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Verkehrspolitik:
Ende einer Durchfahrt

16. Dezember 2021
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Die ers­te Dia­go­nal­sper­re im Gesund­brun­nen steht seit dem 13. Dezem­ber in der Bel­ler­mann­stra­ße. 22 Pol­ler an der Kreu­zung Hei­de­brin­ker Stra­ße und Euler­st­a­ße sper­ren die Durch­fahrt. Ziel: Der Kiez zwi­schen Oslo­er Stra­ße, Bad­stra­ße und S‑Bahngleisen soll weni­ger Auto­ver­kehr auf­neh­men. Wei­te­re vier nahe gele­ge­ne Kreu­zun­gen wird der Bezirk im Früh­jahr 2022 mit Schräg­sper­ren aus­stat­ten. Dar­un­ter wird auch die Jüli­cher Stra­ße sein. Mit­te will damit das Kon­zept Kiez­block testen.

Bau Diagonalsperre Bellermannstraße
Dia­go­nal­sper­re mit viel Platz für Fuß­gän­ger in der Bel­ler­mann­stra­ße am 14. Dezem­ber über­ge­ben. Foto: And­rei Schnell

Idee des Kiez­blocks – auch Super­block genannt – ist es, den Durch­gangs­ver­kehr in Wohn­ge­bie­ten zu ver­rin­gern. Ein Blick auf die neben­ste­hen­de Kar­te zeigt die Pla­nun­gen für das Gebiet nörd­lich des Bahn­hofs Gesund­brun­nen. Die Dia­go­na­len aus Pol­lern schlie­ßen die jewei­li­ge Kreu­zung nicht kom­plett ab, sie erzwin­gen das Abbie­gen. Rad­fah­rer und Fuß­gän­ger kön­nen wei­ter­hin alle Rich­tun­gen nutzen. 

Der neue Straßenverlauf

Karte Bellermannkiez mit Diagonalsperren.
Hell­blaue Linie zeigt Wir­kung der Dia­go­nal­sper­re Jüli­cher Stra­ße. Dun­kel­blau sind die fünf zukünf­ti­gen Schräg­sper­ren ein­ge­zeich­net. Kar­te: Openstreetmap. 

Die Sper­rung der Jüli­cher Stra­ße hat für Auto­fah­rer die­se Aus­wir­kung: Wer vom Süden über die Brun­nen­stra­ße kommt, kann im Lau­fe des nächs­ten Jah­res nicht mehr wie bis­her die Born­hol­mer Brü­cke errei­chen. Der Weg über die Behm­stra­ße und Jüli­cher Stra­ße funk­tio­niert dann nicht mehr. Auch umge­kehrt: Wer vom Osten über die Born­hol­mer Brü­cke kommt, wird dann das Gesund­brun­nen­Cen­ter nicht mehr auf direk­tem Weg errei­chen. In der Kar­te zeigt eine hell­blaue Linie den Zick­zack-Kurs, der sich zukünf­tig ergibt. “Wir hof­fen, dass das unat­trak­tiv wird”, sagt ein ver­ant­wort­li­cher Mit­ar­bei­ter des Stra­ßen- und Grün­flä­chen­am­tes (SGA).

Die Hei­de­brin­ker Stra­ße eig­net sich ab sofort nicht mehr, um von der Behm­stra­ße aus die Oslo­er Stra­ße zu errei­chen. Wie vie­le Auto­fah­rer dies getan haben, dar­über lie­gen kei­ne Zah­len vor. “Ich habe per­sön­lich mehr­mals 15 Minu­ten die Kreu­zun­gen beob­ach­tet. Der Durch­gangs­ver­kehr war ein­deu­tig zu beob­ach­ten”, sagt der Mit­ar­bei­ter des SGA. 

Aktu­ell ver­hin­dern Bau­ar­bei­ten der Ber­li­ner Was­ser­be­trie­be (sie­he Bei­trag Koloss von der Bel­ler­mann­stra­ße) eine Abkür­zung über die Grün­ta­ler oder die Stet­ti­ner Stra­ße zur Oslo­er Stra­ße. Zukünf­tig wer­den zwei Dia­go­nal­sper­ren die bei­den Stra­ßen zu Anwoh­ner­stra­ßen machen.

