Von wegen roter Wedding! Orange is the new red. Ihr bekommt es als Obst auf dem Wochenmarkt, als Saft in vielen Cafés, und früher wurde die Farbe als “rotgelb” oder “kreß” bezeichnet. Doch gerade im Wedding begegnet sie euch auch im Stadtbild. Wir sagen euch, wo …
Bemerkenswert: der U‑Bahnhof, der mit seinem Namen für den ganzen Ortsteil steht, sieht anders aus als die anderen auf der gleichen Linie. Er ist nämlich vollständig in orange gefliest. Dafür gibt es keinen ersichtlichen Grund. Nur vielleicht der, dass die Station in den 1970er-Jahren neu gestaltet wurde, als dieser Farbton en vogue war. Die In-Farbe der 1970er-Jahre verkörperte das Auffällige, Gewagte, Neue, Kraftvolle und Kreative. Die Mode war geprägt von Blumenmustern, schrillen, bunten Farben, weichen und runden Formen.
Das waren ebenfalls die Siebziger: ein Raumschiff in orange, so kommt das ehemalige Schul- und spätere Bibliotheksgebäude in der Swinemünder Straße daher. Sowohl von außen als auch bei Einrichtungsdetails innen wurde nicht an poppigen Farben gespart. Weil die Farbe aber exzessiv, gern kombiniert mit Plastik, verwendet wurde, bekam sie am Ende der 70er ein Image von Unseriösem, Billigem und Aufdringlichem. Man hatte sich diese Farbe satt gesehen und lange Zeit verschwand Orange aus dem Alltag. Erst heute wird die Schönheit dieser Farbe wiederentdeckt…
Ein ganzer Häuserblock erstrahlt in kräftigem Orange: Das Geviert Limburger Straße/Lütticher Straße/Ostender Straße kommt besonders farbenfroh daher. Gerade im Winter kommt dieser Farbton deutlich zur Geltung. Bemerkenswert ist, wie einheitlich und harmonisch die Wohngebäude trotzdem wirken.
Und dieses Orange kann man im Wedding gar nicht oft genug sehen: Der Vermüllung unserer Straßen kann durch die Benutzung von Mülleimern entgegengewirkt werden! Sie zieren aber nicht nur die Laternenmasten, nein, man kann auch etwas in sie einwerfen. Zumindest, wenn sie regelmäßig geleert werden.