Der längste Tag des Jahres ist vorbei, ab jetzt werden die Tage ganz langsam wieder kürzer. Wer bei der Fête de la Musique war, der hat den Sommer vielleicht mit Musik, Crêpe, Galette und Cidre begrüßt. Das wäre dann ganz traditionell französisch gewesen; so wie es im Land, aus dem das Musikfest zur Sommersonnenwende stammt, üblich ist. Im Wedding konnte man das natürlich am Centre Français tun, was in diesem Jahr hunderte Menschen (und besonders viele Familien mit Kindern) getan haben. Was für eine schöne Festivalstimmung das war! Aber genug geschwärmt von lauen Abenden: Hier kommen die neuesten und wichtigsten Nachrichten für einen schönen Sommersonntag im Wedding!
7 Tage, 7+1 Schlagzeile
- Frohmarkt an der Panke
- Eulerplatz: Neuer Termin für Bauworkshop
- Das Geld im Bezirk reicht nicht
- Mitte ehrt verdienstvolle Ehrenamtliche
- Fluchttunnel ohne genaue Untersuchung verfüllt
- Anradeln Sprengelkiez, weitere Kiezblocks entstehen
- Letzter Aufruf für „Mein Wedding“
- Mehr Artenvielfalt neben den Straßen
Wedding kurz & knapp
Frohmarkt an der Panke
Nach einer langen Pause gibt es nun wieder einen Flohmarkt an der Panke. Unter dem Namen Frohmarkt findet der Markt an jedem zweiten Sonntag im Garten des Panke e.V. in der Gerichtstraße 23 (Hof V) statt. Die nächsten Termine sind am 9., 23. Juli, am 6. und 20. August sowie am 3. September. Los geht es jeweils um 11 Uhr. Wer einen Stand (inklusive Sonnenschirm) auf dem Frohmarkt haben möchte, kann sich per E‑Mail unter [email protected] anmelden. Ein Platz kostet 25 Euro. Bei Regen findet der Frohmarkt nicht statt.
Eulerplatz: Neuer Termin für Bauworkshop
Der erste Termin für den Bauworkshop am entstehenden Eulerplatz musste kurzfristig verschoben werden. Grund war eine Verzögerung bei der Sperrung des kurzen Straßenabschnitts in der Eulerstraße. Nun hat das Team des Projekts „Klimakiez Badstraße“ den neuen Termin bekannt gegeben. Der Bauworkshop findet am Wochenende 8. und 9. Juli statt. Jeweils von 11 bis 17 Uhr soll der neue Stadtplatz an der Einmündung Eulerstraße und Jülicher Straße zum Kieztreffpunkt ausgebaut werden (Beitrag: Der Eulerplatz entsteht ab April). Teilnehmende werden gebeten, feste Schuhe und Kleidung und Arbeitshandschuhe mitzubringen. Wer möchte, kann auch Gartengeräte, vorgezogene Pflanzen für die Hochbeete sowie Werkzeuge wie Akkuschrauber und Stichsäge mitbringen.
Das Geld im Bezirk reicht nicht
Das Bezirksamt hat eine Haushaltssperre verhängt. Das teilte Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) mit. Laut Bezirksbürgermeisterin drohen im Rahmen der Aufstellung des Doppelhaushalts große Herausforderungen, unter anderem weil die bisher geplante Geldzuweisung des Senats an den Bezirk den Bedarf nicht decke. Der Bezirk muss nun sparen. Keine Auswirkungen habe der Beschluss laut Remlinger auf den Erhalt bestehender Einrichtungen, die Erfüllung gesetzlicher Aufgaben, die Weiterführung von Baumaßnahmen und die Besetzung vorhandener Personalstellen. Mitte ist nach Marzahn-Hellersdorf und Charlottenburg-Wilmersdorf der dritte Bezirk, der eine Haushaltssperre verhängt.
