Im Strandbad Plötzensee wurde nach rassistischen Beleidigungen und Holocaustleugnung der selbsternannte “Volkslehrer” Nikolai Nerling rausgeschmissen. Klare Kante gegen Rechts – gerade im Wedding unheimlich wichtig, findet unsere Autorin.
Das Strandbad Plötzensee bedeutet für viele Weddinger ein buntes Treiben, Entspannung und natürlich die Erfrischung beim Sprung ins kalte Nass. Vor Ort trifft man einen Querschnitt durch den Wedding – Menschen aus allen Kiezen und Straßenzügen, ob alt, ob jung, alle sind willkommen und können den Tag am Strand verbringen.
Es gibt allerdings Menschen, die dort nicht willkommen sind: Rechtsextreme. Und das ist auch gut so. Am Mittwoch (03.09.) hatte sich, offenbar zum wiederholten Male, Nikolai Nerling dort eingefunden. Die Mitarbeiter kannten ihn nicht, weshalb er nicht weiter auffiel. Der selbsternannte “Volkslehrer” Nikolai Nerling ist vor allem bekannt durch seine rechtsextreme Haltung und seine (gescheiterten) Versuche, trotz dieser Ideologie im Schuldienst angestellt zu bleiben. Laut Tagesspiegel erhebt die Staatsanwaltschaft Berlin gegen Nerling derzeit wegen “Verharmlosung von Gräueltaten des Nationalsozialismus, Leugnen der Schoah, Zeigen des Hitlergrußes sowie Beleidigung und körperliche Misshandlung” Anklage.
Diese menschenfeindliche Haltung bekamen die Mitarbeiter im Strandbad Plötzensee leider direkt zu spüren. Ein Mitarbeiter, den Nerling als Moslem erkannt haben wollte, wurde von ihm rassistisch beleidigt. Zudem leugnete er – mal wieder – den Holocaust. Daraufhin wurde vom Hausrecht Gebrauch gemacht und Nerling wurde des Strandbads verwiesen. Klare Kante gegen Rechts ist etwas, was überall wichtig ist. Im Wedding jedoch betrifft es uns alle noch viel mehr. Menschen wie Nerling und ihre Ideologien stellen eine akute Gefahr nicht nur für unsere Demokratie dar, sondern auch für viele Weddinger im Alltag. Es ist essentiell, dass Orte wie das Strandbad Plötzensee sichere Orte für alle sind.
Rechter Shitstorm im Netz gegen das Strandbad
Auf Grund eines Videos von Nerling, in dem er die Ereignisse komplett anders darstellt und sich als Opfer der ganzen Situation stilisiert, bekommt das Strandbad Plötzensee gerade massiv Gegenwind von Rechts auf ihren Social Media Kanälen. Zudem ist das E‑Mail-Postfach voll mit Empörten und das Telefon steht bei 30–40 Anrufen die Stunde auch nicht mehr still. Diese Techniken von Rechten sind bekannt. Auch die Google-Bewertungen vom Strandbad Plötzensee werden durch 1‑Stern-Bewertungen heruntergedrückt. Es ist in Berlin nicht der erste rechte Shitstorm gegen eine Einrichtung, die sich klar gegen Rechtsextreme und nationalistische Ideologien stellt. Und es wird vermutlich nicht der letzte sein. Was den Betroffenen hilft, ist Solidarität.
Betreiber Florian ist auch heute noch von den Berichten seiner Mitarbeiter bewegt – er selber ist gerade nicht vor Ort und wurde von dem Ganzen etwas überrumpelt. Dennoch ist klar: Im Strandbad Plötzensee haben Rechtextreme und Holocaustleugner keinen Platz. Der Wedding ist bunt. Die Plötze bleibt bunt. Wir vom Weddingweiser stehen geschlossen hinter dem Strandbad Plötzensee.
Anm.d.R.: Das Video eines Rechtsextremen und Holocaustleugners verlinken wir hier selbstverständlich nicht.
Das Strandbad Plötzensee
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Liebe Menschen vom Strandbad Plötzensee,
vielen Dank für eure Haltung!!
Sagt eine OMA GEGEN RECHTS💖💖💖
Ihr seid großartig.
Angelika Krüger
Bravo, danke für die klare Haltung. Weiter so und so wichtig in diesen Zeiten.
[…] – Nachdem der als „Volkslehrer“ bekannte Nikolai Nerling Mitarbeiter rassistisch beleidigt und den Holocaust geleugnet haben soll, wurde er d…. Nun rufen seine Fans im Minutentakt dort an und hinterlassen negative Bewertungen auf den […]
Ich finde es krass, dass der sich noch hier im Wedding rumtreibt. Naja kriegt wahrscheinlich gerade schön auffind von den ganzen Nazi-Corona-Demos hier. Cool, dass sie wenigstens stabil bleiben und nicht jeden scheiß dulden wie manche andere ein Einrichtung.
[…] via weddingweiser: Klare Kante gegen Rechts im Strandbad Plötzensee […]
Gut zu wissen, dass Neu-Rechte & Rassisten wie dieser Typ im Strandbad Plötzensee erkannt und dann auch rausgeschickt werden. Danke!
Schlimm, dass man hier, im multikulturellen Wedding solches Pack nicht einfach davonjagen kann, ohne einen Shitstorm von diesem braunen Gesocks auszulösen.
Und Hausrecht ist nunmal Hausrecht! Hier wird genau die Demokratie eingefordert, die sonst gnadenlos abgelehnt wird!
Bravo und danke an die Plötzensee-Mitarbeiter.