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Am Dienstag schon soll es losgehen:
Kein Witz: Auf der Müllerstraße entsteht ein Radweg!

Diesmal scheint es dem Bezirk ernst zu sein
24. Juni 2022
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Wer regel­mä­ßig mit dem Fahr­rad unter­wegs ist, kennt die Mül­lerstra­ße als lebens­ge­fähr­li­che Stre­cke. Und wer schon län­ger die Dis­kus­si­on über Rad­we­ge im Wed­ding ver­folgt, hat inzwi­schen den Glau­ben dar­an ver­lo­ren, dass sich dar­an in die­sem Leben noch etwas ändert. Doch Bezirks­stadt­rä­tin Dr. Almut Neu­mann ver­spricht, „beim Aus­bau der Rad­we­ge zügi­ger” vor­an­zu­kom­men. Und sie kün­digt tat­säch­lich bei der Mül­lerstra­ße einen bal­di­gen Bau­be­ginn an. 

Bau­be­dingt gibt es schon ein klei­nes Teilstück

Die Bau­ar­bei­ten für den Rad­weg zwi­schen Luxem­bur­ger Stra­ße / Schul­stra­ße und Lyn­ar­stra­ße / Lin­dower Stra­ße begin­nen bereits am Diens­tag (28.6.). Ins­ge­samt soll bis Ende Juli ein Rad­weg mit einer Gesamt­län­ge von rund 1,3 Kilo­me­tern entstehen.

Das Stra­ßen- und Grün­flä­chen­amt Mit­te gestal­tet die Fahr­bahn­sei­ten­be­rei­che, in denen heu­te noch Pkw geparkt wer­den, zu Rad­ver­kehrs­an­la­gen um. Im ers­ten Schritt wer­den teil­wei­se Deck­schicht­sanie­run­gen vor­ge­nom­men. Anschlie­ßend wer­den die Rad­ver­kehrs­an­la­gen abschnitts­wei­se mar­kiert und im Nach­gang dann durch Pol­ler bau­lich vom ver­blei­ben­den Kfz-Fließ­ver­kehr getrennt. Die not­wen­di­gen Auf­stell­flä­chen für Lie­fer­ver­keh­re der Gewer­be­ein­hei­ten in der Mül­lerstra­ße, Stell­plät­ze für Mobi­li­täts­ein­ge­schränk­te und Taxi­auf­stell­flä­chen wer­den dann in die Sei­ten­stra­ßen Schul­stra­ße, Anton­stra­ße, Trift­stra­ße und Burg­s­dorf­stra­ße verlegt.

Die Umset­zung der Gesamt­maß­nah­me zwi­schen Luxem­bur­ger-/Schul­stra­ße und S‑U-Bahn­hof Wed­ding ver­läuft in vier Bau­ab­schnit­ten (gegen den Uhr­zei­ger­sinn ent­lang der Müllerstraße):

1. Bau­ab­schnitt: Luxem­bur­ger Stra­ße bis Trift­stra­ße vom 28.6. bis 5.7.
2. Bau­ab­schnitt: Trift­stra­ße bis S‑U-Bahn­hof Wed­ding vom 5. bis 12.7.
3. Bau­ab­schnitt: S‑U-Bahn­hof Wed­ding bis Gericht­stra­ße vom 12. bis19.7.
4. Bau­ab­schnitt: Gericht­stra­ße bis Schul­stra­ße vom 19. bis 26.7.

In die­sem Zusam­men­hang wer­den die Fahrzeugführer:innen aller im Bereich des ers­ten Abschnitts der­zeit noch par­ken­den Fahr­zeu­ge dazu auf­ge­for­dert, ihre Fahr­zeu­ge ab dem 25. Juni umzu­par­ken. Ab dem 28. Juni ent­fernt das Bezirks­amt alle ver­blei­ben­den Fahr­zeu­ge kos­ten­pflich­tig. In den ange­ge­be­nen Zeit­räu­men wer­den die Sei­ten­be­rei­che bear­bei­tet. Die Mül­lerstra­ße wird im jewei­li­gen Abschnitt für die Zeit der Bau­pha­sen auf eine Fahr­spur reduziert. 

Für den feh­len­den Abschnitt See­stra­ße – Schulstraße/Luxemburger Stra­ße ist wei­ter­hin kein kon­kre­ter Bau­be­ginn bekannt. 