Im Süden ist die Bel­ler­mann­stra­ße seit vie­len Jah­ren eine Sack­gas­se und nicht mit der Swi­ne­mün­der Stra­ße verknüpft.

Fazit: Wenn die fünf Dia­go­nal­sper­ren im nächs­ten Jahr fer­tig sind und den Ver­kehr umlen­ken, dann wird die Prin­zen­al­lee mehr Ver­kehr auf­neh­men müssen.

Testgebiet

22 Pol­ler sper­ren die ers­te Dia­go­nal­sper­re im Gesund­brun­nen ab. Foto: And­rei Schnell

Für den Bezirk ist der Super­block Bel­ler­mann­kiez ein Test­ge­biet. “Getes­tet wird das metho­di­sche Vor­ge­hen”, sagt der ver­ant­wort­li­che Mit­ar­bei­ter SGA. Die ver­kehrs­recht­li­che Anord­nung lie­ge bereits vor, nun gehe es im Früh­jahr 2022 in die Umset­zung. Zwar gäbe es in Ber­lin bereits meh­re­re ein­zel­ne Dia­go­nal­sper­ren, “neu ist die sys­te­ma­ti­sche Abpol­le­rung in einem Gebiet”. Die Anwoh­ner sol­len im Janu­ar infor­miert wer­den. Aller­dings habe es im Vor­feld eine Bür­ger­be­tei­li­gung zum Bei­spiel über Quar­tiers­ma­nage­ment und ande­re For­ma­te gege­ben, so der Mit­ar­bei­ter des SGA. Zu einem spä­te­ren Zeit­punkt wer­de es eine Anwoh­ner­be­fra­gung geben, um die Wir­kung der Pol­ler zu beurteilen. 

Die für Stra­ßen zustän­di­ge Bezirks­stadt­rä­tin Almut Neu­mann (Grü­ne) bremst Erwar­tun­gen von Kiez­in­itia­ti­ven in ande­ren Stadt­tei­len. “Wir haben viel in der Pipe­line, aber ich möch­te nichts ver­spre­chen”, ant­wor­tet die Stadt­rä­tin auf die Fra­ge, ab wann mit dem Super­block für den Brüs­se­ler Kiez zu rech­nen ist. 

Start Bellermannstraße

Der offi­zi­el­le Start für den Kiez­block Bel­ler­mann­stra­ße war am 14. Dezem­ber um 9 Uhr mor­gens. 22 Pol­ler ver­bau­te das Bezirks­amt an der Ein­mün­dung Hei­de­brin­ker Stra­ße und Euler­stra­ße. Grund für die hohe Anzahl ist, dass die bei­den Stra­ßen nicht direkt auf­ein­an­der tref­fen. Die fol­gen­den Kreu­zun­gen wer­den deut­lich weni­ger Pol­ler benö­ti­gen. Zusätz­lich wer­den die­se Mar­kie­run­gen mit Lini­en erhal­ten. Die ers­te Dia­go­nal­sper­re im Gesund­brun­nen hat die Beson­der­heit, dass ein klei­ner Stadt­platz zwi­schen den zwei Pol­ler­rei­hen ent­stan­den ist. Die­ser Neben­ef­fekt wird bei den ande­ren Kreu­zun­gen nicht auftreten. 

Abbie­ge­zwang für Auto­fah­rer, kei­ne Beschrän­kung für Rad­fah­rer. Foto: And­rei Schnell

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

39 Comments

  1. So ein tota­ler Schwachsinn!
    Die Bel­ler­mann­stras­se ist sehr breit und hat Fahr­rad­we­ge seit ewi­gen Zei­ten. Außer­dem ist am Ende der Bel­ler­mann­stras­se ein Wen­de­ham­mer! Kei­ne Durch­fahrt möglich!
    Und so eine kaum benutz­te Stra­ße wird abgesperrt?!

