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Petition gegen die Namenlosigkeit

27. April 2015
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Ein jun­ger Wed­din­ger sam­melt Unter­schrif­ten, damit der namen­lo­se Platz vor dem Job-Cen­ter tat­säch­lich den Namen erhält, der längst beschlos­sen ist

Schiler Bibliothek BaustelleAn Vor­schlä­gen hat es nicht geman­gelt, und am Ende waren sich sogar Anwoh­ner, die Stadt­teil­ver­tre­tung Mül­lerstra­ße und die Bezirks­ver­ord­ne­ten von Ber­lin-Mit­te einig: der bis­lang namen­lo­se Platz zwi­schen altem Rat­haus Wed­ding, dem zukünf­ti­gen Job-Cen­ter und der neu­en Schil­ler-Biblio­thek soll nach Eli­se und Otto Ham­pel benannt wer­den. Das Ehe­paar aus der Ams­ter­da­mer Stra­ße leis­te­te am Ende des Zwei­ten Welt­kriegs Wider­stand gegen das Nazi­re­gime, wur­de ent­deckt und dafür hin­ge­rich­tet. Doch die BIM, das lan­des­ei­ge­ne Immo­bi­li­en­ma­nage­ment und neu­er Ver­wal­ter des Hoch­hau­ses, lehnt den demo­kra­tisch gefass­ten Beschluss ab (wir berich­te­ten).

Lukas KaczmarekLukas Kacz­ma­rek ärgert das. “Typisch, wie macht­los die Poli­tik ist, die wir hier im Wed­ding tag­täg­lich erle­ben”, sagt der 32-Jäh­ri­ge. Ihn stört auch die sinn­lo­se Ver­schwen­dung von Gel­dern, die woan­ders drin­gend gebraucht wer­den. Fängt man etwas an, sol­le man es auch zu Ende füh­ren. Das möch­te der Wed­din­ger nun von der Poli­tik ein­for­dern. “Geht nicht, gibt’s nicht! Dar­um habe ich eine Online-Peti­ti­on gestar­tet”, erklärt Lukas, der sich ein­fach nur für sein Wohn­um­feld enga­gie­ren möch­te. Dabei hat er bereits die Erfah­rung gemacht, dass sich gute Ideen nicht immer ein­fach umset­zen las­sen. Den­noch: “Wenn mög­lichst vie­le Unter­schrif­ten zusam­men kom­men, möch­te ich sie medi­en­wirk­sam über­rei­chen”, hofft Lukas. Auch die Befür­wor­ter der Benen­nung sol­len sich durch die Unter­schrif­ten­samm­lung unter­stützt fühlen.

Und viel­leicht ist der für die Iden­ti­tät des Wed­ding so wich­ti­ge Platz zwi­schen Biblio­thek und Rat­haus dann die längs­te Zeit namen­los gewesen…

Hier geht es zu der Online-Petition.

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

2 Comments

  1. War­um soll jeder Qua­drat­me­ter unbe­dingt irgend­ei­nen Namen erhal­ten nur weil irgend­wer das will. Ich brauch das nicht und der Eigen­tü­mer der Stein­plat­ten will es nicht. Wo ist da also ein Pro­blem. Viel­leicht könn­te man sich auch ein­fach mal einer sinn­vol­len Auf­ga­be wid­men, oder bei den den Jun­kies auf dem Platz mal nach­fra­gen was sie so für Sor­gen und Nöte haben.

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