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Ein entspannter “Friseur im Wedding”

9. Oktober 2017

Ein Kiez­fri­seur, der sich wohl­tu­end von ande­ren abhebt, ohne selbst abzu­he­ben: Das dürf­te Jose­phi­ne Roth und ihrer Mit­ar­bei­te­rin Fabi­en­ne vor­ge­schwebt haben, als sie im Sep­tem­ber 2015 den Salon in der Mar­tin-Opitz-Stra­ße eröff­net haben. Auf einen ori­gi­nel­len Fri­seur­na­men haben sie dabei ver­zich­tet und sich auf Ande­res konzentriert. 

“Als neben der Ana­log Bar, die mein Freund betreibt, ein Laden frei wur­de, habe ich zuge­grif­fen”, erzählt Jose­phi­ne. Die 36-jäh­ri­ge Fri­seur­meis­te­rin ver­wan­del­te die frü­he­re Abstell­kam­mer in einen Vin­ta­ge-Fri­seur­sa­lon, wie man ihn in die­ser Gegend eigent­lich nicht erwar­ten wür­de. Eine Sitz­grup­pe aus den 70ern und die Kin­der­spiel­ecke sor­gen dafür, dass die Kun­den hier einen Gang her­un­ter­schal­ten kön­nen. Von alt bis jung ist alles an Kund­schaft ver­tre­ten. “Wir sind zwar kei­ne rei­nen Natur­fri­seu­re, arbei­ten aber auch mit Natur­pro­duk­ten, also pflanz­li­chen Haar­far­ben”, sagt die Gesel­lin Fabi­en­ne. Über­haupt ist Natür­lich­keit das Wich­tigs­te: vor allem kei­ne Fri­su­ren, die nur solan­ge gut aus­se­hen, bis man sich die Haa­re das nächs­te Mal wäscht. Je nach Haar­typ gibt es auch Ölhaar­kuren, die auf den Typ abge­stimmt sind.

Musik spielt eine Rolle

Das Beson­de­re neben dem Retro-Charme des Fri­seurs: die bei­den Fri­seu­rin­nen ach­ten auf die Musik, die im Hin­ter­grund läuft. Jede Woche gibt es neue Play­list für das Mix­tape. Eine wil­de Mischung mit allem außer Hip-Hop: Reg­gae, Blues, Jazz und manch­mal auch Elek­tro. Anders als bei den meis­ten Salons neh­men sich die bei­den viel Zeit für ihre Kun­din­nen und Kun­den. “Die meis­ten Ter­mi­ne ver­ge­ben wir online, aber mit etwas Glück kann man auch spon­tan bei uns vor­bei­schau­en”, erklärt die 27-jäh­ri­ge Fabi­en­ne. Wich­tig ist: Zeit für die Bera­tung und eine sehr ruhi­ge, ent­spann­te Atmo­sphä­re, die sich von den gro­ßen wuse­li­gen Salons an den Haupt­stra­ßen unter­schei­det. Das passt auch gut zur Mar­tin-Opitz-Stra­ße, die im Wind­schat­ten der ange­sag­ten Ecken der Stadt liegt und auf der es noch sehr nach­bar­schaft­lich zugeht. Hier kommt man auch vor der Tür schnell ins Gespräch, und nicht erst beim Haareschneiden.

Fri­seur im Wed­ding, Mar­tin-Opitz-Str. 21, 13357 Ber­lin,Web­site für Buchun­gen, Tel. (030) 85740554, geöff­net Mo 10–16 Uhr, Di/Mi 12–18 Uhr, Do/Fr 12–20 Uhr

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

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