    • weiß ja nicht, wo du in der Bel­ler­mann­stra­ße je einen Fahr­rad­weg gese­hen hast. Rad­fah­ren auf dem Geh­weg ist ver­bo­ten (auch, wenn er breit ist) und die Durch­fahrt fand schon immer zwi­schen den umlie­gen­den gro­ßen Haupt­ver­kehrs­stra­ßen statt. Das Abkür­zen ist dank der Absper­rung nicht mehr mög­lich. Komm mal vor­bei, guck es dir in Echt an statt nur online rumzuhaten!

      • Du hast ja kei­ne Ahnung!
        Ich woh­ne dort seit 1978.
        Ich brau­che mir von dir kei­nen Blöd­sinn erzäh­len zu lassen.
        Da waren schon immer Fahr­rad­we­ge und seit lan­gem ist am Ende der Stra­ße ein Wen­de­ham­mer, kei­ne Durchfahrt!

  2. Auch für mich war der Weg deut­lich kür­zer und ich bin lang­sam dort durch zur Arbeit oder zum Cen­ter. Und man hät­te das Pro­blem mit ande­ren Mit­teln lösen können.
    Nun, mein Mann ist Feu­er­wehr­mann nun ist es eben völ­lig wurst, ob er bei Euch nun län­ger zum Brand löschen braucht ggf. kommt die Dreh­lei­ter gar nicht bis ans Haus oder der kommt mit RTW eben spä­ter zum Schlag­an­fall. Aber ihr fin­det das ja toll. Na dann…

  3. Guten Mor­gen,
    die durch Van­da­lis­mus zer­stör­ten umleg­ba­ren Pol­ler an der Stet­ti­ner/­Bel­ler­mann-Kreu­zung wur­den vor eini­gen Wochen ent­fernt. Nun sind die Ecken wie­der offen, Autos kön­nen wie­der abbie­gen. Es pas­siert seit Wochen nichts, die Behelfs-Bar­ken wer­den aus dem Weg geschoben.
    Weiß jemand, wie es an der Kreu­zung weitergeht?

  4. Ich fin­de die­se Akti­on ist eine abso­lu­te Frech­heit. Wir als Anwoh­ner wur­den weder dar­über infor­miert noch dazu befragt. Nach­dem ges­tern nun die nächs­ten Pol­ler auf­ge­stellt wur­den, dazu die Bel­ler­mann­stra­ße auf­grund der Bau­stel­le momen­tan eine Sack­gas­se ist, kann mann jetzt nur noch im Kreis fah­ren oder nimmt kilo­me­ter­lan­ge Umwe­ge in Kauf. Damit hät­te wenigs­tens gewar­tet wer­den kön­nen, bis die Bau­stel­le weg und die Bel­ler­mann­stra­ße wie­der voll befahr­bar ist. Wenn es dort aber genau­so lan­ge dau­ert, wie auf der ande­ren Stra­ßen­sei­te zuvor, dann dau­ert das sicher noch zwei Jah­re. Damit ist der Umwelt kein biss­chen gehol­fen, Feu­er­wehr, Poli­zei, Müll­ab­fuhr sind behin­dert und bis alle gemerkt haben, dass sie nun nicht mehr durch die Jüli­cher­stra­ße durch­fah­ren kön­nen, ist bei uns jetzt kom­plett nichts mehr mit Ver­kehrs­be­ru­hi­gung. Ganz im Gegen­zeil… alles fährt durch unse­re Stra­ße, es wird gehupt und noch schlim­mer ist zu beob­ach­ten, dass die generv­ten Auto­fah­rer um die Pol­ler rum, über den Geh­weg aus­wei­chen. Sehr sinn­voll und ja auch kein biss­chen gefähr­lich, bei einem gro­ßen Spiel­platz mit vie­len Kin­dern. Kei­ne Ahnung, wer sich die­sen Mist hat ein­fal­len las­sen, aber die Anwoh­ner in mei­ner Stra­ße sind genervt.

