29.10.2019 In diesem Jahr gibt es erstmalig im Badstraßenkiez das Lesefestival „Kiezkosmos liest!“. Dabei finden vielseitige Lesungen und themenspezifische Begleitveranstaltungen bei freiem Eintritt statt.
Wo im Kiez gelesen wird
In der Zeit vom 01. November bis 15. November 2019 wird Unterhaltsames, Spannendes und Wissenswertes an verschiedenen Orten im Kiez präsentiert. Dafür haben viele interessante Autorinnen und Autoren aus dem Unterhaltungs- und Sachbuchbereich ihr Kommen angekündigt.
Den Auftakt macht am 1.11. um 19 Uhr Marga Sonnen. Sie liest aus ihrem Buch „Wir nahmen uns unsere Körper vor“ im Schriftstellerhaus/phase1, Spanheimstr. 1. Der fiktive Roman lädt ein, sich mit dem Phänomen der technischen Körpererweiterung und ‑optimierung auseinanderzusetzen. Über den Prozess der Annäherung und Verzahnung zwischen Mensch und Maschine sowie dessen (mögliche) Folgen soll im Anschluss an die Lesung gerne diskutiert werden. Wer diese Lesung verpasst, hat am 9.11. um 19:30 bei der Werkstattlesung zum Thema „9.11.(89)“ noch einmal die Gelegenheit, das Schriftstellerhaus kennenzulernen.
Licht über dem Wedding
Nicola Karlsson liest am 5.11. um 19 Uhr in der Bibliothek am Luisenbad aus ihrem mitreißenden Roman „Licht über dem Wedding“ über Hoffnung, Schuld und von der ungreifbaren Nähe zwischen uns Menschen, den Beziehungen ihrer Figuren, von ihren Ängsten, ihrer Vergangenheit und der Hoffnung, die zwischen den Zeilen mitschwingt. Ein Buch über Veränderung, Eifersucht, Schuld, Sucht und Liebe. Und die Frage, wie das alles zusammenpasst.
Lesungen beim Lesefestival
Am 6.11. um 15:30 Uhr begrüßen wir die Autorin Tanja Lange mit ihrem Roman „Meine kleine Großmutter & Mr. Thursday oder Die Erfindung der Erinnerung“ im Grüntaler Treff, Grüntaler Str. 21, im Rahmen einer Kaffeekranzlesung mit Kaffee und Kuchen.
Am 7.11. um 19 Uhr liest Edgar Rai aus seinem neuen Roman „Im Licht der Zeit“ in der Thalia Buchhandlung im Gesundbrunnen-Center. Der Roman schildert die kurze, rauschhafte Epoche des beginnenden Tonfilms in Deutschland. Es ist die unterhaltsame, voller skurriler Kapriolen bestückte Geschichte rund um den Ufa-Kultfilm „Der Blaue Engel“, der alle Beteiligten, insbesondere Marlene Dietrich zu legendären Figuren des deutschen Films gemacht hat.
Am 12.11. um 19 Uhr wird es spannend, wenn Patricia Holland Moritz in der Literatur- und Theaterwerkstatt, Zingster Str. 15, Eingang Bellermannstraße aus ihrem Buch „Der Menschenleser“ liest, in dem sie äußerst lebendig, präzise und authentisch beschreibt, wie Menschen an ihren persönlichen Verhältnissen zerbrechen können. Auf historischen Tatsachen und Archivrecherchen beruhend setzt der Roman mit literarischer Freiheit Prof. Dr. Dr. Hans Szewczyk dem medizinischen Direktor der Nervenklinik an der Charité Berlin, ein Denkmal, der durch seine Arbeit Täterprofile in die Ermittlung einführte und die Voraussetzung für die heutige Prävention und die Technik des Profilings schuf.
Historischer Vortrag und Lieblingskinderbuch
Wer sich dagegen dafür interessiert, wie es rund um den Badstraßenkiez im 19. Jh. aussah, sollte den Vortrag von des bekannten Berliner Historikers Ralf Schmiedecke am 13.11. um 18 Uhr in der Bibliothek am Luisenbad besuchen.
Neben etablierten Autoren werden auch Persönlichkeiten des Öffentlichen Lebens in das Lesefestival aktiv eingebunden sein. So liest der Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel gleich zweimal in der Rudolf-Wisell-Grundschule aus seinen Lieblingskinderbüchern, und bei „Wohin führt Fanatismus? Kindersoldaten damals und heute“ erläutert ein Zeitzeuge den Schülerinnen und Schülern der Willy-Brandt-Oberschule. Ziel ist es, mit dem Rückblick auf die menschenverachtende Diktatur des Nationalsozialismus mittels ausgewählter Schicksale darauf aufmerksam zu machen und zu mahnen, wohin Fanatismus führen kann.