Mastodon

Lieferzonen-Beschilderung lässt auf sich warten:
Diskussion über Radweg Müllerstraße

17. Juli 2023
28

Am Mitt­woch (12.7.) tra­fen sich Anwoh­ner, Gewer­be­trei­ben­de und Poli­ti­ker auf Ein­la­dung der Inter­es­sens­ge­mein­schaft Mül­lerstra­ße im Café La Rose, um Pro­ble­me von Gewer­be­trei­ben­den mit dem neu­en Fahr­rad­weg in der Mül­lerstra­ße zu bespre­chen. Die Gemü­ter waren erhitzt, da die anwe­sen­den Geschäfts­in­ha­ber ihre Exis­tenz durch den Rad­weg bedroht sehen. Am Ende wur­de ent­schie­den, einen neu­en Run­den Tisch zu gründen. 

Die neuen, offiziellen Lieferzonen-Schilder fehlen dezeit noch. In der Müllerstraße, gegenüber dem Rathaus, hängen derzweil diese. Foto: Schnell
Die neu­en, offi­zi­el­len Lie­fer­zo­nen-Schil­der feh­len dezeit noch. In der Mül­lerstra­ße, gegen­über dem Rat­haus, hän­gen derz­weil die­se. Foto: Schnell

Ob die CDU ihre Dro­hung wahr macht, die­ses The­ma bis in den Senat zu eska­lie­ren, wo sich ja, so ein Par­tei­mit­glied, „die Mehr­heits­ver­hält­nis­se geän­dert haben“, oder gar ein Ver­wal­tungs­fach­an­walt ein­ge­schal­tet wird wegen Akten­ein­sicht, um zu sehen, ob es bei der Pla­nung alles mit rech­ten Din­gen zu ging, wie von dem orga­ni­sie­ren­den CDU-Poli­ti­ker Die­ter Dom­brow­ski aus Bran­den­burg ange­regt, ist noch ungewiss.

Es gab zwei Beschwer­de­punk­te. Ers­tens: Kun­den blie­ben weg, da sie nicht mehr gleich am Geschäft par­ken könn­ten. Zwei­tens wür­den sich Lie­fe­ran­ten wei­gern, Geschäf­te zu belie­fern. Der Grund: feh­len­de Lie­fer­plät­ze, und Straf­gel­der, wenn dann doch in der zwei­ten Rei­he geparkt wird. Falsch gesetz­te Pol­ler mach­ten es Last­wa­gen unmög­lich, gro­ße Lebens­mit­tel­lä­den wie bei­spiels­wei­se Euro­gi­da zu beliefern.

Laut Pla­nung, erklär­te ein anwe­sen­des Mit­glied der Stadt­teil­ver­tre­tung “mensch.müller”, sind genug Lie­fer­plät­ze gleich bei den Geschäf­ten vor­ge­se­hen. Der Ver­tre­ter des Stra­ßen-und Grün­flä­chen­amts füg­te hin­zu, dass nur lei­der, und hier muss man selbst als Ber­lin-Gewohn­ter etwas schlu­cken, es im Moment (und bis wann??) kei­ne Schil­der gibt, um die­se aus­zu­zeich­nen. Der pri­va­te Unter­neh­mer, der den Zuschlag des Bezirks erhielt, um die Fahr­rad­we­ge auf der Mül­lerstra­ße aus­zu­füh­ren, hät­te natür­lich anfangs zuge­si­chert, alles not­wen­di­ge (und also auch die Schil­der!) zur Durch­füh­rung des gan­zen Pro­jekts zu haben.

Unver­ständ­lich ist, dass die Bezirks­ver­wal­tung es nicht für nötig hielt, auf die Ein­la­dung der Gewer­be­trei­ben­den zu ant­wor­ten, und auch kei­nen poli­ti­schen Ver­tre­ter zum Tref­fen schick­te. Die Grü­nen und FDP waren eben­falls nicht prä­sent – im Gegen­satz zur AfD, CDU, Lin­ke und SPD. Unver­ständ­lich ist auch, war­um der Bezirk nicht schnel­ler auf die Gewer­be­trei­ben­den zuge­gan­gen ist, um die chao­ti­sche Situa­ti­on mit den Ver­kehrs­schil­dern zu erklä­ren und eine Lösung zu finden.

Unver­ständ­lich ist auch, war­um sich die Gewer­be­trei­ben­den erst jetzt zu Wort mel­den, obwohl die Stadt­teil­ver­tre­tung in den vie­len Mona­ten vor­her meh­re­re Ange­bo­te des Ver­mit­telns zwi­schen Bezirk und den Gewer­be­trei­ben­den gemacht hat­te. Auch sind exis­tie­ren­de Struk­tu­ren, wie bei­spiels­wei­se der Ver­ein Stand­ort­ge­mein­schaft Mül­lerstra­ße, qua­si eingeschlafen.