    • Bald wird der gan­ze Kiez von der Ver­kehrs­be­ru­hi­gung pro­fi­tie­ren! Der Durch­gangs­ver­kehr war in der Jüli­cher Stra­ße der­ma­ßen stark, dass es eini­ge Zeit braucht, bis alle es mitbekommen.
      Ich bin sehr dank­bar für den Kiez­block und war­te unge­dul­dig auf die zwei letz­ten Dia­go­nal­sper­ren und den Quartiersplatz.

  5. Ich woh­ne in der Bel­ler­mann­stra­ße und fin­de es super! Bit­te mehr davon.
    Feu­er­wehr und Kran­ken­wa­gen kön­nen die Pol­ler not­falls öffnen/entfernen.

    • So, und wenn ein fami­liä­rer Ange­hö­ri­ger von dir oder du einen Schlag­an­fall oder Herz­in­farkt bekommt, wo ärzt­li­che Hil­fe in Sekun­den da sein muss, wo sol­len wir für dich einen Heli­ko­pter bestel­len? Gibt es da Platz für die Lan­dung? Denn in der Zeit einer Pol­ler­ent­fer­nung ist dein Ende gesi­chert oder dein Haus abge­brannt. Wir haben schon eini­ge Brän­de in die­sem Kiez erlebt.

      • Für die­ses sehr über­schau­ba­re Risi­ko neh­men wir aber gern wesent­lich weni­ger Ver­kehrs­to­te oder ange­fah­re­ne Kin­der in Kauf.

        • Da muss ich lei­der wider­spre­chen. Ich den­ke, dass Risi­ko, dass die ers­te Hil­fe zu spät kommt, ist deut­lich höher, als ange­fah­re­ne Kin­der und Ver­kehrs­to­te, zumin­dest, was unse­ren Kiez hier angeht. Tag­täg­lich steht hier in den Stra­ßen der Not­arzt, wir haben hier auch vie­le älte­re Leu­te, die auf schnel­le Hil­fe ange­wie­sen sind. Dies ist durch die viel zu vie­len Pol­ler lei­der nicht mehr gege­ben. Anfangs war die Gefahr, dass hier Kin­der ange­fah­ren wer­den durch die Pol­ler sogar noch höher, da sämt­li­che Auto­fah­rer ein­fach um die­se her­um gefah­ren und über den Geh­weg geprescht sind. Nun wur­den die Pol­ler aber auch auf dem Geh­weg auf­ge­stellt, somit ist die Gefahr wie­der mini­miert. Trotz­dem für mich immer noch eine abso­lut unver­ständ­li­che Akti­on. Eini­ge ver­kehrs­be­ru­hi­gen­de Maß­nah­men mei­net­we­gen, hier im Kiez wur­de aber abso­lut über­trie­ben. Mich nervt es immer noch, nur noch im Kreis fah­ren zu kön­nen oder über Umwe­ge vor mei­ne Haus­tü­re zu kom­men. Nützt der Umwelt zumin­dest rein gar nichts, da ich somit ein­fach noch mehr Abga­se in die Umwelt pum­pe. Aber das ist ja viel­leicht ein­fach Ansichtssache.

  6. Ich woh­ne auch in einer der Stra­ßen. Wer eine ver­kehrs­be­ru­hig­te Zone, haben möch­te soll gefäl­ligst dahin zie­hen! Ich als Auto fah­rer, muss außen rum fah­ren. Habe kein Protz Auto. Das heißt, es ist nicht gut für die Umwelt. Nichts ist dadurch bes­ser! Was ist mit Feu­er­wehr, Poli­zei oder Kran­ken­wa­gen. Schnell wer­den sie nicht mehr. Mein Bru­der ist krank und muss mit dem Auto gefah­ren wer­den. Ich woh­ne eine Stra­ße wei­ter. Lei­der kom­me ich da nicht mehr direkt rein. Son­dern muss außen rum fah­ren. Fra­ge mich wo die Logik ist. Kann jetzt die ande­ren Stra­ßen mit mei­nem Auto ner­ven. Die Poli­tik schmei­ßen unser Geld, aus dem Fens­ter raus! Egal ob man will oder nicht! Gefragt wird auch nicht…

