35 Jahre Selbstverwaltung feierte die Genossenschaft PA 58 in der Prinzenallee im Oktober 2016. Da die Genossenschaft das Gelände der vormaligen Hutfabrik Gattel nutzt, lag das Motto des Hausfests nahe: Hut ab! Die Genossenschaftler sind stolz, seit 35 Jahren zu beweisen, dass eine selbst verwaltete Wohnform funktioniert.
Über die PA 58
Vor 35 Jahren schrieb man das Jahr 1981. In der Selbstbeschreibung auf www.wohnprojekte-portal.de steht jedoch das Jahr 1977 als Jahr des Anstoßes. Da verkauften die alten Eigentümer das Fabrikgelände. Der neue Eigentümer wollte die Fabrik entmieten, abreißen und Wohnungsneubau betreiben. Doch zunächst wurde erst einmal Leerstand angestrebt. Ein verbreitetes Phänomen in West-Berlin damals. Diejenigen Mieter, die einfach nicht ausziehen, instandbesetzten (wie man damals sagte) schließlich die Fabrik. Es sei das 100. besetzte Haus in West-Berlin gewesen.
Heute wohnen die Genossenchaftler nach Umbauten in den 80er Jahren in großen WGs und das Erdgeschoss ist in allen Höfen an soziale Projekte und kleine Gewerbetreibende vermietet.
Hutfabrik Gattel
Die Fabrik in der Prinzenallee 58 wurde laut Berliner Denkmalliste von 1889 bis 1891 von Georg Lewy (hier ein Foto vom Architekten) gebaut. Lewy baute für die in Berlin berühmten Kaufleute Tietz ein Geschäftshaus in der Klosterstraße und weitere Fabriken in Kreuzberg. Das Vorderhaus des Miethauses Prinzenallee 58 gestaltete Lewy sehr repräsentativ und nutzte sogar Marmor. Die Hutfabrik Gattel im Hof wurde bereits 1933 zu Wohnungen umgebaut. Ein Grund: Die Fabrikantenfamilie Gattels wurden von den Nazis verfolgt, mussten die Fabrik aufgeben. An vier von den ermordeten Familienmitglieder erinnern Stolpersteine in der Prinzenallee 58.
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Informationen zum Hausfest gibt es auf Facebook unter der Veranstaltung Hausfest 35 Jahre Selbstverwaltung in PA 58.
Autor Andrei Schnell, Grafik PA 58
Gruß an Elfie von einer, die sie auf Elba kennengelernt hat