bezirks­amt. „Der Schritt fällt mir natür­lich nicht leicht, aber 10 Jah­re sind eine lan­ge Zeit und ich bin auch etwas stolz, trotz so vie­ler Schwie­rig­kei­ten und der Coro­na-Pan­de­mie so lan­ge einen klei­nen Bei­trag für das Ber­li­ner Nacht­le­ben bei­gesteu­ert zu haben“, schreibt Tom Clark. Im Juni soll es noch Abschieds-Wochen­en­den geben, die Ter­mi­ne sol­len noch bekannt­ge­ge­gen werden.

Akti­ons­ta­ge gegen Ras­sis­mus im Wed­ding
Vom 20. März bis 2. April fin­den in die­sem Jahr die Inter­na­tio­na­len Wochen gegen Ras­sis­mus statt. Auch im Wed­ding will das Bünd­nis „Zusam­men gegen Ras­sis­mus in Wed­ding und Moa­bit“ mit drei Akti­ons­ta­gen ein Zei­chen set­zen, zwei davon sind im Wed­ding. Am 24. März fin­den ab 14 Uhr vor der Schil­ler­bi­blio­thek am Leo­pold­platz Work­shops, Vor­le­se­ak­tio­nen, Info­stän­de und Sport­an­ge­bo­te für Kin­der und Jugend­li­che statt. Um 19 Uhr soll es am glei­chen Ort einen Poet­ry Slam geben. Für den 29. März sind um 18 Uhr ein Thea­ter­stück von Schü­lern für Schü­ler zu den Ter­ror­an­schlä­gen von Hanau sowie ein gemein­sa­mes Fas­ten­bre­chen geplant. Für das Thea­ter­stück „Solan­ge wir erin­nern“ im City Kino Wed­ding ist eine Anmel­dung nötig. Mehr Infor­ma­tio­nen zu den Aktio­nen gibt es ab Anfang März auf der Sei­te www.demokratie-in-der-mitte.de und dem­nächst auch auf dem Weddingweiser.

Schrott­haus Burg­s­dorf­stra­ße soll abge­ris­sen wer­den
Bereits seit dem 26. Okto­ber 2017 ist die Burg­s­dorf­stra­ße wegen einer Pro­blem-Immo­bi­lie gesperrt. Doch nun gibt es hin­ter den Kulis­sen etwas Neu­es. „Wir dür­fen und wol­len in der Burg­s­dorf­stra­ße per Ersatz­vor­nah­me abrei­ßen‟, sagt Bau­stadt­rat Ephra­im Gothe (SPD). Der Bezirk wird das ver­fal­le­ne Haus abtra­gen. Damit steht in Aus­sicht, dass die Stra­ße irgend­wann auch wie­der für den Ver­kehr frei­ge­ben wird. Bis­lang ist noch nichts Sicht­ba­res gesche­hen, weil bis­lang noch kei­ne Abbruch­fir­ma sich für den Auf­trag inter­es­siert. Dass die öffent­li­che Hand das Haus abrei­ßen las­sen darf, begrün­det sich mit der Besei­ti­gung der Gefahr, die von der Fas­sa­de für den öffent­li­chen Raum aus­geht. Der Eigen­tü­mer hat­te sich aller­dings gegen den Abriss gewehrt, das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt hat dem Bezirk schließ­lich Recht gege­ben: Er darf abrei­ßen und die Kos­ten dem Eigen­tü­mer in Rech­nung stellen.

Kommt Stier-Mar­mor­skulp­tur zurück in den Hum­boldt­hain?
Es war eines der Wun­der des ver­gan­ge­nen Jah­res: die Ber­gung einer Mar­mor­skulp­tur im Hum­boldt­hain. Nach­dem die Stier­skulp­tur 77 Jah­re als ver­schol­len galt, ist sie 2022 vom Ber­li­ner Unter­wel­ten e.V. im Volks­park wie­der­ge­fun­den und gebor­gen wor­den. Kürz­lich hat der enga­gier­te Ver­ein die am Gesund­brun­nen zwi­schen­ge­la­ger­ten Tei­le der Skulp­tur ver­mes­sen las­sen und Vor­be­rei­tun­gen für ihre Zukunft im Wed­ding getrof­fen. Die Tei­le sol­len mit einer Eisen­hal­te­rungs­kon­struk­ti­on fixiert und per­spek­ti­visch im Archäo­lo­gi­schen Fens­ter an der Brun­nen­stra­ße gezeigt wer­den. Außer­dem will der Ver­ein eine Replik her­stel­len, die im Park auf­ge­stellt wer­den könn­te. Die Bezirks­ver­ord­ne­ten unter­stüt­zen die­sen Plan, wäh­rend das Gar­ten­denk­mal­amt dem laut Ber­li­ner Unter­wel­ten kri­tisch gegen­über­ste­he. Mehr dazu im Bei­trag Wei­ßer Stier vom Hum­boldt­hain wird kopiert.