    • Gefragt wer­den die Men­schen vor allem bei den Wah­len, so ist das in der Demo­kra­tie. Und offen­bar gibt es vie­le Men­schen, die die­se Poli­tik unter­stüt­zen. In der Ver­gan­gen­heit war alles auf Autos aus­ge­rich­tet. Aber es gab vie­le Men­schen, die lan­ge dar­auf gewar­tet haben, dass sich das ändert. Für die war das in der Ver­gan­gen­heit halt blöd und sie muss­ten das aus­hal­ten. Jetzt haben sich die Zei­ten geän­dert, die Auto­fah­rer müs­sen zurück­ste­cken und die, die sich das anders gewünscht hat­ten, sind jetzt dran. Ich kann als Auto­fah­re­rin damit leben. Es ist ver­ständ­lich, dass man sich ärgert. Aber so sind die Mehr­hei­ten bzw. die Zei­ten jetzt.

    • Kann dir nur zustim­men, Lola, und mit dem neu­en, mar­tia­li­schen “Stahl­ge­wit­ter”, dass man an der Ecke Klever/Euler auf­ge­baut hat, wird es in vie­ler­lei Hin­sicht noch schlim­mer: Die grü­nen Ideo­lo­gen fei­ern sich, dass sie jetzt mal am Zug sind, aber das Ergeb­nis geht an der Rea­li­tät der meis­ten Men­schen weit vor­bei: Der Park­platz­such­ver­kehr wird mas­siv stei­gen, Lärm und Abga­se damit eben­so, die Anwoh­ner wer­den in ihrem All­tag ein­ge­schränkt, und der Clan-Gangs­ter mit sei­nem Protz-Por­sche ist immer noch da! Tut doch mal dage­gen etwas! Wenn der nur den Motor anlässt, wackelt bei mir die Kaf­fee­tas­se auf dem Tisch. War­um ver­bie­tet man nicht sol­che Autos in der Innen­stadt oder besteu­ert sie mit 500 Euro im Jahr?
      Wenn hier alle 5 Pol­ler-Armeen ste­hen, wird man hier nicht mehr frei leben/wohnen kön­nen. Das ist dann nur noch Stress. Und das Gegen­teil von dem wird erreicht, was der Bezirk woll­te. Aber so ist es ja mit fast allem, was Senat oder Bezir­ke in die­ser Stadt umset­zen: falsch, dumm, am Bedarf vor­bei, zu spät, nur: Die Mehr­heit will offen­bar so regiert werden …

  7. Die Sper­re ist eine gute Lösung! Gera­de anfangs konn­te man schön erle­ben, wie vie­le Auto­fah­rer die Abkür­zung Hei­de­brin­ker – Euler neh­men und vor der Sper­ren wie­der umkeh­ren muss­ten. Der Ver­kehr im Kiez hat abge­nom­men und die Lebens­qua­li­tät ist gestie­gen. (@ Han­nes: Wer da von Ter­ror redet, soll­te sich viel­leicht mal über­le­gen, wo der Unter­schied zw. einer Stadt und einer Renn­stre­cke liegt.) Der Ver­kehr in der Jüli­cher hat schon zuge­nom­men, aber nicht dra­ma­tisch. Der ein­zi­ge Nach­teil an den Pol­lern ist, dass die­se zu weit aus­ein­an­der ste­hen: Ges­tern Abend muss­te ich sehen, dass es einem Smart gelang zw. den Pol­lern durchzufahren.

    • Stimmt, aber mit die­sen „Pup­pen­wa­gen“ sind ja nicht sooo vie­le unter­wegs.. Und: die Motor­rä­der wer­den ja auch nicht aufgehalten..

