Mastodon

Mauerpark-Erweiterung: Bebauungsplan wird ausgelegt

21. Januar 2015
14
Mit dieser Broschüre "Mauerpark gewinnt" warb der Investor vergangenen Herbst bei Anwohnern für sein Projekt. 60 000 Stück wurden verteilt.
Mit die­ser Bro­schü­re “Mau­er­park gewinnt” warb der Inves­tor ver­gan­ge­nen Herbst bei Anwoh­nern für sein Pro­jekt. 60 000 Stück wur­den verteilt.

Inves­tor Tho­mas Groth hat kürz­lich sei­ne kon­kre­ten Plä­ne für die Bebau­ung im erwei­ter­ten Mau­er­park auf Wed­din­ger Sei­te öffent­lich gemacht. Auf einer Ver­an­stal­tung in der Ernst-Reu­ter-Ober­schu­le wur­den sie am Diens­tag­abend (20.1.) prä­sen­tiert. Der nächs­te Schritt: Der Bebau­ungs­plan soll nun öffent­lich aus­ge­legt wer­den. Bür­ger­initia­ti­ven leh­nen Groths Plä­ne wegen einer zu mas­si­ven Bebau­ung ab. Sie pla­nen ein Bür­ger­be­geh­ren, um das Pro­jekt zu stoppen.

Nach Tho­mas Groths Plä­nen sol­len nörd­lich des Gleim­tun­nels auf 3,5 Hekt­ar Flä­che rund 700 Woh­nun­gen ent­ste­hen. Vor­ge­se­hen sind über­wie­gend Miet­woh­nun­gen. 120 Woh­nun­gen sol­len spä­ter von der städ­ti­schen Gewo­bag über­nom­men wer­den und für 6,50 Euro pro Qua­drat­me­ter ver­mie­tet wer­den. Die nicht geför­der­ten 122 Miet­woh­nun­gen sol­len 8,50 Euro pro Qua­drat­me­ter kos­ten. Dar­über hin­aus soll es 219 klei­ne Stu­den­ten­apart­ments geben und 194 Eigen­tums­woh­nun­gen. Geplant ist die Zufahrt für das neue Wohn­ge­biet über einen Kreis­ver­kehr zwi­schen Gleim­tun­nel und Gleim-Oase. Die bereits frü­her ange­kün­dig­te Kita soll grö­ßer wer­den als zunächst geplant: sie soll 80 statt 40 Plät­ze haben.

Mit­tes Bau­stadt­rat Cars­ten Spal­lek (CDU) kün­dig­te an, dass der Bebau­ungs­plan für das Wohn­vier­tel im Febru­ar öffent­lich aus­ge­legt wird. Dann könn­ten die Bür­ger ihre Ein­wän­de for­mu­lie­ren. Die Bau­ar­bei­ten sol­len im Herbst beginnen.

Umstrittenes Bauprojekt: Plakate in der Graunstraße.
Umstrit­te­nes Bau­pro­jekt: Pla­ka­te in der Graunstraße.

Die Mau­er­park-Alli­anz, ein Zusam­men­schluss von Bür­gern, Initia­ti­ven und Ver­ei­nen aus Wed­ding und Prenz­lau­er Berg, lehnt das Bau­vor­ha­ben wegen der mas­si­ven Bebau­ung ab. Die Alli­anz plant nun ein Bür­ger­be­geh­ren. Das wür­de den Bau­start min­des­tens sechs Mona­te in Ver­zug brin­gen. Soll­ten die Bür­ger Erfolg haben und es schließ­lich kein Bau­recht für Woh­nen geben, wer­de er das Grund­stück nörd­lich des Gleim­tun­nels als Gewer­be­ge­biet ver­mark­ten, sag­te Tho­mas Groth. Inter­es­sen­ten gebe es dafür genug. Damit gäbe es kei­ne Erwei­te­rung der Grün­flä­chen im Mau­er­park, denn das war im Städ­te­bau­li­chen Ver­trag als Gegen­leis­tung des Inves­tors für erteil­tes Bau­recht fest­ge­schrie­ben worden.

