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Eine maßgeschneiderte Schule für den Wedding

11. Juli 2017
Ein oranges Treppenhaus verbindet die drei Etagen. Foto: Christian Kloss, urbanophil
Ein oran­ges Trep­pen­haus ver­bin­det die drei Eta­gen. Foto: Chris­ti­an Kloss, urbanophil

Ursprüng­lich war zwi­schen Put­bus­ser und Swi­ne­mün­der Stra­ße eine damals völ­lig neu­ar­ti­ge Schul­form geplant: das Ober­stu­fen­zen­trum (OSZ) Wed­ding. Doch dann kam alles anders. Die Bür­ger­re­dak­ti­on aus dem Brun­nen­vier­tel hat sich in der neu­es­ten Aus­ga­be des Kiez­ma­ga­zins brun­nen mit dem alten Schul­stand­ort beschäf­tigt und eine Rei­he von Bei­trä­gen ver­öf­fent­licht, die wir teil­wei­se übernehmen.

Es gab viele Aufenthaltsbereiche für Schüler und Lehrer. Foto: Christian Kloss, urbanophil
Es gab vie­le Auf­ent­halts­be­rei­che für Schü­ler und Leh­rer. Foto: Chris­ti­an Kloss, urbanophil

Das Ober­stu­fen­zen­trum war auf­grund der Bil­dungs­re­form unter der sozi­al­li­be­ra­len Regie­rung Wil­ly Brandts ab 1969 geplant wor­den. Das Schul­we­sen soll­te nach dem Wil­len der Poli­tik künf­tig drei­stu­fig (in Grund‑, Mittel‑, Ober­stu­fe) orga­ni­siert wer­den. Bil­dung für alle und mehr Chan­cen­gleich­heit wur­den gefor­dert. Schu­le soll­te zu einem demo­kra­ti­schen Ort werden.

Die Ber­li­ner Archi­tek­ten Pysall, Jen­sen und Stah­ren­berg, die 1971 den Archi­tek­ten­wett­be­werb gewon­nen hat­ten, schu­fen eine drei­ge­schos­si­ge Anla­ge mit fle­xi­blen Räu­men und gro­ßen, mul­ti­funk­tio­na­len Flä­chen. Im Erd­ge­schoss waren Musik­raum, Ver­wal­tung, Leh­rer- und Schü­ler-Auf­ent­halts­be­rei­che, Men­sa und das groß­zü­gig gestal­te­te Schul­fo­rum ange­sie­delt. Gleich­zei­tig waren Räu­me und Berei­che die­ser Eta­ge auch für die außer­schu­li­sche Nut­zung vorgesehen.

Große, multifunktionale Flächen prägen den Bau. Foto: Christian Kloss, urbanophil
Gro­ße, mul­ti­funk­tio­na­le Flä­chen prä­gen den Bau. Foto: Chris­ti­an Kloss, urbanophil

Es soll­te ein Ort der Begeg­nung und Bil­dung ent­ste­hen; Schu­le und Öffent­lich­keit soll­ten mit­ein­an­der ver­zahnt wer­den. Von Anfang an war eine öffent­li­che Biblio­thek geplant. Eine inne­re Erschlie­ßungs­stra­ße, die soge­nann­te Schul­stra­ße, durch­zieht das Gebäu­de. Im ers­ten Stock­werk soll­ten die Fach­be­rei­che für die Natur­wis­sen­schaf­ten sowie Kunst und Wer­ken unter­kom­men, das zwei­te Stock­werk war für die Unter­richts­räu­me in allen wei­te­ren Schul­fä­chern vorgesehen.

Schon früh wur­de kri­tisch ange­merkt, dass der Bezirk im OSZ aus­schließ­lich die gym­na­sia­le Ober­stu­fe zusam­men­fas­sen woll­te, ohne aber die beruf­li­che Aus­bil­dung zu inte­grie­ren, wie es der Senat eigent­lich vor­ge­se­hen hat­te. Als das Gebäu­de nach einer beweg­ten Pla­nungs­ge­schich­te 1976 fer­tig­ge­stellt war, wur­de es indes gar nicht als Ober­stu­fen­zen­trum (also für die Klas­sen 11 bis 13) genutzt. Statt­des­sen bezog 1977 das Ran­ke-Gym­na­si­um (mit den Klas­sen 7 bis 13) den Neu­bau. Es erstaunt nicht, dass das nach Maß gebau­te Raum­pro­gramm den Anfor­de­run­gen der tat­säch­li­chen Nut­zer so nicht entsprach.

Heute sind die Eingangstüren verschlossen. Foto: Christian Kloss, urbanophil
Heu­te sind die Ein­gangs­tü­ren ver­schlos­sen. Foto: Chris­ti­an Kloss, urbanophil

Wei­te­re Tex­te zum The­men­schwer­punkt rund um die alte Schu­le aus dem brunnen-Kiezmagazin:

Text: Ange­li­ka Wie­ters, Fotos: Chris­ti­an Kloss, urba­no­phil
Wir über­neh­men die­sen Text aus dem Kiez­ma­ga­zain brun­nen, Aus­ga­be 2/2017. Vie­len Dank! Mehr über die Bür­ger­re­dak­ti­on, die das Maga­zin her­aus­gibt, steht auf dem Redak­ti­ons­blog www.brunnenmagazin.wordpress.com

Gastautor

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