Bordvorstreckungen, inoffizielle Querungsmöglichkeiten für Fußgänger, Radfahrstreifen, neue Hochbeete – für eine Neugestaltung der Müllerstraße samt Gehwegen gibt es ein aufwendiges Planungskonzept. Seit die Straße 2011 zum Sanierungsgebiet erklärt wurde, ist auch die Finanzierung aus dem Programm “Aktive Zentren” gewährleistet. Nur: gebaut wurde lediglich am Leopoldplatz und auf dem namenlosen Vorplatz zwischen Rathaus Wedding und der Schiller-Bibliothek. Auf Anfrage der Weddingweiser-Redaktion teilt dazu Karsten Scheffer vom Planungsbüro JMP mit: “Derzeit ist davon auszugehen, dass die wesentlichen Baumaßnahmen nicht vor 2017/2018 beginnen werden.”
Unter dem Straßenpflaster
Müllerstraße zwischen “Leo” und SeestraßeDer Grund dafür ist, dass an der Müllerstraße praktiziert wird, was bei anderen Baumaßnahmen oft bemängelt wird. Denn vor dem Baubeginn haben zahlreiche Versorgungsbetriebe ihre Bedarfe angemeldet – damit die neu gestaltete Hauptverkehrsader des Wedding nicht gleich wieder für Leitungsarbeiten aufgerissen werden muss. Zudem hat die Verkehrslenkung Berlin aufgrund von zahlreichen Baumaßnahmen im Umfeld wie z. B. Heidestraße und Osloer Straße beschlossen, den Umbau erst später zuzulassen. “Im letzten Jahr hat sich auch noch die BVG gemeldet und mitgeteilt, dass sie nun doch eine Tunnelsanierung auf der Müllerstraße durchführen möchte”, so Karsten Scheffer. “Außerdem soll der U‑Bahnhof Seestraße barrierefrei ausgebaut werden.”
Wenn die Müllerstraße denn eines fernen Tages aufgerissen wird, dann könnte es also richtig dicke kommen. Vielleicht werden sich dann die Weddinger gerne daran erinnern, wie es war, als ihre gute alte Müllerstraße noch den Charme der Siebzigerjahre hatte, dafür aber noch keine Dauerbaustelle war…
Die “gute alte” Müllerstraße ist schon lange weg. Wer in den Achtzigern dort lang lief und die Müllerstraße heute sieht, weiß was ich meine. Und die älteren Semester kennen sicher noch den Ku’damm des Nordens.