Die Kugelbahn in der Grüntaler Straße ist schon sehr besonders. Bisher überraschte uns hinter dem verglasten Gebäude ein Ort mit nächtlichem Unterhaltungsprogramm. Die Kombination aus Vinyl-DJ-Sets und Live-Musik, Tanzpartys und Barstimmung und – nicht zu vergessen – der Kegelbahn im Keller lockte immer wieder viele Weddinger und Weddingerinnen, aber auch Berliner:innen aus anderen Bezirken in die etwas versteckte Location. Aus gegebenem Anlass ist momentan für viele Betreibende Umdenken angesagt. Und auch Jess und Ann von der Kugelbahn haben sich da etwas ganz besonderes ausgedacht.
Kiezmarkt mit Kugelbahnflair
Die Außenfassade hat einen neuen Aufdruck. Statt “zur Kegel-Stube” begeben wir uns jetzt in den “Kultur-Späti”. Noch müssen wir auf das Kegeln verzichten. Aber schon bald soll es in kleinen Gruppen mit dem eigenen Haushalt unter Einhaltung der Hygiene-Regeln wieder möglich sein, die Kugeln rollen zu lassen. Und zusätzlich zum Ort der Begegnung, der durch die Öffnung der Terrasse, der Bar und dem Bio-Eisverkauf dem Wedding wieder zugänglich gemacht wird, freut sich der Kiez über eine weitere Einkaufsmöglichkeit. Der Späti hat Konsum-Charakter, nur, dass hier der Fisch nicht in Zeitungspapier, sondern in der Konserve verkauft wird. Die zusätzliche Umnutzung macht’s möglich!
Von Dosentomaten über Hafermilch bis zum Kaminholz
Ein vielfältiges Angebot, welches wir wirklich nicht zusammenfassen können – die Devise lautet “von allem ein bisschen”. Neben einigen konventionellen Produkten hier ein paar Highlights: Rheinhessischer Wein und Kaffee, den Kakadu-Liebhaber:innen schon aus dem Café um die Ecke kennen. Außerdem frische Säfte, vegane Snacks oder frische Pasta und Mozzarella aus der Kühlung. Dazu gesellen sich Bambus-Toilettenpapier, Gitarrensaiten und Kugelbahn-Merchandise. Es scheint nichts nicht zu geben – auf jeden Fall verlässt diesen Laden wohl niemand mehr mit leeren Händen. Das Angebot soll sich zukünftig noch um einiges erweitern. Dabei liegt der Schwerpunkt auf regionalen Produkten. Einen Aufruf haben die Betreiberinnen schon gestartet. Sie suchen nun nach regionalen Produzent:innen und Hersteller:innen, denen nachhaltige Arbeits- und Produktionsweisen wichtig sind und ihre Produkte gerne im Laden platzieren würden. Ihr kennt da wen oder habt selbst Interesse? Dann meldet euch direkt bei den beiden Frauen.
Es bleibt spannend
Anders können wir es nicht sagen, der Ort ist schon aufgrund der Architektur und Einrichtung kultig, aber das alleine macht es nicht zum Kulturort. Hier gibt es ab sofort regelmäßig Musik von den Platten. Wenn die Beschränkungen es erlauben, vielleicht auch bald das eine oder andere (Live-Stream) Konzert. Und Jess weiß auch, dass das alles variabel sein muss: “Aber das passt ja auch zur aktuellen Stimmung der Leute. Niemand erwartet von uns, dass wir genau wüssten, was in zwei Wochen passiert.” Diese lockere Stimmung nimmt man sofort auf, wenn der Späti betreten wird. Ob kurz wegen der vergessenen Packung Milch vorbeigekommen oder das Eis und ein Getränk auf der Terrasse genossen, es lohnt sich allemal.
Mi-Do 19–23 Uhr, Fr/Sa 19–1 Uhr
Grüntaler Straße 51, 13359 Berlin
[osm_map_v3 map_center= “52.5571,13.3954” zoom=“16” width=“95%” height=“450” map_border=“thin solid ” post_markers=“1” control=”” bckgrndimg=”” ]