Der Bezirk Mit­te hat am Diens­tag­abend gemein­sam mit dem Inves­tor den Anwoh­nern die Plä­ne prä­sen­tiert. Weil es bei vor­he­ri­gen Ver­an­stal­tun­gen zu dem umstrit­te­nen Bau­pro­jekt immer wie­der zu Pro­tes­ten vor Bür­ger­initia­ti­ven gekom­men ist, wur­den Sicher­heits­vor­keh­run­gen getrof­fen. Zu den befürch­te­ten Stö­run­gen kam es am Diens­tag jedoch nicht.

 Text und Fotos: Domi­ni­que Hensel

14 Comments Leave a Reply

  1. Also mir gefal­len die Bebau­ungs­plä­ne, das (von mir bewohn­te) Brun­nen­vier­tel wür­de näher an Prenz­l­berg rücken und über­haupt auf­ge­wer­tet wer­den (und das ist aus mei­ner Sicht drin­gend not­wen­dig), an umfang­rei­che Miet­erhö­hun­gen glau­be ich in dem Zusam­men­hang trotz­dem nicht, die­se sind nicht nur ein­fach Sache des Miet­spie­gels son­dern gera­de in Ber­lin immer auch ein gewis­ses Poli­ti­kum (Stich­wort “Miet­preis­brem­se” und über­haupt will die SPD ger­ne wie­der­ge­wählt wer­den, da soll­ten die gro­ßen kom­mu­na­len Woh­nungs­ge­sell­schaf­ten kei­ne Dumm­hei­ten machen, auch als Genos­sen­schafts­mit­glied hat man bedeu­ten­de Einflussmöglichkeiten)

  2. @ Mas­si­mo

    da treibt es mich doch sehr, eini­ges, was sie in ihrem kom­men­tar schrei­ben, rich­tig zu stellen.

    sie: “Ob D(G)ort Gewer­be baut oder bau­en kann, dar­auf kommt es ja nicht an, wenn im Gegen­zug die CA-IMMO dann Gewer­be dort ansiedelt.”
    in den jah­ren in denen die ca immo- ber­lin, als eigen­tü­me­rin ver­han­delt hat, hat sie immer klar gemacht, dass sie nicht sel­ber als bau­trä­ger und/ oder inves­tor bei die­sem grund­stück tätig sein wird, son­dern en- bloc ver­kau­fen wird. bei einer grün­flä­che ohne aus­sicht auf bau­recht ist erst recht davon aus­zu­ge­hen, dass die ca- immo die grün­flä­che ver­kau­fen wird.

    sie: “.….….…. aber sagen sie bit­te auch, dass Ber­lin dann wei­ter­hin auch zu Scha­den­er­sat­zah­lun­gen ver­pflich­tet ist, die sich aus dem ver­trags­wid­ri­gen Ver­hal­ten ergeben!!”
    der ver­trag war eine ver­wal­tungs­tech­ni­sche und ‑poli­ti­sche dumm­heit, die quer durch alle poli­ti­schen lager und in sämt­li­chen juris­ti­schen zir­keln, als offen­ba­rungs­eid der ber­li­ner poli­tik gewer­tet wird.
    war­um? hier­mit hat sich ber­lin im höchs­ten maße angreif­bar gemacht, was unge­schickt ist. angreif­bar des­halb, weil die­se art von ver­trag die gesetz­li­chen vor­schrif­ten im bebau­ungs­plan­ver­fah­ren in eini­gen sehr wich­ti­gen aspek­ten aus­he­belt. wenn vor einem bebau­ungs­plan­ver­fah­ren die kom­mu­ne sich mit dem inves­tor vor­ab auf die ergeb­nis­se ver­trag­lich ver­ein­bart, dann sind die rech­te der betei­lig­ten par­la­men­te und bür­ger im vor­hin­ein aus­ge­he­belt und alle recht­lich ver­an­ker­ten betei­li­gungs­for­men ad absur­dum geführt.
    sie dür­fen gewiss sein, dass die bür­ger auch sämt­li­che zuge­las­se­nen juris­ti­schen mög­lich­kei­ten nut­zen wer­den, um die ertei­lung von bau­recht zu verhindern. 

    sie: .….….. “Stel­len Sie sich vor, sie hät­ten die­se gan­ze Ener­gie zum Bei­spiel dar­in gesteckt, zu ver­su­chen, die Zahl des güns­ti­gen Wohn­rau­mes zu erhö­hen! Oder eine beson­de­re Archi­tek­tur zu ermög­li­chen! Oder den Inves­tor zur Schaf­fung bei­spiels­wei­se einer klei­nen offe­nen Büh­ne oder eines ähn­li­chen Kul­tur­or­tes zu bewe­gen. Da hät­ten eine gan­ze Men­ge Men­schen mehr von gehabt.”