Soll­te der Rad­weg ver­klei­nert oder abge­schafft wer­den, wären über zehn Jah­re Kampf der Anwoh­ner (und Stadt­teil­ver­tre­tung) FÜR den Rad­weg umsonst, und wür­de die Über­ein­kunft des Bezirks und Senats zur Mobi­li­täts­wen­de wei­ter in Fra­ge gestellt. Übri­gens stößt der neue Rad­weg auch bei etli­chen Auto­fah­rern auf Zustim­mung. So Sil­ke P., begeis­ter­te Auto­fah­re­rin: „Frü­her war es extrem stres­sig auf der Mül­lerstra­ße Auto zu fah­ren. Die zwei­te Rei­he war häu­fig zuge­parkt. Des­we­gen kreuz­ten die Rad­fah­rer in mei­ne Spur und muss­ten auch ande­re wil­de Aus­weich­ma­nö­ver machen. Jetzt ist es viel ange­neh­mer und auch für Auto­fah­rer siche­rer.“ Ant­je B., eine Rad-und Auto­fah­re­rin, lobt auch die brei­ten Rad­we­ge. „End­lich kom­men die Ret­tungs­wa­gen vor­wärts, im Not­fall auf den Rad­we­gen, frü­her war es eine ein­zi­ge Kata­stro­phe, da auch die zwei­te Rei­he häu­fig zuge­parkt war.“

Hof­fent­lich fin­det der Run­de Tisch eine Lösung, ohne den Rad­weg in Gefahr zu bringen.

Akti­vis­ten und Men­schen aus dem Kiez haben schon vor Jah­ren einen siche­ren Rad­weg in der Mül­lerstra­ße gefor­dert, hier als leben­de Pol­ler beim Pop-up-Rad­weg im Juni 2021. 

Text: Johan­na Boestel

Gastautor

Als offene Plattform veröffentlichen wir gerne auch Texte, die Gastautorinnen und -autoren für uns verfasst haben.

28 Comments Leave a Reply

  1. Toll Rein­hard. Kla­rer Fall von fitem single.
    Nach­trag: im süd­li­chen Teil der Mùl­ler­stras­se wur­den just ges­tern Nach­mit­tag Lade­zo­nen auf­ge­malt. Es geht voran.
    Grü­ße an alle

  2. Hal­lo

    ist das wie­der ein heis­ses The­ma … für mich ist das wie­der mal ganz ein­fach… von mir aus kann sich jeder ein Bei­spiel dar­an neh­men oder nur ver­wun­dert mit den Augen rol­len oder was auch immer.…

    Also , wenn ich Lust dar­auf habe geh in die Mül­ler zum wöchent­li­chen Ein­kauf , ent­we­der Kauf­land oder bei BOLU , dann sind da schon mal knapp 15kg in mei­nem Ruck­sack drin und noch ein Beu­tel in der Hand und dann lat­sche ich gut 20 bis 30 min wie­der zurück nach Hau­se und das mit 66 

    in die­sem Sinne

      • Es gibt einen ehe­ma­li­gen Navy Seal, der ver­kauft das Als Fit­ness­pro­gramm. Ruck­ing nennt er das. Dabei ist das Bestand­teil jeder Mili­tä­ri­schen Grund­aus­bil­dung. Mit biss­chen mehr Gewicht. Aber sowas wis­sen ja nur noch alte wei­ße Män­ner. Wie Rein­hard. Und ich

          • Ich sag ja immer: jede Fal­te und jedes wei­ße Haar ist ne Auszeichnung.
            Vie­le schaf­fen es erst gar nicht soweit!!
            Und die Erfah­run­gen, die man gesam­melt hat – aber plötz­lich has­te die 60 hin­ter Dir, guckst Dich um, und denkst – Hal­lo? War­um bin ich hier im Kin­der­gar­ten gelan­det? Steht gar nicht im Programm??
            Gut, als ich noch klein war (20−30) hab ich’s auch nicht ver­stan­den – naja, obwohl .… Genau­ge­nom­men .… Also ich mein WIR damals .… Aber Man will das Kind jetzt ja auch nicht völ­lig … Naja, ich Hab’s jetzt erst­mal im Boot­camp angemeldet .…

      • Hal­lo

        Hacken­por­sche ?? Rent­ner­por­sche !! nee trägt sich so bes­ser als stän­dig mal links mal rechts zu ziehen 🙂

