Sie liegen im Humboldthain herum und säumen viele Straßen und Plätze: benutzte Kaffeebecher. Es sind einige von 170 Millionen Einwegbechern, die pro Jahr allein in Berlin anfallen. Was nur wenige Minuten für den Unterwegs-Kaffee genutzt wird, landet im Anschluss im Müll oder im öffentlichen Raum. Die Initiative Better World Cup will das ändern. Manche Cafés im Wedding bieten unabhängig davon eigene Rabatte an.
Im Rahmen der Initiative Better World Cup werden sogenannte Refill-Stationen eingerichtet. Bäckereien, Cafés und andere Anbieter von Heißgetränken geben den Kunden Rabatt, die ihre mitgebrachten Mehrwegbecher mit Kaffee befüllen lassen und auf Wegwerfbecher verzichten. Auch im Brunnenviertel gibt es sechs Refill-Stationen, die meisten rund um den Bahnhof Gesundbrunnen. Das Café Freysinn in der Jasmunder Straße ist die einzige Station im Viertel abseits des Bahnhofs. Das Café beteiligt sich seit November 2017, es gibt seinen Kunden für einen Coffee to Go im eigenen Mehrwegbecher 20 Cent Rabatt. Angeboten werden außerdem Mehrwegbecher aus Bambus.
Teil der Initiative ist es auch, Mehrweg-Pfandsysteme zu unterstützen. Im Kiez gibt es jedoch noch keinen Anbieter eines solchen Pfandsystems. Die kieznähsten Anbieter befinden sich beim Beach Mitte am Nordbahnhof sowie in der südlichen Brunnenstraße bis rund um den Rosenthaler Platz.
Better Wold Cup startete im Sommer vergangenen Jahres. Die Initiative soll den grundsätzlichen Umstieg auf Mehrwegbecher unterstützen. Initiatoren sind der Berliner Senat und die Berliner Stadtreinigung (BSR) sowie verschiedene Wirtschafts- und Umweltverbände.
Die Gründe für den Start der Mehrwegbecher-Initiative liegen auf der Hand. In Berlin werden pro Stunde etwa 20.000 Einwegbecher weggeworfen. Diese Coffee-to-Go-Becher summieren sich zu jährlich 2.400 Tonnen Abfall. Viele Ressourcen werden für die Herstellung der Jahresration Mitnehmbecher benötigt: Holz von 2.580 Bäumen, 1.320 Tonnen Rohöl für den Kunststoffanteil des Bechers sowie 85 Millionen Liter Wasser. Das ist ein halber Liter Wasser pro Einwegbecher.
Wer etwas für die Ressourcenschonung und Stadtsauberkeit tun möchte, kann aber nicht nur die bestehenden Refill-Stationen benutzen. Einfach beim Lieblingsbäcker oder ‑café nach Mehrwegoptionen fragen! So verbreitet sich eine umweltfreundliche Idee vielleicht ein wenig weiter.
Eine Karte mit allen Refill-Stationen in Berlin und weitere Informationen zur Initiative gibt es im Internet auf der Seite www.betterworldcup.berlin
Better World Cup: Sparen im Wedding
- Back Factory, Badstraße 1–3/Bahnhof Gesundbrunnen, Ersparnis: 10 Cent
- Brezelbäckerei Ditsch, Badstraße 1–3/Bahnhof Gesundbrunnen, Ersparnis: 10 Cent
- McCafé (McDonald’s), Hanne-Sobeck-Platz/Bahnhof Gesundbrunnen, Ersparnis: 10 Cent
- denn’s Biomarkt, Hanne-Sobeck-Platz/Bahnhof Gesundbrunnen, Ersparnis: 20 Cent
- Nordsee, Badstraße 4/Gesundbrunnencenter, Ersparnis: 50 Prozent
- Tchibo, Badstraße 4/Gesundbrunnencenter, Ersparnis: 10 Cent
- Café Freysinn, Jasmunder Straße 5, Ersparnis: 20 Cent
- BackBaron, U‑Bahnhof Nauener Platz, Ersparnis: 10 Cent
- Brezelbäckerei Ditsch, Lindower Straße 5/Bahnhof Wedding, Ersparnis: 10 Cent
- Bäckerei Steinecke, Müllerstraße 25, Ersparnis: 10 Cent
- Le Corbag, U‑Bahnhof Leopoldplatz (Bahnhof U6 und U9), Ersparnis: 10 Cent
- Biocompany, Müllerstraße 141, Ersparnis: 20 Cent
- Tchibo, Müllerstraße 37, Ersparnis: 10 Cent
- Rehberge Bakery, U‑Bahnhof Rehberge, Ersparnis: 10 Cent
- McCafé, Kurt-Schumacher-Damm 38, Ersparnis: 10 Cent
- Bäckerei Steinecke, Kapweg 1–2, Ersparnis: 10 Cent
Andere Belohnungen für Mehrweg
- Pâtisserie GàTô, Nazarethkirchstraße 44, Ersparnis: 10 Cent
- Tante Nanni, Sprengelstraße 40, Ersparnis: 10 Cent gegenüber einem Pappbecher, beteiligt sich bei Recup (1 Euro-Pfandbecher-System)
- Coffee & Vino, Badstraße 44, Ersparnis: 20 Cent
- Mensa/Cafeteria der Beuth Hochschule, Luxemburger Straße 10, Ersparnis: 20 Cent
Der Text ist in Kooperation mit dem Kiezmagazin brunnen entstanden. Wie der Weddingweiser wird das Magazin im Brunnenviertel von einer ehrenamtlichen Bürgerredaktion gemacht. Mehr auf dem Redaktionsblog.