  8. Dan­ke für den aus­führ­li­chen Bericht zu dem Thema.
    Aktu­ell wer­den die Pol­ler durch den „Umweg“ Span­heim­str. umfah­ren, um von der Jüli­cher zur Bel­ler­mann und umge­kehrt zu kom­men. Hier hat sich der Ver­kehr gefühlt ver­drei­facht. Und das direkt am Spiel­platz vorbei.
    Mal sehen, ob die geplan­ten Pol­ler das wie­der reduzieren.
    Bin da eher skeptisch.
    Vie­le Grüße

  9. Als Bewoh­ner der Bel­ler­mann­stra­ße fin­de ich eine Ver­kehrs­be­ru­hi­gung und damit auch eine gewis­se Unat­trak­ti­vi­tät für Schnell­fah­rer und Abkür­zungs­wil­li­ge sinn­voll. Die dadurch ent­stan­de­ne ewi­ge Blech­la­wi­ne und der Lärm sind schon nervig.
    Auf der ande­ren Sei­te bin ich selbst auch Auto­fah­rer (durch mei­nen Beruf und die pri­va­te Situa­ti­on nicht anders mög­lich!) und bin vom ewi­gen Park­platz­su­chen im Kiez – ins­be­son­de­re abends – sehr oft genervt. Außer­dem hät­te ich mir eine frü­he­re Infor­ma­ti­on dar­über gewünscht und eine Dis­kus­si­on dar­über, wel­che Mög­lich­kei­ten es gibt.
    Die Dia­go­nal­sper­ren habe ich mir ange­se­hen. Da gibt es jeweils zwei Pol­ler, die umge­klappt wer­den kön­nen, damit Ret­tungs­wa­gen, Feu­er­wehr, etc. durchkommen.

  10. Einen sol­chen Ein­griff in die Bewe­gungs­frei­heit der Bür­ger habe ich noch nie erlebt. Der Kiez, und ich woh­ne hier seit 23 Jah­ren (!), wird mit die­sen irr­sin­ni­gen, ideo­lo­gisch moti­vier­ten Kne­bel­maß­nah­men mehr oder weni­ger von der Außen­welt abge­schnit­ten. Schon das Ver­bre­chen an der Ecke Bellermann/Euler/Heidebrinker schreit zum Him­mel. Als ich dann bei euch las, dass wir hier sys­te­ma­tisch in den Wahn­sinn getrie­ben wer­den sol­len durch sog. Super-Blo­cker, da begann ich zu über­le­gen, wie man sich gegen solch eine Will­kür weh­ren kann: Bür­ger­initia­ti­ve! Jetzt, sofort!
    Ich habe den Damen und Her­ren von der Ver­kehrs­ver­wal­tung aus­führ­lich beschrie­ben, wie vor allem die Jüli­cher Stra­ße zu einer Renn­stre­cke gewor­den ist, wie hier per­ma­nent an allen 7 Ein­fahr­ten die Vor­fahrts­re­gel miss­ach­tet wird, es täg­lich zu Bei­na­he-Zusam­men­stö­ßen kommt … nichts ist pas­siert. Es hät­te gereicht, die Jüli­cher Str. durch Brems­schwel­len, durch Warn­hin­wei­se, mehr Schil­der und durch regel­mä­ßi­ge Geschwin­dig­keits­kon­trol­len zu befrie­den, damit auch die Clan-Gangs­ter kei­nen Spaß mehr dar­an haben, ihre 600 PS Mons­ter durch unse­re Gegend zu jagen. Statt­des­sen wird jetzt der nor­ma­le Bür­ger, der die­sen Irr­sinn auch noch bezah­len muss, her­an­ge­zo­gen und ter­ro­ri­siert. Man kann hier eigent­lich nur noch weg­zie­hen. Oder sich wehren.

    • Hal­lo Hannes,
      ich woh­ne auch seit Jah­ren hier, freue mich aller­dings sehr über die Ver­kehrs­be­ru­hi­gung. Der Kiez ist eine rei­ne Wohn­ge­gend, durch die sich Unmen­gen an Autos schie­ben, von Leu­ten, die dort nicht woh­nen und nur die Stre­cke abkür­zen wol­len – kei­ne „Clan-Gangs­ter“, son­dern Berufs­pend­ler. Das ist laut und für Fah­r­ad­fah­rer und Fuß­gän­ger ner­vig und gefähr­lich. Die Pol­ler wer­den mich daher nicht ter­ro­ri­sie­ren oder ideo­lo­gisch Ein­schrän­ken, son­dern mei­ne Lebens­qua­li­tät immens steigern.