        Gruß

  3. Ja Wal­do. Nach eini­gem Rum­kur­ven habe ich immer einen Park­platz in mei­nem Mùl­ler­stras­se­kar­re­ab­schnitt gefun­den. Und ja. Auto ist eine gute Idee für Älte­re und Leu­te mit Ein­schrän­kun­gen jed­we­der Art, die nicht aufs Las­ten­rad wech­seln wol­len oder kön­nen. Was ist denn die Alter­na­ti­ve? Soll­te ich mir aus 10 Geschäf­ten mei­ne Ein­käu­fe lie­fern las­sen. Unab­hän­gig vom Lie­fer­irr­sinn hät­te ich kei­ne Zeit, mei­ne 10 Lie­fe­ran­ten in Emp­fang zu neh­men. Bleibt mir also nur der gebün­del­te Ein­kauf für mei­ne Mit­be­woh­ner und mich mit den geschil­der­ten Fol­gen. Wahn­sinn: nicht ein­mal Fahr­diens­te dürf­ten in 2.Spur halten!
    Soeben erlebt: ich gehe mit mei­nem Hund auf der Mùl­ler­stras­se spa­zie­ren. Höhe Josephs­kir­che, wo der Bür­ger­steig nur 2 m breit ist, kommt mir ein Rad­fah­rer ent­ge­gen. Ich rufe ihm zu, war­um er nicht den 2 12 m brei­ten Rad­weg benut­ze. Er hält an und erklärt mir, dann wür­de er ja in der fal­schen Rich­tung fah­ren, was rechts­wid­rig sei. Und war­um fah­ren Sie dann auf dem Bür­ger­steig? Er gehör­te noch zum net­ten Typ des bur­ger­steig­fah­ren­den Rad­fah­rers. Ande­re fah­ren mit 25 kmh 30 cm an Fuß­gän­gern vor­bei. Es gäbe noch viel zu berichten.

    • Das gro­ße Pro­blem ist das Wen­den und Links abbiegen.
      Wenn man als Rad­fah­rer auf eini­gen abschnit­ten die Fahrt­rich­tung wech­seln möch­te oder Links abbie­gen, ist das mit teil­wei­se erheb­li­chen Umwe­gen verbunden.
      Und viel schlim­mer, muss man Teil­wei­se 3–6 Ampel­schal­tun­gen mit­ma­chen, Gra­de aus, dann links abbie­gen, dann noch­mal auf gra­de aus war­ten. Mit Mit­tel­fur­ten, kommt man dann schon­mal auf einen Pro­zess der 10 Minu­ten dauert.
      Das ist es nicht ver­we­und­lich (aber trotz­dem unschön), wenn der Geh­weg genutzt wird.

    • Das glei­che könn­te mann auch über Auto­fah­rer berichten!
      Ich ver­ste­he die Auf­re­gung nicht, in 2 Spur par­ken war schon immer verboten.

  4. Es sind nicht nur die Gewerbetreibenden,die unter den aktu­el­len Bedin­gun­gen zu lei­den haben. Ich bin Anwoh­ne­rin der Mül­lerstr.. und ver­sor­ge u.a. eine grö­ße­re Mit­be­woh­ner­zahl. Kom­me ich mit dem Auto schwer­be­la­den vor­ge­fah­ren, muss ich ille­gal in 2. Spur par­ken , aus­la­den und mei­ne Ein­käu­fe im Haus­flur zurück las­sen. Dann suche ich einen Park­platz, fah­re durch die Rad- Trift­str. ohne Erfolg, muss jetzt in die Will­de­now­str ein­bie­gen, eine enge, rei­ne Anwoh­ner­str. mit einer gros­sen Grund­schu­le, Kin­der­la­den, suche wei­ter in der Burg­s­dorf­str. nach einem Anwoh­ner­park­platz. Ist das irgend­wann geglückt , was nicht immer der Fall ist, gehe ich zu mei­nem Haus und hoffe,dass noch alles da steht. Pech: 1 Bier­kas­ten ist weg und wird im Lau­se­park ver­zehrt. Der Bier­kas­ten ist zu ver­kraf­ten, bei Rei­se­ge­päck oder Hand­werks­kas­ten sieht es dann schon anders aus.
    Das all­täg­li­che Leben , gera­de auch für Älte­re, aber auch Hun­de­hal­ter und Leu­ten mit Kindern,die nicht aufs Rad umstei­gen kön­nen oder aus Angst nicht wol­len, ist das Leben sehr beschwer­lich . Aber: die Mùl­ler­stras­se ist deut­lich ruhi­ger gewor­den, was ich als Anwoh­ne­rin natür­lich gut finde.Ob das die Will­de­nower auch so sehen,darf bezwei­felt werden.