    der foto­graf gerd danie­gel hat am 01.04.2014 die ers­ten pflan­zun­gen im mau­er­strei­fen foto­gra­fiert. was hat zu die­sen pflan­zun­gen geführt? es wur­de bekannt, dass es pla­nun­gen in ver­wal­tung und poli­tik gibt, dass der mau­er­strei­fen als stra­ßen­bau­tras­se genutzt wer­den soll. das woll­ten die bür­ger nicht. sie woll­ten schon damals an die­ser stel­le einen park. da stand die mau­er noch und die wach­tür­me und mit­ten drin begin­nen am falk­platz die ber­li­ner den mau­er­park zu pflan­zen und zu nut­zen. ‑ich lie­be ber­lin, ich lie­be die ber­li­ner und ihre unver­wüst­li­che ent­schlos­sen­heit.- in die­ser tra­di­ti­on der beharr­li­chen ent­schlos­sen­heit ste­he ich, ste­hen wir. wir wer­den die fer­tig­stel­lung und erwei­te­rung des mau­er­parks, fried­lich, ideen­reich, soli­da­risch, fin­dig, hart­nä­ckig und sehr ent­schlos­sen durch­set­zen. was an kom­pro­mis­sen zu machen war, ist gemacht wor­den, jetzt bleibt nur noch bebau­ungs­frei unse­ren mau­er­park fer­tig­zu­stel­len und zu erweitern.

    die beschrie­be­nen bil­der fin­den sie hier:
    http://ddr-fotograf.de/?s=falkplatz&x=38&y=10
    http://ddr-fotograf.de/?s=falkplatz&x=22&y=8
    http://ddr-fotograf.de/?s=falkplatz&x=24&y=8

    sie: “.….….…..“Mehr als von einem Inves­tor, der, wenn er die Schnau­ze voll hat auf sol­che Umgangs­for­men, ein­fach baut wie er will – weil er darf!”

    darf er nicht!
    er hat gar kein bau­recht, die über­wie­gen­de flä­che ist nach wie vor im gül­ti­gen flä­chen­nut­zungs­plan von 1994, gül­tig als grün­flä­che ausgewiesen.
    einen gül­ti­gen bebau­ungs­plan gibt es nicht und bevor hier bau­recht über­haupt ent­ste­hen könn­te, wird es noch tau­sen­de von schrift­li­chen ein­wen­dun­gen gegen den bebaungs­plan geben, ein bür­ger­be­geh­ren und ein bür­ger­ent­scheid durch­ge­führt und meh­re­re kla­gen wird die­se bau­pla­nung, wenn es nötig wird, auch noch zu über­win­den haben.

    bei allem was recht ist, ich ken­ne kein bau­pro­jekt in ber­lin, das so aus­sichts­los weit von bau­recht ent­fernt ist, wie dieses. 

    vie­le grü­ße- hei­ner funken

    • Dan­ke für eini­ge sehr auf­schluss­rei­che Erläu­te­run­gen, Herr Funken!

      Dass die CA-Immo die Grün­flä­che ver­kau­fen wird, davon ist in der Tat bei der von Ihnen geschil­der­ten Situa­ti­on aus­zu­ge­hen. Ber­lin könn­te dann sein Vor­kaufs­recht gel­tend machen, bevor irgend­je­mand einen pri­va­ten Park dar­aus macht. Das stimmt.

      Könn­ten Sie mir bit­te fol­gen­des näher erklä­ren? Sie schrei­ben: “[…] weil die­se art von ver­trag gesetz­li­chen vor­schrif­ten im bebau­ungs­plan­ver­fah­ren in eini­gen sehr wich­ti­gen aspek­ten aus­he­belt […]” Wel­che Vor­schrif­ten sind damit kon­kret ausgehebelt?

      im letz­ten Punkt, haben sie geschickt an mei­nem Argu­ment vor­bei­ge­re­det. Es ist den Ber­li­ner Bür­gern von damals hoch anzu­rech­nen, dass sie den heu­ti­gen Falk­platz ange­legt haben. Gar kei­ne Frage.
      Aber mir erschließt sich nicht, wie sie aktu­ell die Ver­grö­ße­rung des Mau­er­parks aufs Dop­pel­te durch­set­zen und gleich­zei­tig das Bau­vor­ha­ben auf dem bis­her ziem­lich unat­trak­ti­ven, gewerb­lich genutz­ten Gelän­de ver­hin­dern wol­len. Auch nicht, wor­in da der Vor­teil liegt. Oder wol­len Sie ein­fach nur um jeden Preis den Bür­gern von damals nach­ei­fern? Die Situa­ti­on heu­te ist eine andere.