Mitte ehrt verdienstvolle Ehrenamtliche
Der Bezirk hat am Dienstag (20.6.) die Bezirksverdienstmedaille an besonders engagierte Ehrenamtliche verliehen. Auch Medaillenträger:innen aus dem Wedding und im Wedding aktive Menschen sind dabei. Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) überreichte die Auszeichnung zusammen mit der Vorsitzenden der Bezirksverordnetenversammlung Jelisweta Kamm (Grüne) im Rathaus Tiergarten. Zu den Geehrten gehört Elternverteter Tobias Weber. Er wurde stellvertretend für die Gesamtelternvertretung (GEV) der Anna-Lindh-Schule geehrt. Die GEV half mit eigenen Aktionen dabei, die Situation der Schule zu verbessern, die wegen Schimmelbefalls an einen Ausweichstandort umziehen musste. Die Medaille erhielt auch die Vorsitzende der Seniorenvertretung Mitte, Elisabeth Graff. Seit langem, aber besonders in der Pandemie, engagierte sie sich für ältere Menschen. Zu den ausgezeichneten Personen gehört auch Anna Wasilewski von der Initiative Litterpicker, die seit über zwei Jahren zu gemeinsamen Putzaktionen im Wedding, Gesundbrunnen und darüber hinaus einlädt und für einen bewussten Umgang mit der Umwelt sensibilisieren will.
Fluchttunnel ohne genaue Untersuchung verfüllt
Auf dem Grundstück Bernauer Straße 26–30 baut die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft WBM ein Wohnhaus mit 60 Wohnungen und vier Geschäften im Erdgeschoss. Beim Ausheben der Baugrube ist ein weiterer Fluchttunnel gefunden worden, der unter der Berliner Mauer von Ostberlin nach Westberlin führte. Zum Ärger des Berliner Unterwelten e.V., der sich seit Jahren engagiert und professionell um unterirdische und historisch relevante Bauten in Berlin kümmert, ist der Tunnel jedoch in der vergangenen Woche gleich wieder verfüllt worden. Der Verein hätte das Bauwerk auf historischem Grund vorher gern vermessen, mit Robotern erkundet und mittels 3D-Scan für die Nachwelt dokumentiert. Das Landesdenkmalamt hatte der Verfüllung des Fluchttunnels mit Flüssigboden jedoch zugestimmt und nur eine äußere Begutachtung beauftragt. Mehr über den Fall steht im Beitrag Keine Zeit für Unterwelten.
Anradeln Sprengelkiez, weitere Kiezblocks entstehen
Im Sprengelkiez haben am Donnerstag (22.6.) mehr als 60 Radler:innen zusammen mit Vertreter:innen des Straßen- und Gründflächenamts angeradelt. Mit der Aktion wurde die Fahrradstraße Triftstraße/Gerichtstraße offiziell eröffnet. Gleichzeitig war es der feierliche Akt für die zu einer sicheren Kreuzung umgestalteten Ecke Triftstraße und Tegeler Straße. Darüber hinaus markierte Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann (Grüne) den Beginn für den Kiezblock im Sprengelkiez. Das Projekt reiht sich ein in eine Strategie der Verkehrsberuhigung der Wohnkieze und der Verbesserung der Radinfrastruktur im Bezirk. Erst in der Woche zuvor war eine weitere Pollerreihe in der Jülicher Straße im Bellermannkiez errichtet und damit der dortige Kiezblock weitergeführt worden. Wie Frau Dr. Neumann beim Anradeln mitteilte, sollen auch die Arbeiten am Kiezblock im Brüsseler Kiez noch in diesem Monat starten. Kiezblocks sollen den Durchgangsverkehr in den Kiezen unterbinden. Zur Errichtung der Pollerreihe in der Jülicher Straße ist bei uns der Meinungsbeitrag Eingesperrt im Kiez durch Poller auf der Straße? erschienen, zum Anradeln im Sprengelkiez der Text Beim Anradeln im Sprengelkiez.
