Die meisten indischen Restaurants werden in Wirklichkeit von Pakistanern geführt. Im Wedding hat nun ein explizit pakistanisches Restaurant eröffnet, in dem es neben sehr typischen pakistanischen Gerichten auch etwas Einmaliges gibt: pakistanisches Frühstück.
Erst mal gab es ein großes Hallo. Denn Arif Salimi, der Betreiber des Khan Baba in der Amsterdamer Straße 12, hatte 2017 schon einmal den Taj Grill auf der oberen Müllerstraße eröffnet und konnte sich gut an mich erinnern. Nach einigen Jahren Pause hat er das ehemals verrauchte türkische Vereinslokal in der Amsterdamer Straße zufällig entdeckt und in ein geräumiges Restaurant verwandelt, in dem er den Weddingern die ganze Vielfalt der pakistanischen Küche, genauer der des Punjab, zeigen möchte. An die cremefarbenen Wände hat ein Maler pakistanische Sehenswürdigkeiten gezeichnet, von denen das Denkmal der Hauptstadt des Punjab, Lahore, besonders beeindruckend wirkt. Durch die modernen Deckenleuchten und mit traditionell verzierten Wandlampenabdeckungen fühlt man sich als Gast sofort in dem etwa 30 Sitzplätze umfassenden Gastraum wohl.
Auf Empfehlung des Chefs
Es gibt zwar einige vertraut klingende Gerichte auf der Speisekarte, die man auch aus indischen Restaurants kennt, doch Arif empfiehlt uns die Spezialitäten seiner nordpakistanischen Heimat. So essen wir Papri Chaat als Vorspeise – ein kaltes Kichererbsen-Rohkost-Gemisch mit Joghurtsauce. Darauf sind zerstoßene Samosas verteilt. Das schmeckt nicht nur erfrischend, sondern wirkt auch wie eine Explosion von Gewürzen, so viele, dass man sie kaum zuordnen kann. Als Hauptgang empfiehlt er uns dann Chikkar Cholay mit dem originellen pakistanischen Qulcha-Brot, das der Chef selbst bäckt. “Es ist mit seinen Kümmelsamen und Sesamkörnern besonders gesund”, sagt der Weddinger Gastronom, der schon lange im Bellermannkiez lebt. Für das Hauptgericht selbst wurden die Kichererbsen über Nacht eingeweicht und zu einem sämigen Brei verarbeitet. „Dabei verzichten wir auf Zwiebeln, Tomaten und vor allem auf Curry“, betont Arif. Im Ergebnis schmeckt das Chikkar Cholay erstaunlich mild und erinnert nicht mal ansatzanweise an Tikka Masala, doch in der Kombination mit der scharfen grünen Chilisauce und dem würzigen Brot entfaltet dieses Essen einen gänzlich anderen Geschmack als die Vorspeise.
Einmalig: Pakistanisches Frühstück
Besonders stolz ist Arif aber auf das Frühstück am Wochenende. „So etwas gibt es in Berlin wohl kein zweites Mal“, sagt er. Ob Halvi Puri Chana (Grießpudding, Fladenbrot und Kichererbsen), Kalbs-/ Ziegenfüße, Nihari (über Nacht gekochtes würziges Fleischgericht zum Frühstück) oder Haleem-Hähncheneintopf – darauf muss man sich als Europäer vielleicht erst einmal einlassen – , originell ist es in jedem Fall.
Ihr findet natürlich eine gute Auswahl an vegetarischen Speisen. Wenn ihr aber gern Fleisch esst, gibt es eine große Bandbreite an Hähnchen- und an Lammgerichten (alles halal). Dazu hat das Khan Baba auch eine eigene Karte für Gerichte, die auf dem Gasgrill zubereitet werden.
Das neue Restaurant ist im Malplaquetkiez und auch darüber hinaus einzigartig, was die Authentizität des pakistanischen Essens angeht. Es eignet sich sowohl dafür, jemanden in ein Restaurant auszuführen als auch dafür, um einmal in die echte pakistanische Küche hineinzuschmecken. Und das Frühstück am Wochenende dürfte wohl im Wedding seinesgleichen suchen.
Khan Baba, Amsterdamer Str. 12,
täglich 16 – 23 Uhr,
Frühstück Sa/So 11–16 Uhr
Fotos: Andaras Hahn
Last weekend I went to khan baba and had breakfast. That was really delicious and Remember me back in Lahore . Thanks khan baba
Frühstück gibst nur Wochenende ab 11 Uhr bis 16 Uhr
Khan Baba Team