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Tipps für die dunkle Jahreszeit:
Dein Fahrrad und du

17. November 2022
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Rück­licht mit Standlicht

Ber­lin ist wahr­lich eine Fahr­rad­stadt, auch wenn die Infra­struk­tur dem nicht immer gerecht wird. Glück­li­cher­wei­se tut sich aber eini­ges bei uns im Wed­ding. Fahr­rad­park­plät­ze wer­den gebaut, Rad­we­ge wer­den geschaf­fen. Das heißt, die Poli­tik nimmt Fahr­rad­fah­rer ernst und ver­sucht, die dafür not­wen­di­ge Infra­struk­tur zu schaf­fen. Aber die Rad­fah­ren­den tra­gen auch Ver­ant­wor­tung für ihr Fahr­zeug. Für die dunk­le Jah­res­zeit gibt uns Fahr­rad­ex­per­te Ben­ja­min Weiß­stern Tipps, wor­auf es bei eurem Draht­esel ankommt. 

Wie wür­dest du das Ver­hält­nis zwi­schen Rad­fah­rern und ihren Rädern beschreiben?

Es ist ein Trug­schluss, dass das Fahr­rad nach der Anschaf­fung nichts kos­ten soll. Ein Fahr­rad ist ein Gebrauchs­ge­gen­stand mit Ver­schleiß. Das bedeu­tet, dass wenn man sein Fahr­rad als Haupt- oder Neben­ver­kehrs­mit­tel nutzt, soll­te man auch für die Instand­hal­tung ein monat­li­ches Bud­get ein­kal­ku­lie­ren, unge­fähr 15 € – 20 € monatlich.

Soll­te das nicht jedem und jeder selbst über­las­sen blei­ben?

Immer­hin ver­trau­en wir unser Leben die­sem Fahr­zeug an. Es soll­te per­fekt funk­tio­nie­ren, wenn wir uns in den Ber­li­ner Ver­kehrs­dschun­gel trau­en. Du kannst als Fahr­rad­fah­rer noch alles rich­tig machen, aber wenn Dir jemand die Vor­fahrt nimmt und Du Dich nicht auf Dei­ne Brem­sen, Rei­fen oder sogar auch auf die Klin­gel ver­las­sen kannst, hast Du ver­lo­ren. Vie­le von uns trans­por­tie­ren ihre Kin­der auf den Rädern – da spielt Sicher­heit eine beson­de­re Rolle.

Wor­auf kommt es jetzt im Herbst und Win­ter an?

Nas­se Laub­blät­ter, der frü­he Ein­bruch der Dun­kel­heit, all das macht das Fahr­rad­fah­ren schwie­ri­ger. Des­halb mei­ne Emp­feh­lung an alle Rad­fah­rer: Küm­mert Euch um ein ver­kehrs­si­che­res Fahr­rad. Dafür möch­te ich gern sen­si­bi­li­sie­ren. Ihr ver­traut die­sem genia­len Fahr­zeug euer Leben an, sobald ihr dar­auf sitzt. Einen TÜV wie für das Auto gibt es nicht. Zahl­rei­che gute Fahr­rad­werk­stät­ten wer­den euch dabei hel­fen, ein siche­res Fahr­rad zu fah­ren und gut durch die dunk­le Jah­res­zeit zu kom­men. Am bes­ten bringt ihr das Fahr­rad ein bis zwei­mal im Jahr zur War­tung in die Fahr­rad­werk­statt. Bei einer War­tung wer­den wird jede Schrau­be über­prüft und nach­ge­zo­gen und so kön­nen auch Feh­ler erkannt wer­den, die viel­leicht zu einem Pro­blem wer­den könnten.

Vie­len Dank, und all­zeit eine gute und siche­re Fahrt!

