Das waren wirklich schöne Veranstaltungen! Fünf Jahre lang hat das Projekt „süß + salzig“ zu Lesungen, Konzerten, Kino, Puppenbühne, Stummfilm und vielem mehr eingeladen. Immer kostenfrei und immer an einem anderen Ort rund um die Badstraße. Bei der letzten Veranstaltung Ende letzten Jahres, der 27. in der Kiezkultur-Reihe, konnten die Besucher den Film „Liebe, D‑Mark und Tag“ in der Bibliothek am Luisenbad sehen. Darin geht es um die Musik und das Leben der türkischen Gastarbeiter in den 1960er Jahren. Rappelvoll war der Puttensaal in der Bibliothek; zum Film gab es kostenfreies Popcorn – süß oder salzig.
Das Projekt „süß + salzig“ hatte das Ziel, die Nachbarschaft durch unterschiedliche Kulturangebote im Kiez zusammenzubringen. Gleichzeitig zeigte die Weddinger Agentur georg + georg als Organisator dem Publikum auch bisher unbekannte Orte im Kiez, indem es immer neue Schauplätze für die Veranstaltungen wählte. Die Reihe war unter anderem zu Gast im LOBE Block, im Gemeinschaftsgarten Wilde 17, im Schriftstellerhaus in der Spanheimstraße, in den Uferstudios, in der St. Pauls-Kirche, in der Stadtmission Wedding, in der Kletterhalle Magic Mountain, im Citylight Hotel, im Club 800A. Von 2018 bis 2022 finanzierte das Quartiersmanagement Badstraße „süß + salzig“. Mit der Kinovorführung in der Bibliothek am Luisenbad endete die geförderte Kiezkulturreihe.
Alter Kinostandort wird wieder Spielort
Doch vorbei ist in diesem Fall nicht vorbei. Wie die Leiterin der Bibliothek am Luisenbad Melanie Nagel bei der Kinoaufführung sagte, übernimmt die Bibliothek einen Teil der Kulturreihe in ihr Programm, nämlich das Filmangebot. Die Bibliothek am Luisenbad war in den vergangenen Jahren Kooperationspartner der Kiezkulturreihe. Insgesamt gab es sechs Veranstaltungen in der Bibliothek.„Wir waren begeistert vom Format, der Stimmung bei den Veranstaltungen und besonders dem Engagements und der Leidenschaft des Teams. Wir als öffentliche Bibliothek sind im Kiez ein wichtiger Ort für Bildung, Kultur, Begegnung, Austausch und gesellschaftliche Teilhabe und freuen uns darauf dem Quartier das Format ’süß + salzig’ weiter anbieten zu können“, sagt Melanie Nagel. Außerdem, so ergänzt sie, schließe sich so auch für sie ein Kreis: „Ende des 19. Jahrhunderts beherbergte der Bau ein Kino, dessen Eingangsfoyer heute die Eingangssituation zum Bibliothekssaal ist. Mit den Filmvorführungen wird der Ort als Kino wieder belebt und die Kinotradition des Badstraßenkiezes fortgeführt.“
Im ersten Jahr der Fortführung soll es voraussichtlich vier Filmvorführungen geben. Der erste Termin ist für März avisiert. Die genauen Termine will Melanie Nagel dann über Bibliotheks-Newsletter und den Weddingweiser bekanntgeben.
Der Text entstand in Zusammenarbeit mit der Weddinger Allgemeinen Zeitung (–> E‑Paper), der gedruckten Zeitung für den Wedding. Autorin ist Dominique Hensel. Wir danken dem RAZ-Verlag!