      Die Bebau­ung schafft doch neue Woh­nun­gen, die drin­gend in Ber­lin gebraucht wer­den. Selbst wenn die­se eher im mit­tel­prei­si­gen bis hoch­prei­si­gen Seg­ment lie­gen, so ent­span­nen sie doch die Woh­nungs­markt­la­ge. Nur weil neben­an jemand mit viel Geld ein­zieht, steigt bei mir ja nicht die Mie­te. Das Argu­ment, dass der Miet­spie­gel in Fol­ge steigt, stimmt natür­lich, aber das ist beim Gesetz­ge­ber anzu­set­zen um Miet­preis­brem­sen zu for­dern. Irgend­wel­che Pro­jek­te zu ver­hin­dern bringt da auf Dau­er nichts. Sol­che Woh­nun­gen die­nen ja auch als Puf­fer, bevor güns­ti­ger Wohn­raum auch von Bes­ser­ver­die­nen­den bezo­gen wird, weil sonst nichts frei ist. Der Bezirk soll­te nur gut auf­pas­sen, dass nicht alle neu­en Pro­jek­te sich glei­chen, son­dern auch güns­ti­ger Wohn­raum in guten Lagen ent­steht! Aber einer Inves­ti­ti­on alles auf­zu­hal­sen ist auch uto­pisch. Das sind Fra­gen der Stadtplanung.
      Ich mein­te, statt das gan­ze Pro­jekt ver­hin­dern zu wol­len, hät­ten Sie mei­ner Mei­nung nach ihre Ener­gie dar­in ste­cken sol­len, in einen kon­struk­ti­ven Dia­log mit den Betei­lig­ten zu treten:
      Da kommt jemand der augen­schein­lich jede Men­ge Geld mit­bringt um ein gro­ßes Wohn­pro­jekt zu bau­en. Dem Anschein nach ist die­ser Inves­tor auch kom­pro­miss­be­reit und gibt sich zumin­dest um die Sor­gen der Anrai­ner bemüht. Viel­leicht hät­te so ein Inves­tor ja Inter­es­se dar­an gehabt, dem Pro­jekt noch einen wei­te­ren z.B. sozialen/kulturellen Aspekt hin­zu­zu­fü­gen. Das hät­te den Men­schen in der Umge­bung gut getan, und dann ist dem Inves­tor auch der Image­ge­winn zu gönnen.
      Ich habe den Ein­druck, Bür­ger­be­we­gun­gen Ihrer Art tra­gen immer mehr zu einem Kli­ma bei, bei denen aus Sicht der Inves­to­ren die Anrai­ner ein läs­ti­ges Pro­blem dar­stel­len, wel­ches man mit ein­kal­ku­lie­ren und womit man leben muss. Statt­des­sen wäre es doch bes­ser, wenn die angren­zen­de Bevöl­ke­rung bei sol­chen Vor­ha­ben als eine Grup­pe gese­hen wer­den wür­de, die man mit Inter­es­se anhört, und die unter­stüt­zend dazu bei­trägt dass sol­che Pro­jek­te zum Gefal­len aller gelingen.
      Als Inves­tor wären mir dann doch die etwas gerin­ge­re Ren­di­te pro Pro­jekt egal, wenn ich mich statt­des­sen im Wett­be­werb mit Kon­kur­ren­ten durch beson­ders gelun­ge­ne, inte­gra­ti­ve Pro­jek­te abset­zen kann. Und mir zudem auch noch die gan­zen Anwalts­kos­ten spa­re! Dann ver­dien ich am Schluss sogar mehr.