Experten-Tipps für ein sicheres Fahrrad

  • Eine funk­tio­nie­ren­de Licht­an­la­ge, mög­lichst dynam­o­be­trie­ben (am bes­ten sind Nabendynamos)
  • Hel­le Schein­wer­fer. Der Markt bie­tet unter­schied­li­che Qua­li­tä­ten. Je hel­ler des­to bes­ser. Mei­ne Emp­feh­lung wäre LED-Beleuch­tung mit min­des­tens 30 Lux. Da strahlt man wirk­lich die gan­ze Fahr­bahn an, man sieht und wird gesehen.
  • Rück­licht mit Stand­licht­funk­ti­on. Eine der bes­ten Erfin­dun­gen der letz­ten Jahr­zehn­te. Selbst wenn du stehst, wirst du gesehen.
  • Rei­fen mit Pro­fil, am bes­ten Anti-Platt-Rei­fen. Vie­le Fahr­rä­der fah­ren mit Rei­fen durch die Gegend, bei denen das Pro­fil bereits abge­fah­ren ist Bei einer Voll­brem­sung ver­län­gert sich der Brems­weg immens und ist viel­leicht nicht mehr ausreichend.
  • Brem­sen! Ach­tet dar­auf ob Eure Brems­be­lä­ge noch gut sind. Nur gute Brems­be­lä­ge sind in der Lage, das Fahr­rad sofort zum Still­stand zu brin­gen. Und glaubt mir, es gibt vie­le Situa­tio­nen, wo das not­wen­dig ist.
  • Reflek­to­ren. Moder­ne Rei­fen haben einen Reflek­tor­streif inte­griert. Gut, alles rich­tig gemacht. Wenn nicht, dann sind Spei­chen­re­flek­to­ren der Ersatz, was von der StVO auch vor­ge­schrie­ben wird.
  • Der Antrieb.  Wenn euer Antrieb nicht rich­tig funk­tio­niert, dann müsst ihr das sofort ändern. Gera­de bei Fahr­rä­dern mit Rück­tritt­brem­se ist es immens wich­tig, dass die Ket­ten­span­nung und die Nabe per­fekt auf­ein­an­der abge­stimmt sind.
  • Klei­dung. Benutzt reflek­tie­ren­de Warn­wes­ten, wenn ihr Fahr­rad fahrt. So wer­det ihr gesehen!

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

3 Comments Leave a Reply

  1. Hal­lo

    zu mei­ne Grund­schul­zei­ten gab es noch einen … ver­flixt wie hieß das noch­mal ?? da wo man Rad­fah­ren lern­te mit ab schlie­ßen­der Fahr­rad­prü­fung … soll­te wie­der ein­ge­führt wer­den , auch für Erwach­se­ne !!! Wenn ich sehe wie teil­wei­se die Eltern ihren Kin­dern das Rad fah­ren bei­brin­gen , da gru­selt es mich . Mög­li­cher­wei­se trägt es dann auch dazu bei das weni­ger Men­schen im Ver­kehr ver­un­glü­cken, beson­ders unse­re weib­li­chen Radfahrer

    Lei­der sehe ich es auch immer wie­der das zu wenig Luft auf den Rei­fen ist und das wie­der­um meis­tens bei Frauen
    Und wo wird am meis­ten ohne Licht gefah­ren ?? in Prenzl´berg !! Irgend­wie alles rätselhaft!!??

    Bei mir :gel­be Jacke gel­ber Helm mir Beleuch­tung und hart auf­ge­pumpt – seit 55 Jah­ren ein Unfall !! Auto­fah­rer hat beim Ein­bie­gen mei­ne Vor­fahrt miss­ach­tet … es folg­te eine schar­fe Brem­sung mit gleich­zei­ti­gem her­um rei­ßen des Len­kers um dann kon­trol­liert mit der lin­ken Kör­per­sei­te und ange­win­kel­tem Arm gegen die Bei­fah­rer­tür zu pral­len… außer einer klei­nen Rip­pen­prel­lung alles gut über­stan­den und das mit 60 :))

    in die­sem Sin­ne … Gute Fahrt

    • Ist die Jugend­ver­kehrs­schu­le gemeint? Sowas gibt es noch, zum Bei­spiel in der Gott­sched­stra­ße. Man­che Schu­len bie­ten auch heu­te noch einen Fahr­rad­kurs mit “Fahr­rad­füh­rer­schein” an. Mein Sohn hat sowas gemacht, mit Poli­zei und drum und dran. Ich fin­de, das war eine gute Sache.

      Ob man in Prenz­l­berg ohne Licht fährt, na ich weiß ja nicht. Ich sehe über­all in der Stadt Rad­ler, die sich an kei­ne Regel hal­ten. Ich fin­de es rund um den Nord­bahn­hof beson­ders schlimm und das ist Mit­te. Nun ja, ver­mut­lich hat jeder so sei­ne Stre­cken und Beobachtungen.

      Wei­ter­hin gute Fahrt!

      • Hal­lo

        ja genau das mein­te ich , vllt hieß es damals Schul-Ver­kehrs­gar­ten , oder so ähn­lich … mei­ne Schul­zeit war von 1963 bis 69 bzw 73 schon etwas her
        Jaaa die­se Rad­ler sehe ich auch und rich­tig meis­tens bin ich in Prenzl´bg unter­wegs und ja Nord­bahn­hof stimmt , wes­halb ich eben ande­re Wege gefun­den habe
        Und noch­mal Jaaaa die ohne Regeln fah­ren sind eben auch lei­der die mit Last­rä­dern wenn die kiner drin sitzen :(((

        Dan­ke für die gute weiterfahrt

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