    • Wie war das denn vor­her? Da waren die Park­plät­ze immer besetzt!
      Da stan­den doch alle auch in der 2. Spur.

    • Ja, dass klingt auf­wen­dig und der Dieb­stahl ist ärger­lich. Mich wür­de inter­es­sie­ren, wie haben Sie es vor­her gelöst? War immer sofort ein Park­platz in der unmit­tel­ba­ren Nähe frei? Wenn Nein, was haben Sie dann unter­nom­men? Glau­ben Sie, dass wenn Men­schen auf­grund von kör­per­li­chen Beein­träch­ti­gun­gen in Kom­bi­na­ti­on mit hoben Alter nicht mehr Rad fah­ren kön­nen, es eine gute Idee ist Auto zu fahren?

      • Ja. Nach eini­gem Rum­kur­ven gab es in “mei­nem” Kar­ree Abschnitt der Mùl­ler­stras­se immer einen Parkplatz.
        Gegen­fra­ge: Wenn nicht Auto oder Las­ten­rad, wie dann? Lie­fern­las­sen aus 10 Geschäf­ten? Unab­hän­gig vom Lie­fer­wahn­sinn, wäre ich bereits aus Zeit­grün­den nicht in der Lage, 10 Lie­fe­ran­ten in Emp­fang zu neh­men. Bin ich also auf mei­nen gebün­del­ten Ein­kauf auch für mei­ne Mit­be­woh­ner ange­wie­sen. M a W : ja Auto ist eine gute Idee, auch für Men­schen hohen Alters und mit Beein­träch­tig­ti­gun­gen. Irr­sinn: selbst Behin­der­ten­fahr­diens­te dürf­ten nicht in 2.Spur halten.
        Die ein­sei­ti­ge Bevor­zu­gung von Rad­fah­rern erzeugt Unmut.
        Soeben erlebt: ich gehe mit mei­nen Hund spa­zie­ren. Vor der Joseph­kir­che kommt mir auf dem dort 2 m brei­ten Bür­ger­steig ein Rad­fah­rer ent­ge­gen. Ich rufe ihn zu, war­um er nicht den 2 12 m brei­ten Rad­weg benut­ze. Er hält an und erklärt mir, er wür­de dann ja in der fal­schen Rich­tung auf dem Rad­weg fah­ren. Und dann fah­ren Sie lie­ber auf dem Bür­ger­steig? Und er gehör­te noch zur freund­li­chen Gat­tung der Rad­fah­rer. Ande­re fah­ren mit 25 km in 30cm Ent­fer­nung an Fuß­gän­gern vor­bei, Da lie­ße sich noch lan­ge plaudern.

      • Natür­lich machen nicht alle Beein­träch­ti­gun­gen das Fah­ren unmög­lich. Und was das Alter angeht: ein älte­rer Mensch hat auch ent­spre­chend Fahr­er­fah­rung. Dar­um wer­den die meis­ten schwe­ren Unfäl­le eher von Fahr­an­fän­gern und jun­gen Men­schen ver­ur­sacht, die sich über­schät­zen und Geschwin­dig­keit unter­schät­zen. Das wird einem Alten Men­schen nicht pas­sie­ren. Wenn mal was mit Älte­ren pas­siert ist aber das Geschrei groß und sofort kom­men dann For­de­run­gen, Füh­rer­schein abge­ben etc. -
        Im übri­gen: Bei Klas­se CE (und Bus natür­lich) gibt es eine Gesund­heits­prü­fung ab 50 alle fünf Jah­re. Da wird zB Hör­ver­mö­gen und Seh­ver­mö­gen geprüft und ein­fa­che moto­ri­sche Tests gibt’s auch, nichts dra­ma­ti­sches. Wenn man das nicht besteht dann liegt es eher an einer Erkran­kung als am Alter. Erkran­kun­gen kön­nen auch frü­her auf­tre­ten, gegen nach­las­sen­de Seh­stär­ke zB gibt’s dage­gen eben ein­fach ne Brille.
        Die Gesund­heits­prü­fung soll wohl für alle kom­men, ab 70 glau­be ich.