      • Dass Sie die PS-star­ken Protz-Kof­fer der Clan-Gangs­ter nicht wahr­neh­men zeigt, dass Sie nicht in der Nähe einer der betrof­fe­nen Stra­ßen leben, zun­in­dest nicht in der Euler oder Jüli­cher. Es sind 4 bis 5 Fahr­zeu­ge, die täg­lich die Stra­ßen rauf und run­ter bewegt wer­den, oft auch in der Nacht, jede Vor­fahrt miss­ach­tend, mit über­höh­ter Geschwin­dig­keit. Von Lärm- und Abgas­be­las­tung ganz zu schwei­gen. Übri­gens: Auch Berufs­pend­ler haben das Recht, Stra­ßen zu benut­zen. Dafür wur­den die­se gebaut. Aus der Bad­stra­ße kann man nicht mehr rechts in die Prin­zen­stra­ße abbie­gen, wo also sol­len die Leu­te lang fah­ren? Nicht jeder wird vom Staat alli­men­tiert, sitzt im Home Office oder „stu­diert“ … es gibt tat­säch­lich noch Men­schen, die zur Arbeit fah­ren, auch mit dem Auto, ja, weil der ÖPNV …. … las­sen wir das, es ist sinnlos.

        • Hal­lo Hannes,
          ich woh­ne tat­säch­lich in einer der Stra­ßen. Und auch ich pen­del mit dem Auto zur Arbeit. Dass dich auf­ge­motz­te Asis ner­ven und die Vor­fahrts­re­geln in der Jüli­cher gefühlt jeder zwei­te nicht ver­stan­den hat, sehe ich auch so. Ich sehe nur das Haupt­pro­blem im vie­len Ver­kehr und nicht, wie du ja selbst geschrie­ben hast, an den 4 bis 5 Fahr­zeu­gen von Möch­te­gern­gangs­tern – um die kann sich ger­ne die Poli­zei und der TÜV kümmern.
          Gäbe es sie aller­dings nicht, gäbe es von der Oslo­er Stra­ße gegen 16Uhr wei­ter­hin einen 100m lan­gen Stau die Jüli­cher run­ter. Und da bin ich ganz froh, dass die­ses Pro­blem damit gelöst wird.
          Grüße
          Tim

          • Hal­lo Tim, na gut, ich sehe schon, wir nähern uns an, auch wenn das nicht das Ziel war. Ich erle­be es ein­fach nicht so, dass der Durch­gangs­ver­kehr ein Pro­blem ist, und ich bli­cke direkt auf die Kreu­zung Euler/Jülicher. Ich weiß nur ein­fach nicht, wie ich, wo du und ande­re ihr Auto abstel­len sol­len in Zukunft. Allei­ne die­ser Park­platz­such­ver­kehr wird eine end­lo­se Schlan­ge von “Suchen­den” pro­vo­zie­ren. Letzt­lich ist das alles ja poli­tisch gewollt. Das ist mir schon klar. Der Auto­be­sitz wird nach und nach durch Ein­grif­fe wie die­sen und stei­gen­de Kos­ten unmög­lich gemacht. Wenn wir dann wie­der auf Last­esel zurück­grei­fen, alles gut. Viel Platz haben wir dann ja im “Kli­ma­kiez” und die Tie­re kön­nen dann auch die Grün­flä­chen weiden 😉

    • Auch der Spren­gel-Kiez ist weni­ger von den Stras­sen­pan­zern der Clan-Gangs­ter betrof­fen als vom Durch­gangs­ver­kehr der Pend­ler. Vie­le OHV gesel­len sich wohl zu den Tegelern, Rei­ni­cken­dor­fern …, die auf dem Weg von/nach Mit­te DURCH den Kiez fah­ren. Hier täten der­ar­ti­ge Sper­ren – oder eine ent­spre­chen­de Ein­bahn­stras­sen­re­ge­lung – drin­gend not!

