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Hochschulpolitik:
Führungskrise an der Beuth-Hochschule

Präsidium kämpft mit Rücktritten und einem Misstrauensantrag
5. August 2021
Präsident Werner Ullmann

Das Prä­si­di­um der Beuth-Hoch­schu­le hat erst sei­ne hal­be Amts­zeit hin­ter sich – und steht schon am Ende? Gegen den Prä­si­den­ten Wer­ner Ull­mann streng­ten Pro­fes­so­ren, Mit­ar­bei­ter und Stu­den­ten Ende Juni einen Miss­trau­ens­an­trag an. Im ent­schei­den­den Gre­mi­um (Aka­de­mi­sche Ver­samm­lung) stimm­ten am 1. Juli 27 von 51 Mit­glie­dern dem Abwahl­an­trag zu. Das hät­te gereicht, den­noch blieb die Abset­zung aus, weil sich in einer fol­gen­den Sit­zung kein Gegen­kan­di­dat fand. Ein Warn­schuss, wie es hieß. Doch Ruhe kehr­te damit an der Hoch­schu­le in der Luxem­bur­ger Stra­ße nicht ein.

Im Gegen­teil. Nun warf der Ers­te Vize­prä­si­dent Kai Kum­mert das Hand­tuch. Er tat es damit dem Vize­prä­si­dent für Leh­re Tho­mas Reck gleich, der im Früh­jahr zurück­ge­tre­ten war. Somit hat von den vier Vize­prä­si­den­ten die Hälf­te auf­ge­ge­ben. Eine Amts­zeit umfasst regu­lär vier Jah­re. Start war im Okto­ber 2019.

Zen­tra­ler Grund für die ange­streng­te, aber nicht erfolg­rei­che Abwahl ist das feh­len­de Ver­trau­en. Pro­ble­me in der Per­so­nal­ab­tei­lung schei­nen dabei ein wich­ti­ger Punkt zu sein. Mails an die­se Zei­tung ist zu ent­neh­men, dass es vor­kom­men kann, dass Ver­trags­ver­län­ge­run­gen ver­schleppt wer­den. Befris­tet ange­stell­te Mit­ar­bei­ter müs­sen sich des­halb arbeits­los mel­den. Außer­dem feh­len Mit­ar­bei­ter im Rechen­zen­trum. Eine leis­tungs­schwa­che Com­pu­ter- und IT-Abtei­lung ist für eine tech­ni­sche Hoch­schu­le eine schlech­te Visi­ten­kar­te. In Zei­ten von Coro­na mit digi­ta­ler Leh­re und Kom­mu­ni­ka­ti­on ist eine funk­tio­nie­ren­des Rechen­zen­trum unverzichtbar.

Wer­ner Ull­mann gab zu, dass „wir in Schwie­rig­kei­ten ste­cken‟. Aber das Prä­si­di­um habe auch vie­les erreicht: „die TXL-Pla­nungs­blo­cka­de auf­ge­löst, neu­er Name, neu­es Logo‟. Er beschwor auch den Gemein­schafts­geist: „die Schwie­rig­kei­ten sind unse­re gemein­sa­men Schwie­rig­kei­ten‟. Und er kri­ti­sier­te die Tra­di­tio­na­lis­ten: „wir haben das Behar­rungs­ver­mö­gen unter­schätzt‟, denn eigent­lich sei Hoch­schul­lei­tung 2019 ange­tre­ten in dem Wis­sen, dass sich in vie­len Jah­ren Pro­ble­me ver­fes­tigt hätten.

Vor Wer­ner Ull­mann lei­te­te Prof. Dr. Moni­ka Gross zwei Amts­zei­ten lang die Beuth-Hoch­schu­le. In den letz­ten zehn Jah­ren ist die Zahl der Stu­den­ten um 30 Pro­zent auf nun über 13.000 gestie­gen. 470 Mit­ar­bei­ter in Tech­nik und Ver­wal­tung arbei­ten neben 287 Pro­fes­so­ren und 600 exter­nen Lehr­be­auf­trag­te an der Hochschule.

Logo Weddinger Allgemeine Zeitung

Der Text stammt aus der Wed­din­ger All­ge­mei­nen Zei­tung, der gedruck­ten Zei­tung für den Wed­ding. Geschrie­ben wur­de er von And­rei Schnell. Wir dan­ken dem RAZ-Verlag.

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

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