    • Ein­käu­fe unbe­auf­sich­tigt zurück­las­sen geht gar nicht. Was wäre das für ein Auf­schrei, wenn der Rad­fah­rer gezwun­gen wäre, das Rad abzu­stel­len ohne es abschlie­ßen oder sichern zu können .…
      Aber mein Punkt ist: Wer genau darf eigent­lich Lade­zo­nen nut­zen? Auch der Pri­vat PkW , und zwar auch solan­ge, bis Ein­käu­fe oder Rei­se­ge­päck oder was auch immer sicher in die Woh­nung gebracht wor­den sind? Paket­dienst? Bring­meis­ter, Ama­zon Fresh? Oder soll sich das aus­schließ­lich beschrän­ken auf Lie­fer­ver­kehr für Gewer­be? Und wenn ja, auf wel­cher Rechtsgrundlage?

  5. Die Gewer­be­tri­ben­de ver­ges­sen häu­fig, dass zum einen Ihre Kun­den die Lade­zo­nen zu par­ken, das war schon vor­her so, zum ande­ren haben die LKW‘s schon vor dem Umbau in zwei­ter Rei­he geparkt, wie auch Ihre Kun­den. Dies war schon vor­her nicht gestat­tet, den­ke, dass die Gewer­be­trei­ben­den, dies nicht berück­sich­ti­gen und sel­ber nicht wahr­ha­ben wollen.
    Viel­mehr irri­tiert mich, dass die­se ein paar Park­plät­ze da, für alle Geschäf­te so ein­bü­ßend sind, so wird es sug­ge­riert. Bit­te bedenkt, dass die Leu­te die da park­ten zu unter­schied­li­chen Geschäf­ten gehen. Dass müss­te im ein­stel­li­gen Pro­zent­be­reich pro Laden bemerk­bar sein. Dass ist nicht nach­voll­zieh­bar und riecht nach star­ken Popu­lis­mus und Bauchipedia.
    Außer­dem, sind die ver­füg­ba­ren Park­häu­ser mitt­ler­wei­le aus­ge­las­tet. Müss­te ja zwangs­läu­fig so sein, oder kom­men die Leu­te nun aus der Nach­bar­schaft wie sonst zu Fuß?

  6. War­um denkt die Poli­tik nicht dar­über nach, den brei­ten Fahr­rad­weg auch für den 120er Bus frei­zu­ge­ben. Alle 1020 Minu­ten ein Bus dürf­te doch Fahr­rad­fah­ren­de kaum stö­ren. Ins­be­son­de­re in den käl­te­ren Mona­ten wird die Fahr­rad­spur ver­mut­lich sowie­so nicht mehr stark genutzt.

  7. Das wit­zi­ge ist ja, dass die Situa­ti­on für Lie­fe­ran­ten eigent­lich viel bes­ser als vor­her wäre, wenn die Schil­der end­lich ange­bracht wür­den. Und die Sor­gen der Gewer­be­trei­ben­den klin­gen wie Ängs­te, wur­den denn Zah­len vor­ge­legt? Auf mich wirkt es abso­lut nicht so dass weni­ger Leu­te auf der Mül­lerstr. unter­wegs sind, höchs­tens jetzt gra­de wegen den Som­mer­fe­ri­en. Man kann das gan­ze doch erst nach eini­gen Jah­ren wirk­lich beur­tei­len, und zwar mess­bar. Dass der moder­ne, zukunfts­wei­sen­de Rad­weg im immer 10 Jah­re hin­ter­her­hin­ken­den Wed­ding von vie­len als Bedro­hung wahr­ge­nom­men wird, wun­dert mich jeden­falls nicht. Das CDU und AfD sich jetzt für tür­ki­sche Super­märk­te stark machen ist auch wie­der­mal die reins­te Real­sa­ti­re. Klar, dass es in Wirk­lich­keit nur gegen den Rad­weg als Sym­bol grü­ner Poli­tik geht. Die sol­len die Schil­der anbrin­gen und fer­tig. Was sagen eigent­lich REWE, Bio­Com­pa­ny, Kar­stadt etc. dazu? Aber am Ende ist das doch eh alles egal. Es ist ein rein ideo­lo­gi­scher Kampf, nie­mand inter­es­siert sich hier für Fak­ten, es geht um Rechts gegen Links, um Rad­fah­rer gegen Auto­fah­rer, … am Ende gewinnt der Lau­tes­te, selbst wenn er in der Min­der­heit ist. Und wäh­rend alle ande­ren Städ­te in Euro­pa mehr Sicher­heit, weni­ger Lärm, weni­ger Fein­staub, mehr Lebens­qua­li­tät, mehr Tou­ris­mus, weni­ger Hit­ze­ent­wick­lung, mehr sozia­le Gerech­tig­keit und weni­ger Insek­ten­ster­ben haben wer­den, wird Ber­lin auf all das ver­zich­ten, damit, äh .. damit .. ja wofür eigent­lich gleich? Wegen feh­len­den Schildern?