      Nur mal als Bei­spiel: In der Gegend hät­ten man­che, dar­un­ter vie­le älte­re Leu­te, ger­ne einen Ort um sich mit ihren Rent­ner-Freun­den zum Früh­stück oder Kaf­fee­trin­ken zu tref­fen. Man hät­te zum Bei­spiel mit dem Inves­tor dahin arbei­ten kön­nen, dass ent­lang der Bahn­tras­se etwas erhöht ein Café mit gro­ßen Pan­ora­ma-Fens­tern und Ter­ras­se ent­steht. Die Lage ist für Woh­nun­gen wegen der Nord­aus­rich­tung und dem Bahn­ver­kehr eh pro­ble­ma­tisch. Für ein Café oder Restau­rant aber sehr inter­es­sant, weil das Pan­ora­ma dort schon sehr schön und ein­zig­ar­tig ist wie ich fin­de. Ob das Café dann ein pri­va­ter Betrei­ber über­nimmt, oder eher Orga­ni­sa­tio­nen wie die AWO oder ähn­li­ches sind ande­re, wei­te­re Fragen.
      Das ist auch aus Inves­to­ren­sicht nicht abwe­gig, weil man dafür even­tu­ell För­der­gel­der von Stif­tun­gen oder dem Bund bean­tra­gen kann, und man wie schon gesagt einen enor­men Image­ge­winn hat.

      Übri­gens, ich schrieb ”Mehr als von einem Inves­tor, der, wenn er die Schnau­ze voll hat auf sol­che Umgangs­for­men, ein­fach baut wie er will – weil er darf!”. Das war all­ge­mein gemeint. Ihr “darf er nicht! er hat gar kein bau­recht”, stimmt ja auch nur noch aktu­ell. Am Ende ist der Inves­tor doch eh wie­der der Gewin­ner, und dann darf er tat­säch­lich. In der Zwi­schen­zeit ist viel Geld für Anwäl­te und vie­le pri­va­te Mühen ver­geu­det wor­den, die man auch hät­te anders nut­zen können.

      P.S.: Inter­es­san­te Bilder!

  3. sehr geehr­te domi­ni­que hensel,
    sehr geehr­te damen und herren,

    die plä­ne wur­den, nach mei­ner wahr­neh­mung, bei die­ser ver­an­stal­tung, als auch bei frü­he­ren ver­an­stal­tun­gen kei­nes­wegs nur von den bür­ger­initia­ti­ven abge­lehnt, son­dern mehr­heit­lich von den anwe­sen­den bürgern.

    bezüg­lich der dro­hung des inves­tors groth sei hier angemerkt:
    der eigent­li­che eigen­tü­mer des grun­stücks ist nach wie vor die ca- immo- berlin.
    groth wird, gemäß sei­nes kauf­ver­tra­ges erst eigen­tü­mer, wenn bau­recht ergan­gen ist.
    soll­te, dank des bür­ger­be­geh­rens und eines fol­gen­den bür­ger­ent­scheids, kein bau­recht erge­hen, bleibt die ca-immo-ber­lin eigen­tü­mer des gelän­des und groth hat abso­lut nicht zu ent­schei­den wie die wei­ter­ver­wen­dung orga­ni­siert wird.
    ergo- ist die sache, daß wenn nicht gebaut wird groth dort gewer­be ansie­deln wird, schlich­ter dings ein bluff, oder aber auf gut deutsch eine lee­re dro­hung und somit gegenstandslos.

    da ein erfolg­rei­ches bür­ger­be­geh­ren und eine fol­gen­der, erfolg­rei­cher bür­ger­ent­scheid, einem bvv- beschluss gleich­kommt, ent­spricht das einer tota­len bebau­ungs­ab­leh­nung durch die bvv, bestand­teil des bürgerbegehrens/ bür­ger­ent­scheids ist die auf­for­de­rung an das bezirks­amt für die flä­chen einen bebau­ungs­plan- grün­flä­che aufzustellen.
    wir erin­nern uns ein erfolgreiche(s)r bürgerbegehrens/ bür­ger­ent­scheid ent­spricht einem bvv beschluss.
    somit ist das bezirks­amt damit bvv- gemäß auf­ge­for­dert auf den flä­chen statt bau­recht, grün­flä­che per bebau­ungs­plan fest zu schreiben.
    der grund­stücks­ei­gen­tü­mer, die ca- immo- ber­lin hat dann das recht, daß das land ber­lin ihnen die flä­chen zum grün­land­preis abkauft.

