
Die Vagabund Brauerei in den Osramhöfen
Vagabund Brauerei: Handwerk, Herzblut und Bier aus dem Wedding
Seit mehr als einem Jahrzehnt gibt es sie nun schon – die Vagabund Brauerei. Was einst als kleines Projekt dreier amerikanischer Bierliebhaber begann, ist heute eine feste Größe in der Berliner Brauerei-Szene. Im Herzen des Wedding, direkt in den Osramhöfen wird weiterhin mit Leidenschaft, Experimentierfreude und einer ordentlichen Portion Abenteuergeist gebraut.
Wer einmal in der gemütlichen Bar im Kesselhaus direkt unter der Brauanlage oder im eigenen Biergarten im Hof der Brauerei gesessen und sich mit anderen Bierliebhabern ausgetauscht hat, weiß, was gemeint ist.
Eine Bierverkostung überzeugt übrigens so manche*n, die sonst andere kühle Köstlichkeiten bevorzugen. Besonders das Weizen mit der klassischen Bananen-Note überrascht mit Zitrus- und Nelken-Noten. Ein eigenes Highlight ist auch das fruchtige “Hopwater” (Hopfenwasser), das auf Alkohol verzichtet und ganz ohne Kalorien erfrischt. Ob hier ein Kandidat für das (Weddinger) Sommergetränk 2025 schlummert?
Bier mit Charakter und Geschichte
Vagabund war von Anfang an mehr als nur eine Brauerei. Es war eine Idee: Handwerkliches Bier ohne Kompromisse, abseits der Massenproduktion, mit Raum für Kreativität und Individualität. Die Gründer wollten nicht nur Bier brauen – sie wollten eine Community schaffen, in der sich Bierfans und Nachbarn begegnen. Die Geschichte der Brauerei ist von vielen Wendungen und Herausforderungen geprägt, die eine handfeste Firmenhistorie braucht. Angefangen mit den ersten Litern Bier in der heimischen Badewanne über eine Crowdfunding-Kampagne zur Professionalisierung der Produktion bis hin zur Renovierung in einem denkmalgeschützten Gebäude inklusive Zitterpartien bei der Erteilung benötigter Genehmigungen. Dann die Insolvenz 2024, ohne die Übernahme durch den neuen Investor wäre dies das Ende der mutigen Vagabund Brauerei gewesen.



Ein neues Gesicht für die Vagabunden
Die Szene ist in Bewegung, der Markt verändert sich. Auch eine kleine Brauerei mit bewegter Geschichte muss sich weiterentwickeln. Und so schlägt Vagabund 2025 ein neues Kapitel auf. Wer die Welt erobern möchte, braucht nicht nur einen festen Halt im Kiez, sondern auch eine Erscheinung, die universell verstanden wird. Hier haben sich die neuen Vagabunden mit zeitgenössischerem Logo und überarbeiteten Flaschen-Designs richtig viel Gedanken gemacht.

Die alten Symbole sind verschwunden, es reduziert sich alles auf eine einzelne “Vagabund-Sonne“ (Vs, die eine Sonne bilden), die für Freiheit, Naturverbundenheit und Gemeinschaft stehen soll. Die Etiketten auf den Flaschen haben ein neues Design bekommen. Jede Sorte wurde dabei von anderen internationalen Künstler*innen illustriert. Die gestalteten Designs sind für Bierflaschen progressiv, erinnern aber durch ihre Farbgebung an die klassischen Sorten-Layouts: blau und weiß für Helles, grün für Pils, gelb für Weizen. Der Erkennungswert bleibt erhalten. Und um noch eine Schippe draufzulegen haben die Macher*innen auch noch die passende Playlist zusammengestellt, die auf die jeweilige Bier-Laune abgestimmt ist und auf dem Etikett jeder Sorte als QR-Code zum Scannen klebt. Runde Sache! Auch die Sprache der Musik ist universell verständlich.
Vom Kiez Craft Brauer zum weltweiten Vagabunden
Trotz aller Neuerungen bleibt eines gleich: bei den Vagabunden geht es um echtes Handwerk und um Menschen, die für das, was sie tun, brennen. Um gemeinsam mit Nachbarn und Freunden immer wieder Neues auszuprobieren und Chancen zu sehen. So lässt sich doch die Welt erobern!
Wer Lust hat, das neue Vagabund zu erleben, sollte unbedingt mal in der Brauerei mit Biergarten oder für eine Führung durch das Kesselhaus in den Osram-Höfen vorbeischauen.



Adresse
Vagabund Brauerei (Website)
Kesselhaus + Biergarten (bis 22 Uhr): Oudenarder Str. 16–20, 13347 Berlin
Mo-Do 17–00:00 Uhr
Fr 17–02:00 Uhr
Sa 14–02:00 Uhr
So 14–23 Uhr
Fotos: Vagabund Brauerei
@blog Ich bin eh Eschenbräu fan 😁