  8. Wie ist den die Auf­tei­lung in der Mül­lerstras­se? Eine Spur für Fuß­gän­ger (Bür­ger­steig), eine für Rad­fah­rer und 2 Spu­ren für die Autos. Wo ist da die Benach­tei­li­gung der Autos?
    Das Auto hat für den pri­va­ten Gebrauch in Städ­te, in mei­nen Augen kei­ne Zukunft mehr. Natür­lich muss es eine gute Alter­na­ti­ve für den pri­va­ten Auto­ver­kehr geben. Hier schläft die Poli­tik lei­der. Ein zurück­bau­en des Fah­r­ad­we­ges darf es auf kei­nen Fall geben.

  9. Klar, wenn man mit dem Rad auf dem Rad­weg fährt, is n Knal­ler, kei­ne Frage.
    Ver­ste­he nicht, daß man bei der Pla­nung nicht von vorn­her­ein die Inter­es­sen der Gewer­be mit­ge­dacht hat. War­um müs­sen die sich erst orga­ni­sie­ren um Gehör zu finden?
    Die Mar­kie­run­gen für Lade­zo­nen sind der­weil schon auf­ge­pin­selt, wenn auch Schil­der noch feh­len. Man sieht ganz klar, daß eben doch wie­der zwei­te Rei­he geparkt wird. Man fragt sich dabei, wozu eine Lan­ge Lade­zo­ne vor dem Rat­haus­vor­platz benö­tigt wird .… Ecke Ost­ender die Neue Piz­ze­ria aber bischen lau­fen muss zum Lade­platz. Beispielsweise.
    Will sagen, ver­ste­he die Kri­te­ri­en nicht, nach denen die Berei­che fest­ge­legt sind, ist nicht immer anhand der Lage der Geschäf­te nachvollziehbar.
    Und war­um über­haupt Lie­fer­zo­nen (die sind den Mar­kie­run­gen ent­spre­chend jeweils etwas län­ger)? War­um nicht gleich die 2. Spur kom­plett zum Be- und Ent­la­den frei­ge­ben, sodaß der Lie­fe­rant sel­ber ent­schei­den kann, wie er am bes­ten, sichers­ten und schnells­ten zum Geschäft kommt?
    Das Gan­ze ist toll für Rad­fah­rer, aber die Gesamt­heit aller Betei­lig­ten scheint mir kaum bis gar nicht berücksichtigt.
    Im Moment ist die Mül­ler ruhig, was wohl typisch ist für die Feri­en­zeit. Ich den­ke im Herbst Rich­tung Weih­nach­ten wird es dann auf den zwei Spu­ren mit Lie­fer­zo­nen Zwei­ter Rei­he (wenn auch vllt nur zwi­schen 9–15 o.ä.) doch wie­der eher unan­ge­nehm wer­den. Und die BVG könn­te dann gleich mal den Fahr­plan ändern, um die Fahr­zeit­ver­län­ge­rung zu berücksichtigen.

    Was ich eben­falls bemän­ge­le ist, daß für den Weg­fall der Park­plät­ze kei­ne Ersatz­flä­chen geplant wor­den sind. Ich mei­ne, in Fuss­gän­ger­zo­nen gibt’s auch kei­ne Park­plät­ze vor den Geschäf­ten, das ist nicht dass Pro­blem. Dafür gibt es dann aus­rei­chend Park­mög­lich­kei­ten in Neben­stra­ßen oder Parkhäusern.
    Das ein­zig ver­blei­ben­de Park­haus ist Citi­point, In Neben­stra­ßen funk­tio­niert das Par­ken süd­lich der Luxem­bur­ger (Rich­tung S‑Bahn) schon­mal nicht mehr. Und Rich­tung See­str. haben wir dann links und rechts Kiez­blocks. Für 10 Jah­re Kampf (und Pla­nung?) fin­de ich das Ergeb­nis daher recht dürf­tig. Mir miss­fällt die­se Poli­tik von oben her­ab, die nur eine ein­sei­ti­ge Agen­da ver­folgt und offen­bar nicht bereit ist, an die gesam­te Gemein­schaft zu den­ken. jm2c