Schon ein­mal mit mensch­li­chen Pol­lern simu­lier­ter Radweg

Kom­men­tar

„Es war ein wei­ter Weg bis zu die­sem Fahr­rad­weg”, so die erst seit letz­tem Jahr zustän­di­ge Stadt­rä­tin Dr. Neu­mann, der es tat­säch­lich wich­tig zu sein scheint, dass sich alle Men­schen gefahr­los auf dem Fahr­rad bewe­gen kön­nen. Kurz vor der Wahl ver­gan­ge­nes Jahr war der Bau­be­ginn bereits für Sep­tem­ber ange­kün­digt wor­den, doch war (aus nicht näher bekann­ten Grün­den) nach der Wahl davon kei­ne Rede mehr. Nichts pas­sier­te, außer dass das Vor­ha­ben wei­ter auf der Lis­te stand. Nach den vie­len obso­let gewor­de­nen Zeit­plä­nen der letz­ten Jah­re dürf­ten vie­le Weddinger:innen erst dann an den Rad­weg glau­ben, wenn tat­säch­lich die Absperr­ba­ken und die Bau­ma­schi­nen zu sehen sind. Vie­le Wit­ze sind wegen des nicht vor­han­de­nen Rad­wegs gemacht wor­den – hof­fen wir, dass die Ankün­di­gung dies­mal ernst gemeint ist. Über die Jah­re ver­lo­re­nes Ver­trau­en zurück­zu­ge­win­nen ist min­des­tens so schwer wie der Bau eines Rad­wegs auf der Müllerstraße. 

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

20 Comments

  1. Guten Tag
    Mich ärgert es maß­los das Auto­fah­rer rück­wertz in den Rad­weg Müllerstr.post rein­fah­ren und dann ihr Auto par­ken und in aller Ruhe ein­kau­fen gehen ‚und wenn Mann dann den Leu­ten sagt das ‚das ein Rad­weg ist wird Mann auch noch wüst beschimpft.
    Und das schlim­me ist die Poli­zei fährt da lang und unter­nimt nichts.

  2. Wie­so kann ich als Rad­fah­rer den Kiez um die Spren­gelstra­ße her­um eigent­lich nicht (legal) ver­las­sen ohne auf Kopf­stein­pflas­ter fah­ren zu müssen?

  3. Was ist mit der Lyn­ar­str. der Fahr­rad­ver­kehr auf dem Bür­ger­steig ist eine Kata­stro­phe sowie für Fuß­än­ger als auch für Rad­fah­rer. Aber erst wenn was pas­siert wird reagiert.

  4. Cool,
    gut dass ich kei­ne Wet­ten ein­ge­gan­gen bin, dass das zur nächs­ten Wahl wie­der pünkt­lich zum Sep­tem­ber ange­kün­digt wird 😉
    Ein­zi­ger Nach­teil ist in mei­nen Augen, dass wir dadurch mehr Auto­fah­rer auf den Schleich­we­gen in den umlie­gen­den Kiezen haben, da dort die Kiez­blocks noch nicht fer­tig sind.
    Das mei­ne ich aber nicht als Kri­tik an der Ver­wal­tung, alles gleich­zei­tig lässt sich nun mal nicht realisieren.

  5. Irgend­wann … in hof­fent­lich nicht so fer­ner Zukunft, wird selbst dem bescheu­drts­ten Men­schen klar, das die Grü­nen schäd­lich sind!!?
    Schäd­lich für unse­re Wirtschaft
    Schäd­lich für unse­ren Wohlstand

    Schäd­lich für unser Leben

    Ich wer­de NIEMALS GRÜN wäh­len, … denn ich bin Auto­fah­rer mit Leidenschaft!

    • Hal­lo Thors­ten Möhl

      die nicht so fer­ne Zukunft ist schon da !!!! ab Herbst wird es jeder Mer­ken – dann wird die schon jetzt begin­nen­de Situa­ti­on sich beschleunigen…

      Genie­ßen sie Alle den Sommer

  6. Hal­lo

    wie ich es hier schon öfter gesagt habe… mir ist das völ­lig schnurz wo und wann oder ob über­haupt irgend­wo neue Rad­we­ge gebaut wer­den 1. habe ich mir immer mei­ne eige­nen Wege her­aus­ge­sucht und 2. wenn ich mal auf den Stre­cken gefah­ren bin wo jetzt die Rad­we­ge gebaut wer­den , dann habe ich die­se Wege auch im dicks­ten Ver­kehr nicht als bedroh­lich emp­fun­den .Egal ob ich damals 20 war und weni­ger Ver­kehr auf den Stra­ßen herrsch­te oder ob ich jetzt mit 65 und dem stark zu genom­me­nen Ver­kehr unter­wegs bin zw Hier und Prenzl‘berg

    und ja ich kann die Auto­fah­rer sehr gut ver­ste­hen , wenn sie dann noch mehr im Stau ste­hen … beson­ders im Fei­er­abend ver­kehr- schließ­lich soll doch das Auto­fah­ren ordent­lich ver­miest wer­den ‚aber mehr halt mehr­heit­lich in die­ser Stadt Grün wählt … tja gelie­fert wie bestellt !!!

    in die­sem Sinne

  7. Bin auch für mehr Auto­stau, da er die tat­säch­li­chen Asu­wir­kun­gen der wgo­is­ti­schen Ver­ke­hes­mit­tel­wahl ver­läss­lich abbil­det und gleich­zei­tig das Rasen verunmöglicht.