In eige­ner Sache: Wed­ding­wei­ser für Preis nomi­niert
Der Wed­ding­wei­ser ist für den Social-Media- und Influen­cer­preis „Die Gol­de­nen Blog­ger“ nomi­niert. „Der Preis zeich­net alle jene aus, die wun­der­vol­le Din­ge im Inter­net tun – egal ob sie Hobbyautor*innen, haupt­be­ruf­li­che Creator*innen oder Journalist*innen sind“, heißt es auf der offi­zi­el­len Web­sei­te des Prei­ses. Der undo­tier­te Preis wird seit 2007 jedes Jahr in mitt­ler­wei­le 17 Kate­go­rien ver­ge­ben. In die­sem Jahr wur­den laut der Orga­ni­sa­to­ren 3200 Vor­schlä­ge ein­ge­reicht. Auf der Short­list ste­hen neben dem Wed­ding­wei­ser der Jour­na­list Vas­si­li Golod, die Sport­le­rin Gina Lückenk­em­per, der Unter­neh­mer Elon Musk und der Pop-Star Dua Lipa. Der Wed­ding­wei­ser ist in der Kate­go­rie „Lokal“ nomi­niert und kon­kur­riert damit mit den Nord­stadt­blog­gern aus Dort­mund sowie dem Düs­sel­dor­fer Pro­jekt Vier­null. Der Preis wird im Rah­men einer Gala am 24. April in Düs­sel­dorf ver­ge­ben. Dabei ent­schei­den ehe­ma­li­ge Preisträger:innen gleich­be­rech­tigt mit den Teilnehmer:innen eines Online-Votings. Über­tra­gen wird die Show auf You­Tube und Face­book sowie auf der Home­page der Gol­de­nen Blog­ger (www.die-goldenen-blogger.de). Mehr dazu steht im Bei­trag Sind wir gol­de­ne Blogger?

Die nächs­ten „Wed­ding kurz & knapp“-Nachrichten erschei­nen am Sonn­tag, den 19. März. Bis dahin emp­fiehlt sich auch die Lek­tü­re der neu­es­ten Aus­ga­be der Wed­din­ger All­ge­mei­nen Zei­tung (→ E‑Paper WEZ 323).

Dominique Hensel

Dominique Hensel lebt und schreibt im Wedding. Jeden zweiten Sonntag gibt sie hier den Newsüberblick für den Stadtteil. Die gelernte Journalistin schreibt für den Blog gern aktuelle Texte - am liebsten zu den Themen Stadtgärten, Kultur, Nachbarschaft und Soziales. Hyperlokal hat Dominique es auf jeden Fall am liebsten und beim Weddingweiser ist sie fast schon immer.

3 Comments

  1. Cool, dass in der Burg­dorf­str. was passiert.

    Weiss man, war­um der Eigen­tü­mer des Schrott­hau­ses nichts mit der Immo­bi­lie gemacht hat?

    • Es gibt nichts Offi­zi­el­les. Man hört nur so, dass der Eigen­tü­mer mit der Immo­bi­lie über­for­dert sei.

  2. Lie­be Lese­rin­nen, lie­be Leser,
    bei die­sem Bei­trag gab es Kom­men­ta­re, die wir nicht frei­ge­ge­ben haben. 

    Wir prü­fen jeden Kom­men­tar vor Frei­ga­be. Kri­tik in der Sache und gegen­tei­li­ge Mei­nun­gen sind will­kom­men, Lob und kon­struk­ti­ve Hin­wei­se natür­lich auch. Wir bit­ten Euch jedoch, stets respekt­voll im Ton zu blei­ben. Der Wed­ding­wei­ser ist kein Stamm­tisch und Hass ist kei­ne Mei­nung. Kom­men­ta­re, die das nicht berück­sich­ti­gen, wer­den vor Ver­öf­fent­li­chung gelöscht. 

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