    • Ich per­sön­lich fin­de ja, dass sich nicht viel ver­än­dert hat für den Lie­fer­ver­kehr. Vor dem Rad­weg war das Abla­den in zwei­ter Rei­he die Regel. Jetzt soll das auch so sein, nur heißt das Lade­zo­ne. Zuge­ge­ben, es ist kei­ne Ver­bes­se­rung, zumin­dest nicht für die Gewer­be­trei­ben­den, aber eine Ver­schlech­te­rung sieht mei­ner Mei­nung nach anders aus. Mit viel mehr Res­sour­cen und tota­ler Ent­schei­dungs­frei­heit hät­te man sicher­lich ein genia­les Kon­zept ersin­nen kön­nen, dass Ver­bes­se­run­gen für alle bringt. Im Detail ist das aber immer schwie­ri­ger als man sich das so aus­den­ken kann. Jetzt ist mal an die Rad­fah­ren­den gedacht wor­den, was vor­her kom­plett gar nicht der Fall war. Die waren in der Mül­lerstra­ße ja immer außen vor. Inso­fern emp­fin­de ich das nicht als Ideo­lo­gie von oben her­ab son­dern als ein klein wenig Aus­gleich für Jahr­zehn­te der kom­plet­ten Igno­ranz gegen­über die­ser radeln­den Grup­pe. Und mei­ne Beob­ach­tung ist: es fah­ren jetzt viel mehr Leu­te mit dem Rad in der Mül­lerstra­ße. Ich zum Bei­spiel. Vor­her war das undenkbar.

      Leer­ste­hen­de Park­häu­ser gibt es ja mehr als das vom Kar­stadt und das am Citi-Point, zum Bei­spiel das von Bay­er. Wir hat­ten sogar mal einen Bei­trag dazu. Inter­es­sant ist, dass die Kar­stadt­be­sit­zer für die Zukunft null Inter­es­se haben, für ihre Kun­den ein Park­haus vor­zu­hal­ten. Sie den­ken, das braucht man ein­fach nicht. Hört man den Kri­ti­kern zu, dann fragt man sich, wie die wohl dar­auf kom­men können. 😉

      • Ja, der Kri­ti­ker fragt sich auch, wie die dar­auf kommen 🙂
        Ist mir auch auf­ge­fal­len, als ich mir den Sie­ger­ent­wurf für den Umbau bei Kar­stadt ange­guckt habe. Viel­leicht steckt dahin­ter ein­fach die kal­te Logik, daß Ver­bren­ner ja bald ver­bo­ten wer­den und E‑Autos hier in Ber­lin eh kei­ne Chan­ce bekom­men (kei­ne Lade­punk­te). So kann man das Auto natür­lich auch erledigen.
        Ich bin über­zeugt, daß die moto­ri­sier­te Kut­sche auch in Zukunft noch gebraucht wird.
        Das Bay­er Park­haus da direkt hin­ter der S‑bahn?. Is natür­lich bischen wei­ter weg. Mei­ner Ein­schät­zung nach beginnt die eigent­li­che Ein­kaufs­stra­ße ja erst ab Gericht­str und geht dann über die See­str. bis ca. Tür­ken­str. Natür­lich gibt’s auch noch wei­ter nörd­lich Geschäf­te, aber da wird es doch dünner.
        Und ja, ich bin vor­her auch nicht in der Mül­lerstr. Rad­ge­fah­ren 🙂 Bin stets aus­ge­wi­chen, Gen­ter, oder Turi­ner. Oder Zep­pi, Ant­wer­pe­ner, Togo etc
        Ich hab den Vor­schlag, den Fahr­rad­ver­kehr durch die Neben­stra­ßen zu füh­ren aller­dings extra nicht gemacht, weil ich ja ein net­ter Mensch bin und weiß, daß die Akti­vis­ten dann Schnapp­at­mung und hys­te­ri­sche Anfäl­le bekommen 🙂
        Obwohl Triftstr/ Gerichstr. (Fahr­rad­stra­ße) ja auch Neben­stra­ßen sind .… .
        Inso­fern, klar fah­ren jetzt mehr Men­schen in der Mül­lerstr. Rad. Aller­dings fin­de ich die Anzahl immer noch überschaubar.
        Aller­dings ist mei­ne per­sön­li­che Mei­nung zum Fahr­rad die, daß es ein sehr gutes Ver­kehrs­mit­tel für den Kiez und auch noch in Bezirks­gren­zen ist, in der Flä­che der gesam­ten Stadt aber doch schnell an Gren­zen kommt. Ins­be­son­de­re bei Trans­port­auf­ga­ben. Ber­lin hat nun­mal eine wirk­lich gro­ße Flä­che. Sicher man kann mal ne Rad­tour machen durch die Stadt (und dann eine Woche über Mus­kel­ka­ter kla­gen), aber auf Dau­er für die Bewäl­ti­gung län­ge­rer Stre­cken nicht opti­mal. Ich bin öfter in Span­dau. Da fahr ich auch mal mit dem Rad raus. Aber bestimmt nicht an drei Tagen nach­ein­an­der. Hab ich frü­her gemacht, als ich als Kurier gejobbt hab, aber man wird ja auch nicht jün­ger und hat dann am Ziel­ort auch noch was zu tun, wofür man Ener­gie braucht .…
        Das ist in den bekann­ten Bei­spiel­städ­ten anders. Kopen­ha­gen, Utrecht, Ams­ter­dam, sind von der Flä­che deut­lich klei­ner, bzw, die beru­hig­ten Berei­che sind eher begrenzt. (Ams­ter­dam zB hat einen gro­ßen See­Ha­fen­be­reich, aber da fährt nie­mand Fahrrad!)
        Paris war bis­her Innen­stadt, wagt jetzt mehr, Bar­ce­lo­na genau­so. Muss man mal sehen, wie die Super­blocks dann in grö­ße­rer Flä­che funk­tio­nie­ren. Is wohl erst­mal ein muti­ges Experiment.
        Grüss­le, schö­nen Tag gewünscht