    • Immer­hin ist fest­zu­hal­ten, dass die Zahl der Rad­fah­rer-Unfäl­le auf der Mül­lerstras­se in den ver­gan­ge­nen Jah­ren gegen Null ten­diert – und Tote gab es schon mal gar keine.
      Letzt­end­lich könn­te es ja auch dar­an lie­gen, dass sich die Rad­ler längst neue – weni­ger unfall­träch­ti­ge – Wege gesucht haben (über Gen­ter Str. / Tege­ler Str. z.B.) und jetzt zu Las­ten ande­rer Ver­kehrs­teil­neh­mer durch blin­den Aktio­nis­mus Situa­tio­nen geschaf­fen wer­den, die bes­ten­falls der links-grü­nen Ver­wal­tung als Vor­zei­ge­pro­jekt und Fei­gen­blatt dienen!

      • Woher willst Du das wis­sen mit den qua­si Null Unfällen?
        Ich habe auf der Stra­ße vor 2 Jah­ren einen Unfall gese­hen, wo der Auto­fah­rer ohne zu gucken aus sei­ner Park­lü­cke gerast ist. Als Zeu­ge wur­de ich tele­fo­nisch erst nach über einen hal­ben Jahr befragt.
        Die umlie­gen­den Stra­ßen sind gut, wenn man viel Zeit hat, eili­ge Fahr­ten mache ich über die Mül­lerstra­ße. Bis jetzt nie­mals mit mei­nen Kin­dern, bald hof­fent­lich schon.

        Gene­rell fin­de ich die Idee nur bei genug Ver­letz­ten und Toten(!) mit dem Bau von Fahr­rad­we­gen zu begin­nen katastrophal.
        Wärst Du begeis­tert wenn man die Leit­plan­ken von Auto­bahn­brü­cken ent­fernt sobald da 5 Jah­re kei­ner run­ter­ge­stützt ist?

  8. Dan­ke auch an die Ver­ant­wort­li­chen, dass man als Auto­fah­rer jetzt schon all­abend­lich bis zur Chaus­see­str. im Stau steht!

    Und ja – ich befür­wor­te die­ses Pro­jekt KEINESFALLS!

      • Hal­lo Jupp,
        wo willst du denn in die Innen­stadt noch Autofahren.
        Ich woh­ne in der Kiautschou.
        Momen­tan fah­ren alle 10 Sekun­den, wg. Umlei­tung, Autos durch meis­tens mit nur einer Per­son. Nur Durchgangsverkehr.
        Du wohnst Schein­bar schön im Grünen.
        Das sind bis zu 360 Autos in einer Stun­de und 3600 am Tag.
        Hier gibt es vie­le Kin­der, Kitas und Schulen.
        Der Auto­ver­kehr hat inzwi­schen der­ma­ßen zu genom­men das man sich fra­gen muß, will man hier Par­ken oder Wohnen ?

        • Tja – so ein Zufall! Ich woh­ne auch in der Kiautschoustr..und lei­de eben­falls unter dem Ver­kehr, der nat. auch der­zeit Bau­stel­len­be­dingt grau­en­haft ist! Den­noch bin ich aus div. Grün­den auf das Auto ange­wie­sen und tra­ge somit also durch­aus zum Ver­kehrs­chaos bei. Aber es kann ja nicht sein, dass alle Maß­nah­men dazu die­nen, die Auto­fah­rer abzu­stra­fen oder zu quälen!
          Ein gerüt­tet Maß von allem wäre wün­schens­wert – aber nicht immer nur ein­sei­ti­ge Maß­nah­men die­ser links­grü­nen Regierung!

        • Nach­klapp: Auch ich bin u.a. für die Kiez­blocks (auch wenn ich die Auf­he­bung der Kiautschou-Ein­bahn­str.- Rege­lung nicht doll finde)!
          Aber:
          Man kann doch nicht das eine Gebiet sper­ren und dann auf den vor­ge­se­he­nen Umfah­run­gen (u.a. Mül­lerstr.) den Fah­rern wei­te­re Hin­der­nis­se in den Weg legen! Gleich­zei­ti­ge Abschal­tung von AKWs UND Koh­le-KW funk­tio­niert ja auch nicht!

    • Dan­ke auch an die Ver­ant­wort­li­chen, dass die Auto­fah­rer jetzt schon all­abend­lich bis zur Chaus­see­str. im Stau steht!

      Und ja – ich befür­wor­te die­ses Pro­jekt AUS VOLLEM HERZEN!

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