Letzter Aufruf für „Mein Wedding“
Noch bis zum 7. Juli können Beiträge für Freiluftausstellung „Mein Wedding“ eingereicht werden. Die Ausstellung auf dem Mittelstreifen der Müllerstraße findet in diesem Jahr nach längerer Pause wieder statt. Eingereicht werden können Gemälde, Fotografien, Collagen, Zeichnungen und alles, was auf eine Plakatwand gedruckt werden kann. Aus allen eingereichten Kunstwerken werden voraussichtlich die zehn besten durch eine Jury ausgewählt und auf dem Mittelstreifen entlang der Müllerstraße ausgestellt. Für die Preisträger:innen der Plätze 1 bis 3 gibt es außerdem ein Preisgeld. Der Weddingweiser wird wie bei den vorangegangenen Ausgaben des Plakatwettbewerbs in der Jury vertreten sein. Mehr zu „Mein Wedding“ steht im Beitrag Aufruf für Kunst auf dem Mittelstreifen.
Mehr Artenvielfalt neben den Straßen
Das Bezirksamt hat die Regeln für die Pflege des sogenannten Straßenbegleitgrüns verändert. Ziel ist es, die Artenvielfalt auf den an Straßen und Wegen liegenden Grünflächen zu erhöhen. Das teilt Dr. Almut Neumann (Grüne) mit. Laut Bezirksstadträtin soll auf mehreren Pilotflächen seltener gemäht werden, die Schnitthöhe der Mahd wird angehoben. Das abgemähte Gras bleibt kurzzeitig auf der Fläche liegen. Und auf den Flächen soll jeweils ein breiter Altgrasstreifen erhalten bleiben. Außerdem solle mit regionalem Saatgut nachgesät werden. Dr. Almut Neumann: „Wir gestalten Flächen mit bislang geringer Artendichte in Biodiversitäts-Flächen um. Damit tun wir nicht nur etwas Gutes für unsere Bienen und andere Insekten, sondern leisten auch einen Beitrag dazu, unsere eigenen natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen.“
→ Die nächsten „Wedding kurz & knapp“-Nachrichten erscheinen am Sonntag, den 9. Juli. Unterdessen empfehlen wir auch die Lektüre der neuen Ausgabe des Kiezmagazins aus dem Brunnenviertel „Ein Sommer unterm Baum“ (E‑Paper brunnen-Magazin).
Weiss jemand was die Haushaltssperre für den Brüsseler Kiezblock bedeutet?
Hallo Kai,
ganz hundertprozentig wissen wir das nicht. Bei der Veranstaltung zum Anradeln würde aber von der Stadträtin auch kurz über den Kiezblock Brüsseler Kiez gesprochen. Es hieß: Es kommt jetzt. Die Haushaltssperre galt da schon und das ist auch keine große Investition. Insofern vermute ich, das Projekt ist nicht betroffen. Bei nächster Gelegenheit kann ich das aber nachfragen. Viele Grüße!
… seltsamerweise auch bei den Artikeln Bis zu 82 Sekunden an der Ampel und Eingesperrt im Kiez
Danke für den Hinweis! Wir haben da nach kurzem Augenschein offenbar ein kleines (neues) Problem. Die Anzahl der Kommentare bei einem Beitrag ist auf zehn begrenzt. Das wird bei den Verkehrstexten natürlich gesprengt. Insofern muss da mal unser Techniker ran…
Bleiben jetzt noch sechs mögliche Kommentare für diesen Text 😉
tja dann muss Bester Blog 2023 wohl für Reizthemen die Kommentare jetzt auf 100 einstellen 🙂
auf gehts!!
Hallo und juten Morjen
Mahd.…Der Begriff die (f.), regional auch das (n.) Mahd,[1] das Substantiv zu ‚mähen‘, entstand um das Jahr 1300 und bezeichnet neben einem Mähgang – dem Schnitt – oder dem ganzen Erntevorgang vom Schnitt bis zum Einbringen
Quelle: Wiki
Haben Sie es gewusst Frau Hensel, das sie einen soooo alten Begriff für das Mähen benutzen !!?? ich kannte den nicht!!
noch kurz was anderes… beim Artikel Anradeln kann man seit gestern nicht mehr die Kommentare lesen… an der Stelle zuckt die Seite und versucht es.…Loading comments… , aber es wird nüscht angezeigt 🙁
guten Start in die neue Woche
Ich wusste, dass es ein altes Wort ist (ich liebe altmodische Begriffe und ich bin ein Fan des Semikolons), aber wie alt genau “Mahd” ist, wusste ich nicht. Danke für die kleine Ergänzung!