    fin­den sie nicht, daß klingt ganz anders, als das was groth androht?
    also gemach, gemach und bloß nicht ban­ge machen lassen!

    lie­be weddinger,
    bit­te ent­schei­den sie sich den bebau­ungs­wi­der­stand zu unterstützen.
    bit­te täti­gen sie schrift­li­che ein­wen­dun­gen gegen die bebaungs­plä­ne (wahr­schein­lich ab mit­te februar)
    und bit­te unter­zeich­nen sie (wahr­schein­lich auch ab mit­te febru­ar) das bür­ger­be­geh­ren gegen die bebau­ung und für die fer­tig­stel­lung und erwei­te­rung des mauerparks.

    mit freund­li­chen grü­ßen- hei­ner funken

    (Hei­ner Fun­ken ist Ver­tre­ter der Mau­er­park Stif­tung Welt-Bür­ger-Park e.V., die Mit­glied im in der Mau­er­park-Alli­anz ist – Anm. der Weddingweiser-Redaktion)

    • Ob Gort Gewer­be baut oder bau­en kann, dar­auf kommt es ja nicht an, wenn im Gegen­zug die CA-IMMO dann Gewer­be dort ansiedelt.

      Wenn ich sie (bei allem Mühe geben) rich­tig ver­stan­den habe, will die Bür­ger­be­we­gung im End­ef­fekt, dass der Fit­zel, wo zur Zeit Gewer­be­ge­biet ist, auch Park wird.
      Des­we­gen begeh­ren sie die Ände­rung des B‑Plans in die­sem Gebiet zu Grünflächen. 

      Es stimmt, dass das Land Ber­lin in dem von ihnen geschil­der­ten Fall dem Eigen­tü­mer dann die­ses Gebiet für den Grün­flä­chen­preis abkau­fen kann – aber sagen sie bit­te auch, dass Ber­lin dann wei­ter­hin auch zu Scha­den­er­satz­zah­lun­gen ver­pflich­tet ist, die sich aus dem ver­trags­wid­ri­gen Ver­hal­ten erge­ben!! Und ob der Eigen­tü­mer ver­kauft, weiß man auch nicht. Dann bleibt dort Gewerbe.

      Ich bekom­me den Ein­druck, dass sie die Ver­dopp­lung des Mau­er­park-Gelän­des und das ent­ste­hen von neu­em Wohn­raum für einen im Ver­gleich klei­nen Fit­zel Park auf’s Spiel set­zen, und breits jeden frucht­ba­ren Dia­log zwi­schen allen betei­lig­ten im Keim erstickt haben.

      Stel­len Sie sich vor, sie hät­ten die­se gan­ze Ener­gie zum Bei­spiel dar­in gesteckt, zu ver­su­chen, die Zahl des güns­ti­gen Wohn­rau­mes zu erhö­hen! Oder eine beson­de­re Archi­tek­tur zu ermög­li­chen! Oder den Inves­tor zur Schaf­fung bei­spiels­wei­se einer klei­nen offe­nen Büh­ne oder eines ähn­li­chen Kul­tur­or­tes zu bewe­gen. Da hät­ten eine gan­ze Men­ge Men­schen mehr von gehabt.
      Mehr als von einem Inves­tor, der, wenn er die Schnau­ze voll hat auf sol­che Umgangs­for­men, ein­fach baut wie er will – weil er darf!

  4. Bin nicht ganz im Bilde:
    Auf den ers­ten Blick sieht das doch nach einer guten Sache aus…aber was sagt schon der ers­te Blick.
    Also, war­um ist der Plan jetzt schlecht?

    • Die Bür­ger­initia­ti­ven kri­ti­sier­ten unter ande­rem, dass die Bebau­ung zu dicht sei. Auch die Zuwe­gung über das Brun­nen­vier­tel (und nicht über das Gleim­vier­tel) wird kri­ti­siert. Befürch­tet wird, dass die Jugend­farm Moritz­hof und die Gleim-Oase wei­chen muss und dass das grü­ne Band unter­bro­chen wird. Die Maß­nah­me ist auch umstrit­ten, weil befürch­tet wird, dass zu wenig güns­ti­ge Woh­nun­gen gebaut wer­den und zu vie­le teu­re Eigen­tums­woh­nun­gen … Außer­dem gab es ein jah­re­lan­ges Bür­ger­be­tei­lungs­ver­fah­ren, in dem Vor­schlä­ge erar­bei­tet wur­den. Die fin­det manchei­ner nicht aus­rei­chend berücksichtigt.