    • Hal­lo, ich woh­ne in der Hei­de­brin­ker. Der Lärm und die Rase­rei war nicht mehr aus­zu­hal­ten. Über­we­ge zuge­parkt die Regel. Und alles in unmit­tel­ba­rer Nähe von Kin­der­gär­ten und sozia­len Ein­rich­tun­gen. Ich bin sehr froh, dass der Ver­kehr auf die­se Wei­se beru­higt wurde..Das erspart mir einen Umzug. An Schla­fen war kaum mehr zu den­ken… . Und Gott sei Dank, bevor die ers­ten Toten unter PKWs und LKWs an der Ecke Bel­ler­mann­str. her­aus­ge­zo­gen wer­den müssen. 

      Hät­te wirk­lich nie gedacht, dass man hier durch­greift. Auch wenn es für mich als Auto­fah­rer manch­mal läs­tig ist. Ein ech­ter Gewinn für die Anwohner.

  11. Das kommt dabei raus, wenn irgend­wel­che Ideo­lo­gen ihre All­macht­fan­ta­sien aus­le­ben kön­nen, die Bil­der von mit Hin­der­nis­sen ver­sperr­ten Durch­gangs­stra­ßen, erin­nert mich fatal an den 13. Aug. 61, , auch da hat man ver­sucht, mit sol­chen Mit­teln, gewis­se Din­ge zu kana­li­sie­ren! Ist aller­dings nur mein sub­jek­ti­ves Empfinden.
    Geschrie­ben von einem lei­den­schaft­li­chen Rad­fah­rer, wohn­haft in der Stet­ti­ner Str.

  12. End­lich ein ers­ter Kiez­block in Mitte.
    Mal gucken wann er fer­tig wird und wie­vie­le 2022 noch kommen.
    Zu der Kritik:
    Feu­er­wehr und Ret­tungs­diens­te ken­nen in ihrem Bezirk jede Bau­stel­le, da wer­den sie auch Dia­go­nal­sper­ren fertig.
    In Goog­le Maps ist die Sper­re schon ein­ge­tra­gen, die rest­li­chen Navis soll­ten schnell folgen.
    Gene­rell wäre es inter­es­sant zu wis­sen, ob das Bezirks­amt die 4 Kar­ten­an­bie­ter pro­ak­tiv informiert.

    • Die Stadt­rä­tin reagier­te auf mei­ne Fra­ge in die­se Rich­tung vor­sich­tig. Dia­go­nal­sper­ren in ande­ren Kiezen wer­den kom­men. Aber nicht gleich morgen.

      • Aber es war doch auch ein­mal statt der Sper­ren eine Ein­bahn-Stra­ßen-Rege­lung für die Berei­che Tege­ler Str u. Samoa Str. im Gespräch! Ist das vom Tisch?

        • Vom Tisch nicht. Elf Sper­ren sol­len in den nächs­ten fünf Jah­ren kom­men. Wel­che das genau sein wer­den, kann ich noch ein­mal nachfragen.

          • Als Anwoh­ne­rin und gele­gent­li­che Auto­fah­re­rin in der Hei­de­brin­ker Stra­ße kann ich nur sagen… Das wird ein Cha­os in den umlie­gen­den Stra­ßen (Behm­str., Bad­str., Prin­zen­str., Grün­tha­ler) geben.
            Und ja, soll­te hier im Kiez mal ein Not­fall oder Brand sein, dürf­te es span­nend wer­den. Auch der Lie­fer­ver­kehr wird sich freu­en. Soll­te mal geplant gewe­sen sein, die Anwoh­ner in der Hei­de­brin­ker Str. vor­ab zu infor­mie­ren… Ich habe bis heu­te nichts erfahren.
            Bei allem Ver­ständ­nis für Ver­kehrs­be­ru­hi­gung… Kei­ne gute Idee.

  13. Guten Mor­gen

    mein ers­ter spon­ta­ner Gedan­ke bei der Zick­zack­li­nie… da kommt Freu­de auf wenn der Not­arzt geru­fen wird und am Pol­ler nicht wei­ter kommt !!??

    Der 2te Punkt ist das die Bad ‑Prin­zen­Al­lee jetzt noch mehr Stau sein wird … 

    Gruß

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