        • Ich fah­re täg­lich erst ca 25min zur Kita in der Fried­richstr. und dann wei­ter zum Potstda­mer Platz in mein Büro, im Afri­ka­ni­schen Vir­tel gehts los.
          Das Pro­blem der Mül­lerstr – und daher nut­ze ich sie nur auf kur­zen Abschnit­ten – als Fahr­rad­weg ist, das er von Nor­den kom­mend im Nichts beginnt (man kommt nur Sinn­voll aus der Fahr­rad­stra­ße Trift­stra­ße drauf und dann auch in der Chaus­see­str. wie­der im Nichts bzw sehr undur­sich­ti­ger Ver­kehrs­füh­rung endet. Die Fried­richstr. ist dann auch wie­der hölle.
          Könn­te ich die Mül­lerstr. ein­fach gra­de aus bis zur Fried­richstr. durch­fah­ren, wäre das eine wich­ti­ge Rad­ver­kehrs­stra­ße. So fahr ich doch lie­ber am Nord­ka­nal ent­lang – der mit Wur­zeln, Kopf­stein­pflas­ter und Fuß­gän­ger­ver­kehr auch nur bege­renzt geeig­net ist.

          • Ja stimmt genau, fängt plötz­lich an, hört plötz­lich auf. Nach Nor­den hin befin­det sich ein schma­ler Strei­fen auf der Auto­spur, direkt an par­ken­den Autos vor­bei, da hat man das Pro­blem mit den acht­los sich öff­nen­den Auto­tü­ren. Bin sel­ber mal in so ne Auto­tür gefah­ren mit dem Rad, war übel schmerzhaft.
            Das Pro­blem mit den nicht vor­han­de­nen Rad­we­gen im Ost­teil ken­ne ich gut. Als ich in den 90ern als Kurier gejobbt hab zwi­schen­durch wur­de mir das bewußt – Fahr­rad­we­ge waren in Ost­ber­lin kom­plett unbe­kannt. Inso­fern ver­ste­he ich auch den Ärger rund um die Schön­hau­ser Allee …
            Im West­teil gibt es ja nach wie vor die­se Hoch­bord­fahr­rad­we­ge (als Strei­fen auf dem Geh­weg) da hab ich jetzt in der Luxem­bur­ger vor der TU ent­deckt ein klei­nes Stück, wo die­ser Fahr­rad­strei­fen reno­viert wur­de – neu­er Belag und ver­brei­tert. Wohl kein 2,5m breit, schät­ze mal um die 2m immerhin.
            Könn­te man über­all machen (sanie­rung ist eh nötig), dann hät­te man sehr schnell und ein­fach und ohne Kon­flik­te ein super Wege­netz zur Ver­fü­gung. Du kannst zB vom Mär­ki­schen Vier­tel über Resi­denz­str, U Oslo­er, Schul­str. Luxem­bur­ger, über die Brü­cke nach Moa­bit, wei­ter Bach­str, durch den Tier­gar­ten, Zoo, Joa­chim­s­ta­ler, Ber­li­ner bis zum Rat­haus Ste­glitz kom­plett auf die­sen Hoch­bord­we­gen fah­ren. Hat schon was.
            Gibt meh­re­re Lang­Stre­cken, die man abreis­sen kann. Auf der Mül­ler funk­tio­niert das aller­dings nicht. Chaus­see­str auch nicht.
            Schließt ja den Bau von wei­te­ren Fahr­rad­we­gen auf der Stra­ße – oder Fahr­rad­stra­ßen?) auch nicht aus …

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

MastodonWeddingweiser auf Mastodon
@[email protected]

Wedding, der Newsletter. 1 x pro Woche



Unterstützen

nachoben

Auch interessant?