      • Zu dich­te Bebau­ung? Was heißt das? Und wel­che Befürch­tun­gen sind damit verbunden?
        Wo ist das Pro­blem mit der Zuwe­gung? Wohin über­haupt? War­um ist das Gleim­vier­tel zu bevorzugen?
        Das wei­chen vom Moritz­hof und vor allem der süßen Gleis-Oase wäre wirk­lich sch­ei***, aber das sieht der Plan doch gar nicht vor, oder ver­guck ich mich da ganz krass?
        Was das Ver­hält­nis von güns­ti­gen zu teu­re­ren Woh­nun­gen angeht, kann ich die Kri­tik ver­ste­hen. Wäre natür­lich schön wenn mehr Leu­te unab­hän­gig vom Ein­kom­men in der schö­nen Lage am Mau­er­park woh­nen könn­ten. Mehr güns­ti­ger Wohn­raum ist immer bes­ser, den­ke ich.

        Das die betei­lig­ten einen öffent­lich-recht­li­chen Ver­trag aus­ge­han­delt haben, wirkt natür­lich komisch aber ist doch nur eine Vari­an­te derer sich die öffent­lich-rech­ti­che Ver­wal­tung bedie­nen kann, anstatt einen Ver­wal­tungs­akt zu schlie­ßen, vgl. §§54ff. VwVfg. Irgend­wel­che Scha­dens­er­satz­for­de­run­gen etc. wären auch ohne Ver­trag auf das Land Ber­lin zuge­kom­men, wenn die Behör­den Mist bau­en. Das gilt für Groß­in­ves­ti­tio­nen genau­so wie für Einfamilienhäuschen.

        Ich fin­de fet­te Inves­to­ren-Pro­jek­te auch ten­den­zi­ell erst­mal ziem­lich dubi­os, aber hier erschließt sich mir die Kri­tik nicht ganz.
        Irgend­was muss ich doch über­se­hen, oder wol­len alle lie­ber einen klei­ne­ren Mau­er­park und dafür lie­ber lär­men­des, unat­trak­ti­ves Gewerbe?

        Wirkt so, als wür­den die Betei­lig­ten befürch­ten der “böse” Gesund­brun­nen könn­te zu nah an das schöööö­ne Prenz­l­berg ranrücken.

        Ich raff es ernst­haft nicht! Und die Web­site von Groth ist natür­lich mit Vor­sicht zu genie­ßen. Aber die Web­site von der Mau­er­park-Alli­anz gibt auch nichts geschei­tes von sich. Kennt jemand seriö­se, d.h. objek­ti­ve Quel­len zu dem Thema?

        • Die Pres­se berich­tet regel­mä­ßig, wobei es kaum neu­tra­le Berich­te gibt. Die meis­ten Medi­en schla­gen sich auf eine Sei­te. Auf der Inter­net­sei­te des Quar­tiers­ma­nage­ments Brun­nen­stra­ße ist die Bür­ger­be­tei­lung in Pro­to­kol­len doku­men­tiert (http://www.brunnenviertel-brunnenstrasse.de/Downloads.145.0.html). Das ist viel­leicht ein wenig müh­sam zu lesen, ist aber eine wei­te­re Quel­le. Ansons­ten hilft nur, den Bebau­ungs­plan anzu­schau­en und sich eine eige­ne Mei­nung zu bilden.

  5. hal­lo,
    hope you´re fine!
    wenn die bebau­ungs­plä­ne am mau­er­park schei­tern, das gan­ze dann wie­der gewer­be­ge­biet wer­den soll­te, feh­len dann nicht die 2 ha, die den park 10 ha groß machen wür­den und müss­te ber­lin dann der alli­anz umwelt­stif­tung die € 2,4 mil­lio­nen för­de­rung, die man damals mit die­ser auf­la­ge bekom­men hat, zurückzahlen?
    einen schö­nen tag noch,
    hans boekhorst

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

MastodonWeddingweiser auf Mastodon
@[email protected]

Wedding, der Newsletter. 1 x pro Woche



Unterstützen

nachoben

Auch interessant?